hallo
gestern kam die tv-sendung zu medikamentenversuchen in der schweiz:
https://www.srf.ch/sendungen/dok/ich-da ... rben-werde
leider ist halt vieles davon in schweizerdeutsch gehalten, aber einiges auch in "hochdeutsch".
ich war in den 70igern jahren in der klinik "burghölzli" die da auch in der sendung vorkommt. ich war dort 3 monate in der geschlossenen und dann noch 1 monat in der offenen anstalt.
ich konnte vor erschrecken kaum noch den mund schliessen und danach nur noch kotz.....ich selber habe meines wissens an keinen experimenten teilgenommen, weil ich im kalten entzug war. das "burghölzli" galt als eine der fortschrittlichsten kliniken von europa. und die machten auch solche experimente. das wusste ich nicht....
während ein paar wochen war ich im wachsaal. dieser wird mal kurz eingeblendet. so etwa 20 betten nebeneinander in reih und glied. sehr sauber, klinisch. die raucher durften dann jeweils für eine zigarettenlänge in einen anderen raum gehen. ich wurde sofort zur raucherin und blieb es über 20 jahre lang...
das wc war in einem durchgang. zum angrenzenden aufenthaltssraum wo man dann so an tischen sass und wartete bis man am abend wieder in den wachsaal kam. also da gab es keinen einzigen persönlichen raum...
ich verbrachte die ersten 3 monate auf einer sitzbank und zitterte mehr vor angst als vor dem entzug. ich habe ja beobachtet: fesselungen ans bett, zwangs-medikamentation, zwangs-fütterungen, zwangs-sterilisationen....ich selber wurde nur zwangs-gewaschen-entlaust.
ich hatte einfach nur unheimlich angst und diese angst vor allen institutionen ist mir bis heute geblieben. ich hatte angst, dass ich hier nie mehr rauskommen werde. damals gab es noch keinen patientenschutz.
ich habe ja dann später eine psychotherapie gemacht. im ganzen waren es etwa 5 verschiedene psychiater. vieles hat mir geholfen. aber einen rosengarten habe ich nie erwartet.
ja, es gäbe da noch vieles, das da wieder in schmerzhafter erinnerung hochkommt. möchte dies hier mal so stehen lassen.
herzlich
weg