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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Eine Sammlung von Artikeln, die über wissenschaftliche, politische und wirtschaftliche Hintergründe der Behandlung von seelischen Leiden mit Psychopharmaka berichten.
carlotta
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von carlotta »

Hi,
Es scheint sich herauszustellen, dass Depressionen auf entzündlichen Prozessen im Körper basieren.

Oder die entzündlichen Prozesse entstehen im Zuge von seelischen Krisen. Was da Huhn und Ei ist, lässt sich kaum beantworten.

Die Theorie gibt es ja schon länger. Und selbst wenn es so ist, sind Entzündungen immer eine Immunantwort, etwa auf pathogene Keime. Da wird m. E. auch nur wieder irgendwo mittendrin in der Symptomkette herumgedoktert, ohne dass man die genauen Abhängigkeiten versteht.

Und dann am besten noch ständig AB. Damit Darm und Immunsystem so richtig schön kaputtgehen und chronische Entzündungen folgen, bis man gegen sämtliche AB resistent ist. Schön!!

Hauptsache mal wieder eine griffige, leicht zu verbreitende Theorie, die forciert, dass Menschen in seelischen Krisen mit einem schnellen Rezept abgespeist werden können.

Liebe Grüße :group:
Carlotta
"For the illicit drugs, we call this process addiction. For the prescribed medications, we call this process therapeutic." (Robert Whitaker)


"We need to stop harming each other in the false name of medicine." (Monica Cassani)

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Arianrhod
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Arianrhod »

Liebe Carlotta,


Meine ganz eigene These ist ja, dass unter "Depressionen" ein ganzer Bündel Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen zusammengefasst wird.
- Genveränderungen. Ich habe eine Bekannte, in deren Familie ist das erblich und ihr helfen nur AD. Sie ist die einzige, die ich kenne, bei der das so scheint und bei der die Serotoninhypothese hinhaut. Vermutlich sind das 1% der Depressiven.
- Entzündungen im Körper (siehe oben)
- neurologische und hormonelle Veränderungen: MS, Parkinson, Gehirntumor, Schilddrüse , Nebennieren, Neuroborreliose etc.
- Infektionen ( Darmflora, Borreliose, Toxoplasmose etc.)
- reaktive Depression bei seelischen Problemen, erlernte Hilflosigkeit, Burn- Out etc.

ist ein bißchen so, als würde man beschließen, dass alles mit roten Flecken ab heute "Masern" heißt und danach behandelt wird - Röteln, Windpocken, Scharlach, Allergien, Insektenstiche etc. gibt es nicht, denn da sind ja rote Flecken, also MASERN.......

Ich habe wegen einer hartnäckigen Angina mal zwei Wochen AB bekommen und einen seltsamen Effekt:
- die Stimmung wurde besser UND
- die Rückenschmerzen wurden besser.
Keiner hat mir geglaubt, doch später habe ich einen Artikel gefunden, dass eine Infektion an der Wirbelsäule vorliegen kann, wenn man ständig Rüvckenschmerzen hat....

wie gesagt, ich bin dafür, jeden Einzelfall genau anzugucken, Und wenn jemand mit 2-4 Wochen AB quälende Schmerzen, schlimme Depressionen oder sonst was losbekommt, würde ich nicht einfach sagen: Das geht nicht.....

liebe Grüße Arian
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
carlotta
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von carlotta »

Hi Arian,

ich glaube auch nicht an eine monokausale Ursache für Depressionen bzw. psychische Problematiken. Sicher spielen sowohl psychosoziale als auch körperliche Ursachen eine Rolle (letztere allerdings nicht so platt bspw. im Bezug auf ein "Neurotransmitterungleichgewicht", wie man uns das gerne glauben machen würde; ist m. E. schon etwas komplexer).

Jedoch glaube ich nicht an genetische Ursachen. M. W. ist das nie nachgewiesen worden. Zudem gibt es auch die Epigenetik, d. h. genetische Dispositionen sind nicht unbedingt ein unabänderliches Schicksal. Wie wurde das bei Deiner Bekannten nachgewiesen? Und ja, dass ganze Familien betroffen sind, kommt sicher häufiger vor. Das rührt m. E. aber vielmehr von erlerntem Verhalten, was gerade angesichts frühkindlicher Prägung bestimmt einen enormen Einfluss aufs gesamte Leben haben kann. Da rauszukommen, kann verd*mmt schwer sein.

Und hat Deine Bekannte überhaupt schon ALLES an Alternativen versucht? Das kann nämlich unglaublich viel sein. Und diesen harten Weg, der über viele Jahre dauern kann, sind sicher nicht viele bereit zu gehen. Noch dazu wenn einem die Gesellschaft ein einfaches, griffiges Modell suggeriert und gleichzeitig Druck aufbaut, schnell wieder zu "funktionieren". Zeit zum Suchen sowie intensive (auch längerfristige) Unterstützung, wenn aktuell die Kraft fehlt, gibt es da eher nicht.

Natürlich gibt es Menschen, die AD (oft auch nur phasenweise) als hilfreich empfinden. Das ist aber m. E. kein Beleg für eine zufällig in diesen Fällen zutreffende Serotoninhypothese, sondern dafür, dass Drogen (nichts anderes sind sie in meinen Augen) auch manchmal Effekte auslösen können, die jemand gerade ganz gut gebrauchen kann, z. B. Gefühlsabstumpfung (wenn die eigenen Gefühle gerade überborden) oder Hypomanie (wenn man gerade in Kraftlosigkeit und Lethargie festhängt). Aber mit einem Serotoninausgleich hat das nichts zu tun; man weiß ja auch, dass SSRI bspw. auf Dauer zu einem NeurotransmitterUNGLEICHGEWICHT führen und Depressionen begünstigen. Ich meine, es war Kelly Brogan, die mal in etwa gesagt hat, bezüglich AD gebe es "no free lunch". Also auch wenn sie erst mal wirken sollten (was laut Studienlage kaum gegeben ist), bezahlt man irgendwann dafür (in der Regel mit seiner Gesundheit).

Breggin hat übrigens mal die folgende Frage gestellt: Wenn es jemandem abgrundtief schlecht geht und er oder sie eine Pille nimmt und nach ca. 14 Tagen wieder fröhlich durch die Gegend springt, ist das wirklich ein gutes Zeichen? Er findet es sehr befremdlich und es spricht sehr für eine Drogenwirkung. Schließlich wurde unterdessen nichts an Problematiken aufgearbeitet, es wurde nur eine psychoaktive Substanz zugeführt. Und dann hat Breggin ja noch den Begriff des "Medication Spellbinding" eingeführt; d. h., man schreibt ihnen u. U. während der Einnahme auch Wirkungen zu, die sie gar nicht haben bzw. ist unter der Einmahme z. T. gar nicht fähig, die negativen Auswirkungen zu sehen.

Bei den anderen Punkten sehe ich es ähnlich wie Du, wobei sie sich (was die körperlichen Ursachen angeht), nicht unbedingt so trennen lassen. Die Schulmedizin hat div. Symptome zu eigenständigen Krankheiten erklärt, weil schlicht der ganzheitliche Blick fehlt. So kann eine SD-Problematik auch im Zuge einer Darmdysbiose entstehen. Entzündungen übrigens auch; wie in obigem Beitrag gesagt, lassen die sich m. E. auch nicht isoliert sehen. Und auch die psychosoziale Komponente lässt sich im Grunde nicht völlig abkoppeln. Denn Dauerstress bspw. kann eine Darmdysbalance begünstigen, damit vermehrte pathogene Keime und geschwächtes Immunsystem, schließlich Entzündungen. Usw.
Arianrhod hat geschrieben:ist ein bißchen so, als würde man beschließen, dass alles mit roten Flecken ab heute "Masern" heißt und danach behandelt wird - Röteln, Windpocken, Scharlach, Allergien, Insektenstiche etc. gibt es nicht, denn da sind ja rote Flecken, also MASERN.......
Genau. Da werden - besonders gerne im psychiatrischen Bereich - Symptome zu "Krankheiten" bzw. völlig undifferenziert "Diagnosen" erstellt. Was nicht passt, wird passend gemacht.

Natürlich glaube ich Dir das mit Deiner AB-Erfahrung sofort; die Frage ist nur, ob da wirklich Ursachen bekämpft wurden. Mit Schmerzmitteln kann man ja auch alle möglichen Schmerzen bekämpfen, die Ursache ist i. d. R. noch da. Auch wenn man das unter der Einnahme schon mal vergessen kann. War der Effekt denn bleibend bzw. länger anhaltend? Wenn eine Infektion damit ausgeräumt wurde, ist das ja in Ordnung.
Arianrhod hat geschrieben:wie gesagt, ich bin dafür, jeden Einzelfall genau anzugucken, Und wenn jemand mit 2-4 Wochen AB quälende Schmerzen, schlimme Depressionen oder sonst was losbekommt, würde ich nicht einfach sagen: Das geht nicht.....
Arian, ich rede keinem seine Mittel aus, jeder, wie er mag. Aber ich finde es wesentlich, dass die Leute auch wissen, worauf sie sich einlassen. Wenn man mit 2 Wochen AB anhaltend symptomfrei wird, OK. Allerdings bezweifle ich dauerhafte Effekte und falls wiederholte Gaben notwendig sein sollten, wird der Darm nachhaltig geschädigt (von Residenzen ganz zu schweigen) und man kommt schnell in einen Teufelskreis aus Darmdysbalance, geschwächtem Immunsystem und (siehe oben) u. a. möglicherweise chronischen Depressionen. Ich finde, mit Medikamenten wird allgemein zu lax umgegangen, die Folgen nicht genug beachtet. Umfassende Aufklärung ist in der Medizin ja häufig ein Fremdwort. Denn wenn es einen trifft und man von der Behandlung hinterher kränker ist als vorher, würde man gerne noch mal einiges rückblickend anders machen. Aber das geht dann nicht mehr. Davon können ja viele hier ein Lied singen.

Wollte gar nicht sooo viel schreiben. :roll: So kann's gehen.

Liebe Grüße :group:
Carlotta
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Arianrhod
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Arianrhod »

carlotta hat geschrieben:
Jedoch glaube ich nicht an genetische Ursachen. M. W. ist das nie nachgewiesen worden. Zudem gibt es auch die Epigenetik, d. h. genetische Dispositionen sind nicht unbedingt ein unabänderliches Schicksal. Wie wurde das bei Deiner Bekannten nachgewiesen? Und ja, dass ganze Familien betroffen sind, kommt sicher häufiger vor. Das rührt m. E. aber vielmehr von erlerntem Verhalten, was gerade angesichts frühkindlicher Prägung bestimmt einen enormen Einfluss aufs gesamte Leben haben kann. Da rauszukommen, kann verd*mmt schwer sein.

Und hat Deine Bekannte überhaupt schon ALLES an Alternativen versucht? Das kann nämlich unglaublich viel sein. Und diesen harten Weg, der über viele Jahre dauern kann, sind sicher nicht viele bereit zu gehen. Noch dazu wenn einem die Gesellschaft ein einfaches, griffiges Modell suggeriert und gleichzeitig Druck aufbaut, schnell wieder zu "funktionieren". Zeit zum Suchen sowie intensive (auch längerfristige) Unterstützung, wenn aktuell die Kraft fehlt, gibt es da eher nicht.
Wie gesagt, sie ist der einzige Fall, den ich so kenne, und ich habe mich im RL bestimmt schon mit annähernd 100 Depressionbetroffenen unterhalten.
- fing plötzlich an, ohne äußerlichen Anlass. Sie hielt es für eine körperliche Erkrankung und hatte erstmal eine ganze Ärzteodysee hinter sich, bis jemand überhaupt auf "Depressionen" kam.
-Urgroßmutter und eine Tante waren auch betroffen, auch bei ihnen ein plötzlicher Beginn. Es gab wohl auch im Verwandtenkreis einige Suizide.
- das erste AD hat sofort angeschlagen - innerhalb von zwei Wochen ging es ihr wieder gut, sie konnte auch wieder arbeiten. Sie hatte mehrere Ausschleichversuche, die aber jedesmal mit den gleichen Symptomen endeten. Mittlerweile ist sie überzeugt davon, die AD ihr Leben lang zu brauchen.

Wie gesagt, ich glaube schon, dass AD ihr geholfen haben. Ich glaube, dass es tatsächlich Patienten gibt, die davon profitieren, und dass die Psychiater, die das entdeckten, nicht völig im Irrtum waren.
ABER ES IST EINE AUSNAHME und NICHT die Regel, sogar eine seltene Ausnahme. Es kann eine genetische Komponente geben, so war man auch in der Lage, genetisch verändert depressive Mäuse zu züchten ( angemerkt, ich finde solche Tierversuche gemein und daneben!)wie die Hunington-Modell-Mäuse.
Dennoch steht für mich fest, dass der allergrößte Teil der Patienten Psychopharmaka völlig umsonst nimmt u, und sie ihnen nur schaden.

liebe Grüße Arian
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

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Dane
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Dane »

Hallo zusammen,
Was ist eigentlich noch normal? - Gibt es eine Inflation der psychiatrischen Diagnosen?

Mehr als zwei Wochen um einen Angehörigen zu trauern, scheint uns normal zu sein. Mit der Neuauflage der psychiatrischen Diagnosebibel DSM lässt sich diese Reaktion nun als Depression betrachten. Was gilt heute noch als normal?

Das Wichtigste in Kürze:
  • - Die Neuauflage der amerikanischen psychiatrischen Diagnosebibel DSM setzt auf Prävention: Da beispielsweise eine mehrwöchige Trauer um einen nahen Angehörigen in eine „echte“ Depression übergehen könne, empfiehlt sie Psychiatern bereits nach mehr als zwei Wochen der Trauer die Diagnose „Depression“.
    - Bereits im Vorfeld der Neuerscheinung hagelte es Kritik. Das Diagnosehandbuch behandle normale Reaktionen als psychisch krank. Die Gefahr bestehe, immer mehr normale Menschen zu psychisch Kranken zu machen.
    - Tatsächlich steigen die ärztlich dokumentierten psychischen Diagnosen seit Jahren. Manche vermuten dahinter ein zunehmendes Bewusstsein für psychische Probleme.
    Der amerikanische Psychiater Allen Frances hingegen sieht darin eine Inflation der psychischen Diagnosen.
    - In der Tat legen einige Studien nahe, dass es gerade bei „Modekrankheiten“ wie ADHS zu Überdiagnosen kommt.
    - Allerdings gilt auch das Umgekehrte. Viele psychische Störungen werden immer noch nicht erkannt oder behandelt.
Quelle: https://www.dasgehirn.info/krankheiten/ ... och-normal
Veröffentlicht: 13.11.2013
Schmerzmittel-Sucht in den USA - Wenn Pillen dein Leben bestimmen

In den USA sterben jährlich tausende Menschen an einer Überdosis Schmerzmittel. US-Präsident Trump will deshalb diese Woche den "nationalen Notstand" ausrufen.

Quelle: https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... -bestimmen
Veröffentlicht: 23.10.2017

Viele Grüße
Dane
In den Wintermonaten 12/13 und 13/14: Einnahme von Johanniskraut (Laif 900, nicht ausgeschlichen)

06.2014 - 04.2015: Paroxetin (20/10mg) -> abrupt abgesetzt. Psychiaterin meinte: einfach weglassen!

Ende Juni beginnen die Absetzerscheinungen deutlich. Seitdem im kalten Entzug mit diversen Symptomen (vor allem Unruhe, Schwindel, Dauerübelkeit, Derealisation, Depression, Tinnitus, RLS, Druck/Ziehen hinter der Stirn, hohe Geräuschempfindlichkeit, kaum Libido).
Oft abwechselnd / wellenartiges Auftauchen & wieder verschwinden

> Versuch des krümelweise Wiedereinschleichens nach 2 Wochen abgebrochen! (Herzrasen, Panikattacken) <

Sep. - Nov. 2015: Promethazin (Atosil) bis zu 10 Tropfen -> zum Schluß heftige Symptomverschlimmerung :!:

Stand März 2016: Die meisten Symptome haben sich stark abgeschwächt; ich denke, ich befinde mich auf dem aufsteigenden Ast!

[highlight=yellow]Was mir hilft:[/highlight] (oder zumindest nicht schadet)
Fischölkapseln
Passionsblumenkraut
Vitamin D3
Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training
und wenn es geht: viel Ruhe und Geduld :schnecke:
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Arianrhod »

Endlich! Kann gar nicht beschreiben, wie erstaunt ich bin, diesen Blogbeitrag bei DocCheckNews zu finden - und wie viele Ärzte in der Leserschaft ihm zustimmen. Pflichtlektüre für alle Ärzte sollte er werden -
Antidepressiva: Warum ich zweifle

Sind Antidepressiva noch schlechter als ihr Ruf?...... Und aus meiner Sicht ist die wissenschaftlich zwar angeblich empfehlenswerte Zusatzbehandlung mit immer mehr atypischen Neuroleptika auch nicht gerade im Sinne des Patienten. Kurbelt aber den Markt an.

Bei den allermeisten Antidepressiva dann eben auch den Appetit, sodass bei uns regelmäßig Patienten mit einer Gewichtszunahme von 25 kg innerhalb eines Vierteljahres aufschlagen. Die fühlen sich nach Einnahme von Mirtazapin und Quetiapin dann noch unglücklicher als vorher. Und organisch gesehen sind sie sogar noch kränker.

Tabletten ändern nichts an den Lebensumständen

Bis zum heutigen Tag ist mir nicht ganz klar, wie groß das Spektrum der Krankheitsbilder ist, die einfach in den Sammeltöpfen für Depression, Dysthymie, schizoaffektive Störung etc. landen. Im Zweifel wird dann alles und nichts mit Antidepressiva behandelt
Link zum Artikel
Zuletzt geändert von Oliver am 25.10.2017 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link repariert
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von carlotta »

Hallo,

Doku aus Reihe 37 Grad im ZDF, noch bis 30. Oktober 2018 verfügbar. Habe sie mir noch nicht angesehen, aber der Begleittext klingt interessant. Geht nicht um PP, sondern um Whistleblower in der Pharmabranche:

https://www.zdf.de/dokumentation/37-gra ... s-100.html

Titel: "Die Wahrheit und ihr Preis: Whistleblower packen aus"

Auszug:
Die "37 Grad"-Dokumentation erzählt die Geschichte zweier Whistleblower aus der Pharmabranche. Es geht um gepanschte Medikamente. Die Enthüllungen aber fordern ihren Tribut: Das Leben der beiden Männer verändert sich völlig.

Illegale Machenschaften und mangelnde Moral
"Man ist derjenige, der das Nest beschmutzt hat, und dem gibt keiner mehr eine Chance", sagt einer der beiden, der das leidvoll an der eigenen Haut erfahren musste und noch immer um seine wirtschaftliche Existenz kämpfen muss. Der promovierte Mikrobiologe hat mit seinen Enthüllungen aufgedeckt, dass die europäische Vertriebskette für Arzneimittel längst nicht so sicher ist, wie offiziell behauptet wird - auch in Deutschland.

Der andere Whistleblower, der über seine Erfahrungen in der Pharmabranche berichtet, hat mit seinen Berechnungen illegale Machenschaften in Millionenhöhe und mangelnde Kontrollen im Arzneimittelbereich öffentlich angeprangert. Derzeit erlebt er, was es für das eigene Leben und das der Familie bedeutet, sein Schweigen zu brechen.
Liebe Grüße :group:
Carlotta
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Gwen
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Gwen »

Hallo zusammen!

Hier ein Artikel mit dem Titel "Nur eine Minderheit bleibt ein Leben lang psychisch gesund"
Die meisten Menschen erkranken bis zur Lebensmitte an einer psychischen Störung. Ein regelmäßiges Screening sollte deshalb bei Kindern und Erwachsenen so selbstverständlich sein, wie den Blutdruck zu prüfen.

http://www.spektrum.de/news/nur-eine-mi ... nd/1513775
carlotta
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von carlotta »

Hallo Gwen,

da wird mir ehrlich gesagt schlecht, wenn ich so was lese. Diese Forderungen nach "Screenings" liest man ja immer häufiger. Dabei geht es zunehmend um immer jüngere Klientel. Letzten Endes mit dem Ziel, möglichst frühzeitig Psychopharmaka-Konsumenten zu rekrutieren - und das unter dem Deckmantel der "Besorgnis", der "Vorbeugung". Wirklich widerlich. :vomit:

Vor allem diese Pathologisierung macht mich rasend. Seelische Krisen gehören zum Leben dazu. Wer die nicht hat, ist ein Roboter und kein Mensch. Ich für meinen Teil mag nicht inmitten von Robotern oder Zombies leben. :zombie:

Liebe Grüße :group:
Carlotta

P. S.: Noch mal zur Erinnerung: Die Diagnosen sog. psychischer Störungen sind in den letzten Jahrzehnten zeitgleich zur explodierenden Verschreibung von PP in die Höhe geschossen. Immer mehr Menschen werden seitdem aufgrund solcher Diagnosen langzeitkrank oder gänzlich erwerbsunfähig. Vielleicht sollte man eher mal auf Medikamentierung "screenen" und daraus Schlüsse ziehen?! :whistle: Aber dafür müsste man ja an der Oberfläche kratzen und mal so richtig nachdenken. Aber nein, Denken ist bestimmt zu anstrengend... Dann könnte man ja tatsächlich was verändern und gar noch Wirtschaftszweige gefährden. Nicht auszudenken! :wink:
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Gwen
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Gwen »

Hallo Carlotta, ich kann Deine Kritik an diesem Artikel verstehen. Ich sehe es auch kritisch, dass viele Eigenschaften, die früher zum normalen Spektrum gehörten heute als pathologisch betrachtet werden.

Gleichzeitig fand ich aber bemerkenswert, dass dieser Artikel betont, dass psychische Erkrankungen meist zeitlich begrenzt auftreten und viel häufiger und verbreiteter sind als man denkt. Bei Depressionen hat sich in den letzten Jahren einiges getan was die Akzeptanz angeht. Patienten die aber zB an Schizophrenie erkranken, leiden ganz stark unter Vorurteilen. Dabei ist aber beispielsweise das Phänomen des Stimmen Hörens in der Bevölkerung erstaunlich verbreitet. Das würde aber aus den genannten Gründen kaum jemand zugeben.

Wenn bekannter wäre, dass psychische Erkrankungen eben relativ häufig sind und es selbstverständlicher wäre, dass man so etwas genauso bekommen kann wie andere Erkrankung, es aber auch eben auch genauso wieder heilen kann, wäre das für viele Patienten eine große Erleichterung!

Viele Grüße Gwen
Gwen
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Gwen »

Hallo, hier ein Artikel aus dem Spiegel zum Thema Borderline. Gut fand ich den folgenden Satz:
Medikamente helfen nur sehr kurzfristig und sollten möglichst rasch wieder abgesetzt werden.
http://m.spiegel.de/gesundheit/diagnose ... m-outbrain

Viele Grüße Gwen
Luisa1974
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Luisa1974 »

Hallo Ihr Lieben,
ich weiß nicht, ob dieser Beitrag hier richtig ist. Ich höre gerade radioeins die Profis und da gab es ein Kurzinterview mit einem Arzt zu seinem neuen Buch.

https://www.radioeins.de/programm/sendu ... erden.html
Es gibt die Profis auch im podcast, falls dies jemand von euch hören möchte.

Er sagte, früher gab es einfach Menschen, die waren schüchtern und das war so, heute hat gleich jeder eine soziale Phobie.. ich hatte wirklich eine ganz schlimme soziale Phobie, aber in 2011 /2012 war sie so gut wie verschwunden... ich hatte nur Panik vor den Gesprächen mit meinem damaligen Chef, weil er der Meinung war, jeder müsste ihm in die Augen schauen und wenn man schüchtern nach unten guckte, machte er sich darüber lustig.. ich fühlte mich diesem Mann so ausgeliefert.. weil ich nicht festangestellt war und er mich innerhalb von 14 Tagen rauswerfen konnte... ich habe dann damals von der Psychiaterin Citalopram bekommen und dann noch Bromazanil... heute würde ich eher kündigen, ...

Euch allen einen schönen Tag- mir geht es etwas besser heute
ganz liebe Grüße
Luisa
Symptome: soziale Phobie / Ängste / Panikattacken
Medikation: 08/2011: 20 mg Citalopram, bei akuten Angstanfällen Bromazanil
2014 Burnout, Schlaflosigkeit, Erschöpfung, weiterhin 20mg Citalopram, Bedarf an Bromazanil steigt ständig (psychisch abhängig)

Absetzverlauf:
August 2016: Citalopram runter auf 15mg (sehr gereizt, aber sonst keine Nebenwirkungen)
11.08.2016: Citalopram runter auf 10 mg (nach 2 Wochen nervös. extrem gereizt, Brainzaps, leichter Tinnitus
11.09.2016: 0g Citalopram ab der 3. Woche Hölle pur: extremer schriller Piepton in den Ohren, Druck im Kopf, ich dachte mein Kopf platzt, Brainzaps, gereizt, extreme Stimmungsschwankungen, fiel in ein schwarzes Loch, gelähmt, Selbstmordgedanken, zu diesem Zeitpunkt ebenfalls Bromazanil abgesetzt
3.11. 2016: 2,5 Wochen Nordseeurlaub hat mir gut getan, lange Spaziergänge am Strand und das Meeresrauschen halfen bei Tinnitus, nachts und morgens früh war es schon manchmal fast still in meinen Ohren
Nach Rückkehr extreme Stimmungsschwankungen, Selbstmordgedankentäglich,Weinkrämpfe
Dezember 2016: Depression, das Gefühl gelähmt zu sein, ist fast verschwunden, :) bin ruhiger, Tinnitus ist oft leise
Januar 2017: Existenzangst ->Selbstmordgedanken, extreme Stimmungsschwankungen, Tinnitus macht mich verrückt
22.01.2017: Aufdosierung Citalopram 5 mg - fühlte mich besser, Antrieb wieder da, Tinnitus leiser
25.01.2017: denke ich werde verrückt - durch Stress und Druck vom Jobcenter
27.01.2017: neue Psychiaterin: Aufdosierung auf 10 mg anschließend 1. extreme Panikattacke
02.02.2017: aufgrund erneuter Panikattacke mit Atemnot aufdosiert auf 15 mg durch Psychiaterin angeordnet
06.02.2017: 20 mg
16.02.2017: auf 30mg erhöht - Panikattacken Atemnot, bin sicher das Citalopram löst dies aus
23.02.2017: zurück auf 20 mg Citalopram nach extremer Angstattacke, zusätzlich 2 Tavor Schmelztabletten v. Psychiaterin - Androhung Einweisung in Klinik gegen eigenen Willen, ab jetzt bis zur Klinikeinweisung Mirthazapin 15 - Klinik abgesagt weil wegen meinem Hund keine Selbstmordgefahr besteht sagt Psychiaterin
*******************
01.10.2017 =>Reduzierung des Citaloprams auf 15 mg , Mirtazapin 15 mg
01.01.2018 -schrittweise langsame Reduzierung des Citaloprams auf 10 mg
2018 - 2019 - Citalopram abgesetzt bis 0 gm in Mini-Schritten, ab 5mg Wasserlösemethode - durch die Krankheit und dem Tod meiner Mutter konnte ich dies nicht dokumentieren, Tinnitus ist leider geblieben, aber erträglich, oft leise

aktuell: Mirtazapin 30 mg, musste nach dem Tod meiner Mutter erhöht werden, da Panik und Atemnot extrem wiederkamen und ich beinahe meine Arbeit verloren hätte (kein Kündigungsschutz..)
mein neuer Psychiater setzte mich unter Druck Venlafaxin zusätzlich zu nehmen, lüge ihn an, es zu nehmen, nehme es aber nicht, habe Angst dass er die Behandlung abbricht. Suche Therapieplatz bisher vergeblich.
Murmeline
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Murmeline »

[highlight=yellow]Hinweis von Berlin-2013[/highlight]
:party2:
ADFD im TV-Beitrag zu sehen!


http://mediathek.rbb-online.de/tv/rbb-P ... d=47451064

Dauer: ca. 8 Minuten

LG :sports:
Strategien gegen Tablettensucht Mi 08.11.17 20:15 | 07:31 min | Bis 08.11.18
Zwei Millionen Deutsche sind medikamentenabhängig: Sie betäuben sich täglich mit Schmerz-, Schlaf- oder Beruhigungsmitteln. Aber warum und wie schlittert ein Mensch in so eine Abhängigkeit? Und wie schaffen Patienten den Entzug? Die rbb Praxis hat nachgefragt.
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Jamie »

Hallo, hab den Bericht gesehen.
Bei Minute 05:05 ff. sind wir kurz eingeblendet ;)

MfG
Jamie
Ululu
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Ululu »

Hallo,

wäre ja vielleicht für einige Betroffene hier aus dem Berliner Raum auch ganz interessant gewesen,genaueres über die von ihr gegründete Selbsthilfegruppe zu erfahren .

LG Ute
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Berlin-2013 »

Selbsthilfe: ich glaube etwas wie Marzahn gehört zu haben....
Aber du kannst ja im Sender anrufen und um Infos bitten und deine Kontaktdaten hinterlassen mit der Bitte um Rückruf !
Viel Glück
Off Topic
Viele Grüße aus Berlin
😍
FAZIT: Ich war viel zu schnell unterwegs und DAS hat alles verschlimmert und den Entzug dadurch unnötig verlängert!! :schnecke: besser ist ZEIT UND GEDULD beim Absetzen. Microtappering ist die beste und schonendste Variante!

Am 13. September 2021 genau 7 Jahre nach 0 mg :party2: Die Heilung des ZNS ist leider erst zu 90 % erfolgt und da es bei mir nur langsam voran geht 🙄 kostet es mich sehr viel Kraft, Disziplin, Geduld und Willensstärke!

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Luisa1974
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Luisa1974 »

Ihr Lieben,
ich habe mir den Bericht eben erst angeschaut. Den Titel fand ich nicht so gut... es hört sich wirklich so an, als ob die Schuld doch wieder beim Patienten liegt.. Sucht.. es ist ja nicht immer Sucht so wie andere es verstehen.. Bei den Benzodiezepinen ist das eher nachvollziehbar..
Ich war vom Bromazanil psychisch abhängig, nie körperlich. Ich habe damals dieses Medikament für Notfälle bekommen, extreme Situationen. Jahrelang habe ich es maximal einmal im Monat genommen, aber auch das konnte ich reduzieren.
Aber dann , ja .. habe ich es in den letzten Jahren immer öfter genommen, zum Schlafen, bei der Arbeit.. bis ich eines Tages bei der Vertretung meines Hausarztes war - in der Gemeinschaftspraxis- und dann hat man es mir gestrichen.
Körperlich hatte ich nie Probleme.. aber psychisch.. ich habe mir einfach nichts mehr zugetraut, in jeder Stresssituation, hatte ich das Bromazanil.. es hat mir einfach mein komplettes Selbstvertrauen genommen, dass ich es auch ohne schaffe.. ich habe ein Jahr gebraucht, seit letztem September bis heute..
Ich hatte meine ersten Panikattacken vor mehr als 20 Jahren.. ohne Medikamente, es war die Hölle. ABER.. es war besser so. Ich wußte, wenn es mir besser ging, dass es an MIR lag, dass ICH etwas geschafft hatte und das gab Selbstvertrauen..
Aber wenn man heutzutage so getrieben wird.. vom Jobcenter, von der Familie, nur wieder endlich arbeiten zu können.. dann ist es schwer..

ganz liebe Grüße
Luisa
Symptome: soziale Phobie / Ängste / Panikattacken
Medikation: 08/2011: 20 mg Citalopram, bei akuten Angstanfällen Bromazanil
2014 Burnout, Schlaflosigkeit, Erschöpfung, weiterhin 20mg Citalopram, Bedarf an Bromazanil steigt ständig (psychisch abhängig)

Absetzverlauf:
August 2016: Citalopram runter auf 15mg (sehr gereizt, aber sonst keine Nebenwirkungen)
11.08.2016: Citalopram runter auf 10 mg (nach 2 Wochen nervös. extrem gereizt, Brainzaps, leichter Tinnitus
11.09.2016: 0g Citalopram ab der 3. Woche Hölle pur: extremer schriller Piepton in den Ohren, Druck im Kopf, ich dachte mein Kopf platzt, Brainzaps, gereizt, extreme Stimmungsschwankungen, fiel in ein schwarzes Loch, gelähmt, Selbstmordgedanken, zu diesem Zeitpunkt ebenfalls Bromazanil abgesetzt
3.11. 2016: 2,5 Wochen Nordseeurlaub hat mir gut getan, lange Spaziergänge am Strand und das Meeresrauschen halfen bei Tinnitus, nachts und morgens früh war es schon manchmal fast still in meinen Ohren
Nach Rückkehr extreme Stimmungsschwankungen, Selbstmordgedankentäglich,Weinkrämpfe
Dezember 2016: Depression, das Gefühl gelähmt zu sein, ist fast verschwunden, :) bin ruhiger, Tinnitus ist oft leise
Januar 2017: Existenzangst ->Selbstmordgedanken, extreme Stimmungsschwankungen, Tinnitus macht mich verrückt
22.01.2017: Aufdosierung Citalopram 5 mg - fühlte mich besser, Antrieb wieder da, Tinnitus leiser
25.01.2017: denke ich werde verrückt - durch Stress und Druck vom Jobcenter
27.01.2017: neue Psychiaterin: Aufdosierung auf 10 mg anschließend 1. extreme Panikattacke
02.02.2017: aufgrund erneuter Panikattacke mit Atemnot aufdosiert auf 15 mg durch Psychiaterin angeordnet
06.02.2017: 20 mg
16.02.2017: auf 30mg erhöht - Panikattacken Atemnot, bin sicher das Citalopram löst dies aus
23.02.2017: zurück auf 20 mg Citalopram nach extremer Angstattacke, zusätzlich 2 Tavor Schmelztabletten v. Psychiaterin - Androhung Einweisung in Klinik gegen eigenen Willen, ab jetzt bis zur Klinikeinweisung Mirthazapin 15 - Klinik abgesagt weil wegen meinem Hund keine Selbstmordgefahr besteht sagt Psychiaterin
*******************
01.10.2017 =>Reduzierung des Citaloprams auf 15 mg , Mirtazapin 15 mg
01.01.2018 -schrittweise langsame Reduzierung des Citaloprams auf 10 mg
2018 - 2019 - Citalopram abgesetzt bis 0 gm in Mini-Schritten, ab 5mg Wasserlösemethode - durch die Krankheit und dem Tod meiner Mutter konnte ich dies nicht dokumentieren, Tinnitus ist leider geblieben, aber erträglich, oft leise

aktuell: Mirtazapin 30 mg, musste nach dem Tod meiner Mutter erhöht werden, da Panik und Atemnot extrem wiederkamen und ich beinahe meine Arbeit verloren hätte (kein Kündigungsschutz..)
mein neuer Psychiater setzte mich unter Druck Venlafaxin zusätzlich zu nehmen, lüge ihn an, es zu nehmen, nehme es aber nicht, habe Angst dass er die Behandlung abbricht. Suche Therapieplatz bisher vergeblich.
LinLina
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von LinLina »

[mod=LinLina]Für die Diskussion zum Unterschied körperliche und psychische Abhängigkeit wurden die Beiträge abgetrennt und ein neuer Thread erstellt http://www.adfd.org/austausch/viewtopic ... 15&t=13963[/mod]
Arianrhod
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Re: TV, Zeitungsberichte etc. über Antidepressiva & Co.

Beitrag von Arianrhod »

Absolut erschreckend.....
Zulassung in den USA
Tablette meldet, wenn sie eingenommen wurde
Stellen Sie sich vor, Ihr Arzt wüsste immer, ob Sie alle Medikamente genommen haben. Eine in den USA zugelassene Tablette ist ein erster Ansatz in diese Richtung: Sie meldet, wenn sie im Magen verdaut wird - und schickt die Daten in die Cloud.
Um welches Medikament geht es?
Die Tablette enthält einen winzigen Sensor. Kommt dieser in Kontakt mit Magensäure, sendet er einen elektrischen Impuls aus. Ein spezielles Pflaster, das der Patient trägt, registriert das Signal, leitet die Information an eine App weiter und von dort wandert sie in eine Cloud. So kann der Betroffene dokumentieren und verfolgen, wann er seine Tabletten genommen hat. Und mit seiner Zustimmung können auch Ärzte oder Pflegekräfte auf diese Daten zugreifen.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat erstmals eine Tablette plus Zubehör zugelassen, wo solch ein Sensorsystem praktisch umgesetzt wird. Das Medikament "Abilify MyCite"......
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 78049.html

:evil: Wenn nun ein Mensch mit Paranoia behauptet, überwacht zu werden, kann der Psychiater antworten: " Genau!" :frust: :frust: :frust:

liebe Grüße Arianrhod
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
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