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Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Sammlung von Erfahrungsberichten mit Psychopharmaka.
Murmeline
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Zen39765 :)


Habe das Medikament aufgrund einer Depression 1,5 Jahre lang genommen und dann im Januar langsam abgesetzt. Zunächst lief alles gut, ich konnte trotz Absetzen gut schlafen, doch nach zwei Monaten (!) kam es zu Problemen: Ich konnte plötzlich gar nicht mehr schlafen. Ich ging ins Bett, versuchte einzuschlafen und lag dann bis zum Morgen wach. Das war grauenhaft und nach einer Woche bekam ich Panik bei dem Gedanken, ins Bett gehen zu müssen. Aber ich musste ja und dort bekam ich dann Herzrasen und Heulkrämpfe. Ich war fertig mit der Welt und ging zu meinem behandelnden Neurologen und erzählte ihm das Problem. Er meinte, es käme sehr selten vor, aber das wären wohl Absetzsymptome der Tabletten (mit Ausnahme von den gravierenden Schlafstörungen ging es mir psychisch ja allgemein gut, es konnte also nicht schon wieder eine Depression sein!). Er schickte mich ins angrenzende Schlaflabor, wo man mich zwei Monate behandelte - mit Schlafkompression (d.h. nur 5-6 Stunden Bettzeit pro Nacht, damit sich Schlafdruck aufbaut und man irgendwann schlafen MUSS, weil der Körper gar nicht anders mehr kann) und Aufklärung. Bei mir hatte sich eine Einschlafstörung entwickelt, d.h. ich hatte panische Angst vor dem Zu-Bett gehen. Nach 8 Wochen hatte ich das Schlafproblem wieder im Griff und hatte auch keine Probleme mehr.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=51&t=10270
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Schildkröte :)


Womit wir bei der zweiten Frage wären: Warum Trimipramin? Das war gar nicht so einfach. Meine Vorgaben waren: kein SSRI/SNRI, kombinierbar mit Tamoxifen, Tropfenform (ich würde natürlich keine "normale" Dosierung nehmen). Der erste Punkt war schwierig durchzusetzen. Der Psychiater berief sich darauf, dass trizyklische Antidepressiva "auch problematisch" und nicht besser als SSRI/SNRI wären. Bemerkenswerterweise fiel in dem Zusammenhang der Satz "die machen genauso abhängig" (!).
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 01#p233726
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Arianrhod »

Murmeline hat geschrieben: 02.03.2018 15:23 Der Psychiater berief sich darauf, dass trizyklische Antidepressiva "auch problematisch" und nicht besser als SSRI/SNRI wären. Bemerkenswerterweise fiel in dem Zusammenhang der Satz "die machen genauso abhängig" (!).
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 01#p233726
Das ist ihm vermutlich voll so rausgerutscht, oder? :whistle:

liebe Grüße Arian
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
Murmeline
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Cyclist1975 :)
Heute morgen war ich bei meiner Ärztin. Sie sagt, dass beim absetzen einiges im Körper bzw Gehirn an Anpassungungsprozessen stattfindet. Eine Rückkehr der Grunderkrankung schließt sie erstmal aus. Ich soll doch die Kügelchenmethode weiter machen und schauen wie es mir dabei geht. Ich soll mir mit dem Absetzen Zeit nehmen. Sie meint, dass das Absetzen von Duloxetin bei jedem Patienten anders verläuft.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 90#p234690
Murmeline
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Maus66 :)
ich war gestern bei meinem Hausarzt und habe ihm meine Story von dem Absetzsyndrom 2016/2017 erzählt. Er hat mir genau zugehört und ich habe ihm gesagt, dass ich jetzt in Ruhe Opi ausschleichen will.
Er wusste darüber Bescheid, dass es bei einzelnen Leuten zu schlimmen Enzugssymptomen kommen kann.
Aber was mich glücklich macht ist, dass er meine Entscheidung nicht mehr zu meinem Psychiater zu gehen, voll akzeptiert... <3
Er ist bereit mit mir den Weg 2 Jahre zu gehen und hat mich sogar gefragt, was ich dafür brauche.
Also Tropfen oder Tabs oder Tabletten. Er verschreibt sie mir und ich kann mich mit ihm austauschen.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 34#p235034
Flummi

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Flummi »

Hallo,
Ich weiss gerade nicht, wo ich es hinschreiben soll, aber die Apotheken-Umschau hat die medizinischen Infos zu "Citalopram" im Januar aktualisiert. Neben dem Hinweis, es nicht mit Johanneskraut zu kombinieren und dass es auch Selbstmordgedanken verschlimmern kann, ein Hinweis zu Entzugssymptomem:

"Wichtiger Hinweis: Nicht abrupt absetzen

Citalopram beeinflusst den Stoffwechsel von Nervenbotenstoffen. Da der Körper sich mit der Zeit daran anpasst, darf das Mittel nicht abrupt abgesetzt werden. Wenn die Therapie beendet werden soll, dann muss die Wirkstoffdosis langsam gemäß der ärztlichen Anweisung reduziert werden. Andernfalls drohen Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen, Schlafstörungen, Übelkeit, Zittern, Verwirrtheit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Durchfall, Herzklopfen, Reizbarkeit und Sehstörungen."

https://m.apotheken-umschau.de/Medikame ... 30067.html

Liebe Grüsse,
Claudia
Murmeline
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Bes96 :)
Ich hab sicher um die 20 Psychiater / Spitäler / Sogar Chefärzte am Telefon gehabt mit alle dem gleichen Fazit : Es ist die Grunderkrankung , denn länger als max 4 Wochen sollte der Entzug nicht gehen,dann dachte ich mir ja okey aber meine Grunderkrankung war ein Paradies im gegesatz zudem was ich jetzt durchmache und somit konnte ich sie nicht ernst nehmen.
Jetzt zur neuen , nachdem ich ihr die ganze Geshichte erzählt habe und jedes Symptom sehr genau erklärt habe fragte sie mich am schluss , so Herr .... na was denken Sie denn? Wo liegt das Problem ?
Dann sagte ich : Vielleicht werden Sie nicht einverstanden sein aber ich tippe auf Entzug .
Ihre Antwort hat mich überrasht : Bravo Herr ..... Genau das ist es .
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 38#p235338
padma
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von padma »

von Gelblack :)
Heute war ich beim Zahnarzt wegen einer Füllung, die im Dezember letzten Jahres durchgeführt wurde. Der Zahn ist empfindlich auf Druck und Kälte. Er meinte dass das schon 6 bis 8 Monate dauern kann bis sich der Zahnnerv beruhigt.
Ich erzählte ihm von meiner Problematik und er erklärte mir mit besorgter Miene dass das ZNS ca. 2 Jahre benötigt bis es sich wieder stabilisiert hat. Das war interessant, weil mir diese 2 Jahre auch im Rahmen des Entzugs des Öfteren begegnet sind. Beim ADFD als auch SA. Naja … da liegt dann offensichtlich doch noch etwas Weg vor mir.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 68#p240868
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Kaenguru70 :)
(Setzt Alprazolam durch Diazepam ab)
ich bin sehr froh, dass meine Ärztin so kooperativ war bzw ist. Sie ist sehr froh, dass ich ausschleichen möchte und sagte mir, dass sie kaum jemanden dazu motivieren kann. Oftmals wären die Hausärzte dagegen.
Sie hatte bisher erst eine Patientin, die mittels Diazepam ausgeschlichen hat bzw überhaupt den Wunsch äusserte abzusetzen.
Anscheinend kommt das im häuslichen Bereich seltener vor. Sie bestätigte mir auch die Ansicht des Forums, dass im Krankenhaus viel zu schnell entzogen wird. Und das die Patoenten, wenn sie in ein Krankenhaus gehen mit Medikamenten wieder rauskommen, die sich nicht wollten bzw die auf Dauer nicht gut sind. Es wird zu kurzfristig gedacht und vor allem die momentane Situation des Patienten in der Klinik betrachtet. Dazu gehören leider auch die Abgabe von Benzodiazepinen. Gilt nicht für jedes Krankenhaus, kann aber vorkommen.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 14#p241214
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Catalina1 :)
Der Arzt hat ja tatsächlich Verständnis gehabt, dass ich Absetzprobleme habe. Ich soll jetzt 4 Monate 1 mg Escitalopram in Tropfen einnehmen und dann mit der Wasserlösmethode weiter runter gehen
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 78#p247778
Clarice
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Clarice »

Hi!
Komme gerade vom Endokrinologen, wo ich letztes Jahr wg. meiner Erschöpfungszustände war. Meine Werte waren ja alle top und ich war wg. kleinerer Knötchen in der Schilddrüse heute mal wieder zur Kontrolle (Ultraschall war okay, Blut steht noch aus)

Ich habe ihr dann berichtet, dass die Erschöpfung ab unterschreiten einer bestimmten Dosis Escitalopram weg waren und sie hat das voll anerkannt, sich gefreut, dass ich letztlich für mich gefunden habe, was der Auslöser war und auch parodoxe Reaktionen bei Medikamenten bestätigt. Sie war dem Auschschleichen gegenüber auch ganz offen und meinte: "wenn das für Sie der Weg ist, dann machen Sie es genau richtig."

Grüße
Clarice
Aktueller Stand:
01.09.2021 0,00 mg E. :o
27.07.2021 0,05 mg E.
29.06.2021 0,1 mg E.


01.07.2021 100 /100 mg Pregabalin
23.06.2021 75 / 100 mg Pregabalin

50mg Palexia je morgens und abends
HET

Absetzverlauf bis 08.06.2021: viewtopic.php?p=419530#p419530
Murmeline
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Beate :) berichtet über eine Mitpatientin
dieser Spezialist hat ihr auch gesagt, dass sie, wenn sie sich ausreichend stabilisiert hat, auch das Escitalopram ausschleichen solle, aber dafür auf jeden Fall zwei Jahre brauche! Das habe ich aus dem Mund eines Psychiaters noch niemals gehört.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 65#p249265
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Kaenguru70 :)


Meine Neurologin sagte mir gestern noch, dass viele Ärzte viel zu schnell entziehen und riet mir meine verbliebenen 1mg Diazepam (wenig!) langsam schrittweise auszuschleichen. Und das sagt eine Ärztin!
viewtopic.php?p=257036#p257036
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Arianrhod »

Heute schreibt mir eine Nutzerin eines anderen Forums:

"
Liebe Arianrhod , heute hatte ich wieder einen Termin bei meinem Psychiater. Er ist sehr angetan von der Idee, die Kapseln zu öffnen, die Kügelchen abzuzählen und so den Spiegel ganz langsam zu senken. Vielen Dank noch einmal für den Tipp!
Und diese schlauen Tipps habe ich von euch :) :) :)
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Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Houelle :)

Wieder mal Zeit für ein Update von meiner Seite. Bald beginnt der vierte Monat nach 0 - und es ist seit drei Wochen einmal mehr der Horror. Aber sogar meine Psychiaterin hat mir gestern - o Wunder - beigepflichtet, dass nach jedem Herumschrauben an der AD-Dosis bzw. nach völligem Absetzen nach genau dieser Zeit heftige Symptome zurückkommen können, die nicht unbedingt etwas mit der Grunderkrankung zu tun haben. Das ist doch schon mal was und hat mich richtiggehend mit dieser 'Zunft' versöhnt :). Merke auch, dass mir jede Art von Spannungsreduktion gut tut, ganz besonders auch, wenn ich mich von psychiatrischer Seite verstanden fühle und ich das Gefühl habe, man arbeitet, zumindest bis zu einem gewissen Grad, miteinander und nicht gegeneinander
viewtopic.php?p=258467#p258467
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Anke :)

Meine Ärztin überläßt mir den Entzug und hat zugegeben, daß sie wie die meisten Ärzte auch wenig Ahnung hat über Benzos und ADs und ob ich mir vorstellen könnte nach erfolgreichem Entzug Vorträge zu halten für Ärzte und auch Betroffene. Hat mich vom Hocker gehauen, selten daß ein Arzt sowas zugibt.
viewtopic.php?p=259032#p259032
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Angusta :)


Letzte Woche musste ich wegen eines Unfalls einige Tage zur Beobachtung ins Krankenhaus und als man mich fragte was ich für Medikamente nehme, habe ich
erstmal meinen Entzug verschwiegen und letztendlich doch gebeichtet
Der Arzt war sehr interessiert an der Ashton Methode was mich gefreut hat
Die Schwester fragte mich dann nur noch ob ich es selber mache oder sie mir meine Dosis herrichten sollen
Irgendwie war das ein echt tolles Erlebnis und ich kam mir weder abgestempelt noch belächelt vor .
Schönes Erlebnis :party2:
viewtopic.php?p=260519#p260519
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Prof. Dr. Voderholzer, Psychiater :)
(es) muss zu recht diskutiert werden, anstelle des etwas beschönigenden Begriffs „Absetzerscheinungen“ den Begriff „Entzugserscheinungen“ zu verwenden, wie es Herr Fava in seinem Artikel Ende 2015 auch vorgeschlagen hat. Allerdings gibt es noch zu wenig Forschung auf diesem Gebiet.

Von Entzugserscheinungen spricht man bei Alkohol und Benzodiazepinen, bei denen Sucht und Abhängigkeit wohl bekannt sind. Zu den Merkmalen von Sucht und Abhängigkeit zählen aber auch die Dosissteigerung und das süchtige Verlangen, welches man im Falle der Anwendung von Antidepressiva sicher nicht in der Weise findet, wie bei Alkohol und Benzodiazepinen. Von daher würde der Begriff Entzugserscheinungen ein bisschen implizieren, dass es eine Antidepressiva Sucht gibt.

Soweit kann man heute noch nicht gehen, dennoch gebe ich Ihnen absolut recht, dass die Absetzphänomene aufgrund körperlicher Gewöhnungsprozesse hervorgerufen werden, d.h., dass sich der Körper, insbesondere das ZNS an die Substanzen anpasst und gegenreguliert und diese Gegenregulation nach Wegfall der Wirkung der Antidepressiva vermutlich die Symptome verursacht.

Ich gebe Ihnen auch völlig recht, dass Menschen die Antidepressiva – vor allem nach jahrelanger Anwendung – nur sehr schwer absetzen können und oft nicht das Verständnis und die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Auf die Problematik ist bisher zu wenig Aufmerksamkeit gerichtet worden, aber derzeit ändert sich das ganz rapide
https://www.psychosomatik-online.de/wer ... comment-38
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Tigger123 :)
Leider ist mein Hausarzt in Urlaub und ich musste somit zu einem Vertretungsarzt. Ich habe ihn darauf angesprochen, wie er sich denn mit PP Entzug auskennt. Seine Antwort war erstaunlich. Er weiß dass es massive Probleme beim Absetzen geben kann und mann müsse sehr langsam ausschleichen! Aber helfen könne er leider nicht, da es nichts gibt. Na ja immerhin.
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Arianrhod
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Arianrhod »

Heute im Seniorenratgeber von der Apotheke, Ausgabe August 2018, Seite 18f:
Das Medikament wird schlagartig abgesetzt
Die Beschwerden kehren stärker zurück, als sie vor der Behandlung waren? Typisch für den sogenannten Rebound- Effekt. Mit dieser überschießenden Gegenreaktion des Körpers müssen Patienten beispielsweise bei Magesäureblockern, abschwellenden Nasentropfen und Abführmitteln, aber auch bei Antidepressiva und Antiepileptika rechnen., wenn sie die Präparate von einem Tag auf den anderen absetzen. "Alle diese Mittel sollte der Patient deshalb nur langsam ausschleichen.", mahnt Apotheker Dr. Florian Penner:" am besten mit ärztlicher Hilfe." Das bedeutet: Die Dosis Schritt für Schritt verringern.
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