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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


3 Jahre Angstzustände

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
amebella
Beiträge: 6
Registriert: 17.05.2010 16:10

3 Jahre Angstzustände

Beitrag von amebella »

Hallo Leute,
ich leide seit 3 Jahern unter Angstzuständen. Angefangen hat alles in dem ich einfach auf der Straße umfiel u nicht mehr hochkam. Dann war das was evtl viele von euch hier kennen. Schwindel, Schwitzen, Benommenheit, Kopfdruck usw... nachdem ich alle Ärzte u Kliniken durchlaufen bin wurde ich ein 3/4 Jahr auf Borreliose behandelt. Meine Blutwerte waren IGM positiv = aktive Borrelien im Blut aber immer IGG negativ = die Antikörper. Nachdem ich 80 Tage Antibiotikainfusionen bekommen hatte u noch 2 verschiedene Tabletten dazu hatte ich dermaßen wenig weiße Blutkörperchen, dass meine Ärztin nicht mehr weitermachen wollte. Ich hab mich heuer im Februar in einer Klinik durchchecken lassen u raus kam, dass ich nix habe... also muß wohl alles psychisch sein.
Nun denn, jetzt sitze ich hier und weiß auch mal nicht mehr was ich tun soll... meine Beziehung ist gerade den Bach runter (ich kann meinen Freund absolut verstehen, dass er es mit mir nicht mehr ausgehalten hat) und meine Eltern haben ebenfalls beschlossen, dass sie mich nicht mehr aushalten, was ich auch verstehen kann. Am Liebsten würde ich mich selber sitzen lassen, geht aber nicht.
Ich wache jeden Tag in der Früh auf u habe ein Beklemmungsgefühl im Körper als ob mich unsichtbare Mächte zerdrücken. Mein Körper ist kribbelig u angespannt. Dass ich dann nicht topfit aus den Federn springe ist irgendwie klar... Untertags geht`s mal besser mal schlechter. Ich versorge einen kleinen Stall mit Tieren u habe auch nen Hund, somit MUSS ich raus. Allerdings hab ich ab u an beim Autofahren so meine "Ängst" besomders im Stau u an der Kreuzung. Wobei ich das mittlerweile meistern kann, vor 2 Jahren wäre ich ausgetickt... Ansonsten hat sich mein Privatleben sozusagen verflüchtigt, dadurch dass ich nichts mehr unternehmen kann sind auch die Freunde verschwunden und Spaß macht mir schon lange nichts mehr... Eigentlich hätte ich ein super Leben gehabt und könnte es immer noch... nur ich bekomms einfach nicht auf die Reihe. Mich freut absolut nichts mehr, ich lache kaum noch, bei Diskussionen oder Auseinandersetzungen beginnt mein Körper wie ein Dampfkessel zu kochen und ich kann dann stundenlang nicht mehr "runterfahren". Ich weine in letzter Zeit viel. Das Schlimme ist, ich will nicht so sein und es schmerzt mich wenn meine Eltern versuchen mir zu helfen und ich mich dann auch drauf einlasse und es mir aber nicht besser geht. Dann kommen immer weider die Vorwürfe, dass ich mich nicht richtig anstrenge u garnicht gesund werden will und dann verzweifle ihc erst recht. Ich bin da in einem Teufelskreis aus dem ich nicht mehr rauskomme und so mag ich mich selber nicht u ich finde auch, dass das SO keine Lebensqualität ist. Nur, wie kommt man da wieder raus?!?
mücke
Beiträge: 2922
Registriert: 30.12.2004 09:24
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Re: 3 Jahre Angstzustände

Beitrag von mücke »

Hallo amebella

Herzlich Willkommen.

Ängste sind schlimm. Sie schränken einen sehr ein.
Das sich dein Freundeskreis dadurch aufgelöst hat, ist schade.
Vorwürfe bringen dich da auch nicht weiter, weil dadurch noch mehr Druck entsteht.

Machst du eine Verhaltenstherapie?
Das ist im Augenblick das Einzigste was mir zur Lösung einfällt.
In kleinen Schritten über Konfrontation zum Erfolg kommen.

Gruss Mücke
Marsupilami

Re: 3 Jahre Angstzustände

Beitrag von Marsupilami »

Verhaltenstherapie ist offiziell anerkannt, was aber nicht bedeutet, dass sie auch jedem hilft. Das gilt für alle 3 Kassentherapien, das ist Alles sehr relativ und diese Therapien werden eher überbewertet in ihrer Wirksamkeit.
Es gibt noch sehr viele andere Therapiearten, die aber leider nicht anerkannt sind und selbst bezahlt werden müssen. Jeder muss für sich das Richtige finden, was dem Einen hilft, kann für den Anderen grundfalsch sein. Man sollte da nur auf sein eigenes Gefühl hören, ob man glaubt, dass etwas das Richtige ist.

Grüße,

Marsu
Jule2950
Beiträge: 11
Registriert: 22.05.2010 12:07

Re: 3 Jahre Angstzustände

Beitrag von Jule2950 »

Hallo Amebella,

besteht evtl die Möglichkeit das du eine stationäre Therapie machst? Vielleicht kann sich jemand um deine Tiere kümmern.
Ich war Ende Dezember bis März in einer Klinik, auf der Psychotherapie Station. Das tat mit erstmal sehr gut denn ich habe gelernt das die Angst kein Feind ist und ich sie akzeptieren muss. Klar, verschwindet die Angst nicht aber es war eine gute Überbrückung bis ich meine erste ambulante Therapiestunde hatte.

Viele Grüße

Jule
Gesperrt