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Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

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Arzt Sven Ternov über seinen Entzug des SNRI-Antidepressiva Venlafaxin

Sammlung von Erfahrungsberichten mit Psychopharmaka.
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Murmeline
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Arzt Sven Ternov über seinen Entzug des SNRI-Antidepressiva Venlafaxin

Beitrag von Murmeline »

Hier der Erfahrungsbericht eines schwedischen Arztes über das Absetzen (innerhalb eines Monates) und den Entzug von Venlafaxin nach mehrjähriger Einnahme.
[mod=Murmeline]Eine Übersetzung des ganzen Erfahrungsberichtes von Sven Ternov inkl. Anmerkungen von Dr. David Healy durch Nospies Mann gibt es nachfolgend - danke dafür <3[/mod]

Wichtige Erkenntniss:
This leads me to two considerations. One is that it is scandalous that we as prescribers of these drugs are so poorly informed about SSRI/SNRI withdrawal/abstinence symptoms. The patients often ask whether they can become addicted to these drugs and we reply without any suspicion “No its not possible”.

What we should be informing our patients about is the possibility of being subjected to a large amount of problems the day it is decided they should stop taking this particular kind of medication. Dependency can occur rather quickly, judging from the scatterings of information on various internet sites, including blogs. It can be as quick as 2-3 months – some drugs are worse than others.

I suggest that our prescriptions of SSRI/SNRIs are recalibrated. Before prescribing, we should not neglect to inform the patients about the risks of severe abstinence, and,as the risk for abstinence appears to increase with the length of the treatment, to keep the treatment period as short as possible.
Quelle und ganzer Artikel auf Englisch: http://rxisk.org/doctor-experiences-ant ... ithdrawal/

Der Bericht erschient auf der Seite von Rxisk und hat einer Ergänzung von Psychiater Dr. David Healy:
DH was a guest speaker at a Danish Universities Antidepressant Group meeting in November 2012, organized by Per Bech. At this Peter Gøtzsche presented Margrethe Nielsen’s work referred to above – showing that SSRI dependence and withdrawal is as common and as bad as benzodiazepine dependence. There were about one hundred psychiatrists in the audience.

There was uproar. The older psychiatrists in particular were angrily opposed to the idea that SSRIs could cause withdrawal problems and keen to tell Peter that he simply had no idea how horrific benzodiazepine withdrawal was. Gøtzsche’s problem is that he is not a psychiatrist.

I am a psychiatrist and SSRI dependence appears more severe and at least as common as benzodiazepine dependence to me. Lots of patients who have been through both tell me its worse than opiate withdrawal.
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
Nospie

Re: Arzt Sven Ternov über seinen Entzug des SNRI-Antidepressiva Venlafaxin

Beitrag von Nospie »

Hallo :) ,
Murmeline hat geschrieben: Falls jemand überstezen möchte, sehr gerne!
Mein Mann übersetzt den kompletten Text,wird etwas dauern.
Falls schon jemand dran sein sollte,bitte mal Bescheid sagen.

LG
Nospie
falbala
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Re: Arzt Sven Ternov über seinen Entzug des SNRI-Antidepressiva Venlafaxin

Beitrag von falbala »

Das finde ich toll , bin schon sehr gespannt !
54 Jahre
erste Panikattacke mit Mitte 20,
2004-ca 2009 cipramil ,relaiv schnell und ohne Probleme abgesetzt.
Atarax immer wieder mal zwischendurch .2007 Tod Vater , 2011 Tod Mutter , sehr enges Verhältniss,seit 2011 schon mal Bromazanil , aber vollkommen unregelmässig , kann gut sein das ich zb wochen oder monatelang nichts genommen hab .
2013 seit Sommer Bromazanil ab und zu
seit Herbst 2013 mehr , wegen der Verstarkung der Angst , seit November so alle drei vier Tage mal ,
Dez 2013 Mirtazapin für drei Wochen , abgesetzt wegen Nebenwirkungen, (Ängste verstärkt , paranoide Gedanken )
2014 Januar Psychatrie , eigentlich um auf ein anderes AD eingestellt zu werden,
Diagnose Benzo Missbrauch , generalisierte Angst und Panikstörung,
sofort kein Bromazanil mehr genommen
Dafür Seroquel 100mg und Dominal 80 mg zum schlafen.
Zu Zeit vermutlich Absetzsymptome Bromazanil ,
abends 100 mg Seroqel
11.5.14 reduziert auf 88,5 mg Seroquel
6.6.14 reduziert auf 75mg Seroquel
7.7.14 reduziert auf 62,5 mg
Dysto loges
Mittlerweile auf 12,5 mg Seroquel , nun aber wieder Einschlafprobleme . Diese hatte ich unter 25mg nicht
Dazu nicht täglich aber sehr oft pascoflair 425 mg
immer weiter reduziert
08.2015 auf 12,5 mg Seroquel
10.2015 wieder auf 25mg da Angst und Unruhe wieder verstärkt
05.2016 wieder auf 50 mg Seroquel
13.05 .16 umgestellt auf Seroquel prolong 50 mg
20.07.16 umgetellt auf unretardiert 50 mg , aufgeteilt auf 3 mal ,abends 25mg -12,5-12,5
27.7 nochmals umgestellt abends 37.5 --- mittags 13.00 Uhr 12.5
Nov.2016 37,5 mg abends
Anfang Januar 2017 auf 31,25mg
Stand 29.11.2020 12,5 mg Seroquel
06.01.2021 wieder auf 75mg hochdosiert worden wg akuten psychischer Problemen,
24.01.2021 auf 62,5mg runter , nun geht es wieder von vorne los mit dem reduzieren
17.02.2021 auf 50 mg reduziert
Sunnyrose
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Re: Arzt Sven Ternov über seinen Entzug des SNRI-Antidepressiva Venlafaxin

Beitrag von Sunnyrose »

Finde ich auch toll :) Danke
Abgesetzt:
Lorazepam, Concerta, Truxal, Escitalopram

Zuletzt abgesetzt:
Escitalopram. Ursprünglich 30mg
Absetzstart September 2015
2,5mg runter alle 2 Monate bis 15mg.
Dann in 10% Schritten. Bis 10mg.
Dann schnelleres Vorgehen wegen Leberwerte.
Januar 2017: 6,8mg
15.2.17: 6mg
8.3.17: 4mg (psychotische Nebenwirkungen)
20.3.17: 0mg

Achtung: nicht nachmachen. Der grosse Schritt zum Schluss war für mich eine Notlösung. Langsames Vorgehen (5-15% Schritte, je nach Höhe der Dosis), wenn irgendwie möglich, ist der bessere Weg.

Ich bin jetzt frei von Substanzen jeglicher Art. Haltet durch! es lohnt sich.
Nospie

Re: Arzt Sven Ternov über seinen Entzug des SNRI-Antidepressiva Venlafaxin

Beitrag von Nospie »

Hallo :group: ,
einen Gruß von meinem Mann soll ich euch sagen und
hier ist die Übersetzung :

Arzt Erfahrungen Antidepressiva Entzug


Anmerkung der Redaktion: Sven Ternov, ein in Schweden arbeitender Arzt, schrieb kürzlich diesen Artikel, der im Januar 2013 in DagensMedicin erschien. Er hat ihn für RxISK stories übersetzt. Einige andere Ärzte haben über ihre Schwierigkeiten beim Entzug von Antidepressiva geschrieben -
meistens Männer, was interessant ist.

Posts an RxISK zum Entzugsthema, Antidepressant Withdrawal: V´s story und Monica`s Story haben zur größten Anzahl von Kommentaren und hilfreichen Leserbeiträgen geführt.

Warnung SSRI-Entzug genauso schlimm wie Benzodiazepin-Entzug ?


Nachdem ich unter endogener Depression gelitten hatte wurde mir für einige Jahre Venlafaxin verschrieben. Aus verschiedenen Gründen schien es mir eine gute Überlegung zu sein, den Versuch zu unternehmen, die Medikation zu beenden. Mit großer Sorgfalt (zumindest dachte ich so) habe ich in einem Zeitraum von einem Monat versucht, das Medikament abzusetzeb, und zunächst hatte es den Anschein, damit Erfolg zu haben.

Schlag von hinten


Jedoch kaum war eine Woche vorbei seit das letzte Metabolit mein Organsystem verlassen hatte, als ich mich Entzugssymptomen auf einem erschreckenden Level ausgesetzt sah. Zunächst erlebte ich ein Gefühl, das nur als elektrische Schläge in meinem Kopf beschrieben werden kann (dies ist ein typisches Absetzsymptom der SSRI`s, oft auch beschrieben als „head bangs“ - od. „brain zaps“). Es ist ein sehr unangenehmes Gefühl im Kopf, so als ob das Gehirn sich jedesmal, wenn ich meinen Kopf drehte, weigerte, ihm zu folgen.

Ich war auch tinnitus-änlichen Gehörhalluzinationen ausgesetzt, gefolgt von einer enormen Müdigkeit fast auf der Höhe einer Narkolepsie (Schlafkrankheit). Unter anderem beeinträchtigte diese Müdigkeit meine Fahrtüchtigkeit. Ich war mir bewußt, daß der Wagen auf Grund meines Fahrens unregelmäßig zwischen der Mittellinie der Straße und der Seitenlinie torkeln würde. Ich kam zu dem Schluß, daß der Grund hierfür höchstwahrscheinlich mehreren Episoden von Sekundenschlaf geschuldet war. Im Ergebnis gab ich das Autofahren für mehrere Wochen fast vollständig auf. Wie auch immer, wenn ich wirklich fahren mußte, hatte ich keine andere Option, als nach jeweils 20 Minuten am Steuer für einen Zeitraum von 5 Minuten auf dem Rücksitz zu schlafen, um einen relativen Grad an Sicherheit aufrechtzuerhalten.

Wikipedia 1 Medikamenteninformationsblätter 0


Diese „Absetzsymptome“ traten völlig unerwartet auf. Obwohl es keine leichte Aufgabe war Informationen über SSRI/SNRI Abstinenzsymptome zu finden, habe ich etwas im Internet nachgeforscht. Wikipedia hatte einen ausgezeichneten Artikel über SSRI-Entzugserscheinungen, der für mich gänzlich neu war. Dieser Artikel erwähnte die „head bangs“, die Müdigkeit und viele andere unerfreuliche Nebenwirkungen einschließlich verschiedener Arten sexueller Funktionsstörungen, die für eine sehr lange Zeit nach dem Absetzen des Medikaments fortbestehen können.

Zeitgleiches Lesen des FASS (das schwedische Arzneibuch) ergab, daß diese Symptome tatsächlich in einem kleinen Unterabsatz unter der Überschrift „Absetzsymptome“ erwähnt werden, eingefügt unter einer riesigen Textmenge mit der Hauptüberschrift „Warnungen und Vorsicht“. Die Beschreibung dieser Symptome ist sehr vage verglichen mit Wikipedia. „Head bangs“ werden gar nicht erwähnt, warum auch immer.

Notizen zu einem weiteren Skandal


Dies führt mich zu zwei Überlegungen. Die eine ist, daß es skandalös ist, daß wir als Verschreiber dieser Medikamente so schlecht über SSRI/SNRI Entzugs-/Absetzprobleme informiert sind. Die Patienten fragen oft, ob sie von diesen Medikamenten abhängig werden können, und wir antworten ohne jegliche Ahnung : „Nein, das ist nicht möglich.“

Worüber wir unsere Patienten informieren sollten, ist die Möglichkeit, einer großen Menge von Problemen ausgesetzt zu sein, an dem Tag, an dem die Entscheidung getroffen wird, daß sie diese besondere Art der Medikation beenden sollten. Abhängigkeit kann sehr schnell auftreten, soweit dies auf Grund der verstreuten Informationen auf verschiedenen Internetseiten, einschließlich Blogs, zu beurteilen ist. Sie kann innerhalb von 2 – 3 Monaten eintreten – einige Medikamente sind insoweit schlimmer als andere.

Wann sollten Sie das Risiko eingehen ?


Die andere Überlegung ist, daß wir viel zu hastig SSRI/SNRI für verschiedenartige Beschwerden des Lebens verschreiben. Die Indikation ist (oder war zumindest) die endogene Depression. Leider hatte die pharmazeutische Industrie Erfolg mit der Ausweitung der Liste der Funktionsstörungen, für die SSRI verschrieben werden dürfen, einschließlich Zwangsstörung, Paniksyndrom mit oder ohne Agarophobie (Platzangst), Sozialphobie, generalisierte Angststörung, posttraumaisches Belastungssyndrom.

Nach meiner Auffassung ist es völlig unverantwortlich, die Patienten den Nebenwirkungen dieser Medikamente auszusetzen, nur weil sie „gegen eine Mauer laufen“ oder unter einer anderen ähnlichen Art von Erschöpfungsstörung leiden. Es ist keine bewährte Indikation für die Verabreichung dieser Art von Medikation und war es auch nie gewesen.

SSRI`s genauso schlimm wie oder schlimmer als Benzos


Eine Literatursuche in der PubMed Datenbank nach SSRI und SNRI – Entzug ergab nur sieben Treffer. Von diesen war der einzig relevante Artikel von Goetzsche und Nielsen (vom Nordic Cochrane Center in Kopenhagen).

Nielsen und Goetzsche sind der Auffassung, daß ein Patient durch SSRI`s der gleichen Art von Sucht (EDIT: bzw. körperlicher Abhängigkeit) ausgesetzt ist wie durch Benzodiazepine. Wie auch immer, die Klassifizierung der Abhängigkeit in DSM-III (diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen) wurde 1987 geändert, kurz bevor SSRI`s auf den Markt kamen , so daß sie dem „Sucht-Stempel“ (EDIT: Abhängigkeits-Stempel) entgingen (was sich heftig auf den Absatz ausgewirkt hat).

Sie kamen zu dem Schluß : „Entzugsreaktionen bei selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern scheinen denjenigen von Benzodiazepinen vergleichbar zu sein. Der Hinweis auf diese Reaktionen als Teil eines Abhängigkeitssyndroms im Falle der Benzodiazepine, jedoch nicht der SSRI`s, erscheint nicht rational.“

„Business as usual“ kann nicht weitergehen


Ich schlage vor, daß unsere Verordnungen von SSRI`s/SNRI`s neu zu kalibrieren sind. Vor der Verschreibung sollten wir nicht versäumen, die Patienten über die Risiken von Absetzproblemen zu informieren, und, da das Risiko mit der Dauer der Behandlung zu steigen scheint, den Behandlungszeitraum so kurz wie möglich zu halten.

Schließlich schlage ich nachdrücklich vor, daß der Text im Arzneibuch zu SSRI/SNRI`s in Übereinstimmung mit den obigen Ausführungen abgeklärt wird und eine deutliche Warnung enthalten sollte.


RxISK Anmerkungen


Dr. David Healy war ein Gastredner bei einem Meeting der Antidepressiva-Gruppe der dänischen Universitäten im November 2012, organisiert von Per Blech. Bei diesem präsentierte Peter Goetzsche die oben angesprochene Arbeit von Margrethe Nielsen, die aufzeigt, daß SSRI-Abhängigkeit und -Entzug genauso verbreitet und genauso schlimm ist wie Benzodiazepin-Abhängigkeit. Im Publikum waren dort etwa einhundert Psychiater.

Es gab dort Tumulte. Vor allem die älteren Psychiater waren wütend über die Meinung, daß SSRI`s Probleme verursachen könnten und stark daran interessiert, Peter mitzuteilen, daß er einfach keine Vorstellung habe, wie entsetzlich der Benzodiazepinentzug sei. Goetzsches Problem ist, daß er kein Psychiater ist.

Ich (dagegen) bin Psychiater, und die SSRI-Abhängigkeit erscheint mir schlimmer und meist genauso verbreitet wie die Benzo-Abhängigkeit. Aber dies sollte nicht eine Frage der persönlichen Meinung sein.

Auf RxISK haben wir einen Terminator-Algorithmus für Symptome und Probleme, die bei Einstellung der Behandlung auftreten (SoS -Symptoms on stopping). Es gibt einfache Wege, zwischen Abhängigkeit und Entzug und anderen Problemen zu differenzieren. Diese führen zu einer objektiven RxISK-Punktzahl. Angesichts einer Höchstwertung wäre es nachlässig von Ihrem Arzt, die Möglichkeit einer Abhängigkeit und eines Entzugs nicht ernsthaft in Betracht zu ziehen.

Jedes Medikament kann Entzugsprobleme verursachen, die tödlich sein können, inklusive einer Reihe von Darmmedikamenten, Antihypertensiva (Blutdrucksenker) und anderen. Es gibt neue Medikamente wie z.B. MAB`s und Bisphosphonate (zur Behandlung von Osteoporose), welche mit ziemlicher Sicherheit zu Entzugsproblemen führen werden, und wir möchten jeden, der diese Medikamente nimmt, oder die Ärzte, die sie betreuen, dazu einladen, uns Berichte über die Symptome beim Absetzen, über deren Dauer und darüber, ob irgendetwas hilft, das Problem zu lindern, zukommen zu lassen.

Wir möchten insbesondere, daß Sie RxISK Reports generieren, mit zu Ihrem Arzt nehmen und uns eine Rückmeldung geben, wie er reagiert. Wenn Ärzte wie Sven Ternov bestätigen, daß ein Problem real ist, hat dies einen großen Einfluss auf andere Ärzte.
Kaulquappe 411
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Re: Arzt Sven Ternov über seinen Entzug des SNRI-Antidepressiva Venlafaxin

Beitrag von Kaulquappe 411 »

Erschreckend, einfach nur erschreckend .... ich kriege immer wieder eine wahnsinnige Wut auf die Psychiater, die mich unbedarft und mit Schöngerede an die Psychopillen rangeführt haben. :-(
Danke für die Übersetzung!!!!!!!! <3
Diagnosen: PTBS, Depression, Sozialphobie, Agoraphobie, Oralophobie, Migräne, craniomadibuläre Dysfunktion, Tendovaginitis an den Füßen
Erfahrungen mit Ximovan ( Paradoxe Reaktion), Melperon (drastische Alpträume), Taxilan (total abgeschossen) Fluoxetin (Depersonalisation), Lorazepam, Opipramol, Promethazin, Escitalopram, Cipralex, Valdoxan, Amitriptyllin.
Genannte Mittel nur kurze Zeit genommen und kalt abgesetzt, da angeblich keine Probleme nach so kurzer Einnahmedauer, hahaha!
2010 Venlafaxin 150 mg eingeschlichen, Kurzeitige Besserung der Stimmung bzw. Antriebs, jedoch Verstäkung der inneren Unruhe.
Hinzu kam Amisulprid 50mg, half sehr gut gegen Angst, jedoch horrende Nebenwirkungen (30 kg zugenommen, Kopfschmerzen, Diabetes, Hormonstörungen), daher kaltes Absetzen, weil angeblich unproblematisch. Nach 2 Tagen massive Suizidgedanken und Ängste, wieder auf 50 mg für 1 Jahr.
Sommer 2014 wegen Schlafstörungen 12 Tropfen Trimipramin, kaum Besserung, starker Nachhang, Depersonalisierung, Muskelsteifigkeit, Kurzatmigkeit, Nachlassen der körperlichen Belastbarkeit, eigenmächtiges kaltes Absetzen, daher wochenlang starke Schlafstörungen.
Amisulprid 50 mg Ende November 2014 eigenmächtig abgesetzt. Pro Woche 12, 5 mg weniger, keine Absetzsymptome
Venlafaxin 150 mg seit Mitte Dezember 2014 am Absetzen, innerhalb von 2 Wochen auf 37,5 mg mit starker Absetzsymptomatik,( Brainzaps, Weinerlichkeit, Verzweiflung, aggressive Ausbrüche, Bauchschmerzen, Durchfall, Sehstörungen)
11.1. auf 75 mg, da Absetzsymptome zu stark, nehmen im Verlauf des Sommers ab, Schneckenclubmitglied :schnecke:
Sept. 2015 Diagnose Autoimmunthyreoiditis, Einschleichen von Hormonen wegen unerträglichen Nebenwirkungen misslungen.
Regelmäßige Einnahme von Vitamin D, Leinöl, Basentee und versch. homöopath. Globuli bekommen mir sehr gut!!!

31. Oktober 2016 Fortsetzen vom Absetzen Venlafaxin 75 mg mittels Mikrotapering ( pro Kapsel ein Gewicht von 0,306 g)
Meine Absetzsymptome bei jedem Schritt, mal mehr, mal weniger: Weinerlichkeit, Pseudodepri, Pseudoschnupfen, Muskelschmerzen in den Beinen, Verspannungen Nacken und Kiefer, Brainzaps, Geräuschempfindlichkeit, leichte Übelkeit, Kopfschmerzen, Darmprobleme, Juckreiz, Hör- und Sehprobleme
4.11.: Kapselgewicht 0,304 g
7.11.: Kapselgewicht 0,302 g
10.11.: Kapselgewicht 0,300 g, Absetzsymptome zu stark, kurz hochdosiert, besser!
28.11.: Kapselgewicht 0,298 g
9.12.: KG 0,295 g
am 1.1. 2017 bei KG 0,292 g angekommen
17.01.2017 KG 0,290g
15.02.2017 KG 0,286 g
01.03.2017 KG 0,284 g
seit 24.04. 2017 KG 0,280 g
02.05.2017 KG 0,278 g
16.05. 2017 KG 0,276 g
mittlerweile bei KG 0,273 g
nun bei KG 0,270 g
mittlerweile bei KG 0,264 g mit Zwischenschritten
seit 15. 11. bei KG 0, 255 g ohne Zwischenschritte, drei Tage Absetzwelle, dann OK
seit 30.11. bei KG 0,245 g, das übliche an Absetzsymptomgedöns :-)
mittlerweile bei KG 0,230 g
mittlerweile bei KG 0,200 g kaum Absetzsymptome, solange ich auf passende Ernährung achte!
KG 170 g
22 Kügelchen
Seit dem 15. August 2018 auf NULL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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