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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Sammlung von Erfahrungsberichten mit Psychopharmaka.
Murmeline
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

Timeout berichtet:
Wie oft dachte ich, ich schaffe das nicht, ich kann es keine Minute mehr aushalten?! Wie oft lagen die Tabletten vor mir und nur die blanke Angst vor Verschlimmerung (letztlich unvorstellbar, dass eine Steigerung überhaupt möglich sein könnte!!!) hielt mich zurück ?!

Suizidgedanken, kein Schlaf, kein Hunger, Angst, Unruhe gepaart mir extremer Erschöpfung, Wortfindungs- und Konzentrationsstörungen, Gedankenkreisen, Adrenalineinschuß, Schmerzen u.v.m. ihr wisst, wovon ich schreibe.

Vorbei!!! seit Wochen. Und ich weiß, dass es gänzlich vorbei ist, sonst würde ich nicht schon jetzt schreiben, von wegen Fenster und nächste Welle.

Im Juli 2015 setzte ich Venlavaxin, welches ich Jahre genommen hatte, ab. Erst nachdem ich Monate auf Null war, fand ich dieses Forum und wollte das Risiko einer erneuten Eindosierung nicht auf mich nehmen.

Ich habe es überlebt. Ich habe es geschafft. Es ist vorbei. Ich lebe wieder! Ich wache morgens wieder ganz normal auf. Ich wache einfach auf, ohne Panik, Adrenalin, Angst! Ich kann wieder eine Zukunft erahnen und mich an Dingen erfreuen.
Mehr gibt es hier: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 80#p148580
Thread von Timeout: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?t=10437
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Johanna_1
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Johanna_1 »

Hallo an Alle,
ich möchte heute mal etwas positives schreiben. Ich bin jetzt seit knapp 10 Wochen auf 0 mit dem Setralin und ich habe den Eindruck, dass es aufwärts geht. Die Symptome sind nicht mehr ganz so stark und ich hab immer mehr Tage an denen meine Energie zurückkehrt. Ich habe zwar immernoch die massiven Schmerzen durch die Fibromyalgie aber damit werde ich wohl leben müssen. Ich praktiziere seit einem halben Jahr die Achtsamkeitsmeditation, arbeite mit dem Buch " Mit Achtsamkeit durch die Depression" von Jon Kabat Zinn. Mache täglich PMR seit einem 3/4 Jahr und ich glaube es trägt Früchte. Ich entwickele so langsam eine innere Ruhe die ich so nicht kannte und ich glaube, dass hilft mir bei den Entzugssymptomen bzw hilft es dem Nervensystem. Gehe fast täglich schwimmen auch wenn die Schmerzen mich sehr einschränken. Nun muss ich sagen, dass ich noch nicht arbeiten gehe und viel Zeit habe. Aber ich bleibe erstmal dran an dem Konzept. Es gibt mir das Gefühl nicht ganz ohnmächtig zu sein und das Gefühl, dass man selbst auch etwas tun kann für sich und seinen Körper. Es ist nicht so einfach wie eine Tablette aber es hat dafür nur positive Nebenwirkungen nämlich, dass man zur Ruhe kommt und lernt sich selbst auszuhalten und zu spüren aber vorallem nicht so schnell in die Panik zu verfallen.
Ich möchte das allen Betroffenen ans Herz legen es auszuprobieren und auch dann dran zu bleiben. Es lohnt sich. Vorallem ist es auch mittlerweile wissenschaftlich belegt, was Meditation und Achtsamkeit für einen Einfluss auch unser zentrales Nervensystem hat.
Ich bleibe jedenfalls dran und werde euch weiter berichten.
liebe Grüsse
Sophia
10 Jahre lang 50mg Sertralin genommen, wegen Diagnose Fibromyalgie und Depression mittelgradig ( wobei man nicht sagen konnte was zuerst da war und was was bedingt) ( viele Jahre Beschwerdefrei damit) :D
06.2015 abrupt absetzen müssen wegen QT Zeit Verlängerung
07.2015 wieder 50mg , weil QT Zeit unverändert (wieder 1 Jahr genommen, greifen nicht mehr) Trotzdem heftige Absetzsymptome trotz Wiedereinnahme
03.2016 3/4 Tbl (ca.35mg) für 4 Wochen ( Währende der Reduktion keine Veränderung, mein Hirnstoffwechsel ist so daneben, das ich nicht weiß was was ist.
04.2016 1/2 Tbl ( ca. 25mg) für 4 Wochen
05.2016 1/3 Tbl ( ca. 12,5mg) für 3 Wochen
seit 19.05.2016 auf 0 ( sehr wechselhafte Befindlichkeit, Absetzsymptome kommen immer wieder)
20.05.2016 0,5mg Lorazepam, weil schlaflose Nacht und extreme Unruhe (nehme ich nur ganz selten ca. 1x im Monat, wenn nix mehr geht und ich zur Ruhe kommen will.)
25.05.2016 bis 29.05.2016 gute Tage, kaum Symptome
danach wieder alle Symptome da
20.06.2016 bis 26.06.2016 gute Tage, wenig Symptome und wieder etwas Energie
30.06.2016 jetzt seit 6 Wochen auf 0, die Tage sind unterschiedlich von gut bis unerträglich. Es schwankt sehr.
10.07.2016 heftige Blasenentzündung. Einnahme von Antibiotika notwendig ( Fosmfomycin 3g)...bin gespannt wie es mir danach geht. :vomit:
11.07 auf 12.07.2016 nach Einnahme des Antibiotikums nachts kein Auge zu getan. Stromschläge im Kopf, komisches Körpergefühl, starke Unruhe. Diese Symptome hatte ich schon wochenlang nicht mehr. :cry:
15.07.2016 bis heute...geht es mir deutlich besser. Symptome haben sich verringert obwohl ich mehr tue, weil ich gerade umziehen muss. Mache weiter meine Achtsamkeitsmeditation und mein PMR täglich. Hoffe es geht weiter so.
Seit 26.07.2016 totaler Einbruch...alle Symptome sind verstärkt wieder da...massive Unruhe, Schlalosigkeit,Schwindel,Apetitlosigkeit, Stromschläge im Kopf u ganzen Körper, Muskelzucken im ganzen Körper, komisches Gefühl im Kopf und massive Erschöpfung. Laufe innerlich auf Hochtouren. Vlt, weil ich am 24.06.2016 eine ungesunde Beziehung beendet habe?!
Seit 06.08.2016 extreme Verschlechterung. Extreme Unruhe, Schwindel und Angst.
Murmeline
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

Leider nur auf Englisch

Paul describes how a virus led to a prescription for Prozac and other antidepressants. He ended up on Effexor and has spent over four years in horrific withdrawal from the drugs, leading to the loss of his career and the disruption of almost every other aspect of his life.

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Jamie
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Jamie »

Hallo, auch Mauseputz :) hat Positives zu berichten. Danke. Hier ihr Thread: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 49#p155849
Mauseputz hat geschrieben:Ihr Lieben,

ich möchte mich nochmal bei euch melden. Mir ist bewusst, dass viele von euch nicht nachvollziehen konnten, warum ich am Ende so schnell/ zu schnell mein Antidepressivum ausgeschlichen habe. Allerdings war es einfach überhaupt nicht mehr erträglich nur noch einkaufen gehen zu können, wenn ich vorher 3 Immodium geschluckt hatte, Sport oder ein Treffen mit Freunden in einem Kaffee oder Restaurant waren nicht mehr möglich usw.

Dennoch möchte ich euch nochmals sehr für euer tolles Forum danken. Die Hinweise und Tips, die ich hier bekommen habe, waren unendlich wichtig und gut für mich. So konnte ich zuordnen, dass nicht meine ursprüngliche Erkrankung wieder da war, sondern ich an Absetzsymptomen litt. Es hat mir großen Mut gemacht, dass ich das Zeug irgendwann wieder loswerden kann!

Anfang Juli habe ich es dann tatsächlich geschafft und habe die restlichen 0,3mg Escitalopram abgesetzt- ohne Folgen. Mir geht es gut. Ich weiß, ich muss gut auf mich aufpassen, um mich nicht mit einer erneuten Überforderung wieder in eine Depression zu bringen. Im Augenblick bin ich aber guter Dinge. Seit meiner letzten Einnahme habe ich mittlerweile 6kg Gewicht verloren- einfach so. :party2:

Ich möchte allen, die hier weiterkämpfen Mut machen- Murmeline hat recht. Zitat: "haltet es langsam und stabil." Irgendwann schafft der Körper es auch wieder ohne Chemie ins Lot zu kommen. Euch allen alles Gute.

Mauseputz
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Mockingjay »

Ist zwar nicht von mir aber sehr empfehlenswert zu lesen, mir macht seine Geschichte Mut, zumal ich auch eine generalisierte Angststörung habe.

http://www.adios-angst.de/antidepressiva-absetzen/
er gibt bald ein Buch heraus -> http://antidepressiva-absetzen.com/

LG
MJ
Meine Geschichte: viewtopic.php?f=18&t=11927

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Absetztagebuch:
Fluoxetin ab 2002 10mg (Angststörung), 2004 kaltes Absetzen ohne Probleme. 2000-2007 Drogenkonsum. Ab 2006 Wiederbeginn mit 20mg. Diagnose Borderline. Ab 2008 etliche gescheiterte Absetzversuche.
2016-2018:
Juni 2016 direkt von 20 auf 15mg -> schwere Probleme nach 2-3 Monaten, wieder aufdosiert.
Neuer Versuch ab Januar 2017 mit 1mg Schritten bis auf 10mg ab September 2017. 6 Monate Absetzpause.
Ab 18.04.2018 wieder rauf auf 15mg wegen akuter Suizidgefahr aufgrund neuer Jobsitutation. Anfang Juni während stationärem Aufenhalt auf 20mg und Abbruch des Absetzversuches bis auf weiteres. Seit Mai 2018 nicht mehr berufstätig. Beginn Abklärng Frührente (IV).
2019:
05.02. Reduktion auf 15mg.
Jahrgang 1974.
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Jamie »

Hallo,

hier auch ein sehr ermutigendes Feedback von potatoiv :). Sie hat zwar noch eine Sache abzusetzen, aber verzeichnet sehr gute Heilungsschritte.

hier nachzulesen: http://www.adfd.org/austausch/viewtopic ... 7&start=20

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Hallo ihr Lieben,

also das Update :D : mir geht es schon viel viel besser....und es geht täglich weiter bergauf....insgesamt schwankt alles noch stark, aber gegen die totale Hölle von davor, bin ich sehr sehr glücklich....ich kann nur jedem sagen, einfach durchhalten, es ist erstaunlich was der Körper und auch das Gehirn an Regenerationsfähigkeit besitzen:
bei mir wurde es ja durch das AB Levoflox ausgelöst....damals vor 5 Jahren fand man noch weniger Aussagen dazu...heute kenne ich viele Artikel, die meine Hölle bestätigen...es wurde natürlich alles auf die Psychoschiene geschoben, weil ich auch eine harte Kindheit hatte, wobei ich bis zum AB nie Depressionen oder Ängste hatte, oder sonstige gröbere psy. Probleme....ich bekam dann Unmengen an Psychopharmaka wie jeder der Signatur entnehmen kann und dann wurde alles nur noch schlimmer als besser zu der Vergiftung durch das AB kamen Nebenwirkungen und Entzugserscheinungen vom feinsten....
irgendwann verweigerte ich alle Medikamente und begann eigenständig langsam Auszuschleichen....ich nehme derzeit noch immer die 2,5 Zyprexa, weil ich erst möchte, dass sich mein Körper wirklich schön von allem Erholen Kann... 20 Entzüge viele davon kalt sind keine Kleinigkeit....das tut der Körper aber auch ganz brav, seit ich Ruhe gebe....
ich hatte damals extreme Angstzustände wirklich auf Panikattackenniveau aber 24 Stunden/ 7 Tage für ca. 2,5 Jahre....mit allem was dazugehört, schwerste Depressionen, Lähmungen, Schmerzen von KOpf bis Fuss, extremen brain fog, extreme Demenz ( wusste nicht mal mehr die Vornamen meiner Eltern oder wie man sich die Schuhe bindet) und und und....alles was man sich nur vorstellen kann....ich habe das alles wirklich nur knapp überlebt....
heute ist meine Depression stark schwankend...mal ein Tag mittel, mal leicht, dann wieder ganze Tag bin ich völlig frei davon :D :D :D und die Abstände werden immer größer...die freien Tage immer mehr...jede Woche wird es mittlerweile besser und das obwohl so viele Jahre kaum etwas besser wurde, Ängste sind überhaupt gar keine Vergleich mehr...nur mehr situationsbezogen und viel milder....wird auch jede Woche besser, Schmerzen nur mehr ganz selten, brain fog fast ganz weg, nur mehr bei Anstrengung, Demenz sogut wie weg ( nur mein Orientierungssinn ist noch schlechter wie zuvor), keine Unruhe mehr :D :D :D :D - die war am schlimmsten, kein Elendsgefühl mehr, was auch ganz furchtbar war...oder nur noch ganz selten usw. usf....
Ich bin trotzdem noch immer nicht arbeitsfähig, weil ich sehr schnell erschöpfe und kaum belastbar bin....aber kein Wunder nach diesen Strapazen... :o
Ich bin der festen Überzeugung, dass ich in einem Jahr oder 1,5 Jahren wieder ganz hergestellt bin! Ich spüre richtig wie sich mein Körper schritt für schritt endlich erholt.
Im Frühjahr werde ich noch ganz vorsichtig und langsam das Zyprexa ausschleichen....dann ist mein Körper wirklich gut genug erholt dafür.
Ich hoffe Ende nächsten Jahres wieder arbeitsfähig zu sein.

Bitte gebt alle niemals auf....wenn ich mich erholen kann, dann könnt ihr das auch....ich war wirklich ein ganz hoffnungsloser Fall!!!! Es kann wirklich Jahre dauern, aber es wird wieder!!!

Ich wünsche jedem von euch, dass ihr das gut durchsteht und bald wieder richtig leben könnt!!!!!!!!
Und danke an alle, die hier in diesem Forum so toll begleiten!!! :party2:

eine potatoiv die wieder Lebensqualität hat :o
...........SIGNATUR...............


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Dies ist kein medizinischer Rat. Besprich Entscheidungen über Deine medizinische Versorgung mit einem sachkundigen Arzt / Therapeuten.



:!: mein Erfahrungsbericht (AD absetzen / erzwung. Kaltentzug / SSRI / Akathisie): http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=51&t=12478


Meine PN-Funktion ist deaktiviert. Ich danke für euer Verständnis. Bei dringenden Problemen / Anfragen das Forum betreffend bitte an forenmaster@adfd.org wenden

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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

 ! Nachricht von: Murmeline

Sonne :) gibt ab hier Updates nach Null
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 78#p136978
sonne hat geschrieben: 17.04.2016 12:45 Hallo Ihr Lieben,

so nun bin ich genau einen Monat auf Null. Was hat sich geändert.

Meine Tage sind sehr schwankend. Insgesamt fühle ich mich viel klarer im Kopf, aber die ständigen Gefühlsschwankungen sind teilweise recht extrem.
Was besser ist, das ich mich nicht mehr den ganzen Tag komplett schlecht fühle, es ist nur Stundenweise, dafür heftiger. Meine Ängste haben wieder zugenommen, das Gefühl zu versagen, nicht Leistungsfähig zu sein. Dennoch kann ich sagen das meine körperliche Leistungsfähigkeit besser ist.

Schreibe auf, wie der Tag jeweils gewesen ist. Ich erfülle meine täglichen Aufgaben, jedoch fällt es mir sehr schwer über die Pflichten hinaus aktiv zu werden. Also mein Antrieb ist ziemlich schlecht.

Momentan habe ich das Gefühl, das es psychisch eher bergab geht, wobei ich bemerke das es mit körperlich besser geht.
Ich hoffe sehr, das sich das besser einpendeln wird, da es ziemlich anstrengend ist.

Der Schlaf ist meistens ok, fühle mich aber öfters nicht so erholt und habe häufiger wilde Träume.

Werde weiter berichten.

Liebe Grüße

Sonne
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Emilia
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Emilia »

Liebe alle hier im Forum,

schon lange habe ich das AD Doxepin abgesetzt, in meiner Signatur steht die dazu gehörige Geschichte und mein ganzer Verlauf. Lange habe ich damit gewartet, hier zu schreiben, weil ich zwar das AD erfolgreich abgesetzt hatte, aber ich mich von „gesund sein“ ziemlich weit entfernt fühlte. Leider war die Grundkrankheit, weswegen ich das Doxepin eingenommen hatte, durch das Absetzen nicht besser, vielmehr viel schlimmer geworden und direkt in der Zeit des Absetzens war die Migräne bei mir sehr stark ausgeufert und alles insgesamt +Absetzen ungeheuer einschränkend. Ich bin jetzt auf einem guten Weg mit der Migräne.

So möchte ich anderen Mut machen, dass das Absetzen zu schaffen ist, dass es auch zu schaffen ist, mit einer anderen chronischen Krankheit zu leben, dass sich doch immer wieder Wege und Möglichkeiten auftun können, und vor allem: es ist soooo wichtig, nicht aufzugeben!

An dieser Stelle möchte ich mich sehr bedanken hier beim Forum für die gute Unterstützung und liebe Begleitung in der Zeit des Absetzens, hoffentlich liest Rundi das jetzt auch!

Nochmal meine Geschichte, falls ich die Signatur mal lösche:
Diagnose: Migräne, Doxepin als Migräneprophylaxe
Juni 2010 Beginn mit Doxepin 25mg 4 Monate >> kurzfristig auf maximal Doxepin 50mg erhöht (wegen fehlender Wirksamkeit) >> ab März 2011 Doxepin 35mg 8 Monate >> ab November 2011 langsames Absetzen wegen fehlender Wirksamkeit geplant:
Doxepin 30mg 3 Wochen >> Doxepin 25mg 6 Wochen >> Doxepin 20mg 4 Wochen >> Doxepin 15mg 16 Tage >> Doxepin 10mg 12 Tage, dann Doxepin 10mg ganz abgesetzt, um eine neue Migräneprophylaxe mit anderem Prärarat zu beginnen, einige Tage nach dem Absetzen traten zunehmend ausgeprägte körperliche und psychische Absetzsymptome auf. Zu diesem Zeitpunkt erkannte ich die Absetzproblematik bei mir. 13 Tage war ich insgesamt ohne Doxepin, habe es dann wieder langsam eindosiert ab Mitte März 2012:
Doxepin 5mg 1Tag >>Doxepin 7,5mg 7 Tage >> Doxepin 9mg 7 Wochen >> Doxepin 8mg 4 Wochen >> Doxepin 7,5mg 5 Wochen >> Doxepin 7mg 6 Wochen >> Doxepin 6mg 5 Wochen >> Doxepin 5mg 4 Wochen >> 4mg 4 Wochen >> 3,5mg 2 Wochen >> 3mg 4 Wochen >> 2mg für 6 Wochen >> 1mg für 2 Monate >> 0,5mg ab Mitte April 2013>> ganz abgesetzt Ende Mai 2013 - juhu ich bin bei 0 !

An alle herzliche Grüße von Emilia

Edit: Emilias thread ist hier zu finden http://www.adfd.org/austausch/viewtopic.php?t=6904
Zuletzt geändert von padma am 16.10.2016 19:29, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Edit eingefügt
Diagnose: Migräne, Doxepin als Migräneprophylaxe
Juni 2010 Beginn mit Doxepin 25mg 4 Monate >> kurzfristig auf maximal Doxepin 50mg erhöht (wegen fehlender Wirksamkeit) >> ab März 2011 Doxepin 35mg 8 Monate >> ab November 2011 langsames Absetzen wegen fehlender Wirksamkeit geplant:
Doxepin 30mg 3 Wochen >> Doxepin 25mg 6 Wochen >> Doxepin 20mg 4 Wochen >> Doxepin 15mg 16 Tage >> Doxepin 10mg 12 Tage, dann Doxepin 10mg ganz abgesetzt, um eine neue Migräneprophylaxe mit anderem Prärarat zu beginnen, einige Tage nachdem Absetzen traten zunehmend ausgeprägte körperliche und psychische Absetzsymptome auf. Zu diesem Zeitpunkt erkannte ich die Absetzproblematik bei mir. 13 Tage war ich insgesamt ohne Doxepin, habe es dann wieder langsam eindosiert ab Mitte März 2012:
Doxepin 5mg 1Tag >>Doxepin 7,5mg 7 Tage >> Doxepin 9mg 7 Wochen >> Doxepin 8mg 4 Wochen >> Doxepin 7,5mg 5 Wochen >> Doxepin 7mg 6 Wochen >> Doxepin 6mg 5 Wochen >> Doxepin 5mg 4 Wochen >> 4mg 4 Wochen >> 3,5mg 2 Wochen >> 3mg 4 Wochen >> 2mg für 6 Wochen >> 1mg für 2 Monate >> 0,5mg ab Mitte April 2013>> ganz abgesetzt Ende Mai 2013 - juhu ich bin bei 0 !
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von padma »

Kittycat :) hat Mirtazapin erfolgreich abgesetzt.
Hier Auszüge aus ihrem Bericht:
Hallo zusammen!
Mein letzter Post ist ja fast ein Jahr her! Seit gestern bin ich mit Mirta auf null - so ging es weiter, nachdem ich mich auf 15 mg ca ein halbes Jahr ausgeruht hatte. Ich muss dazu sagen, dass ich absetzen musste, weil mein Natriumspiegel abgesunken war. Das ist gefährlich und mein Neurologe hat es auf das Mirta geschoben, das er für mich eh für "Nervengift" hält, was es schnell auszuschleichen galt: :evil:
18.5 2016: 15 mg auf 11,25 mg
14.6. 2016: 11,25 mg auf 9,375 mg
29.6. 2016; 9,375 mg auf 7,5 mg
4.8. 2016: 7,5 mg auf 5,6 mg
17.8. 2016 5,6 mg auf 3,5 mg
6.8. 2016: 3,5 mg auf 1,75 mg
Seitdem habe ich den Krümel immer kleiner werden lassen
18.10.2016: raus....
Ich bin immer erst weiter runter gegangen, als ich keinerlei Symptome mehr hatte. Manchmal habe ich mir auch eine Pause gegönnt...Jetzt zum Schluss hätte ich vielleicht noch tapering machen können, aber dazu war ich nun zu ungeduldig, zumal ich bis dato nicht so viel gemerkt hatte...
Heute geht es mir nicht sehr gut. Schlafprobleme hatte ich bisher nur mal eine Woche lang. Dafür habe ich Melatonin hier liegen. Im Grunde war das aber nur mal kurz ein Problem..Ich bin gespannt, was jetzt passiert. Ich bin also raus...
http://www.adfd.org/austausch/viewtopic ... 13#p162013

herzlichen Glückwunsch, Kitty :party2: :party2: :party2:

lg padma
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

Tipps, Hoffnung und Erfahrungswerte von Laura Delano zum Entzug.

Sie bekam Psychopharmaka schon in einem sehr jungen Alter (14 Jahre) mit der Diagnose einer Bipolaren Störung (und mit Hinweis darauf, diese Medikamente ein Leben lang nehmen zu müssen). Erst mit 27 Jahren (und nach 19 verschiedenen Medikamenten) setzte sie diese langsam wieder ab. Sie fühlt sich, nach einem langen Entzugs- und Recoveryprozess, gut. Sie ist aktiv in der Selbsthilfe und spricht in der Öffentlichkeit für Betroffene.

Video auf englisch, über die Einstellungen kann man zumindest englische Untertitel anwählen (im zweiten Schritt kann man diese automatisch ins Deutsche übersetzen lassen, ist aber teilweise nur holprig zu verstehen)
[bbvideo=560,315]https://youtu.be/yG_tA52D-rE[/bbvideo]

Hier ihre Website: http://recoveringfrompsychiatry.com
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

Mrs. Columbo :) berichtet:

Liebes Forum und an alle Langzeitbetroffenen,

entschuldigt, dass ich nicht auf den aktuellen Inhalt des threads eingehe, ich denke aber, dass es hierhin gehört und wichtig für Viele ist, denn:
Ich möchte Euch heute mitteilen, dass ich seit über einem Jahr SYMPTOMFREI bin!

Ich hoffe hoffe hoffe, ich kann Euch Mut machen damit!! Ich schicke jede Menge davon hierher und zu Euch. Kraft, Zuversicht, Halt... Der protrahierte Entzug hat ziemlich genau 3 Jahre bei mir gedauert. Und es gab unzählige Wochen, wo ich sicher war, ich überlebe das nicht. Die einsame Hölle in Kopf und Körper, Suizidgedanken, nicht mehr ich selbst - wer meinen thread kennt, weiss, was los war.
Und dann - Das letzte Fenster hörte nicht auf. TROTZ Stress, TROTZ schlimmster Schmerzzustände und auch in erhöhten Krisenphasen KEINE Angstattacken mehr, KEINE Depersonalisation, KEINE irrealen Zustände, etc.!

Ich denke an alle Mit-Betroffenen und über die Hilfe, die ich hier erhalten habe mit Liebe, Respekt und absoluter Hochachtung. DANKE AN ALLE, die mich unterstützt, mir geschrieben haben. Mit einigen habe ich noch Kontakt. DANKE an die Moderatoren. Mir fehlen die Worte.

Bitte gebt nicht auf. Bitte seit versichert: Selbst trotz allerschlimmster Zustände jenseits von allem, was ihr kennt, wie ihr Euch, die Welt, kennt, bei aller Bedrohung und Leiden und Nichtmehrkönnen mit dem Gedanken, dass es endlose Verdammnis ist: Es hat aufgehört, obwohl ich die Hoffnung aufgegeben hatte. Und es ist nachhaltig. Ich weiss, dass es manche gibt, die schon länger als 3 Jahre kämpfen. Und auch, dass jeder Verlauf anders sein kann. Trotzdem wünschte ich, diese Nachricht könnte etwas Gutes geben.

Ich vermeide seither alles, was in das ZNS eingreift, nicht einfach bei chronischen Schmerzen, aber ich habe eine Schmerztherapeutin gefunden, die es verstanden hat, als ich Lyrica ablehnte. Ich weiss nicht, was eine erneute OP auslösen könnte oder würde - aber ich fühle mich von Monat zu Monat sicherer.

Ich schicke das hier heute an Euch, ich wollte warten, denn ich war nicht sicher. Jetzt bin ich es. ES GEHT VORBEI.

Allen ein 2017 voller Zuversicht!
Denke an Euch.

Mrs Columbo
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 81#p172381

Das ist ihr Thread: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?t=7247
Murmeline
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

Midlife :) (Wenn Du selbst noch etwas schreibst, lösche ich das hier. Aber dein Bericht soll nicht verloren gehen!)
Hallo Ihr Lieben!

Wow...2 Monate nicht mehr geschrieben!
Sicher ein gutes Zeichen...und ja, es geht mir wieder gut!
Ich habe wieder Lebensfreude, obwohl sich an miener Situation nichts geändrt hat.
Ausser eben...keine Tabletten mehr!!!
Es hat Monate gedauert bis alle Symptome weg waren...und das, obwohl ich nur so kurz die Tabletten genommen habe..
Ich mag mir gar nicht vorstellen, was es an Kraft kostet, diesen Schritt nach Jahren zu gehen.
Ich möchte Euch nur ermutigen...bleibt dabei...zieht es durch..am Ende habt Ihr Euer Leben zurück!

Auch nach dem letzten Tropfen hat es lange gedauert und ich war oft kurz davor, wieder irgendwas zu nehmen,
habe es aber immer geschafft, es zu vermeiden!

Haltet durch!

Liebe Grüße
Björn
Quelle: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 97#p173797

Sein ganzer Thread: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=18&t=11424
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

Dane :) hat sich vorgenommen, selbst noch einmal ein Update/einen Rückblick etwas zu schreiben, aber bis dahin muss dieser Verweis herhalten:

März 2016:
Fast ein Jahr bin ich jetzt auf 0 vom Paroxetin und ich denke, dass ich mich auf dem aufsteigenden Ast befinde! Das Promethazin nehme ich schon seit ende Oktober nicht mehr, da die Nebenwirkungen nicht zum aushalten waren. Es hat vielleicht eine Woche etwas geholfen, aber im Grunde genommen hat es mich nur abgelöscht; hatte 0 Konzentration, ständig nervös und angespannt, teilweise sogar Restless-legs, usw...habe es dann einfach weggelassen und die Nebenwirkungen ließen erst im neuen Jahr spürbar nach. Die Geräuschempfindlichkeit ist leider noch gleichgeblieben und nervt! War gestern mal seit langem wieder im Fußballstadion und mit Ohropax ging es dann auch gut :sports:

Wenn ich mir meinen Thread nochmal so durchlese, bleibt mir nur ein riesen Dankeschön an dieses Forum auszusprechen. Es hat mir den A**** gerettet und dass ich es nicht viel früher gefunden habe, ist wohl Schicksal...
Quelle

Das ist der ganze Thread: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=35&t=10239
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

Eine Erfolgsgeschichte aus dem WWW von Marlene:

Ein Neuanfang in tiefster Finsternis
nachfolgende Ausschnitte, hier der ganze Artikel: http://kopfzirkus.at/home/2017/1/1/317r ... tfw7rg2028

(...)
Ich gehöre jedenfalls zu denjenigen, denen in jungen Jahren, aufgrund von leichten Panikattacken, nach einem zehnminütigen Gespräch von einem Hausarzt ein Rezept ausgestellt wurde. Und zwar mit den folgenden Worten: „Das nehmen Sie am besten ihr Leben lang.“

So habe ich die letzten 12 Jahre meines Lebens immer wieder Medikamente genommen – weil ich dachte, es ginge nicht anders. Weil mir von Ärzten anstatt von Therapieansätzen und alternativen Lösungen erklärt wurde, das ich eben an diesen und jenen psychischen Störungen leide. Was ist wahr an dem Ganzen? Das ich durch meinen Cocktail an charakterlichen Eigenschaften leicht eine Neigung zu psychischen Belastungen entwickle ganz bestimmt. Ich bin extrem sensibel, ich bin schnell gestresst, ich bin endlos harmoniebedürftig, ich denke viel nach, ich bin überperfektionistisch und selten zufrieden mit meinen Leistungen. Ich möchte es immer allen Recht machen und ich habe mich einige Male in meinem Leben bereits stark überarbeitet. Es fällt mir schwer, negative Emotionen zuzulassen. Ich strebe nach einer Balance, gleichzeitig habe ich mich jahrelang an einer eigenartigen Grenze zwischen Burnout und Boreout bewegt. Ohne strenge Selbstreflexion gerät dieses Konstrukt schnell aus den Fugen. Mir ist es allerdings niemals in meinem Leben zuvor so schlecht ergangen, wie beim Absetzen der Psychopharmaka. Und das hat mir eindeutig gezeigt, das diese nicht so ungefährlich sind wie gerne behauptet wird. Sie beeinflussen die chemische Prozesse im Gehirn, so wie das gesamte Nervensystem – und zwar nachhaltig.

(...)

Ich hatte bereits nach jeder Dosisreduktion in etwa 1-2 Monate lang heftige Reaktionen. Da sich die Symptome nach einigen Monaten wieder eingependelt haben wusste ich, das sie eine Folge dessen sein mussten, das sich mein System erst wieder an die neuen Gegebenheiten anzupassen bemüht. Ungefähr drei Monate nachdem die Einnahme endgültig ausgefallen ist, hat dann erst der richtig harte „Entzug“ (medizinisch korrekt darf nur von Entzugssymptomen die Rede sein) begonnen. Ich kann schwer in Worte fassen wie ich mich gefühlt habe. Es war, als würde jegliche Normalität meines Wesens verschwinden und nur noch finsteres Chaos herrschen. Ohne jegliche Kontrolle. Alle bekannten psychischen Phänomene haben sich am einem einzigen Tag mehrere Male abgewechselt. Dinge, die ich zuvor in abgeschwächter Form kannte, aber auch mir völlig neue Befinden, wie starke obsessive und paranoide Gedanken, soziale Ängste und eine Tiefe an Depression, von der ich nicht wusste, das sie existieren kann.

(...)

Ich war komplett am Ende. Ich wusste nicht, was mit mir passiert und ich war einige Male so verzweifelt, das ich mich einliefern lassen wollte. Ich habe das riesige Glück, großartige Hilfe, vor allem von meiner Mutter und meinem Freund, aber auch von meinen engsten Freunden bekommen zu haben. Ich möchte mir gar nicht beginnen auszumalen, was ohne all die Geduld und Liebe ihrerseits mit mir passiert wäre. Ich brauchte über mehrere Monate eine Art Dauerbetreuung, die es mir ermöglicht hat, diese intensive Zeit durchzustehen. Zusätzlich habe ich ganz großartige Hilfe auf diversen Websites und Foren erhalten, die ich anschließend auflisten möchte.

(...)

Hier sitze ich nun, ein Jahr später. Mein Leben ist in vieler Hinsicht wieder fast „normal“. Die letzten Monate habe ich größtenteils „überlebt“ und „ausgestanden“. Der Regenerationsprozess verläuft in sogenannten Fenstern und Wellen. Auch das beschreiben beinahe alle Betroffenen. Es gibt Tage, Wochen und beinahe schon Monate, in denen man sich ganz gesund fühlt, danach folgt wieder eine Phase die von einem oder mehreren Symptomen begleitet wird. Ich bin bei Weitem noch nicht „fertig“. Ich stoße noch sehr häufig auf die Spuren, die die Einnahme der Antidepressiva hinterlassen haben. Ich muss auch nach wie vor sehr stark darauf achten, wie ich mein Leben führe. Vor allem Stress vermeiden und mich immer wieder daran erinnern, das es noch einige Höhen und Tiefen geben kann. Glücklicherweise habe ich im Zuge meiner Auseinandersetzung mit dem Thema durchaus auch Ärzte gefunden, die mir meine Theorien bestätigt haben. Das Nervensystem kann durchschnittlich 1,5 Jahre brauchen, um seine natürliche Balance wieder herzustellen. Manche spüren diese Anstrengung des Körpers viel kürzer, kaum, oder gar nicht. Für sehr viele aber stellt es eine ganz ähnliche Situation dar wie für mich. Und diesen Menschen möchte ich gerne sagen: ES WIRD BESSER! Nicht heute, nicht morgen, auf gar keinen Fall so schnell wie man es sich wünscht. Aber es wird besser.
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Alexlein
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Alexlein »

Hallo, ihr Lieben

Ich habe es auch geschafft. Endgültig und komplett. Meine ganze Geschichte könnt ihr unter "HILFE! Kalter Entzug" nachlesen
und den zusammengefassten Erfahrungsbericht mit Symptomen und was mir geholfen hat hier: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=51&t=12650
("ICH HABE ES GESCHAFFT" unter Erfahrungsberichte)

Bei mir war der Verlauf sehr extrem, ich war zu 90% über einen Zeitraum von etwa 2 Jahren nicht mehr handlungsfähig.

Greifbar geholfen haben bei mir nur warme Mandelmilch (etwa 20%) und Presselin Nervenkomplex (homöopath.) (etwa 50%).
Alle sonstigen Mittel, die anderen hier oft helfen wie Vitamine oder Magnesium, haben meine Symptome nur verschlimmert.
Aber wie gesagt, in meinem Erfahrungsbericht "ich habe es geschafft" steht genaues, das wäre nur ein langer Doppelpost.

Es war die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich bin traumatisiert, chronisch (hat meine Psychologin vor einem Jahr gesagt).
Aber ich bin auch hart geworden - nichts beeindruckt mich mehr so schnell. Für eine lange Zeit wusste ich nicht, ob ich lebend
aus der Sache rauskomme, so schlecht ging es mir, darum haben die meisten Dinge auch ihren Schrecken verloren.

Und von meinen Ursprungskrankheiten wie Borderline und Depressionen ist sowieso nichts mehr da. Auch brauche ich keine Therapie mehr.

Ich baue mir gerade mein Leben wieder auf.

Dieses Forum war eine gigantische Hilfe, mehr als die Leute um mich herum.

Haltet durch, ihr da draußen. Es gibt ein Leben nach den Medikamenten!!

Eure Alex

PS: Mein Post ist der 100. Beitrag hier, ach wie schön :)
2009 - Diagnose Borderline, PTBS, Depression
2009 - 2010 4 stationäre Aufenthalte mit guten Erfolgen
2010 - 2013 ambulante Therapie, diese beendet,symptomfrei, kein Borderline mehr :)
Citalopram: 2009-2010 20mg; 2010-2012 40mg; 2012-2014 20mg (zwischen 20 und 40 mg keinen Unterschied gemerkt)
Amitryptilin:2010-2012 25 mg zum Schlafen, dann gewechselt zu Seroquel: 2012 100mg, dann 50mg
Seroquel seit 2013 immer weniger, Anfang 2014 12,5mg, dann 6mg (Schlafwirkung blieb erhalten)
Nach dem Wechsel von Amitryptilin zu Seroquel erstmals wieder Freudeempfindungen, Depressionen verschwinden
Seit 2012 erhöhter Blutdruck unerklärt, immer mehr Blutdrucksenker (Valsartan, Metohexal, Lercanidipin)und endlose
Magenschmerzen (Pantoprazol) -> wichtig im Zusammenhang mit Citalopram
Juni 2014: plötzlich dreht mein Körper total durch, lande im Krankenhaus,
Vermutung, dass ich Citalopram und Certirizin (Antiallergikum, dass ich seit 10 Tagen wegen Heuschnupfen nahm) gemeinsam
nicht vertragen habe. Hausarzt erkennt in Symptomen Serotonin-Syndrom, 2mal Sammelurin
auf Hydroxyindolessigsäure kommt mit horrenden Werten zurück, ich setze das Citalopram auf NULL ab. (Werte gehen zurück,
Symptome verschwinden).
Gleichzeitig: Bluthochdruck und Magenschmerzen verschwinden innerhalb von Tagen ! besseres Empfinden von Freude und Zufriedenheit,
kann mehr Lachen!
Aber: nach 4 Tagen Schwindel und Übelkeit extrem, geht 7 Wochen so weiter, versuche 10 mg Citalopram einzusetzen, um dann langsam auszuschleichen
Folge: nach 4 Tagen Symptome wie während des SerotoninSyndroms plus Bluthochdruck und Magenschmerzen sind wieder da, vertrage
Citalopram nicht mehr, soll es weglassen. Schwindel und Übelkeit sind aber auch gleichzeitig weg, ich denke, habe den Entzug hinter mir.
3 Wochen später ab Mitte August geht die Hölle los: Kreislaufzusammenbrüche, merkwürdige Stimmungsschwankungen, die ich noch nie
hatte, Reizbarkeit, Muskelzuckungen, Schmerzen in den Gliedern, Taubheitsgefühle und Kälte in Händen, Füßen, taube Zunge, bei
horizontalen Augenbewegungen Schwindel, gefolgt von massiver Übelkeit, Erschöpfungszustände, Zittern, Herzrasen, Kopfschmerzen,
steifer Nacken, Gelenkschmerzen, mal Durchfall, mal Verstopfung, Druck auf dem Kopf, Gehirn fühlt sich an als würde es im Kopf hin
und herschwappen bei Bewegungen, alles tut weh, als wären meine Nervenbahnen entzündet. Symptome wechseln sich wild ab, keine
Zusammenhänge mit äußeren Faktoren zu erkennen, 80% aller Stunden sind mit Leiden erfüllt.
easygoing
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von easygoing »

Hallo an alle,

wollte micb nach langer Zeit nochmal melden. Seit Ende 2013 nach langjähriger AD-Einnahme bin ich stabil auf 0.
Das ausschlaggebende war meines Erachtens - nach Absetzen - die EMDR Therapie in Verbindung mit Achtsamkeitsübungen, die meine Geunderkrankung zur langsamen Heilung brachten.

Ich habe ab und an immer noch ein paar Stunden Erschöpfungszustände und Schwindel, aber nicht veegleichbar zu vorher.

Wünsche allen, die noch dabei sind abzusetzen, viel Geduld und Kraft. Haltet durch.
Vergesst nicht, euch für das Leben zu öffnen, und all euren Emotionen Platz zu lassen durch euren Körper zu strömen, anstatt sie zu unterdrücken. Das hilft ungemein.

Alles ist gut :wink:

Viele liebe Grüße

Thread: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?t=7529
Zuletzt geändert von Murmeline am 18.01.2017 20:01, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link zum Thread eingefügt
nur aus dem Gedächtnis ;) Keine Gewähr auf Genauigkeit:

ca. 2005 Venlafaxin 75mg Diagnose Depression
seitdem genommen, und erster Versuch des Absetzens ca. 2008. Von 75mg auf 37,5mg
Nach 3-4 Tagen Absetzsymptome: Schwindel, depressive Verstimmung, sehr hohe Wetterfühligkeit. Wieder 75mg genommen und immer mal wieder versucht auf 37,5 zu reduziere. Immer wieder die gleichen Symptome beim Reduzieren.
Bis ca. Nov 2011 bei 75mg geblieben, weil ich dachte meine Depression wäre noch da. Dann stieß ich auf dieses Forum und setzte langsam ab.
- Bis juli 2012 langsam bis auf 12,5mg ohne Probleme reduziert.
- Dezember 2012 Blut im Urin. Verdacht auf Blasenentzündung. Gabe von Ofloxocin (Antibiotika). Dadurch starke Depressionen. Bis Ende Januar Schmerzen und mehrere KKH-Aufenthalte mit Diagnose Harnleitersteine. Ende Januar Entfernung der Steine
- Februar etwas Besserung auch durch Psychtherapie
- Mitte März Reduktion auf 6,5mg. Besserung
- Mitte April Reduktion auf 5mg. besserung ca. 6 Wochen stabil
- 3. Juni 10 Kügelchen ^= ca. 3,3mg Venlafaxin
- 2. Juli 7 Kügelchen ^= ca 2,3mg Venlafaxin
- 1. August 2013 4 Kügelchen ^= ca. 1,2mg Venlafaxin
Venlafaxin Winthrop 75mg)
- 05. September 2013 > 1 Kügelchen ^= ca. 0,3mg Venlafaxin
- 07. Oktober 2013 NULL
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

Ruher hat erfolgreich abgesetzt.
Hallo,

ich bin nun seit einer Woche auf 0 mg! Und es geht mir sehr gut. :) :party2: :party2: :party2:
2 Monate nun sind vergangen und mir geht es immer besser. :) Ich habe edit: keine (?) Angst mehr, dass die Angst zurückkehrt. In der Tat, es fühlt sich so an, als wäre es Jahre her, seitdem ich das Venlafaxin abgesetzt habe.
Hier der Thread: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=18&t=10763
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

Cosmea :) schreibt
heute ist es soweit, heute ist der Tag, an dem ich mein Medikament nach einer 4 jährigen Einnahme und einer sehr langen Absetzzeit endgültig weglassen werde. Ich bin so aufgeregt und freue mich darüber, dass der Tag jetzt endlich da ist.
Ich hoffe, dass die nächsten Wochen mild verlaufen, aber ich stelle mich innerlich darauf ein, dass da noch ein paar Hürden kommen könnten. Ich bin neugierig und gespannt auf die Zeit ohne. Der Frühling kommt und ich glaube es ist ein guter Zeitpunkt für den letzten Schritt.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 24#p179924
Ich werde berichten wie es weitergeht und wünsche Euch Geduld und Kraft, damit ihr auch bald an diesem Punkt seit. Ich glaube ich werde den Moment genießen, wenn ich ohne Medikament ins Bett gehen werde... :D Mit der Minischrittmethide ist es echt machbar.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 48#p179948
Hier ist ihr ganzer thread: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=18&t=10410
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von padma »

hier noch ein Mutmachbeitrag von Timeout (hat diverse AD abgesetzt
Also....ich bin wie ihr auch durch einen knallharten, übelsten Tablettenentzug durch! Es waren die Tabletten. Es waren meine Reaktionen auf die unterschiedlichsten ADs die zu den Diagnosen Borderline, Bipolar und Psychose führten :haha: Ich bin definitiv nix davon. Wird vielleicht noch :rotfl:

Haltet durch. Es lohnt sich. Es gibt ein danach! Ich lebe wieder ganz normal. Wache normal auf. Habe keine Panik mehr. Bin nicht mehr unendlich erschöpft und gleichzeitig unruhig. Kann mich wieder konzentrieren, habe keine Wortfindungsstörungen mehr, kann wieder an Gesprächen teilnehmen, Sachen aufnehmen, lesen, lernen.....etc. Ab und zu habe ich noch kommen und gehende Gelenkschmerzen, was ich auf das Quetiapin zurückführe.

Ich bin auf 8 mg Queti und dosiere mir der Wasserlösungsmethode alle 4 - 6 Wochen um ein mg runter. Ja und ich habe Angst, vor den letzten Mg . Aber da ich jetzt definitiv weiß, dass es der Entzug ist, weiß ich auch, dass es vorbei geht. Wenn ich 1 mg reduziere bin ich zeitversetzt für drei bis vier Tage depressiv. Und dann ist auch schon wieder alles recht normal.

Also Ihr lieben, weitermachen, kämpfen, nicht aufgeben :group:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 39#p182339
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Shannen Jasmin »

Huhu! Ich habe meine Sertralin endlich aus dem Halse, und fühle mich (bis auf ein paar kleinen Zuckungen) super! :)
Ich hoffe das mein Gewicht bald fällt! Ich bin endlich wieder voller körperlicher antrieb.
Durch das Sport bzw noch "walken" fühle ich mich ausgeglichener.
Was wichtig ist, wenn man so Hirnpulsieren hat (XD) und Zuckungen sollte man sich davon nicht unterkriegen lassen.
Ihr schafft das! :D

Edit von padma: hier ist der thread von Shannen Jasmin http://www.adfd.org/austausch/viewtopic ... 18&t=11345
Zuletzt geändert von padma am 20.04.2017 14:11, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Edit eingefügt
Meine Diagnosen: Borderline-Persönlichkeitsstörung, Histrionische-Persönlichkeitsstörung, Angststörungen, Panikstörung, soziale Ängste, PTSD

Citalopram 2013, für 1 Woche, nach Halluzinationen abgesetzt
Venlafaxin 2013-2014
In der SKBB (2014) regelmnäßig Atosil, 2mal Benzos zur beruigung, irgendeine Schlaftablette
Sertralin 2014 bis Mitte 2015
Halbes Jahr Pause
Erneuter Aufenthalt in der SKBB September 2015 Escitalopram, starkes erbrechen, anch 5 Tagen abgesetzt, 2 unterschiedliche Antibiotika, Atosil
Oktober 2015: 10mg Cipralex verodrnet bekommen (in der Klinik)
Nach entlassung versehentliche Überdosis von Atosil, starke Krämpfe, Notaufnahme
April 2016: Runter auf 5mg da ich viel zugenommen habe über die Jahre
28.05.2016: Reduktion auf 2,5mg
29.05.206: Reduktion auf 0mg
1 Woche lang starke Absetzsymptome
(innerliches pulsieren, zucken, Kreislaufprobleme, sehr aggressiv, starke Trauma-Flashbacks)
Neurologe sagt geht so inordnung...


05.06.2016, 01:22 uhr: Zurück auf 5mg
26.01.2018: 10mg Fluoxetin
29.01.2018: Fluoxetin abgesetzt wegen Nebenwirkungen
05.03.2018: 25mg Sertralin
07.03.2018: 50mg Sertralin (seitdem Atembeschwerden und Druck im Hals)
09.04.2018: 75mg Sertralin

Seit Dezember 2018: Ausschleichen wird vorbereitet (wegen Leberwerten, Gewichtszunahme, Rückkehr meiner Insulinresistenz, und andere Sachen)

Januar 2019: 75mg auf 50mg
April 2019: 50 auf 25mg
August 2019: 25mg auf 0mg
Entzug war zu schnell

Absetz-Beschwerden: Atemnot, Druck im Hals, Herzstolpern, massive Panik, Schlafstörung, Stimmungstief, Hörsturz, Tinnitus, Schwäche, Verwirrtheit, Gedankenkarusell, tiefe Traurigkeit

Seit ein paar Wochen Amnesie Zustände, Sprachfehler, Schluckbeschwerden


Seit Dezember 2019: Metoprolol (Betablocker) 23,75mg wegen Tachykardie, Hypertonie und Herzrhythmusstörungen
Nebenwirkungen: Niedriger Blutdruck, Barykardie, Schwindel, verstärkte Atemprobleme.



Update, 10.03.2020: Verbesserter Zustand, keine "Amnesie" mehr, was vom Entzug blieb ist eine starke Reaktion auf Lebensmittel und Duftstoffe (Allergien).
Wurde im Februar 2020 mit Asthma Bronchiale diagnostiziert, meine jahrelange Atembeschwerden waren keine psychische Erkrankung.
Durch mein gereiztes oder schon kaputtes ZNS habe ich Atemaussetzer in der Nacht und habe nun eine Schlafmaske bekommen.
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