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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Ausschleichen mit Hilfe der Wasserlösemethode - Infotext

Das Ausschleichen von Antidepressiva, Benzodiazepinen und anderen Psychopharmaka kann schwierig und langwierig sein. Hier findet ihr Artikel, die die jahrelange Erfahrung der Teilnehmer widerspiegeln.
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padma
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Ausschleichen mit Hilfe der Wasserlösemethode - Infotext

Beitrag von padma »

Wasserlösemethode




Dieser Infotext ist eine Gemeinschaftsarbeit des ADFD Teams und ist für die zukünftige Webseite bestimmt. Hierfür wurden bereits vorhandene Texte zusammengefasst, überarbeitet und ergänzt.




Um ein Psychopharmakon in kleinen Schritten absetzen zu können, ist man häufig gezwungen sich selbst passende Dosierungen herzustellen. Fertig zu kaufende Tabletten, Kapseln und Tropfen gibt es leider nicht in so kleinen Dosierungen, um damit kleinschrittig und risikominimierend absetzen zu können.

Das Teilen von Tabletten nach Augenmaß führt häufig zu sehr unterschiedlichen Dosierungen. Dazu kommt es zu Dosisschwankungen, die beim Absetzen von vielen Betroffenen gespürt werden und zu Absetzsymptomen führen können.

WICHTIGER HINWEIS: Die hier vorgestellte Methode wird von vielen Betroffenen problemlos angewendet. Da diese Methode jedoch von den Herstellern so nicht vorgesehen sind, kann dafür keine Sicherheitsgarantie gegeben werden.


Kurzbeschreibung und Eignung der Methode


Bei der Wasserlösmethode wird eine Tablette oder Tropfen eines Medikaments in einem Glas Wasser aufgelöst. Anschließend trinkt man nur eine bestimmte Menge der Wasserlösung. Auf diese Weise kann man die Dosis in sehr kleinen Schritten verringern.

Die Wasserlösmethode ist anwendbar für unretardierte Tabletten, Filmtabletten, Dragees, sofern diese nicht mit einem magensäureresistenen Überzug versehen sind. Außerdem für Lösungen sowie Tropfen, wenn sie in Wasser löslich sind und das Lösen in Wasser gestattet ist.

WICHTIGER HINWEIS: Retardierte Tabletten oder der retardierte Inhalt einer Kapsel darf niemals geteilt, aufgelöst oder anders weiterverarbeitet werden. Dies zerstört die Retardierung und der Wirkstoff des Psychopharmakons flutet schneller an. Manche Tabletten oder Tropfen (wie z.B. bestimmte Diazepamtropfen) können in Wasser instabil werden und dürfen daher nicht aufgelöst werden. Bitte unbedingt die Packungsbeilage beachten!


Die Lösbarkeit in Wasser ist von Präparat zu Präparat unterschiedlich. Am besten testet man es aus, in dem man eine Tablette in ein Glas Wasser gibt und überprüft, wie schnell sich die Tablette darin auflöst bzw. zerfällt. In der Regel dauert es ca. 20-30 Minuten, bis die Tablette vollständig zerfallen bzw. gelöst ist.
Manche Tabletten zerfallen vollkommen im Wasser und es sind keine sichtbaren Partikel in der Flüssigkeit erkennbar. Bei anderen Tabletten bleiben kleine Partikel am Boden des Wasserglases zurück.

Wichtig: Bitte nicht gleichzeitig Umstellen und Reduzieren! Im ersten Schritt stellt man die gewohnte Dosis auf die Wasserlösemethode um. Die erste Reduktion kann dann bei Verträglichkeit nach einer Woche erfolgen.


Durchführung der Wasserlösmethode


Die Durchführung erscheint zunächst kompliziert, ist jedoch sehr einfach.
Eine Anleitung als Video findet man hier (Videolink noch ergänzen).

Wenn man getestet hat, ob sich die Tablette in Wasser gut löst, muss zunächst die herzustellende Dosis berechnet werden. Danach trinkt man den errechneten Anteil der Wasserlösung und verwirft den Rest der Lösung.

Bitte den Rest der Wasserlösung nicht in den Abfluss oder in die Toilette schütten. Pharmazeutische Wirkstoffe können von den Kläranlagen gar nicht oder nur unzureichend gefiltert werden und unser Wasser ist bereits mehr als genug belastet z.B. durch Hormone, die Frauen, die die Antibabypille nehmen, über den Urin ausscheiden. Bitte den Rest der Wasserlösung am besten mit Küchentüchern aufsaugen und diese anschließend im Restmüll entsorgen.

Folgendes wird benötigt:

• 1 - 2 Becher
• eine Küchenwaage oder einen Messbecher oder eine größere Spritze (z.B. 20 ml) zum Abwiegen oder Abmessen
• einen Löffel zum Umrühren
• 1 - 2 Spritzen (z.B: 2 ml, 5 ml, 10 ml) zum Aufziehen der Menge, die eingenommen oder verworfen werden soll


Die Durchführungsschritte:

• Man wiegt oder misst lauwarmes Leitungswasser (zum Beispiel 100 ml) ab und gibt das Wasser in einen Becher.
• Man halbiert die Tablette und gibt beide Teile in das Wasser und rührt um (das Teilen beschleunigt die Auflösung).
• Man lässt die Flüssigkeit stehen bis die Tablette sich aufgelöst hat. Dies kann 20 bis 30 Minuten dauern. Gelegentlich rührt man um. Es entsteht eine milchige Flüssigkeit in der kleine Teilchen schwimmen oder sich auf dem Boden absetzen.
• Man rührt schnell um, so dass ein Strudel entsteht. In diesen Strudel hält man die Spritze und zieht die benötigte Menge auf.
• Möchte man nur eine kleine Menge einnehmen, zieht man die Menge auf, die man benötigt. Sie wird dann in den zweiten Becher gespritzt und eingenommen. Möchte man eine große Menge einnehmen, zieht man die Menge auf, die man nicht benötigt. Diese aufgezogene Flüssigkeit wird verworfen. Die übrige Flüssigkeit im Becher wird eingenommen.


Berechnung


Zunächst muss man die herzustellende Dosis berechnen. Dazu muss man herausfinden, wie viel mg Wirkstoff in einer Tablette (bzw. einem Tropfen) enthalten sind. Diese Information findet man in der Regel in der Packungsbeilage des Medikaments.
Von der mg-Stärke der Tablette bzw. den Tropfen ausgehend errechnet man mit einem einfachen Dreisatz die Menge der Wasserlösung, die man trinkt.

Rechenbeispiele:

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Häufig gestellte Fragen und Tipps



aside
INFO: Links zu Studien und Fachartikeln zu diesem und anderen Themen rund um Psychopharmaka findest du in der Rubrik „Hintergrundinformationen zu Psychopharmaka“.


Ändert sich etwas am Wirkungseintritt, wenn ich die Tabletten/Tropfen in Wasser löse?



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In welcher Menge Wasser soll ich die Tablette/die Tropfen auflösen?



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Wie kann ich die Auflösung der Tablette im Wasser begünstigen?



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Ich nehme weniger als eine halbe Tablette ein. Kann ich daher nur eine halbe Tablette auflösen?



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Kann ich mit der Wasserlösemethode eine sehr kleine Dosis, wie z.B. 0,02 mg herstellen?



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Im Wasserglas bleiben kleine Flöckchen der Tablette zurück. Ist das ein Problem?



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Kann ich die hergestellte Wasserlösung aufbewahren bzw. auf Vorrat herstellen?



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Muss ich jedes Mal neue Spritzen für die Herstellung verwenden?



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Was mache ich, wenn sich in der Spritze Luftblasen bilden?



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Welche Vorteile bietet die Wasserlösmethode?


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Hat die Wasserlösmethode auch Nachteile?



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Weiterführende Links zu diesem Thema:


Videoanleitung zur Wasserlösemethode
Fragen und Tipps zur Wasserlösemethode
Erfahrungen mit der Wasserlösemethode
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