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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Seroxat absetzen!

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
Kim
Beiträge: 97
Registriert: 12.04.2005 18:16

Seroxat absetzen!

Beitrag von Kim »

Hallo ihr Lieben!

Nehme seit 5 Jahren Paroxetin. Habe mit 20mg angefangen und bin seit heute bei 7,5mg. Zuerst war das Medi super, aber nach einem halben Jahr nur noch Nebenwirkungen und keine Wirkung mehr. Mehrere Absetzversuche sind fehlgeschlagen. Vor 8 Wochen bin ich von 15mg runter auf 10mg. Das war der Horror :evil: , aber ich habe es geschafft. Ab heute nehme ich nun 7,5mg und denke, es wird wieder der blanke Horror werden. Leider wurde bei mir eine Herzerkrankung diagnostiziert und ich MUSS das Seroxat absetzen. Habe natürlich grosse Angst, denn mein Herz reagiert sehr stark beim Absetzen. Doch die Ärzte wollen das nicht wahrhaben, die sagen nur: "Weg mit dem Zeug, das tut Ihnen nicht gut". Es ist doch zum Heulen, wenn man wenigstens ärztliche Unterstützung dabei hätte und der Arzt einen dann wenn es ganz schlecht geht beruhigen würde, das wäre doch schon mal die halbe Miete. Naja, wollte nur kurz Bericht erstatten und melde mich die nächsten Tage, wie es läuft. Euch weiterhin viel Kraft.

Liebe Grüsse Kim
Symptome: Herzprobleme, Schwindel, Muskelkrämpfe, Angst; Diagnose:Herzreizleitungsstörung/VES und Angststörung
Medikation: seit 2000 Paroxetin 30mg
Zusätzlich: 2003 Diazepam 15mg, Beloc-Zok-mite 50mg
Bisherige Absetzversuche: Paroxetin von 30mg seit ca. 2004 auf 15mg, Diazepam auf 3mg
Absetzverlauf: seit 23.5. Paroxetin über 3 Wochen auf 10mg runter; momentan schwere Entzugserscheinungen :-(
24.08.2005 7,5mg Paroxetin, 27.10.2005 10mg Paroxetin wegen schweren Entzugssymptomen :-( Dezember 2005 auf 7,5mg reduziert und das hat geklappt. Seit dem 23.01.06 auf 5mg, noch ein bisschen am schwanken, aber auch das scheint zu funktionieren. Freu!
Seit dem 10.04.06 auf 2,5mg, wieder Entzugssymptome aber langsam gewöhne ich mich daran.....;-) Ich hoffe es klappt.........
mücke
Beiträge: 2922
Registriert: 30.12.2004 09:24
Hat sich bedankt: 156 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

Beitrag von mücke »

Hi Kim

Du bist sehr tapfer. Halte durch, es lohnt sich. 5 Jahre sind eine lange Zeit, versuche trotz Herzerkr. so langsam wie möglich zu reduzieren. Seroxat gibt es auch als Suspension (flüssig).
Kann man dein Herzleiden nicht auch trotz der Einnahme von Seroxat medikamentös behandeln, oder sieht der Arzt Seroxat als eigentliche Ursache der Probleme?

Gruss Annette
Kim
Beiträge: 97
Registriert: 12.04.2005 18:16

Beitrag von Kim »

Hallo Anette,

danke für deine Antwort. Ich bekomme momentan einen Beta-Blocker was sich mit dem Paroxetin auch verträgt. Allerdings ist es notwendig, dass ich ein reines Rhythmusmedikament bekomme und das ist leider nicht möglich mit Paroxetin. Somit gibt es keine andere Lösung, als das Seroxat abzusetzen. Habe die letzte Woche 2mal die Einnahme von Paroxetin vergessen und heute 2,5mg reduziert und merke es deutlich. Habe ein inneres Zittern und vermehrte Rhythmusstörungen, mein Magen spielt verrückt und ich bekomme Schweißausbrüche. Tja, und das ist erst der Anfang :evil: Es ist doch zum Verrückwerden, aber ich hoffe, dass ich es durchhalte. :sports:

Lieben Gruss Kim
Symptome: Herzprobleme, Schwindel, Muskelkrämpfe, Angst; Diagnose:Herzreizleitungsstörung/VES und Angststörung
Medikation: seit 2000 Paroxetin 30mg
Zusätzlich: 2003 Diazepam 15mg, Beloc-Zok-mite 50mg
Bisherige Absetzversuche: Paroxetin von 30mg seit ca. 2004 auf 15mg, Diazepam auf 3mg
Absetzverlauf: seit 23.5. Paroxetin über 3 Wochen auf 10mg runter; momentan schwere Entzugserscheinungen :-(
24.08.2005 7,5mg Paroxetin, 27.10.2005 10mg Paroxetin wegen schweren Entzugssymptomen :-( Dezember 2005 auf 7,5mg reduziert und das hat geklappt. Seit dem 23.01.06 auf 5mg, noch ein bisschen am schwanken, aber auch das scheint zu funktionieren. Freu!
Seit dem 10.04.06 auf 2,5mg, wieder Entzugssymptome aber langsam gewöhne ich mich daran.....;-) Ich hoffe es klappt.........
amanda

Beitrag von amanda »

Hallo Kim lade dir hier aus dem Forum und aus dem gesamten Internet Informationen über Seroxat runter und zeige es deinen behandelnden Ärzten. Ansonsten sollen die Ärzte die dir nicht glauben dass es ABSETZSYMPTHOME gibt sich doch mal mit der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft in Verbindung setzen. Dort werden die Ärzte dann glaubhaft informiert. Setze dich durch. Ich weiss es ist schwer aber meine Ärzte glauben mir jetzt auch. Es ist fast ein Verbrechen wie manche Ärzte Patienten behandeln. Anstatt sich mal vernünftig zu informieren werden die Patienten " belächelt" und mit ihren Absetzproblemen alleine gelassen. Alles Gute AMANDA
Kim
Beiträge: 97
Registriert: 12.04.2005 18:16

Beitrag von Kim »

Hallo Amanda,

das ist eine sehr gute Idee :P Werde mir mal alles ausdrucken und zum nächsten Termin mitnehmen. Denke mal, dass mein Arzt den Kopf schüttelt und das nicht lesen will. Sage ihm dann aber, dass er sich gefälligst informieren soll :evil:
Gibt es eigentlich hier im Forum Leute, die Seroxat auch über so einen langen Zeitraum genommen haben (5 Jahre) und es dann abgesetzt haben? Weißt du das zufällig? Am meisten mache mir Situationen zu schaffen, bei denen ich mit mal das Gefühl verspüre mich umzubringen. Das sind so eine Art Blitzgedanken. Ich fahre z.B. mit dem Auto und mir kommt ein Bus entgegen und ich denke, jetzt schnell das Lenkrad rumreissen und frontal gegen den Bus. Oder ich stehe irgendwo hoch oben und denke, nun spring doch einfach. Furchtbar! Bin dann jedesmal total fertig, denn ich will mich ja gar nicht umbringen. Diese Gedanken schießen einfach so in den Kopf und das seit dem ich mit Seroxat angefangen habe.Vielleicht kennt das ja noch jemand??? Momentan ist mir übel, ich bin unruhig und träume nachts verstärkt. Hm, vielleicht ist es zu viel gleich 2,5mg abzusetzen, aber ich bleib jetzt dabei. Werde dann, wenn die Symptome nachlassen bei den 7,5mg für ein paar Wochen bleiben und dann die nächsten 2,5mg absetzen. Wenn ich dann bei 5mg bin, werde ich nur noch schrittweise um 1mg absetzen. Klingt doch vernünftig, oder? Habe mir einen Zeitraum bis Ende des Jahres gesetzt und hoffe, dass ich dann durch bin :D
Für Ratschläge wäre ich euch sehr dankbar.

Liebe Grüsse Kim
Symptome: Herzprobleme, Schwindel, Muskelkrämpfe, Angst; Diagnose:Herzreizleitungsstörung/VES und Angststörung
Medikation: seit 2000 Paroxetin 30mg
Zusätzlich: 2003 Diazepam 15mg, Beloc-Zok-mite 50mg
Bisherige Absetzversuche: Paroxetin von 30mg seit ca. 2004 auf 15mg, Diazepam auf 3mg
Absetzverlauf: seit 23.5. Paroxetin über 3 Wochen auf 10mg runter; momentan schwere Entzugserscheinungen :-(
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Seit dem 10.04.06 auf 2,5mg, wieder Entzugssymptome aber langsam gewöhne ich mich daran.....;-) Ich hoffe es klappt.........
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Beitrag von Lotus »

Hallo Kim,

ich habe Paroxetin sieben Jahre lang geschluckt. Auch ich habe beim Absetzen diese kurz einschießenden Selbstmordgedanken gehabt. Leider sind sie so hartnäckig geworden, dass ich in eine psychiatrische Klinik gegangen bin. Jetzt schlucke ich 10 mg Cipralex.

Hattest Du während Deiner Depression Probleme mit Selbstmordgedanken? Ich hatte während der Depression intensive Selbstmordgedanken, und kann deshalb jetzt schlecht behaupten, dass die Selbstmordgedanken ausschließlich Entzugssymptome sind. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass sie Entzugssymptome waren. Ich habe mich nämlich trotz Selbstmordgedanken nicht depressiv gefühlt.

Durch den Aufenthalt in der Psychiatrie habe ich hier in Berlin Zugang zu hervorragenden Hilfsangeboten. Allerdings muss ich auch hier Aufklärungsarbeit bei Ärzten betreiben.

Wenn Du so schwere Entzugserscheinungen hast, ist es vielleicht besser, Du setzt in 1-mg-Schritten ab. Ich glaube, es ist schon vernünftig bei Selbstmordgedanken sehr sehr vorsichtig zu werden. Es kann schon mal passieren, dass aus Gedanken Impulse werden.

Gruß,

Lotus
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
Kim
Beiträge: 97
Registriert: 12.04.2005 18:16

Beitrag von Kim »

Hallo Lotus,

das ist ja interessant, endlich mal jemand der auch über Jahre hinweg Paroxetin geschluckt hat. Mich würde interessieren, wie du es abgesetzt hast und ob du schwere Entzugserscheinungen hattest. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann warst du 4 Monate ohne Antidepressiva. Wie ging es dir in dieser Zeit? Körperliche Beschwerden, Ängste und was hat dich dazu veranlasst wieder ein Antidepressiva zu nehmen? Hoffe ich bin nicht zu aufdringlich, interessiert mich aber eben wahnsinnig, weil ich Parox auch schon 5 Jahre nehme und mein Ziel ist es ohne Antidepressiva auszukommen.

LG Kim
Symptome: Herzprobleme, Schwindel, Muskelkrämpfe, Angst; Diagnose:Herzreizleitungsstörung/VES und Angststörung
Medikation: seit 2000 Paroxetin 30mg
Zusätzlich: 2003 Diazepam 15mg, Beloc-Zok-mite 50mg
Bisherige Absetzversuche: Paroxetin von 30mg seit ca. 2004 auf 15mg, Diazepam auf 3mg
Absetzverlauf: seit 23.5. Paroxetin über 3 Wochen auf 10mg runter; momentan schwere Entzugserscheinungen :-(
24.08.2005 7,5mg Paroxetin, 27.10.2005 10mg Paroxetin wegen schweren Entzugssymptomen :-( Dezember 2005 auf 7,5mg reduziert und das hat geklappt. Seit dem 23.01.06 auf 5mg, noch ein bisschen am schwanken, aber auch das scheint zu funktionieren. Freu!
Seit dem 10.04.06 auf 2,5mg, wieder Entzugssymptome aber langsam gewöhne ich mich daran.....;-) Ich hoffe es klappt.........
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Beitrag von Lotus »

Hallo Kim,

einen Teil meiner Absetzerfahrungen kannst Du hier nachlesen. Geh´ auf die Suchfunktion oben und suche nach Autor Lotus.
Mein Tagesrhytmus hatte sich unter Paroxetin fast umgekehrt. Ich bin tagsüber eingeschlafen, nachts aufgewacht und war dann fit wie ein Turnschuh. Außerdem hatte ich Muskelschmerzen. Ich war mir bei beiden Nebenwirkungen nicht sicher, ob sie auf das Paroxetin zurückzuführen sind.

Bei der Allgemeinärztin und Psychotherapeutin, die mir das Medikament verschrieben hatte, habe ich das Problem angesprochen. Sie hat aber nur sehr wenig reagiert. Dann war ich noch bei anderen Verhaltenstherapeutin. Die hat das Problem auch falsch interpretiert. Später habe ich im Gespräch mit noch einer anderen Psychologin herausbekommen, dass die Tagesmüdigkeit am Medikament liegen muss. Ich suchte mir also eine/n neu/en Aärzt/in. Die neue Ärztin war auch nicht sehr hilfreich. Also lief es darauf hinaus, dass ich ohne wesentliche Unterstützung - zu schnell - abgesetzt habe.

Ich hatte vor allem Schwindel, ein Elektrisiergefühl im Kopf und heftige Magen- Darmprobleme. Psychisch habe ich mich ohne Paroxetin fast besser gefühlt als mit. Dann kamen zunächst recht selten diese Ideen, ich müsse mich umbringen. Dann kamen sie immer häufiger und es wurde immer schwerer sich davon zu distanzieren.

Während meiner Psychotherapie wurde mir beigebracht, immer drei Notfallnummern parat zu haben, für den Fall, dass ich eines Tages wieder Selbstmordgedanken hätte. Eine davon war die der nächsten psychiatrischen Klinik. Dort habe ich angerufen, und habe dann erst mal ein Wocheende dort verbracht. Als ich wieder nachhause ging, waren die Selbstmordgedanken erst mal weg. Nach anderthalb Wochen bekam ich eine heftige Panikattacke, meine Ärztin nannte es „Angstüberflutung". Daraufhin bin ich wieder in die Klinik, weil ich es zum Psychiater nicht mehr geschafft hätte.

Dort bekam ich dann Cipralex. Bis die Wirkung eintrat, bekam ich noch öfter intensive Selbstmordgedanken. War aber nicht so schlimm, weil ich ja in der Psychiatrie war. Ich hatte Ausgang so viel ich wollte. Ich hätte aber nur den Schwestern Bescheid sagen müssen, und sie hätten mich nicht mehr allein gelassen. Nach der vollstationären Psychiatrie war ich dann noch sechs Wochen in einer Tagesklinik. Dort wurde die Dosis des Cipralex halbiert. Das ging ohne Probleme.

Jetzt will ich das Cipralex erst mal bis Ende des Jahres weiter nehmen, da man anhand der Symptome, die ich hatte, nicht ausschließen kann, dass tatsächlich die Depression zurück gekommen ist. Danach sehe ich, wie mein Leben dann aussieht, und gucke dann, ob ich absetze oder nicht. Leider kann ich erst Juli nächsten Jahres wieder eine Psychotherapie machen.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du es einfacher haben wirst mit dem Absetzen. Der Besuch in der Psychiatrie wäre mir lieber erspart geblieben.

Gruß,

Lotus
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
Gesperrt