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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Sammlung von Erfahrungsberichten mit Psychopharmaka.
LinLina
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von LinLina »

Perseverance :-) hat Venlafaxin erfolgreich abgesetzt und ist seit 4 Wochen auf null :party2: :party2: :party2:
Ich habe es geschafft und bin seit 4 Wochen AD-frei!

Mehrere Jahre hat das Absetzen von Venlafaxin gedauert. Immer schön in 10%-Schritten runter, zum Schluss etwas rascher.
Ich hatte keine Schwierigkeiten, die letzte Dosis von ca. 1,5 mg von einem Tag auf den nächsten wegzulassen.
Möglicherweise hätte ich auch schon bei 3 mg einfach Schluss machen können.

Es gibt keine nachteiligen Wirkungen zu melden. Also ich hoffe, das bleibt so.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 49#p198448
perseverance hat geschrieben: 01.01.2018 21:18 Liebe Mitglieder

euch ein schönes neues Jahr ohne Beschwerden.

Nun bin ich schon einige Monate ohne Venlafaxin. Eine Nachwirkung ist leider nicht verschwunden, und das sind die anfallsweisen Muskelschmerzen in den Beinen, die zwei- dreimal pro Woche aus heiterem Himmel, meist abends, über mich kommen. Ich habe manchmal Schmerzmittel genommen, um sie nicht zu spüren, denn sie hindern mich beim Einschlafen.

Die anderen Nachwirkungen sind weg, psychisch geht es mir gut.

Alle Gute an euch und danke für die Hilfe der Moderatoren, die mein Absetzen jahrelang begleitet und kommentiert haben.

Perseverance
Zuletzt geändert von padma am 23.07.2023 18:53, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Update eingefügt
Im Absetzprozess seit 2014: Lorazepam (Benzo) erfolgreich abgesetzt. Mirtazapin aktuell (seit Sommer 2018) 0,005 mg.

Ich bin zur Zeit nicht im Forum aktiv. Bei Fragen und Bitten an das Team an padma, Ululu69 oder murmeline wenden.

Hinweis: Alle meine Aussagen dienen der allgemeinen Information und begründen sich auf Erfahrungswerte - meine eigenen, und die anderer Betroffener - und die wenigen bekannten Studien zur Absetzproblematik. Ich bin weder Ärztin noch Psychologin. Meine Erfahrungen und Tipps sind daher keine medizinische Beratung und können eine solche nicht ersetzen.
easygoing
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von easygoing »

Hello again,

ich meld mich mal wieder kurz. Seit Ende 2013 auf NULL. Immer noch alles ok. Also allen, die noch absetzen viel Geduld. Haltet durch, das wird schon
Alles ist gut

Thread: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?t=7529
nur aus dem Gedächtnis ;) Keine Gewähr auf Genauigkeit:

ca. 2005 Venlafaxin 75mg Diagnose Depression
seitdem genommen, und erster Versuch des Absetzens ca. 2008. Von 75mg auf 37,5mg
Nach 3-4 Tagen Absetzsymptome: Schwindel, depressive Verstimmung, sehr hohe Wetterfühligkeit. Wieder 75mg genommen und immer mal wieder versucht auf 37,5 zu reduziere. Immer wieder die gleichen Symptome beim Reduzieren.
Bis ca. Nov 2011 bei 75mg geblieben, weil ich dachte meine Depression wäre noch da. Dann stieß ich auf dieses Forum und setzte langsam ab.
- Bis juli 2012 langsam bis auf 12,5mg ohne Probleme reduziert.
- Dezember 2012 Blut im Urin. Verdacht auf Blasenentzündung. Gabe von Ofloxocin (Antibiotika). Dadurch starke Depressionen. Bis Ende Januar Schmerzen und mehrere KKH-Aufenthalte mit Diagnose Harnleitersteine. Ende Januar Entfernung der Steine
- Februar etwas Besserung auch durch Psychtherapie
- Mitte März Reduktion auf 6,5mg. Besserung
- Mitte April Reduktion auf 5mg. besserung ca. 6 Wochen stabil
- 3. Juni 10 Kügelchen ^= ca. 3,3mg Venlafaxin
- 2. Juli 7 Kügelchen ^= ca 2,3mg Venlafaxin
- 1. August 2013 4 Kügelchen ^= ca. 1,2mg Venlafaxin
Venlafaxin Winthrop 75mg)
- 05. September 2013 > 1 Kügelchen ^= ca. 0,3mg Venlafaxin
- 07. Oktober 2013 NULL
padma
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo zusammen,

Medlem hat erfolgreich Mirtazapin abgesetzt
Hallo liebe ADFDler,

heute ist mein Jahrestag - 1 Jahr auf 0!

Es geht mir wieder sehr gut. Keine Absetzsymptome. Ich bin wieder leistungsfähig und stressresistent (achte und nehme mir natürlich auch meine Erholungspausen), habe wieder Freude und kann das Leben genießen.

Zu meinem ausführlichen Bericht für das Forum kann ich mich nicht so richtig aufraffen. Bitte entschuldigt. Andererseits denke ich, dass diese fehlende Motivation ein Zeichen ist, dass ich mit dem Thema abgeschlossen habe (zum Glück!).

Einiges von meinen persönlichen Erfahrungen habe ich dennoch in Euren Threads geschrieben. Wer mag, kann diese lesen, indem er auf meinen Nick klickt und sich meine Beiträge anzeigen lässt.

Die massenhafte Verordnung von ADs ist ein Riesenproblem. Ich hoffe, dass sich auch bei den Ärzten bald die Erkenntnis durchsetzt, dass diese Medikamente oft mehr schaden als helfen. Ich habe leider auch im persönlichen Umfeld erfahren müssen, dass schlimme Krankheiten nicht erkannt werden und wegen der Krankheitssymptome erst mal ADs probiert werden.

Das Einzige, was uns Betroffenen bleibt, ist hier im Internet die Wahrheit zu schreiben und anderen Betroffenen den Rücken zu stärken.

Mit dem Abstand zum Absetzen geht mir jedoch etwas die Fähigkeit verloren, mich in Eure Situationen hineinzuversetzen. In Zukunft werde ich wahrscheinlich immer seltener in Euren Threads schreiben und mich langsam aus dem Forum verabschieden. Das tut mir irgendwie schon leid, aber ich hoffe, Ihr habt Verständnis dafür.

Ich habe durch dieses Forum sehr viel gelernt. Lebensweisheiten, alternative Ansätze, Gelassenheit und (leider) auch viel über unser Gesundheitssystem. Dafür möchte ich Euch allen, vor allem aber den Moderatoren, die hier viel Zeit opfern und großes Engagement zeigen, ganz herzlich danken!

Was ich Euch zum Schluss da lassen möchte ist die Botschaft "Ja, es ist möglich! Man kann erfolgreich absetzen und wieder vollständig regenerieren. Das wichtigste dabei ist, langsam und überlegt vorzugehen und bei Absetzsymptomen nicht gleich verzweifeln, sondern diese aushalten. Es wird auch wieder besser!"

Ich wünsche Euch allen alles Gute, Mut, Hoffnung und natürlich ein erfolgreiches Absetzen.

Viele Grüße

Eure Medlem.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 87#p203087

Der ganze thread ist hier http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 12#p203112
Murmeline
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

Sonne macht einen Rückblick
Hallo Ihr Lieben,

nach gut einem Jahr nach null wollte ich mal wieder etwas von mir hören lassen.

Seit Januar Februar 2017 hat sich alles wieder ziemlich stabilisiert bei mir.
Nach wie vor muss ich mit meinen Kräften Haushalten, jedoch ist weiterhin eine Steigerung der Belastbarkeit
zu verzeichnen. :party2:

Was mit jedoch aufgefallen ist, bin seit der ganzen Sache einfach etwas näher am Wasser gebaut, womit ich mich aber gut abfinden kann.
Es ist, wie es ist.

Stimmung ist recht stabil, wobei ich auch mal etwas schlechtere Phasen habe, sie jedoch weit entfernt von einer richtigen Depression liegen.

Meine Angststörung war seit gut 8-9 Monaten ganz weg.

Zur Zeit leider wieder da, was jedoch nichts mit dem Absetzten zu tun hat. Vor gut 3 Wochen hat ein Schlaganfall mich noch mal ordentlich aus dem Leben gerissen.
Zur Zeit sehr Depri, was einfach den Umständen geschuldet ist.

Ich kann nur von mir berichten, das über ein Jahr nach Null, bis auf Kleinigkeiten mein Leben wieder sehr lebenswert war.

Also Kopf hoch, nicht unterkriegen lassen, nach Vorne Blicken, Mutig sein und sich niemals aufgeben,
auch wenn es so scheint, als sei alles Hoffnungslos.

Fühlt Euch gedrückt, Ihr schafft das! :fly:

Liebe Grüße

Sonne
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 44#p204044
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Jamie »

BobdB :) hat Paroxetin abgesetzt und gibt hier ein Feedback:
BobdB hat geschrieben: 22.10.2017 19:48 Hallo,
ich melde mich auch mal wieder. Mir gehts wieder blendend. Naja. Ganz gut. :-)
Mir kommt es so vor, als ob ich eigentlich „nur“ noch Symptome hab, wenn diese durch bestimmte Trigger ausgelöst werden. Und damit ist alles eigentlich weitgehendst kontrollierbar. Ich deute das als klares Zeichen der Heilung. Früher war alles viel, viel willkürlicher, diffuser und es brauchte keine speziellen Auslöser.
Im Nachhinein weiß ich jetzt, dass Hungerphasen (ich wollte 2-3 Kilo abnehmen :D ) den Rückfall ausgelöst haben. Seitdem ich wieder normal und regelmäßig esse ist alles wieder gut!
Ich bin so froh, nicht wieder eindosiert zu haben. Jeder einzelne Versuch wieder einzudosieren, oder mit der Dosis wieder raufzugehen macht den Entzug immer und immer schwieriger und schlimmer.
LG
Bob

P.s Seit 3 Tagen kann ich nach fast einem Jahr (!) endlich wieder die Nacht durch(!)schlafen ohne mindestens 1, 2 mal aufzuwachen. Ein wahnsinniges Gefühl.
Zuletzt geändert von padma am 30.07.2023 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: verlinkte Textstelle eingefügt
...........SIGNATUR...............


Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dies ist kein medizinischer Rat. Besprich Entscheidungen über Deine medizinische Versorgung mit einem sachkundigen Arzt / Therapeuten.



:!: mein Erfahrungsbericht (AD absetzen / erzwung. Kaltentzug / SSRI / Akathisie): http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=51&t=12478


Meine PN-Funktion ist deaktiviert. Ich danke für euer Verständnis. Bei dringenden Problemen / Anfragen das Forum betreffend bitte an forenmaster@adfd.org wenden

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Midlife
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Midlife »

Hallo Ihr Lieben!

Ziemlich genau vor 1Jahr den letzten Tropfen Escitalopram genommen!
1Woche später fing ich an, wieder ich selbst zu werden...und bis heute bin ich es auch geblieben!
Diese, bei mir ja nur sehr kurze Leidenszeit , hat mich sehr geprägt!
Es geht mir gut, dieses 1 Jahr wirkt wie ein"Fehler" in meinem Leben...aber ich habe es überstanden,
aber nur, weil ich an mich geglaubt habe!
Hier mein Appell an Euch:"Vertraut Euch und Euren Gefühlen!Hinterfragt vor der 1.Tablette:Will ich die wirklich nehmen?
Bleibt eisern dabei, wenn Ihr sicher seid, dass Ihr runter wollt.
Lasst Euch von den Ärzten nicht unter Druck setzen...Ihr seid Eure besten Heiler!
Auch wenn es Rückschläge gibt...seid nicht zu hart zu Euch, akzeptiert diese und macht weiter!
Ich habe ein Tagebuch geschrieben in dieser Zeit, wo ich jeden Absetzschritt vom Escitalopram dokumentiert habe und es war immer der gleiche Ablauf...erst passierte nichts, dann 1-2 Tage totel down und am 7.Tag(!) wurde es besser!
Das hat mir gehofen, die downs zu akzeptieren!

Also, haltet durch, es zahlt sich aus!

Alles Liebe

Björn
11/15- erstmals 20 mg Citalopram vom Hausarzt bekommen, ohne Diagnose
29.12/15- Tavor/Lorazepam 1,5 mg für ca 3 Wochen selbst genommen ohne ärztliche Verordnung
Seit Anfang März 2016 weg vom Tavor und auch Citalopram
Seit 1.4.16 Escitalopram 10 mg plus bei Bedarf 25 mg Atosil/Promethazin
Seit 28.4.16 7,5 mg Escitalopram plus 2x tgl 25 mg Atosil
Seit 14.5.16 5 mg Escitalopram plus b.Bed. Atosil
Seit 20.5.16 3,75 mg Escitalopram , Atosil nicht mehr gebraucht..am 24.5.16 Angst, Weinen, depr. Verstimmungen
Seit 25.5.16 wieder 5 mg Escitalopram
Seit 1.6.16 4 Trofen = 4 mg Escitalopram
Seit 7.6.16 3 Tropfen = 3 mg Escitalopram
Seit 12.6.16 2Tropefn =2 mg Escitalopram , Weinerlich, Unruhe, Zittern, Frust
Seit 15.6.16 3 Tropfen = 3 mg Escitalopram, nach 2 guten Tagen , 1 gaaanz schlechter...bleibe bei 3 mg
Seit 27.6.16 2,5 Tropfen=2,5 mg Escita
Seit 04.7.16 1,5 Tropfen=1,5 mg Escita
Seit 09.7.16 1 Tropfen =1 mg Escita...viel Weinen, rauschen im Kopf
Seit 10.07.16 1,5 Tropfen =1,5 mg Escit..
Seit 30.07.16 0mg!Stimmung wechselnd, aber nicht schlechter...Gedanken klarer...und manchmal auch positver!
Immer noch bei 0 mg...die psych. Ausfälle deutöich seltener und wenn auch nur noch sehr kurz!
Flummi

Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Flummi »

Hallo ihr.
Ich weiss nicht, wie sinnvoll das ist die Erfahrung meines Mannes und meine Erfahrung hier zu teilen. Wir haben beide (ich:20mg, er: 10mg) citalopram ohne weiteres abgesetzt und keine absetzsymptome.
War allerdings keine monotherapie bei beiden. Daher sind wir jetzt auch nicht ganz ohne und auch vielleicht ganz gesund.

eure
Claudia
babaluna11
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von babaluna11 »

Hi, community!
Ich habe über ca. 15 Jahre Efectin bzw. alternativ Venlafab konsumiert. Anfangs gegen eine akute Depression, später, weil das lt. Arzt in einer höheren Dosierung (150 mg) auch ganz gut bei ADS wirkt. Viel später eigentlich nur mehr, weil ich mich vor den Absetzerscheinungen (nettes Wort für Entzug...) fürchtete. Wie wahrscheinlich viele kannte ich ja die Folgen nicht eingenommener Tabletten nur allzu gut. Diesen Sommer hatte ich in einem Urlaub genügend Zeit und auch den Mumm (Leichtsinn?) , die Dinger innerhalb von einer Woche radikal zu reduzieren. Ich würde es wirklich niemandem empfehlen, es war die blanke Hölle. Ich habs aber durchgezogen und blieb mal bei 75mg, zwei Wochen später bei 37,5 mg. Vor etwa zwei Wochen hab ich nun ganz damit aufgehört. Dieser letzte Schritt war nochmal eine Herausforderung, der "Entzug" dauerte nochmal eine Woche, war aber auszuhalten. Zumindest für mich. Für meine Mitmenschen war es gewöhnungsbedürftig, weil ich beim geringsten Anlass fluchte, als hätte ich das Touettesyndrom. :evil: Und ich konnte nicht mehr schlafen. Jetzt denke ich, ich habs überstanden, und ich fühle mich besser denn je. Nach 15 Jahren endlich weg von dem Dreck, was für ein neues Lebensgefühl! Ich merke, ich hätte vielleicht 14 Jahre früher darauf verzichten können, der befürchtete Rückfall ins ADS oder in eine Depression ist vollkommen ausgeblieben. Ich bin konzentriert, präsent und fühle mich sehr wohl in meiner Haut. :o Fazit : Wenn man das Gefühl hat, man braucht die Dinger nimmer, in jedem Fall ohne Angst ausschleichen. Mit Sicherheit in einem langsameren Tempo als ich und immer ärztlich begleitet!! Aber nicht aus Angst vorm Entzug weiternehmen! Es ist möglich und der Körper dankt es einem!
2007 Depression und erstmals Einnahme von Efectin/Venlafab. Da immer wieder Konzentrationsschwierigkeiten wegen AD(H)S, auf Empfehlung des Arztes Erhöhung der Dosierung von 75 mg auf 150 mg. Jahrelange Einnahme in derselben Dosierung, eigentlich gut vertragen. Einmal abruptes, unfreiwilliges Absetzen, weil Wochenende und keine Tabs, war die Hölle... Seitdem eigentlich immer das Gefühl, ich nehme das AD nur mehr aus Angst vor den Absetzerscheinungen. August 2017 Urlaub und daher Zeit, um es nochmal zu probieren. Runterdosiert auf 75 mg, zwei Wochen später auf 37,5 mg, dann alle zwei Wochen runter, seit Mitte September 2017 auf 0. Psychisch stabil bis auf Phasen erhöhter Gereiztheit, dafür physisch permanente Gliederschmerzen, als hätte ich Muskelkater im ganzen Körper. Schulterschmerzen und massive Schlafschwierigkeiten.
Oktober 2017 Wiedereindosierung auf 10mg Efectin, Gelenksschmerzen sofort weg. Seither konstante Einnahme von 10mg. Jänner 2018 Erhöhung auf 75 mg, ca. März 2018 150 mg.
April 2019: Reduzierung auf 75mg. Ich habe vor, diese Dosierung mal über 2 Monate auszuprobieren, dann Reduktion mit Kügelchenmethode um jeweils 10% alle 4 Wochen
Jamie
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Jamie »

Hallo,

Lana19 ist ihr AD los geworden. <3
Ich poste ihren Bericht hier rein.
Hallooooo!

:party2: :party2: :party2:

NULL!!!
Null, null, null :party2: :party2: :party2:

Seit heute bin ich auf 0 - fertig, aus , vorbei. Nix mehr, nie und nimmer!

Ich kann es noch gar nicht glauben. Wollte es eigentlich noch gar niemandem sagen (tue ich privat auch noch nicht) aber mit euch muss ich meine Freude einfach teilen!

Der letzte Schritt war jetzt von 1mg auf 0. Bitte nicht schimpfen, aber der Krümel ging beim besten Willen nicht mehr teilen und ich habe auch ein sehr gutes Gefühl. Mein Körper hat die letzten Wochen schon Abschied genommen, ich habe mich bereit dazu gefühlt ganz aufzuhören. Und ich glaube fest daran dass es gut gehen wird.

Auch wenn ich noch nicht bin wie früher, es wird. Ganz langsam.
Aber jetzt erstmal Null!

OMG - ich bin es wirklich los.

12 verlorene Jahre gehen endlich zu Ende. :party2:

Danke! Danke an euch alle dass ihr mich stetig so liebevoll beim Entzug begleitet habt! Ohne euch und vor allem ohne das großartige Moderatorenteam hätte ich das nicht geschafft! Ich verneige mich vor euch! <3

Eine glückliche Lana
Kessi
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Kessi »

Hallooo! Seit 07.10.17 bin ich FREI -Venlafaxin-frei!!!
Glaubt an ein Leben ohne Medis und geht Euren Weg-auch wenn es hart ist! Die letzten Absetzschritte waren wirklich mit am Schwersten - hätte ich nicht gedacht. Immerhin habe ich beim zweiten Mal Absetzen doch ein gutes Jahr für nur 12, 5 mg Venla benötigt. Und ich hatte wirklich sehr viele Absetzsymptome:
Herzklopfen/Herzrasen,
Starke Muskelbeschwerden, Gelenkschmerzen,
Schwindel/Gangunsicherheit, Augenprobleme, Aggressivität, Schlafprobleme, innere Unruhe/Angst, Schmerzen in den Füßen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Hautjucken, Zähnepressen, Derealisation, Hitzewallungen+starke Schweißausbrüche,
massive Erschöpfung, Stimmungsschwankungen und Konzentrationsschwäche. Alles mal mehr oder weniger ausgeprägt und immer im Wechsel. Als ich mich von dem Gedanken lösen konnte, ich muss schwer krank sein, und dann den Zustand als durchs Absetzen ausgelöst akzeptiert habe, ging es mir damit "besser". Aber auch hier gab es dunkle Tage/Wochen mit Aushalten um zu "Überleben". Und sicherlich ist jetzt auch nicht alles komplett weg.

Aber ich fühle mich recht gut und bin zufrieden:-)

Ich werde Euch gerne auf dem laufenden halten und mich dann und wann wieder melden. Haltet alle durch. Es wird. Aber laaaangsam und mit Bedacht lautet die Devise
NUR SO WIE ES HIER IM FORUM IMMER WIEDER BESCHRIEBEN WIRD KLAPPT ES.
Ich wünsche allen, die das hier lesen von ganzem Herzen alles, alles Gute!!
LG von Kessi
AUGUST 13
Einnahme Medi "Esmya" zur Red. Myome Gebärmutter.
Absetzten n. 5 Wo. wg. mass. NW (Dauerschwindel, extr. Erschöpfung, )
Schwindel bleibt aber dauerhaft!
NOVEMBER 13
Tinnitus, Sehstärke und Allgemeinzustand verschl. sich
DEZEMBER 13
Wg. v.g. körperl. Probl.: Angstzustände. Blut, MRT Kopf, Internist, HNO, Orthopäde, Zahnarzt, Gyn = alle o. B.
FEBRUAR 14
1 Woche Psychiatrie
Promethazin b. Bedarf: Keine Besserung/Schlafprobleme
Medi. bei Entlassung Mirtazapin 7,5 mg/ Nacht
Nach Entlassung kein Mirta mehr
MÄRZ 14
Tinnitus chronisch.
3 Monate Versuch mit HET = Keine Besserung.
MAI 14
Diagnose von Psychodoc: Depression! Sertralin 50 mg. Nach 5 Tagen abgesetzt, da NW starke Angstzustände und Suizidgedanken
Dann Opipramol 75 mg +
Mirtazapin 30 mg
Zustand immer schlimmer: KRANKSCHREIBUNG
JULI-AUGUST 14
Psychosom. Tagesklinik
Keine Besserung: Verzweiflung, weitere Verschl. des Zustandes
SEPTEMBER 14
Zusätzlich Risperidon 2 mg und Pipamperon 40 mg
OKTOBER 14
Psychiatrie
Sofortiges Absetzen Risperidon und Pipamperon
Eindosierung Venlafaxin 37,5 mg
Zolpidem 10 mg / Nacht
Tavor 1 mg
Ausschleichen Opipramol
Erhöhung Venlafaxin auf 75 mg. Nach 1 Wo. 112,5 mg aber wg. starker NW (Unruhe, Angst, Hitzegefühle) runter auf 75 mg
Tavor erhöht auf 1,5 mg
Starke Depression, Suizidgedanken,
Eindosierung Lyrica 50 mg bei gleichzeitiger Reduzierung Tavor
Stressbedingt Herpes Zoster im Gesicht:
Brivudin, Polidocanol, Erhöh. Lyrica auf 75 mg, Ibuprofen b. Bedarf, 20 mg Pantoprazol
Nach 10 Tagen Besserung = Ende der Herpes Medi
Lyrica 300 mg
Absetzen Tavor
05. DEZEMBER 14: Plötzliche komplette Besserung des Zustandes
16. DEZEMBER 14: Entlassung nach 9 Wochen Psychiatrie mit Diagnose mittelgradig depressive Episode und generalisierte Angststörung
Entlassungsmedi:
Mirtazapin 30 mg/ Nacht
Venlafaxin ret. 75 mg
Lyrica 300 mg
JANUAR 2015
Wieder arbeitsfähig (nach 7 Monaten)
Abs. Mirtazapin u. Lyrica ohne Probleme. KEINE BESCHWERDEN MEHR - FÜHLE MICH KOMPLETT GUT !
JANUAR 2016
Ausschl. Venla n. Rücksprache mit Psychodoc (deren "Absetzplan": Für 20 Tage noch 37,5 mg dann gleich 0 mg-ohne Worte!!!)
Mein Plan:
14.01.16 = 62,5 mg
28.01.16 = 50 mg
11.02.16 = 37,5 mg
07.03.16 = 25 mg
21.03.16 = 12,5 mg
15.04.16 = 0 mg
Bei keiner Red. Probleme!!!
Nach 2 Wo auf 0: mäßige Brainzaps , Schwitzen, starke Schmerzen in den Füßen
Ging alles wieder weg.
01. JUNI 2016:
Nach 6 Wochen auf 0 mg plötzl. Schwindel, Gangunsicherheit, extrem schwere Beine und Arme, starke Unruhe / Angst, "dass alles wieder los geht", innerliches Zittern, innerliche Stromschläge, plötzliches starkes Herzklopfen, Hitzewellen+Schweißausbrüche, Schlafprobleme, Erschöpfung, extrem niedriger Blutdruck aber hoher Puls, Probleme mit Augen/Sehstärke.

27.07.16: 3,0 mg Venlafaxin retard 1APharma (10 Kügelchen): katastroph. schlaflose Nacht: Angst, Zittern, brennendes Hautgefühl, extreme Mundtrockenheit
28.07. 1,0 mg (3 Kügelchen)
29.07. 3,0 mg
04.08. 5,0 mg
13.08. 6,0 mg
18.08. 5,0 mg
20.08. 8,0 mg
24.08. 12,5 mg
29.08. 25,0 mg
31.08. 12,5 mg
08.10. 10,0 mg
05.11. 9,0 mg
Pascoflair 1-1-1
04.12. 8,0 mg
2017:
06.01. 7,0 mg
30.01. 6,6 mg
20.02. 5,4 mg
09.03. 4,2 mg
23.03. 3,6 mg
12.04. 3,0 mg
04.05. 3,3 mg
26.05. 3,0 mg
17.06. 2, 4 mg
29.06. 2,1 mg
24.07. 1,9 mg
09.08. 1,6 mg
18.08. 1,3 mg
03.09. 1,0 mg
10.09. 0, 66 mg
30.09. 0,33 mg -1 Kügelchen ENDSPURT
07.10. 0, 00 mg!!! :party2:
Murmeline
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

Yvonne hat 10mg Escitalopram in zwei Schritten abgesetzt und dannwegen Entzugssymptomen eine Kleinstmenge wieder eingenommen und inzwischen erfolgreich ausgeschlichen.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... c1#p213761
ivonne hat geschrieben: 26.10.2017 21:14 Hallo ihr lieben.
Ich bin seit dem 9. Okt "clean". Ich freu mich wie Bolle. allerdings hat mir morgens fast etwas gefehlt in der Routine, das tabletten aufloesen und herrichten naemlich.
ansonsten muss ich sagen, dass es mir bis hierher gut geht und ich geniesse es in vollen zuegen.

Ich lese immer mal wieder im Forum und bin echt erschrocken, wieviele menschen einfach so ADs bekommen und wie viele unter dem absetzen leiden. Ich wuensche allen viel kraft und durchhaltevermoegen!!!! es lohnt sich, kleine schritte zu gehen!

Alles liebe von mir
Ivonne
ivonne hat geschrieben: 19.05.2018 21:06 Hey, etwas ueber 7 monate auf null. Was soll ich sagen, mir geht es eigentlich ganz gut. Immer noch habe ich Symptome kurz bevor ich meine Tage bekomme, ala Schwindelgefuehl, akute muedigkeit. Ich habe Probleme mit den Ohren, die sind staendig zu.
Training tut mir gut, ich darf es allerdingsnicht uebertreiben, da krieg ich gleich mal die Rechnung.
Ich goenne mir einmal im Monat eine Massage um meine Nackenprobleme in Schach zu halten.
Hin und wieder lese ich im Forum, habe aber das Gefuehl, dass es mir gleich schlechter geht, wenn ich mich mit dem Thema beschaeftige ;)

Ich bin nach wie vor froh, euch gefunden zu haben!!! Zu wissen, dass ich nicht verrueckt bin.

Gruss von mir!
Zuletzt geändert von padma am 23.07.2023 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: verlinkter Text eingefügt
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
Jamie
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Jamie »

Hallo,

uwe57 hat erfolgreich Venlafaxin abgesetzt und ein update gegeben :fly:

http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 79#p214574
Hallo ihr Lieben,

nach sooo langer Zeit möchte ich mich mal wieder melden.

Es geht mir soweit gut, nach Absetzen aller ADs (zuletzt Venlafaxin). Inzwischen bin ich seit ca. 6 Monaten 'clean'.

Psychische Absetz-Symptome hatte ich bisher keine - oder habe sie nicht bemerkt.
Physisch hatte ich Verdauungs-Probleme, das hat sich aber inzwischen wieder normalisiert.

Nun denn, es ist also möglich, ADs recht schnell ohne erhebliche Symptome abzusetzen. Vielleicht bin ich aber nur einer der Glücklichen, die das ohne deutliche Symptome geschafft haben und ich möchte allen raten, das Absetzen vorsichtig und mit Bedacht anzugehen und - wenn immer möglich - ADs gar nicht erst zu nehmen, außer vielleicht in Notfällen.

Ich kann nur sagen, dass Venlafaxin meine Psyche verändert hat und diese Veränderung mich ärgert. Möglicherweise wirkt Venlafaxin doch stärker als vermutet - nicht aber einfach nur anti-depressiv, sondern irgendwie anders, so wie ein Holzhammer, der die feinen Wahrnehmungen platt macht und das für lange Zeit.

Nichtsdestotrotz möchte ich allen Venlafaxin-Geschädigten Mut machen, dieses Teufelszeug abzusetzen. Vielleicht besser etwas langsamer als ich es getan habe, aber das ist wohl individuell sehr verschieden.

Schön, dass es dieses Forum gibt und Menschen so von den unsäglichen Vergiftungen erfahren, die ADs verursachen.

Liebe Grüße,
Uwe
...........SIGNATUR...............


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Dies ist kein medizinischer Rat. Besprich Entscheidungen über Deine medizinische Versorgung mit einem sachkundigen Arzt / Therapeuten.



:!: mein Erfahrungsbericht (AD absetzen / erzwung. Kaltentzug / SSRI / Akathisie): http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=51&t=12478


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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo,


Schildkröte :) hat Venlafaxin erfolgreich abgesetzt, hier ihr Bericht:
Ihr Lieben,

schon vor einigen Wochen habe ich die letzte Minidosis des Venlafaxins abgesetzt. Damit ist der Prozess des Absetzens nach zweieinhalb Jahren endlich abgeschlossen. Ohne die Infos und die Unterstützung dieses Forums hätte ich das nicht geschafft. Nochmals vielen Dank dafür!

Ich habe sogar das Gefühl, dass ich in den letzten Wochen/Monaten noch einmal wacher, emotional lebendiger und geistig klarer geworden bin. Diesen Effekt habe ich schon in den ersten Monaten des Absetzens erlebt (und war verblüfft darüber, wie ausgeprägt er war), aber danach, als ich nur noch in sehr kleinen Schritten weitergemacht habe, hatte ich das Gefühl, dass keine weitere Verbesserung mehr stattfindet. (Das kann aber auch andere Gründe gehabt haben, denn die letzten zweieinhalb Jahre waren - unabhängig vom Absetzen - von verschiedenen Seiten meines Lebens her voller Herausforderungen.)
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 61#p214661
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo zusammen,

Sephoron hat Bupropion abgesetzt
Sephoron hat geschrieben: 22.11.2017 13:10 Hey Leute, wollte nur sagen das ich die Holzhammermethode genommen habe. Habe die 150 MG Bupropion kalt abgesetzt seit dem 07.11.17. Die erste Woche war Hardcore und dann wurde es immer besser. seit ein paar Tagen hab ich keine Entzugserscheinungen mehr. und von Tavor bin ich auch los.
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo,

und noch eine Erfolgsmeldung heute :D :

DookiE hat Mirtazapin abgesetzt
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 08#p217608
dookiE hat geschrieben: 22.11.2017 08:22 Hallo zusammen,

ich habe das Mirtazapin seit dem 16.11.17 bei einer Dosis von 0,15mg abgesetzt. Bisher geht es mir überraschend gut und ich habe nur sehr wenig Symptome (leichter Juckreiz, weniger Schlaf). Es ist noch keine Woche, aber ich bin sehr optimistisch, da ich dieses Mal davon loskomme. Fühle mich so wie vor der letzten Reduktion.

Liebe Grüße
Till
Update:
dookiE hat geschrieben: 12.05.2018 11:33 Hallo zusammen,

ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem ich auf Null bin und ich wollte mich mal wieder melden. Lese immer noch sehr regelmäßig im Forum und habe daher das Bedürfnis euch mitzuteilen, wie es mir nach dem Absetzen bisher ergangen ist.

Meine Krise begann vor vier Jahren mit einem kompletten Zusammenbruch und bis vor knapp 1,5 Jahren hatte noch nicht wirklich ein Weg für mich abgezeichnet. Mein Wertesystem war nur auf Erfolg im Außen ausgerichtet, der mich jedoch immer wieder leer gemacht hat. Alle Energie habe ich in den Job gesteckt, da ich in der Vergangenheit daher immer die guten Gefühle bekommen hatte. Ein Teufelskreis und ich hatte völlig die Kontrolle über mich selber verloren.

Vor 1,5 Jahren bin ich nach Nepal geflogen, da ich immer tiefe Unverbundenheit und Leere gespürt habe. Den Kontakt habe ich von einem meiner besten Freunde erhalten. Dort lebe ich mich Einheimischen zusammen, die mir eine andere bewusstere Lebensweise beibringen. Meditation, Yoga, spirituelle Lehre, Klangschalentherapie und Aufenthalte in einem Ashram. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie ich mich mit einer akuten Depression in einem abgelegenen Ashram gefühlt habe.... Mir ist jedoch aufgefallen, dass seitdem alles für mich gerade passende auf ganz natürliche Art und Weise zu mir kommt. Ich habe seitdem die Kraft gehabt, die folgenden Dinge in meinem Leben zu ändern:

- Rauchen aufgehört
- Mirtazapin abgesetzt
- Job gekündigt
- Selbstständigkeit aufgebaut
- Vegetarische Ernährung

Körperlich geht es mir immer besser und ich war im April wieder in Nepal. Hier habe ich die sieben Chakren mit den Klangschalen behandeln lassen. Das erste Mal bin ich nach "einer" Klangschalentherapie im Krankenhaus gelandet (November 2016) und letztes Jahr im Mai ging es mir zwei Monate extrem schlecht. Dieses Jahr habe ich sieben gehabt und natürlich zeigt mein Körper Wirkung in Form von innerer Unruhe und Magen-Darm Problemen. Ich gerate jedoch nicht in Panik und kann mit den Gefühlen und Emotionen umgehen. Zudem merke ich, wie stark mein Körper mittlerweile ist und wie gut ich die Medikamenteneinnahme (Mirtazapin 3 Jahren, Sertralin und Venlafaxin) erhole. Mein ZNS ist immer noch gereizter als vorher, aber es ist ein großartiger Trend erkennbar und mein Körper ist frei von irgendwelchen Substanzen.

An der Heilung meiner Depression arbeite ich weiter intensiv und auch dies unterstützt mich dabei besser mit den körperlichen Gefühlen umzugehen. Ich beobachte meine Gedanken intensiv, nehme meine Gefühle wahr und lasse alles da sein. Durch das Wahrnehmen meiner Gefühle in unterschiedlichen Situationen, kommen auch automatisch sehr viele Erinnerungen aus meiner Kindheit hoch. Wenn ich ein ungutes Gefühl im Körper wahrnehme, da lasse ich es da sein und nehme es wahr. Das ist oft sehr schwer, da es dadurch erstmal viel schlimmer wird. Es ist ein oft schmerzhafter Weg, aber ich werde mit einer langsam steigenden innerer Ruhe belohnt und ich lerne immer besser mit mir klarzukommen. Es geht nun schon vereinzelt Momente in denen es mir wirklich gut geht und das hilft mir dabei, diesen Weg weiter zu gehen.

Ich habe dem Forum viel zu verdanken, da ich nicht weiß, wie ich ohne eure Unterstützung vom Mirtazapin losgekommen wäre. Zudem wurde ich in den Absetzkrisen aufgefangen, als ich zu schnell reduziert hatte.

Ich wünsche euch alle weiterhin viel Erfolg bei eurem Absetzen oder eine erfolgreiche Erholung von den Absetzsymptomen.

Liebe Grüße
Till

lg padma
Fluoxetin nach über 10 jähriger Einnahme zur Schmerztherapie abgesetzt
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Was finde ich wo im Forum

Das neue Forum "PsyAb" (von Psychopharmaka absetzen) hat nun auch für neue Teilnehmer eröffnet: www.psyab.net
Hier findet ihr die wichtigen ersten Informationen für neue Teilnehmer



Hinweis:
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gelblack
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von gelblack »

Liebe Forenmitglieder ... Liebes Moderatoren Team :) :)

9 Wochen nach NULL und ich glaube auf einem guten Weg zu sein. 2,5 Jahre plus, nach dem Wiedereindosieren von Venlafaxin, hat es gebraucht bis ich die NULL erreichte. Es ist noch nicht vorbei, aber es fühlt sich immer besser an. Der Schlaf ist naja und ich bin immer noch schnell gereizt. Aber auch das wird zusehends besser. Ich fühle mich jedenfalls so stabil und zuversichtlich, dass ich heute meine Restbestände an Venlafaxin plus Kapselvorrat in die Tonne geklopft habe. :party2: :party2: :party2:

Ich denke, dass mir das von Euch Erfahrenen nahegelegte Wiedereindosieren einer kleinen Menge nach meinem Kaltentzug bei 18,25mg geholfen hat sehr schlimme Erfahrungen abzuwenden.

Allein das finden der Wohlfühldosis (die nur bedingt eine war) hat geraume Zeit in Anspruch genommen. War dann aber die Absprungbasis für ein langsames, erfolgreiches Ausschleichen im Rahmen der empfohlenen 10% Regel.

Jeder 6 Wochenzyklus, es waren derer viele, war mühsam und begleitet von immer den selben Symptomen in unterschiedlicher Ausprägung. Neuro-Emotionen, Schlafstörung, Harndrang, Aggression, Schwindel, Augenthemen, etc. waren meine ständigen Begleiter. Allein diese sich aufdrängenden 24/7 Gedanken waren mit das Übelste, was ich je in meinem Leben durchstehen musste.

Wenn ich rückblickend ansehe wie anstrengend und belastend trotzdem das Ausschleichen war, möchte ich mir nicht ausmalen, wie es mir ergangen wäre, wenn ich versucht hätte den Kaltentzug auszusitzen. Nicht empfehlenswert aus meiner Sicht.

Liebes Moderatoren Team ... Ich möchte Euch und natürlich allen lieben Foris, die mich mit Zuspruch unterstützt haben, meinen tiefsten Dank aussprechen. Lana hat glaube ich von einem "ich verneige mich vor Euch" gesprochen. Da schließe ich mich bedingungslos an.

Haltet durch da draussen. Das Ausschleichen ist schon sehr individuell, aber ich glaube an die Zeit als heilendes Medium.

Ich werde meinen Beitrag noch in die erfolgreich abgesetzt Rubrik kopieren ...

It will pass !! :hug:
[spoil]Anpassungsstörung mit Aufnahme Krisenintervention in 05.2012
Tavor, Neuroleptika und eindosieren von Venlafaxin während Klinikaufenthalts
Absetzen von Tavor während Klinikaufenthalts
Entlassung mit Venlaflaxin und Olanzapin
- Ausschleichen Olanzapin da. Ende 2013 unter ärztlicher Aufsicht
- Reduktion Venla von 75mg auf 37,5mg unter ärztlicher Aufsicht
- Reduktion Venla Januar 2015 von 37,5mg auf 18,5mg nach Rücksprache mit Arzthelferin
- ca. 3 Wo später Februar 2015 Reduktion auf "0" / Kalt abgesetzt

Ca. 6 Wochen keine Probleme / dann Absetzsymptome in unterschiedlicher Ausprägung.
Starker Schwindel, Brainzaps, depressiv, traurig, Suizidgedanken ... später Grübelzwang (einmal), Panikattacke (2mal im Ansatz) / Versuch von Eindosieren nach intensiven Recherchen im Forum seit 25.06.2015
Absetzsymptome vor Eindosieren - schlechte Nächte abwechselnd mit gutem Schlaf, leichte Brainzaps morgens, Spannungskopfschmerz, Tinnitus, Aggression, Gewaltfantasien, Tendenz zum Grübelzwang ...
Start Eindosieren Venlafaxin am 25.06.2015

- 2mg 25.6.2015
- 1mg 26.6. / trockene Augen, leichter Kopfschmerz, leicht depressiv, leicht schwammiges Gefühl in den Beinen, Zischen in den Ohren / Fazit: leichte Besserung zum 24.6.
- 2mg 27.6.
- 2mg 28.6.
- 2mg 29.6. sehr durchlässig hinsichtlich Emotionen, Aggressionen, Tinnitus reduziert, frustriert
- 4mg 4.7. Erhöhung der Dosis da keine Besserung der Absetzsymptome
- 4mg 12.7. sehr emotional und aggressiv, Zischen im Kopf, Dosis erhöhen?!
- 6mg 13.7. Dosiserhöhung wegen Grübelzwang, zermürbend
- 6mg 18.7. leichte Brainzaps, körperliche Unruhe mit Spannungskopfschmerz, Tinnitus, emotional, Aggression
- 6mg 25.7. Verbesserung, alle Symptome da, aber abgeschwächt ... die Wohlfühldosis??, 1mg on top; 7mg
- 7mg 25.7.
- 7mg 2.8. Spannungskopfschmerz, Tinnitus, Aggressionen, Unruhe ... Wohlfühldosis??
- 10mg 2.8. Dosiserhöhung :cry:
- 10mg 7.8. an der Wohlfühldosis gekratzt, guten Nachmittag gehabt
- 10mg 8.8. Symptome da; Kopfschmerzen, Tinnitus, Gewaltfantasien
- 10mg 9.8.
- 10mg 13.8. Symptome abgeschwächt, Dosis nachgerechnet ... 10mg war gerundet // tatsächlich sind es ca. 9,6mg
- 8,6mg 25.9. Dosisreduktion
- 8,0mg 27.10. Reduktion
- 7,4mg 28.11. Reduktion Aggression, Grübelzwang noch präsent

- 6,45mg 3.01.2016 Reduktion fühle mich ziemlich stabil
- 6,25mg 22.02. ziemlich stabil
- 6,00mg 5.03. micro tapering start
- 5,50mg 30.03. morgens Symptome, Zischen, Kopfschmerzen ... Cortisolausschüttung ?!
- 5,10mg 23.05. fühle mich ziemlich stabil
- 4,50mg 26.06.
- 4,00mg 31.07.
- 3,60mg 01.09.
- 3,20mg 11.10. schlechter Schlaf, Neuroaggressionen als Dauererscheinung
- 2,70mg 15.11.
- 2,26mg 25.12.

- 2,17mg 10.01.2017 mäßiger Schlaf, Wut präsent
- 1,83mg 28.01. unruhiger Schlaf, Harndrang, Wut moderat
- 1,74mg 17.02. unverändert, vor allem nach moderaten Sport
- 1,45mg 05.03. morgendliches Cortisol hoch, Zwangsgedanken, gereizt
- 1,18mg 05.04. Symptome unverändert, aber moderat
- 0.9mg 22.05. Symptome gleichbleibend
- 0,6mg 03.07.
- 0,3mg 14.08. Zielgerade
- 0,0mg 25.09.2017 game over[/spoil]

0,00mg seit 25.09.2017
Murmeline
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Murmeline »

Bambi hat Mirtazapin abgesetzt


Hallo ihr Lieben,
nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Ich bin den Weg weiter gegangen und jetzt seit Sonntag auf 0 mg, wie ihr meiner Signatur entnehmen könnt.

Leider spüre ich aber auch wieder Symptome, die aber meiner Einschätzung nach sehr viel damit zu tun haben, dass mein Kopf die Abhängigkeit vom Mirtazapin nicht loslässt. Der Gedanke "Ich nehme nichts mehr ein, deshalb werden bestimmt die Symptome zurückkommen", löst diese natürlich auch fast augenblicklich aus.

Zudem höre ich ständig in mich hinein und achte drauf, ob ich irgendetwas spüre. :frust:

Ich werde es aber zunächst mal aushalten, versuchen Atemtechniken etc. anzuwenden und zur Not nochmal zu meiner Therapeutin zu gehen, um mir Unterstützung zu holen.

Die Angst vor der Angst ist für mich das Schwierigste überhaupt. :(

Viele liebe Grüße,
Bambi ♥
http://www.adfd.org/austausch/viewtopic ... 98#p218898
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von padma »

Mea hat Mirtazapin abgesetzt :D
Hallo Zusammen,

am 13.11. hab zum letzte Mal Mirtazapin genommen. Es geht mir gut! Ich hoffe, es hält an! Seit dem ich Eisen nehme ist weiterhin alles weg!
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 34#p219434
drops68
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von drops68 »

Hallo,
es ist nun ziemlich genau 4 Jahre her, als ich das letzte Mal Psychopharmaka genommen habe. Kalter Entzug, nicht empfehlenswert, aber ich
hatte damals keine andere Möglichkeit, denn ich glaube, dass ich mir wirklich etwas angetan hätte, wenn ich nur eine einzige Tablette weiter genommen hätte....
Die ersten 1 1/2 Jahre bin ich durch die absolute Hölle gegangen, habe oft gedacht, ich schaffe es nicht, ich werde nie wieder normal.
Aber ich habe es geschafft! Auch dank Eurer Hilfe, denn dadurch wusste ich, dass es irgendwann wieder besser wird, obwohl ich im Leben nicht
gedacht hätte, dass es so lange dauern wird. Ich hatte lange, lange mit Schwindel, Schlaflosigkeit, Sehstörungen... und starker Histaminintoleranz
zu kämpfen. Alles wurde nach und nach besser. Die Unverträglichkeit vieler Lebensmittel hielt am längsten an und ist tatsächlich auch (vor einem guten halben Jahr) einfach so wieder verschwunden.
Ich möchte mich einfach abschließend noch bei allen, die mich damals unterstützt, gestärkt und mir geholfen haben, von ganzem Herzen bedanken.
Und gleichzeitig auch allen Mut machen, durchzuhalten, auch wenn es manchmal ein sehr langer und harter Weg sein kann.
Euch allen eine schöne Weihnachtszeit, liebe Grüße
drops

Drops' Thread: http://www.adfd.org/austausch/viewtopic.php?t=8084
Zuletzt geändert von Annanas am 13.12.2017 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Ursprungsthread eingefügt
seit 2003 Citalopram zuletzt 30mg, dazu Melperon
03.13 stationär Umst. auf 125,5mg Venlafaxin, zusätzl. Zopiclon und ständig Atosil
05.13 Venlafaxin kalt zuhause abgesetzt
06.13 für 4 Wochen wieder stationär, AD Amitriptylin + Pipamperon, heftigste Nebenwirkungen, grauenhafte Klinik, zuhause kalt abgesetzt
07.13 wieder in die erste Klinik, Mirtazapin 45mg + 50 mg Atosil zur Nacht, weil ich unter Mirtazapin noch schlechter als vorher geschlafen habe, hatte aber auch keine Wirkung
+ Tavor bei Bedarf (in 8 Wochen ca. 6 Mal, jeweils 1mg)
ab 12.08. Mirtazapin 30mg, Atosil + Tavor komplett weg,
ab 19.08. alles auf 0
Okt. 13 für 4 Wochen unregelmäßig 1mg Tavor/tgl. (alle 2-3 Tage)
Irrtum
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Registriert: 18.11.2017 18:59
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Re: AD abgesetzt und wieder GESUND - Sammelthread

Beitrag von Irrtum »

Hallo in die Runde,

auch ich bin inzwischen AD-frei (Escitalopram und Trimipramin zum Schlafen).

*** Warum habe ich Antidepressiva genommen ***
Bei mir wurde eine mittelschwere depressive Episode diagnostiziert. Ein Arzt verschrieb mir daraufhin Sertralin (nicht vertragen, wahnsinnige Kopfschmerzen) und später Escitalopram sowie Trimipramin zum Schlafen.
Ich hatte die Medikamente nur rund 2 Monate genommen, weil ich Escitalopram schon bei 7 mg nicht vertragen hatte. Umso mehr war ich schockiert, dass ich bereits nach so kurzer Zeit von dem SSRI körperlich abhängig war und ausschleichen musste.

*** Wie wirken Antidepressiva ***
Das komische ist... Ich habe während der Einnahme nicht mal eine Wirkung verspürt. Erst als ich die Dosis reduzierte, merkte ich zeitverzögert, wie ich wieder sensibler wurde. Während der Einnahme war Schönes nicht mehr so schön und Blödes aber auch nicht mehr so blöd. Der Begriff Antidepressiva ist aus meiner Sicht falsch, weil in meinem Fall einfach nur die Amplitude zwischen Schön und Blöd reduziert wurde. "Anti-Emotions-Mittel" fände ich da durchaus passender.

*** Wichtige Erkenntnisse aus dem Forum ***
Die wichtigste Erkenntnis aus dem Forum war der nichtlineare Verlauf der Wirkungskurve von SSRI. So wirken die ersten 1-3 Tropfen relativ stark und jeder weitere Tropfen hat eine immer geringere Zusatzwirkung. Und dieses Wissen muss man sich beim Ausschleichen zu Nutze machen - nicht nur bei einer Langzeiteinnahme, bei der man als Faustregel die 10%-Methode Methode nutzen kann, sondern auch bei einer Kurzzeiteinnahme wie in meinem Fall. Der einzige Unterschied liegt wohl in den Abständen der Reduktion, die bei kürzerer Einnahmezeit durchaus kürzer ausfallen können (mag aber auch nur bei mir persönlich gegolten haben; sollte jeder für sich testen und irgendwann findet man die passende Absetzgeschwindigkeit).
Vielen Dank auch noch mal an den Tipp von Jamie bzgl. Ausschleichen und Ausdauersportarten wie Radfahren oder Joggen: Wer ausschleicht ist körperlich weniger leistungsfähig. Mir war teilweise nach dem Laufen schwindelig. Daher ist während des Ausschleichens nur eine begrenzte körperliche Belastung zu empfehlen.

*** Was passiert eigentlich wenn man nicht ausschleicht? ***
Irrtümlich hatte ich das SSRI bei einer Dosis von 7 mg komplett abgesetzt. Drei Tage später kamen dann die Entzugserscheinungen, sodass ich 1 Tropfen wieder für eine Woche eindosierte. Die größte Schwierigkeit ist wirklich das letzte (verdammte) mg. So nahm ich die Wasserlösmethode und reduzierte alle 2-3 Tage den einen Tropfen um 0,1 mg. Der letzte Tropfen hat mich alleine fast 3 Wochen gekostet. Und oft passierte es nach einer Reduktion um 0,1 mg, dass ich mich erst mal wieder 2 Tage nicht so gut gefühlt habe (dizzy).

*** GESUND?! ***
Nein, das bin ich mit Sicherheit noch nicht. Ich hatte bereits einen Rückfall. Und doch fühle ich mich stabiler, weil ich während meiner Krankschreibung viel Zeit für mich selbst hatte und neue Erkenntnisse für mein Leben gewinnen konnte:
Ich hatte das Glück und bin an einen tollen Life Coach geraten, der mir die Augen geöffnet hat. Ja, es gibt Baustellen in meinem Leben, an denen ich arbeiten muss und werde. Und doch ist mein Weltbild nicht grundsätzlich falsch. Im Wesentlichen bin nicht ich krank, sondern die Arbeitsbelastung und Erwartungshaltung in meinem Job. Nicht nur ich bin betroffen, sondern auch andere Mitarbeiter der Firma und speziell auch in der Abteilung, in der ich arbeite.
Mit diesem Wissen werde ich mein Leben neu gestalten. Dazu gehören ein 8 Wochen MBSR Kurs, regelmäßiger Sport, Zeit zum Freunde treffen sowie ein Job-Wechsel.

Ich hoffe der Post hilft weiteren Betroffenen. :pillowtalk:

Liebe Grüße

Irrtum
12.10.2017: 25mg Sertralin; nur drei Tage genommen aufgrund heftiger Kopfschmerzen und Weggetreten-Seins.
17.10.2017: Umstellung auf Escitalopram: 1 Tropfen pro Tag gesteigert.
25.10.2017: Stopp bei 8 Tropfen
Ab 27.10.2017: Reduktion auf 7 Tropfen wegen starkem Schwitzen
Ab Anfang November: Panik, Unruhe, hoher Puls, schlaflose Nächte mit Bewegungsdrang; Trimipramin als Schlafhilfe hilft mit 5 Tropfen nicht und gleichzeitig komme ich mit Trimipramin am nächsten Morgen nicht aus dem Bett. Fast schon paradox.
14.11.2017: Escitalopram aufgrund immer schlimmer werdenden Nebenwirkungen abgesetzt.
16.11.2017: Einmalige Einnahme von 2 Tropfen; leichtes Schwitzen; Körper scheint sich gegen Medikament zu wehren
15.-17.11.2017: Angenehmes Wohlbefinden. Glücklich. Innere Bestätigung, das Medikament komplett abzusetzen
18.11.2017: nach 10 km joggen komme ich in meine Wohnung und bekomme aus dem heiterem Himmel einen Schwindelanfall. Mir wird übel und mein Kreislauf fährt komplett runter, sodass ich mich hinlegen muss. In zeitlichen Abständen von 45 Minuten nehme ich jeweils einen Tropfen. Nach drei Tropfen stabilisiert sich der Körper. Leichter Schwindel bleibt.
19.11.2017: leichte innere Unruhe und erhöhter Pulsschlag. Starke Konzentrationsschwierigkeiten seit gestern. Weggetreten-Sein immer noch vorhanden. Aber nur noch leichte Übelkeit. Reduktion der Dosis auf einen Tropfen pro Tag für die nächsten Tage bis sich der Körper stabilisiert hat.
20./21.11.2017: Körper ist stabil. Lediglich kleine Sehstörungen 1-2 Mal am Tag (Aufflashen einer hellen ovalen Form für eine Viertelsekunde)
23.11.2017: Sehstörungen weg. Leichtes Kälte-Empfinden. 9 km Laufen mit etwas verminderter Leistungsfähigkeit.
25.11.2017: Reduktion auf 0,9 mg mit Wasserlösmethode. Keine Vorkommnisse
26.11.2017: Reduktion auf 0,8 mg. Nach 1h leichtes "Kaltschwitzen". 10 km Joggen. Fühle mich gut und ausgeglichen.
27.11.2017: Reduktion auf 0,7 mg.
28.11.2017: Beibehaltung 0,7 mg. Leichtes Unwohlsein nach 9 km Joggen.
29.11.2017: Reduktion auf 0,6 mg.
30.11.2017: Reduktion auf 0,5 mg.
01.12.2017: Reduktion auf 0,4 mg.
02.12.2017: Verschnaufpause bei 0,4 mg.
03.12.2017: Reduktion auf 0,3 mg.
06.12.2017: Reduktion auf 0,2 mg.
07.12.2017: Reduktion auf 0,1 mg.
08.12.2017: Letztmalige Einnahme von Escitalopram (0,1 mg)
09.12.2017: Escitalopram abgesetzt. Fühle mich nicht so gut und versuche es, über‘s Wochenende dennoch durchzuziehen. Habe mir 3 Tage Sportverbot erteilt.
15.12.2017: Jetzt auch kein Trimipramin mehr. Reduktion von 1 auf 0 Tropfen ohne Schwierigkeiten. Testen von Lasea als pflanzliche Alternative zur Beruhigung.
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