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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Frustrierende Erfahrungen bei Absetzerscheinungen

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
Jeannie
Beiträge: 8
Registriert: 15.09.2005 17:06

Frustrierende Erfahrungen bei Absetzerscheinungen

Beitrag von Jeannie »

Hallo, ich muss mir mal meinen Frust von der Seele schreiben:

Nachdem ich 11 (!)Jahre Tagonis genommen habe – auf Anraten der Ärzte „prophylaktisch“ –bemerkte ich seit Beginn der Menopause vor ca. 3 Jahren einen kontinuierlichen Wirkverlust des Mittels, das ich gegen Depressionen und Panikstörungen bekam. Nach Ausschleichen von 30mg in wöchentlichen 5 mg Schritten, die schon der reinste Horror waren , bekam ich nach Absetzen der letzten 5 mg zum ersten mal in meinem Leben Selbstmordgedanken, nicht enden wollende Weinkrämpfe, elektische Schläge im Gehirn, Alpträume und merkte, dass ich in einen akuten depressiven Schub reinrutschte. Voller Panik guckte ich im Internet nach und fand dieses Forum, was ein großes Glück war, sonst hätte ich das nun folgende nicht ausgehalten. Ich nahm die letzte eingenommene Dosis erneut – 5mg – und nach 3 Tagen war die Akutsymptomatik weg.
Ich war noch bei 3(!) Psychiatern, die aber übereinstimmend der Meinung waren, dass es diese Absetzproblematik nicht gibt. Wenn die nur einmal das Wort Selbstmordgedanken gehört haben, wollten die mich sofort !!! in stationäre Obhut nehmen – richtig zugehört hat keiner, dass diese Gedanken durch die Wiedereinnahme schon längst wieder verschwunden waren. Vorgeschlagen wurde einhellig, auf Cymbalta umzusteigen. Meine Weigerung ihre „fachärztlichen“ Ratschläge zu akzeptieren wurde mit völligem Unverständnis quittiert. Ich bin total frustriert, dass es in der deutschen Psychiatrie nicht darum zu gehen scheint, dem Patienten in seiner speziellen Problematik zu helfen, sondern du wirst in ein Raster gefasst, aus dem du sofort rausfällst, sobald sie mit ihrem Lehrbuchwissen nicht weiterkommen.

In der Zwischenzeit bin ich – wie hier vorgeschlagen- auf Seroxat flüssig umgestiegen und habe die Dosis auf 4mg reduziert.

Beste Grüße, Jeannie
Symptome: (Vergiftungsgefühl, niedriger Blutdruck); Diagnose: (Depressives Syndrom, Angst)
Medikation: (Tagonis 30 mg, 11Jahre) >> (Dosierung, Dauer) >> (...)
Zusätzlich: (Dosierung, Start (wofür/wogegen));
Bisherige Absetzversuche: (Reduktion wöchentlich 5 mg, gescheitert an auftretenden Selbstmordgedanken, Weinkräpfen, akutem Depresssionsschub, elektrische Schläge, Albträume, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall, körperliche Schwäche)
Absetzverlauf (Wiedereinnahme seit 3 Wochen, Startdosierung): (5mg, 14 Tage) >> (1 Woche, 4mg) >> (...)
amanda

Beitrag von amanda »

Sag deinen Psychiatern sie sollen mal bei der BfArM anrufen oder bei der Deutschen Arzneimittelkommission der Deutschen Ärztesschaft........DORT WERDEN DIESE ABSETZSYMPTHOME BESTÄTIGT....Was sind das nur für "HIRNIS "....sag ihnen dass sie sich mal die FACHINFORMATION FÜR ÄRZTE ÜBER DEIN MEDIKAMENT ANSEHEN SOLLEN !!!! Nicht JEDER PATIENT hat Absetzsympthome aber VIELE viel zu viele !!! Alles Gute AMANDA
Jeannie
Beiträge: 8
Registriert: 15.09.2005 17:06

Beitrag von Jeannie »

Hallo Amanda,

danke für deine Infos und ünterstützenden Worte. Ich habe mal an den von dir angegebenen Stellen nachgelesen. Dadurch musste ich mich zwar nochmal über die unwissenden Säcke ärgern, sehe mich aber in meiner Richtung bestätigt.

Danke und alles Liebe

Jeannie
Symptome: (Vergiftungsgefühl, niedriger Blutdruck); Diagnose: (Depressives Syndrom, Angst)
Medikation: (Tagonis 30 mg, 11Jahre) >> (Dosierung, Dauer) >> (...)
Zusätzlich: (Dosierung, Start (wofür/wogegen));
Bisherige Absetzversuche: (Reduktion wöchentlich 5 mg, gescheitert an auftretenden Selbstmordgedanken, Weinkräpfen, akutem Depresssionsschub, elektrische Schläge, Albträume, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall, körperliche Schwäche)
Absetzverlauf (Wiedereinnahme seit 3 Wochen, Startdosierung): (5mg, 14 Tage) >> (1 Woche, 4mg) >> (...)
amanda

Beitrag von amanda »

Hallo die "unwissenden Säcke" haben leider meist ein qualitativ nicht ausreichendes Studium hinter sich. Ich glaube kaum dass an der Uni gelehrt wird was mit Patienten zu tun ist die übersensibel auf Psychopharmaka reagieren oder wie ein Arzt sich verhalten soll bei auftretenden Absetzsympthomen. AUSSER DASS MAN DANN EIN NEUES MEDIKAMENT VERORDNEN KANN....grrrr :sports: Krankenpfleger lernen so etwas wahrscheinlich auch nicht !!??Wenn die angehenden Ärzte sich nicht selber weiterbilden was oft wegen Zeitmangel nicht oder nur unzureichend geht haben sie leider nicht besonders viel Ahnung von Medikamenten. Manche lesen noch nicht mal die Packungsbeilage bevor sie Medikamente verordnen. Traurig aber war !!! Ich habe vor mir mal ein paar " Vorlesungen" an der Uni anzuhören....wahrscheinlich muss ich meinen Mund mit Pflaster zukleben um nicht bei gegebenen Anlass laut zu protestieren.
Viele Patienten leiden weder unter Nebenwirkungen noch haben sie Probleme beim Absetzen ....und die Ausbildung der Ärzte richtet sich wahrscheinlich eher auf diesen Teil der Menschheit. WARUM das so ist weiss ich auch nicht da doch eigentlich die MINDERHEIT die PROBLEME mit Medikamenten haben BESONDERS VIEL ÄRZTLICHE HILFE BRAUCHEN. Vieleicht ändert sich IN ZUKUNFT etwas.....es wäre zumindestens WÜNSCHENSWERT: Gruss AMANDA
Gesperrt