>Miriam< hat geschrieben:Hallo,
sorry, ich vrsteh das nicht: was genau sollte das Acetyl-L-Carnitin bewirken? Dass Ceramid schneller abgebaut wird? Aber würden dann dadurch die Entzugssymptome nicht noch verschlimmert?
Hallo,
von Zeit zu Zeit surfe ich im Internet, um etwas über neuere Forschungsergebnisse
zum Thema Depression und Angstzustände herauszufinden. Durch Zufall bin ich auf einen etwas älteren Artikel
aus dem Jahr 2013 gestoßen und hängen ihn hier ein, weil die Stichworte passen.
2013 Depression: Neue Ursache entdeckt
.. Neue Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass nicht Neurotransmitter-Mangel, sondern die Neuronen im Gehirn das Hauptproblem
bei Depressionen sind. So scheinen depressive Patienten eine verminderte neuronale Plastizität zu haben. Das bedeutet, dass bei ihnen
die Neubildung von Neuronen im Gehirn reduziert ist.
Basis dieser Hypothese bildet ein von den Forschern [in Erlangen und Duisburg] neu entdeckter zellbiologischer Mechanismus. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen Ceramide. Diese Lipide werden enzymatisch mittels der sauren Sphingomyelinase (ASM) aus dem Lipid Sphingomyelin freigesetzt. Je höher die Ceramid-Spiegel, desto stärker ist die Neubildung von Neuronen im Gehirn beeinträchtigt, so die Annahme der Wissenschaftler. Eine erhöhte Ceramid-Konzentration im Hippocampus ist für die Induktion von depressions-ähnlichem Verhalten sowie depressions-ähnlicher Neurobiologie hinreichend. ..
Substanzen, die die ASM-Aktivität hemmen oder die Ceramid-Konzentration auf andere Weise senken [sogenannte FIASMAs
Wikipedia FIASMA, wirken antidepressiv, lautet die Schlussfolgerung der Studienautoren.
Sie sehen den neuen Wirkmechanismus auch als Erklärung für die bislang ungeklärte Latenzzeit antidepressiver Arzneistoffe, da die neuronale Plastizität sich erst nach und nach erhole. Sollten sich diese Annahmen als richtig herausstellen, würde das zudem bedeuten, dass in Wirklichkeit die Hemmung der ASM die antidepressive Wirkung dieser Substanzen / Antidepressiva vermittelt. ..
Dieser Ansatz wird zur Zeit in einem weiteren Forschungsprojekt untersucht:
OptiMD - Neue Strategien zur optimierten Behandlung der Depression
Interessanterweise gibt es seit 2006 ein Patent für den Einsatz von
Acetyl-L-Carnitin zur Senkung des Ceramidspiegels
Verwendung von L-Carnitine zur Senkung des Ceramidspiegels
Gibt es jemanden/-in im Forum, bei dem / der der Ceramidspiegel als Marker der Depression bestimmt wurde ?
Hat jemand in diesem Zusammenhang Erfahrung mit Acetyl-L-Carnitin ?
Ist Acetyl-L-Carnitin eine kritische Substanz in der Entzugsphase ?
Schöne Grüße
Linus
Mein ADFD Thread
Meine Erfahrungen beim Absetzen von Mirtazapin
[spoil]
1985 bis 2014 mit Unterbrechnungen: Maprotilin 10/12,5 mg
Mai bis Sep 2014: Citalopram bzw. Escitalopram 10/20 mg, kalt abgesetzt wg. Aura jeden Tag
Okt bis Nov 2014 Versuch mit 5-HTP von ZeinPharma 50 bzw.100 mg. ohne Wirkung
Jan / Feb 2015 Bidicin (=> Glycin) von BIOTIKI zur Beruhigung, begrenzte Wirkung
Mär 2015 4 Tabletten Maprotilin 25 mg, 2 je Tag, dadurch Visual Snow Syndrome bekommen
Apr bis Aug 2015 und Aug bis Nov 2015: Zwei Klinikaufenthalte
Mai bis Aug 2015: Tavor / Lorazepam bis zu 3 mg
Mai bis Juli 2015: Mirtazapin eingeschlichen von 15 mg über 30 mg auf 45 mg (abends)
Aug bis Dez 2015: Mirtazapin ausgeschlichen
(1) Schritt von 45 mg auf 30 mg (6 Wochen bis zum 10. September 2015)
- Angstzustände
=> nach 6 Wochen stabilisiert
(2) Schritt von 30 mg auf 15 mg (5 Wochen ab dem 10. September bis zum 15. Oktober 2015)
- Schwindel und Gleichgewichtsstörung
- Angstzustände
=> nach 6 Wochen stabilisiert
(3) Schritt von 15 mg auf 7,5mg (2 Wochen vom 15. Oktober 2015 bis zum 28. Oktober 2015)
- 8 Tage durchgehend massive Herzschmerzen mit leichter Atemnot
=> danach Besserung, deshalb ..
(4) Schritt von 7,5 mg auf 0 mg (seit dem 28. Oktober 2015)
=> Refluxkrankheit, Speiseröhre entzündet
=> behandelt mit Pantoprazol / Esomeprazol, nach 8 Wochen abgesetzt
Stand Juli 2016 - nach ca. 9 Monaten auf 0 mg
- Reflux Symptome gebessert
- Magen- Darm Probleme durch Flohsamen in den Griff bekommen (seit Mai 2016 / 7 Monate)
- Durchschlafstörungen gebessert, schlafe ca. 6 Stunden (seit März 2016 / 5 Monate)
- Stuhlgang einmal pro Nacht
- Angstzustände gebessert (seit Februar 2016 / 4 Monaten)
- Innere Unruhe gebessert, muss nicht mehr permanent in Bewegung sein, sondern kann auch ruhig sitzen
Eher verschlechtert haben sich neurologische Beschwerden wie
- Nacken- / Gesichtskrämpfe
- einseitiger Kopfdruck links
- Sehstörungen und Skotome bedingt durch Grünen Star und Visual Snow Syndrom
- Schwindelanfälle und Gangunsicherheit
- Schüttelfrost ohne Fieber
- trockene Hände, Hände kribbeln und schlafen leicht ein
- massive körperlich und geistige Erschöpfung, aber ich kann jetzt auch bis 23 Uhr aufbleiben
- häufig Gefühl der Depersonalisierung, als ob ich das Bewußtsein bzw. den Verstand verliere
Stand Januar 2018 - nach ca. 26 Monaten auf 0 mg
Verbesserung des Zustands aber noch neurologische Beschwerden
- Körperliche und geistige Erschöpfung
- Verschlechterung der Sehstörungen bedingt durch Glaukom und Visual Snow Syndrom
- körperliche Probleme aufgrund Small Fiber Polyneuropathie
Stand Mai 2019 - nach ca. 42 Monaten auf 0 mg Mirtazapin
- Keine klassischen psychischen Absetzsymptome
- Geblieben sind Beschwerden, die sich durch Schädigung der Sehnerven und der kleinen
unmyelinisierten peripheren Nervenfasern erklären lassen.
Beides kann durch Antidepressiva verursacht worden sein,
siehe
https://rxisk.org/complex-withdrawal-model/ (Rxisk - Making Medicines safer for all of us)
- konkret:
- Glaukom ( Grüner Star) und Visual Snow Syndrom (=>
https://www.visualsnowinitiative.org/ )
- Small Fiber Neuropathie
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