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 ! Nachricht von: Oliver

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Wirkungsverlust bei Citalopram oder anderen Ssri ?

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
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sonnenbrand73
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Wirkungsverlust bei Citalopram oder anderen Ssri ?

Beitrag von sonnenbrand73 »

Hallo!
Nehme seit September 99 60 mg Cipramil ein.
Seit geraumer Zeit habe ich das Gefühl,dass das Cipramil nicht mehr richtig wirkt.
Habe wieder verstärkt Depressionen,Angst,ständiges Grübeln und so weiter.
Meine Therapeutin meinte,ein Wirkverlust könne nicht sein.
Ich bat Sie mir ein anderes AD zu geben,doch sie meinte ich solle das Cipramil weiter einnehmen,da ich es die ganzen Jahre gut vertragen hätte.
Aber ich meine ,es hilft mir jetzt nicht mehr.
Habt Ihr so etwas festgestellt,dass Medikamente in der Wirkung nachlassen?
Würde mich über Antworten sehr freuen.
Symptome:schwerste Depression,Angstzustände,soziale Phobi,Zwangserkrankungen,chron,Schmerzen
Diagnose:generalisierte Angststörung,endogene Depressionen,Zwangserkrankungen
Medikation: 60mg Cipramil/Tag,3x täglich Bespar10mg seit 9/99
Zusätzlich: Atosil zur Beruhing,Tavor für Notfall,Ximovan zum Schlafen
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mücke
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Beitrag von mücke »

Hi, sonnenbrand

Über eine nachlassende Wirkung eines AD`s kann ich dir gar nichts berichten. Ich habe nur kurz (9Wo.) ein SSRI genommen. Ich habe es abgesetzt wegen starker NW.

Du nimmst ja ziemlich viel. 60 mg ist die Höchstgrenze, darf nicht überschritten werden.
Weißt du das Citalopram auch Unruhe, Ängste u. Schlafstörungen machen kann?

Du nimmst außerdem noch 30 mg Bespar ( wegen der Ängste, denke ich) Atosil (zur Beruhigung, ? mg),
Tavor im Notfall, (? mg in der Woche)
Ximovan zum Schlafen
Valeron gegen Schmerzen (? Trpf. tgl. - Was sind das für Schmerzen? Was ist die Ursache?)
Tavor, Ximovan u. Valeron machen abhängig. Nimmst die auch schon über Jahre?

Entschudige, wenn ich so viel frage. Du brauchst auch nicht zu antworten, aber wenn doch, kann ich mir ein besseres Bild vom ganzen machen.

Solltest du oder deine Ärztin doch noch auf ein anderes Medikament wechseln wollen, reduziere das Citalopram ganz, ganz langsam. Es könnten heftige Absetzprobleme auftreten.

Bis bald
Annette
PhilRS
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Hoppla...

Beitrag von PhilRS »

Hallo "sonnenbrand73",

ich möchte lieber nicht spekulieren über Gründe für den gefühlten Wirksamkeitsverlust.

Bei Deiner Med.-Aufzählung fiel mir aber was Heftiges auf!

Du nimmst gleichzeitig 3 Sachen, die in Kombination ein erhöhtes Risiko des Serotonin-Syndroms aufweisen.
Siehe am besten diese Auflistung und die Info in meinem letzten Beitrag dort.

Zusätzlich muss ich vor 2 Aspekten warnen:
* die CIPRAMIL-Dosis liegt schon ziemlich hoch
* Du nimmst Valoron mglw. nicht in konstanter Dosis (?)

Falls Letzteres zutrifft, erhöht sich das Risiko durch die Spiegelschwankungen nochmals.
<hr>
Keine Panik, bitte, bloß nicht - das nur weil ich schon heftige Reaktionen lesen musste -, aber Du solltest wenn irgend möglich sehen, dass dieses Medi-Sammelsurium nicht ausufert. Besser bspw. 1 der 3 (Cipramil, Bespar, Valoron N) loszuwerden, das ist mittelfristig bestimmt ein lohnendes Ziel.

Bei Wechsel der Medikation bitte ernsthaft drauf achten, denn Dosisänderungen machen besonders empfindlich für das Serotonin-Syndrom.

Musste ich sagen wg. Gewissen, und wünsche Alles Gute
-PhilRS.

(Danke Annette, das Valoron hätte ich ohne den Hinweis übersehen.)
sonnenbrand73
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Beitrag von sonnenbrand73 »

Hallo Annette!
Danke für Deine Antwort und Deine Fragen.



Weißt du das Citalopram auch Unruhe, Ängste u. Schlafstörungen machen kann?

Ja,dass weiß ich,hält sich aber in Grenzen.
Du nimmst außerdem noch 30 mg Bespar ( wegen der Ängste, denke ich) Atosil (zur Beruhigung, ? mg),
Tavor im Notfall, (? mg in der Woche)
Ximovan zum Schlafen
Valeron gegen Schmerzen (? Trpf. tgl. - Was sind das für Schmerzen? Was ist die Ursache?)
Tavor, Ximovan u. Valeron machen abhängig. Nimmst die auch schon über Jahre?

Das Bespar nehme ich gegen die Ängste,wie Du schon meintest.
Das Atosil habe ich zur Beruhigung,wenn ich zu nervös bin oder einen durchhänger habe.Nehme dann 50mg Atosil.Kommt ca. jede zwei Wochen vor.
Das Tavor nehme ich recht selten,wegen der Abhängigkeitsgefahr und nur,wenn ich garnicht mehr kann.Nehme einmal im Monat dann 2,5mg.
Die Valoron Tropfen nehme ich wegen drei Bandscheibenvorfällen,Colitis Ulcerosa,Arthrose in der Wirbelsäule.
Dosis ist 3x täglich 40 Tropfen oder 2 Tabletten 200/16mg.

Die Valoron Tropfen nehme ich jetzt seit September 2003 und Ximovan und Tavor seit 97.
Hoffe alle Fragen sind beantwortet.

Gruß

Thomas


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mücke
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Beitrag von mücke »

Hallo sonnenbrand

Danke für dein Vertrauen! :lol:

Phil warnt in seinem Beitrag vor der erhöhten Gefahr eines Serotonin-Syndroms. Ich würde seine Aussage schon ernst nehmen. Er kennt sich in diesem Bereich besser aus als ich.

Könntest du denn auf eines der 3 genannten Mittel verzichten? z. B. Bespar? Damit würde ich anfangen, wenn ich entscheiden müßte.

Ich kenne SSRI, als auch Bespar, habe diese Medis genommen, leider mit starken NW, als auch schwersten Absetzproblemen.

Wie ich lese hast du zusätzlich körperl. Erkrankungen, die so starke Schmerzen machen, so daß du ein Mittel wie Valeron brauchst. Welche Art von Therapie hast denn schon gemacht?

Ein Tip:
Viele Erkrankungen entstehen durch eine Übersäuerung des Körpers durch falsche Ernährung. Eine basische Kost wäre gut. Ob du übersäuert bist, kannst du über einen Teststreifen sehr leicht feststellen, brauchst ihn nur in den Morgenurin halten, dann den ph-Wert ablesen.

Bis bald Annette
sonnenbrand73
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Beitrag von sonnenbrand73 »

Hallo Annette!

Ich weiß die Risiken um ein Serotonin-Syndrom.
Ich kann mir aber nicht vorstellen,dass ich im Moment etwas absetzten kann,da es mir recht schlecht geht.
Heute habe ich wieder solche Angstattacken,dass ich es nicht mal geschafft habe einkaufen zu gehen und dies,obwohl ich ausnahmsweise eine Tavor genommen habe.

Die Valoron Tropfen kann ich auch nicht absetzen,da ich erst vor zwei Wochen wieder operiert worden bin und es noch heftig schmerzt.War meine 10te OP in einem Jahr am Darm.
Habe vor Valoron, Oxygesic 20mg (Btm) bekommen und froh,wenigstens das nicht mehr zu benötigen.

An Therapien mache ich seit 97 Psychotherapie und dann und wann Krankengymnastik wegen meiner Rückenprobleme.

Freue mich wieder was zu hören
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Beitrag von PhilRS »

(mich mit Entschuldigung einklinkend)
Hi Thomas,

ich wollte nicht besserwisserisch rüberkommen, sondern wie gesagt kann ich nicht einfach zusehen, wenn mir sowas auffällt (= natürlich gwm. egozentrisch von mir).
sonnenbrand73 hat geschrieben:Ich weiß die Risiken um ein Serotonin-Syndrom.
Das ist verhältnismäßig selten, dass sich jemand so gut auskennt - sehr schön, prima!

Ich kann mir aber nicht vorstellen,dass ich im Moment etwas absetzten kann,da es mir recht schlecht geht.

...

Die Valoron Tropfen kann ich auch nicht absetzen,da ich erst vor zwei Wochen wieder operiert worden bin und es noch heftig schmerzt.War meine 10te OP in einem Jahr am Darm.
Krass! Wäre z.B. selbst für einen schweren M. Crohn total heftig. Für Colitis ulcerosa gilt das noch mehr.

(Das sollte heißen: ich bin völlig perplex, weil wirklich unfassbar -> wer so eine Menge schwerer OPs hinter sich hat verdient absolute Hochachtung! Jedesmal (Voll?)Narkose, usw.usf. - das ist eine ungeheure Leistung, sowas zu überstehen.
... ich wollte nicht drängeln oder so! Allenfalls mittelfristig ans Absetzen denken hatte ich gemeint. Jetzt bin ich sicher, dass bei Dir solche Warnungen unnötig sind.)
Bitte abhaken/verwerfen.


Entschuldigung !
Habe vor Valoron, Oxygesic 20mg (Btm) bekommen und froh,wenigstens das nicht mehr zu benötigen.
Das ist ein echter Fortschritt. Und die Dosis ist sehr passabel.

Hast Du einigermaßen Umfeld-Unterstützung?
(Bin immer noch verdattert über die 10 OPs.)

Wünsche Dir alles erdenklich Gute,
-PhilRS.
sonnenbrand73
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Beitrag von sonnenbrand73 »

Hallo Phil!
Brauchst Dich doch nicht entschuldigen.Wofür?
Gott sei dank habe ich jemanden in meiner Nachbarschaft der mir hilft,wenn ich was nicht schaffe und dies ist im Moment eigentlich alles.

Mit der Pharma kenn ich mich ganz gut aus;habe zahlreiche Bücher gelesen,Berichte geschaut,mich einfach informiert,denn schließlich bin ich derjenige,der die Chemie schlucken muss.
Kann dann und wann auch zu Problemen mit Ärzten führen,wenn Du Ihrer Diagnose nicht traust oder bei Medikamenten Deinen Senf dabei tust.
Symptome:schwerste Depression,Angstzustände,soziale Phobi,Zwangserkrankungen,chron,Schmerzen
Diagnose:generalisierte Angststörung,endogene Depressionen,Zwangserkrankungen
Medikation: 60mg Cipramil/Tag,3x täglich Bespar10mg seit 9/99
Zusätzlich: Atosil zur Beruhing,Tavor für Notfall,Ximovan zum Schlafen
Valoron Tropfen gegen Schmerzen
alyans
Beiträge: 30
Registriert: 03.07.2005 16:21

Wirkungsverlust von Medikamenten

Beitrag von alyans »

Hi Sonnenbrand73,

wenn es nach den Ärzten geht, haben Antidepressiva ja auch kein Suchtpotential, also auch keine Absetzerscheinungen. :evil: Doch wie auch viele Leidensgenossen hier in diesem Forum schreiben, hat das mit der Wahrheit nichts zu tun. Glücklicherweise denkt mein Arzt genauso wie ich (ich habe lange gebraucht, bis ich ihn gefunden habe).

Ich nehme schon seit 10 Jahren AD und kann deiner Ärztin überhaupt nicht zustimmen, da ich genau das Gegenteil erlebt habe und noch erlebe. Medikamente sind meiner Meinung nach keine Wunderwerke, warum sollten sie in ihrer Wirkung nicht nachlassen, vor allem nach so vielen Jahren Einnahme? Zumal ich zu deiner Medikamentenkombination nichts sagen kann.

Ganz am Anfang meiner Depression habe ich das Aponal gekriegt und es 5 Jahre lang eingenommen, danach nicht mehr vertragen. Später habe ich die selbe Erfahrung mit anderen AD gemacht, nur die Jahre wurden immer kürzer, in denen ich diese Medikamente noch vertragen habe und die auch wirklich in dieser Zeit geholfen haben.

Die längste Zeit war mit Aponal, ich nehme an, da mein Körper vorher keine Medikamente gewöhnt war, hat es auch so lange geholfen. In den letzten Jahren half mir ein Medikament ca. nur 1Jahr (je länger AD-Einnahme, desto kürzer die Wirkungen, zumindest bei mir). Mit Bespar habe ich persönlich keine sehr guten Erfahrungen gemacht (NW), als Bedarfspräparat ja, aber bei regelmässiger Einnahme waren die Nebenwirkungen sehr stark bei mir.

Ich würde an deiner Stelle den Arzt wechseln, wenn Sie deine Beschwerden nicht sehr ernst nimmt, aber das musst du wissen. Ich wollte nur meine eigenen Erfahrungen mit dir austauschen. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, besonders wenn es um psychische Krankheiten geht, kann man sich nicht auf jeden Facharzt verlassen.

Ich wünsche dir alles Gute!

alyans
Symptome: keine Lebensfreude,Zurückgezogenheit,Schwermut,ständige Niedergeschlagenheit,generalisierte Angst, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Einschlafprobleme, somatisierte Beschwerden
Diagnose: Chronifizierte Depression, Angsterkrankung
Medikation: Doxepin 5 Jahre,Mirtazapin 2 Jahre,Sulpirid 1 Jahr,Venlafaxin und Zyprexa 1 Jahr,Citalopram 80mg und Mirtazapin 15mg (und Mianserin 10mg im Wechsel)
1. Absetzversuch: Vor 1-2 Monaten Citalopram erfolgreich abgesetzt, Ab 13.07. 10mg Mianserin>>nach 2 Tagen 5mg>>nach 2 Tagen 2,5mg>>nach 2 Tagen wieder 5mg und versuche dabei zu bleiben, klappt aber doch nicht! Also wieder 10mg
Absetzsypmtome: Überempfindlichkeit,Weinerlichkeit,nehme alles zu Herzen,Aggressivität,Grübeln,Einschlafprobleme,Müdigkeit,Erschöpfung

Therapie: bis vor 2 Tagen 10mg Mianserin, jetzt versuche ich ca. jeden 2.-3. Tag 7,5mg zu nehmen, da ich mehr Nebenwirkungen verspüre als Wirkung (nach Einnahme Verstärkung der Angst, Depression, Müdigkeit, Dämpfung usw.) Seit Anfang August täglich 7,5mg, hatte ca.1-2 Monate bis Sept.-Okt. nur 5mg Mianserin genommen und mir ging es super, danach musste ich wieder auf 7,5mg erhöhen (durch private Probleme)
ab Ende November 5mg Mianserin
Volker
Beiträge: 9
Registriert: 04.08.2005 14:17

Mirtazapin absetezen

Beitrag von Volker »

hallo Alyasns,

habe gerade gelesen, dass Du Mirtazapin über 2 Jahre genommen und dann abgesetzt hast.
Ich nehme Mirtazapin ( zuerst Remergil 30, dann Mirtazapin 30 ) seit März 2001 und möchte das Medikament ausschleichen , wegen Veränderung meiner Persönlichkeit und inzwischen mangelnder Wirksamkeit. Wie bist Du beim Absetzen vorgegangen ?
Wäre dankbar für eine Antwort.

Volker
alyans
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Registriert: 03.07.2005 16:21

Mirtazapin absetzen

Beitrag von alyans »

Hallo Volker,

da ich nach Wirkungsverlust von Mirtazapin immer mit anderen AD weitergemacht habe, kann ich über das Absetzen (direkt von Mirtazapin) leider nicht viel sagen. Mit dem Absetzen von AD habe ich erst in letzter Zeit angefangen, da ich mehr Nebenwirkungen verspüre als Wirkung.

Was aber Fakt ist, ich versuche jetzt das Mianserin abzusetzen, was ja nach Info von PhilRS und Hannes sehr ähnlich mit Mirtazapin sein soll, Unterschied durch nur ein Molekül. Daher kann ich nur von Mianserin berichten, aber es ist wirklich nicht einfach, man muss sehr langsam und vorsichtig vorgehen.

Zur Zeit erlebe ich paradoxe Wirkungen von Mianserin, was mir Mut gibt, es abzusetzen, und zwar: ein Tag nach Einnahme verstärken sich depressive Symptome bei mir: den ganzen Tag Angst ohne Grund, Appetitlosigkeit, Dämpfung, keine Lebensfreude, Lustlosigkeit, Zittern etc. (daraus schliesse ich, das ich eigentlich gesund sein müsste, da AD bei gesunden nur Nebenwirkungen auslösen), am nächsten Tag ohne Einnahme wache ich zwar mit Angst und leichter Übelkeit auf, fühle mich aber viel leichter, fitter und die Angst ist nicht so schlimm wie mit Mianserin.

Daher schliesse ich aus dem ganzen, ich vertrage weder Mianserin noch andere AD, also könnte ich ohne Medikamente leben, jedoch muss ich meinem Körper nach 10 Jahren AD-Einnahme genug Zeit lassen beim Absetzen. Wenn ich nämlich länger als drei Tage nichts mehr einnehme, wird die Angst unerträglich und die Übelkeit schlimmer.

Von Mirtazapin gibt es Tropfen, so dass man es beim Absetzen leichter dosieren kann. Da rate ich dir, gehe langsam vor und beobachte deine Symptome, wie du auf das Reduzieren reagierst, dann kannst du auch besser absetzen, ohne wieder in voller Dosierung mit dem ganzen Mist anzufangen.

Alles Gute und liebe Grüsse

alyans
Symptome: keine Lebensfreude,Zurückgezogenheit,Schwermut,ständige Niedergeschlagenheit,generalisierte Angst, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Einschlafprobleme, somatisierte Beschwerden
Diagnose: Chronifizierte Depression, Angsterkrankung
Medikation: Doxepin 5 Jahre,Mirtazapin 2 Jahre,Sulpirid 1 Jahr,Venlafaxin und Zyprexa 1 Jahr,Citalopram 80mg und Mirtazapin 15mg (und Mianserin 10mg im Wechsel)
1. Absetzversuch: Vor 1-2 Monaten Citalopram erfolgreich abgesetzt, Ab 13.07. 10mg Mianserin>>nach 2 Tagen 5mg>>nach 2 Tagen 2,5mg>>nach 2 Tagen wieder 5mg und versuche dabei zu bleiben, klappt aber doch nicht! Also wieder 10mg
Absetzsypmtome: Überempfindlichkeit,Weinerlichkeit,nehme alles zu Herzen,Aggressivität,Grübeln,Einschlafprobleme,Müdigkeit,Erschöpfung

Therapie: bis vor 2 Tagen 10mg Mianserin, jetzt versuche ich ca. jeden 2.-3. Tag 7,5mg zu nehmen, da ich mehr Nebenwirkungen verspüre als Wirkung (nach Einnahme Verstärkung der Angst, Depression, Müdigkeit, Dämpfung usw.) Seit Anfang August täglich 7,5mg, hatte ca.1-2 Monate bis Sept.-Okt. nur 5mg Mianserin genommen und mir ging es super, danach musste ich wieder auf 7,5mg erhöhen (durch private Probleme)
ab Ende November 5mg Mianserin
Volker
Beiträge: 9
Registriert: 04.08.2005 14:17

Danke

Beitrag von Volker »

Hallo Alyans,

Danke für Deine Zeilen !
ich denke, ich werde Mirtazapin zunächst von 30mg ( abends) auf 22,5 g
reduzieren und dies zunächst einen Monat lang durchziehen.
Anschliessend wieder einen Monat lang auf 15 mg wechseln und dann erst mal beobachten, wie ich reagiere. Ich war schon einmal für über ein Jahr auf 15 mg , doch durch extremen Stress im Beruf ( bin selbständig) musste ich wieder erhöhen.
Nochmals Danke!

Liebe Grüße
Volker
Gesperrt