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Seroxat...was geht ab???

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
lilalumpi
Beiträge: 25
Registriert: 16.12.2004 08:46

Seroxat...was geht ab???

Beitrag von lilalumpi »

Hallo,ich nehme seit ca.5Jahren Seroxat20mg. 1-0-0
Meine Angstzustände wurden besser und ich konnte wieder aus dem Hazs gehen...!
Was ist jetzt??? Lässt denn die Wirkung eines Tages nach..???
Mir tun sämtliche Muskeln weh,habe wieder mehr Angst und bin sehr unruhig.Mache mir wieder sehr viel Gedanken und hänge in einem Loch!!
Habe schonmal überlegt,ob ich von Seroxat auf Fluctin umsteigen soll?
Habe gehört,dass das Fluctin antriebsteigernder ist und man auch nicht soooooo zunimmt!!!
Momentan gehts mir ganz schön mies..was geht ab mit SEROXAT!!!!??????
Gruß Lilalumpi :(
Christine
Beiträge: 35
Registriert: 12.06.2004 00:00

Beitrag von Christine »

Hallo Lilalumpi!

Das was Du da schreibst, könnte auch von mir sein.
Habe, denke ich, auch so ca. 5 Jahre Paroxetin, also Seroxat genommen.
Es hat mir die erste Zeit auch wirklich geholfen. Aber irgendwann waren dann die Symptome wie Muskelschmerzen, Nervenbrennen da.
Auch Panikanfälle und das Gefühl nichts mehr zu fühlen. Ich habe mich wie innerlich abgestorben gefühlt. Und bin immer wieder in tiefe Löcher gefallen.
Wäre ich nicht zufällig in dieses Forum geschlittert, wäre ich immer noch auf dem Trip, daß Seroxat ein Wundermittel ist.
Aber als ich mich ein wenig mehr damit beschäftigt hatte, wurde mir klar, daß es das Mittel ist, daß mich krank macht.
Ich glaube nicht, daß sich die Krankheit verschlimmert, sondern die ganzen Jahre der EInnahme dem Körper und der Seele schaden.
Ich habe nun, nachdem ich im letzten zwei erfolglose Absetzversuche hinter mich gebracht habe, es geschafft STOLZ WIE OSCAR: Ich bin seit heute 13 Tagen auf 0 mg.
Ich weiß nicht, ob es DIr hilft zu hören, daß es auch mir so beschissen ging nach all der ZEit mit dem Mittel. Und wahrscheinlich ist es nicht das was Du hören willst, aber versuch von dem ZEug wegzukommen, um wieder Du selbst zu werden.
Ich gehe nach wie vor durch die Hölle. Heute geht es mir gut und morgen falle ich in ein Loch aus Tränen und Traurigkeit. Und dann übermannt mich wieder die Angst, daß ich am liebsten nur noch schreien möchte. Aber ich weiß, daß ich auf dem richtigen WEg bin.
Endlich wieder fühlen.
Ich kann DIr wirklich nicht raten, auf ein anderes Mittel umzusteigen, irgendwann geht es Dir damit auch schlecht. Und wer sagt, daß Du überhaupt noch k rank bist?
Laß von DIr hören wenn DU magst.
Liebe Grüße und eine Portion Stärke sendet DIr
Christine :sports:
amanda

Beitrag von amanda »

Welcher Arzt verschreibt JAHRE LANG Seroxat???Ein AD soll nur ALS BRÜCKE genutzt werden und dient nicht zur Dauereinnahme. Es kann Ängste nicht heilen NUR die Angstsympthome nehmen( und leider manchmal auch nur vorübergehend) . Das einzige was wirklich hilft ist sich mit der Angst auseinander zusetzten, Dinge zu verändern oder abzuschaffen und eine gute Verhaltenstherapie. Ich bin auch nicht angstfrei aber ich habe gelernt mit der Angst umzugehen und weiss zu 90% woher sie kommt. Vieleicht versucht ihr mal diesen Weg wenn ihr Medikamentenfrei seid. NATÜRLICH kann man vor die Tür gehen...AUCH WENN EINEN DIE ANGST ÜBERROLLT....man muss nur lernen sie auszuhalten und man darf nicht bewusst DINGE VERMEIDEN. Ich bin dieses Jahr in Urlaub geflogen...OK 3mal hatte ich Angst in 2 Wochen aber das war es mir wert und ich war sehr stolz auf mich als ich wieder zu Hause war. TRAUT EUCH das Leben wieder zurück zu erobern. Alles Gute AMANDA
Kim
Beiträge: 97
Registriert: 12.04.2005 18:16

Beitrag von Kim »

Hallo Lilalumpi,

das was du schreibst, ist typisch für Seroxat. Anscheinend hilft es nur ein halbes Jahr und dann sind da nur noch diese Nebenwirkungen. Ich nehme es auch seit 5 Jahren. Bin gerade dabei es auszuschleichen und nehme zur Zeit nur noch 7,5mg. Gestern war noch alles gut und heute geht es mir echt dreckig. Muskelkrämpfe, Angst, Schweißausbrüche, Übelkeit, Zittern...........eben das volle Programm. Werde trotzdem durchhalten und mir KEIN neues Medi verordnen lassen und schon gar nicht die Dosis wieder erhöhen. :evil:

Ich kann dir nur den Tipp geben, es auch so zu machen. Versuche es gaaaaaaaaanz langsam auszuschleichen und dann mit Alternativen gegen deine Ängste vorzugehen. Weg von diesen Psychomedis, du siehst ja selbst, wohin es führt...........

Ich war gestern bei meinem Neurologen und habe ihn direkt gefragt, ob er Patienten hat, die es geschafft haben problemlos vom Paroxetin wegzukommen. Er hat nur 5 Patienten mit Paroxetin, denn er selbst würde dieses Mittel nie verordnen, da er nichts davon hält. Er hat es nur übernommen, wenn die Patienten es bereits verordnet bekommen hatten. Ich z.B. durch meinen Hausarzt, der sich mittlerweile nach Norwegen abgesetzt hat..........auch besser für ihn ist :x Von diesen 5 Patienten hat es einer geschafft, bei dem es aber eh nicht geholfen hat. Ich bin nun die erste, die sich mit diesem Absetzsymptomen rumschlägt. Er hat es aber nicht abgestritten, sondern es ist ihm bekannt, das Paroxetin ein Abhängigkeitspotenzial hat. Konnte mir aber auch nicht weiterhelfen und meinte nur, ich soll es langsam machen, dann würden es schon klappen :shock:

Habe mich damit jetzt abgefunden, es gibt keine Erleichterung oder Hilfen. Es ist ein Entzug und der ist die Hölle. Da hilft nur, Zähne zusammenbeissen und durchhalten. Manchmal sind mein Muskeln so steif, das ich nicht mal laufen kann. Jetzt bekomme ich sogar vom Schreiben hier, Muskelzittern in den Armen......... Boah, der Tag fängt erst an und ist schon so beschissen............

Sorry, ich weiß das klingt jetzt alles nicht sehr positiv, aber ich bin ziemlich fertig :frust: Hoffe, es kommen wieder bessere Zeiten.

LG Kim
Symptome: Herzprobleme, Schwindel, Muskelkrämpfe, Angst; Diagnose:Herzreizleitungsstörung/VES und Angststörung
Medikation: seit 2000 Paroxetin 30mg
Zusätzlich: 2003 Diazepam 15mg, Beloc-Zok-mite 50mg
Bisherige Absetzversuche: Paroxetin von 30mg seit ca. 2004 auf 15mg, Diazepam auf 3mg
Absetzverlauf: seit 23.5. Paroxetin über 3 Wochen auf 10mg runter; momentan schwere Entzugserscheinungen :-(
24.08.2005 7,5mg Paroxetin, 27.10.2005 10mg Paroxetin wegen schweren Entzugssymptomen :-( Dezember 2005 auf 7,5mg reduziert und das hat geklappt. Seit dem 23.01.06 auf 5mg, noch ein bisschen am schwanken, aber auch das scheint zu funktionieren. Freu!
Seit dem 10.04.06 auf 2,5mg, wieder Entzugssymptome aber langsam gewöhne ich mich daran.....;-) Ich hoffe es klappt.........
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Beitrag von Lotus »

Hallo lilalumpi,

ich hatte auch unter Paroxetin Muskelschmerzen und Tagesmüdigkeit. Es wurde so schlimm, dass diese Nebenwirkungen mich sicher ebenso beeinträchtigt haben, wie es eine mittelschwere Depression getan hätte.

Psychotherapie hat dieselbe Wirkung auf den Serotoninstoffwechsel wie ein SSRI, hat aber den großen Vorteil, dass sie nachhaltig wirkt. Leider ist es nicht einfach, den richtigen Psychotherapeuten zu finden, aber es lohnt sich, danach zu suchen. Letzten Endes ist es das einzig Vernünftige, das Medikament abzusetzen, aber wenn man es übereilt tut, klappt es nicht.

Ich schlage vor, erst mal weiter zu schlucken, und die Zeit nutzen, um erstklassige fachliche Hilfe zu suchen. Mein Psychotherapeut hatte immer den Spruch drauf: „Für meine Patienten ist nur das beste gut genug." Leider ist die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung so schlecht, dass wirklich nur das beste gut genug ist.

Gruß,


Lotus
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
lilalumpi
Beiträge: 25
Registriert: 16.12.2004 08:46

Danke an alle!!!

Beitrag von lilalumpi »

Ich dachte schon,ich bilde mir das alles ein...!!!
Oh je, da hab ich ja einen Kampf vor mir...ich nehme 20mg...dass heißt ich werde immer nur noch eine halbe Tablette nehmen und dann nach langer Zeit keine mehr,,!! Richtig??? Seroxat in Tropfenform...kann ich damit leichter absetzen???
Ich hoffe ich bekomme dass alles auf die Reihe...meine Ärztin sagt immer:" lass es ,du brauchst das Zeug nunmal,sonst geht es dir wieder schlecht!!!" Klar,eine zufriedene Pat. ist besser,als eine die weinend vor der Türe steht!!! :(
Ich hoffe für uns alle,dass wir all dieses Teufelszeug nicht mehr brauchen..
:group: Gruß TINE
mücke
Beiträge: 2922
Registriert: 30.12.2004 09:24
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Beitrag von mücke »

lilalumpi...ich nehme 20mg...dass heißt ich werde immer nur noch eine halbe Tablette nehmen und dann nach langer Zeit keine mehr,,!! Richtig??? Seroxat in Tropfenform...kann ich damit leichter absetzen??
Hallo lilalumpi

Hier Info übers absetzen: www.antidepressiva-absetzen.de
Seroxat in flüssiger Form abzusetzen, ist in so fern besser, weil du langsamer reduzieren kannst.

Gruss Annette
Christine
Beiträge: 35
Registriert: 12.06.2004 00:00

Beitrag von Christine »

Hallo Lilalumpi!

Ich möchte Dir nur nahelegen, Dich erst einmal mit dem Gedanken anzufreunden, Seroxat abzusetzen.
Vorher bist Du ja nur auf die Idee gekommen, ein anderes Mittelchen zu schlucken.
Es muß erst einmal klick machen, bevor der Entzug funktionieren kann.

Und nicht gleich übertreiben. Die Tipps hier im Absetzforum - der Stufenplan - sind wirklich hilfreich und stützen.

Ich drück Dir die Daumen.
Viel Erfolg
Christine

PS: Heute 14 Tage clean. Entzugserscheinungen: Ein ständiges AUF und AB. Eben noch gut drauf im nächsten Moment kurz vorm Ausklinken. Aber ich geb nicht auf.
Valeska
Beiträge: 106
Registriert: 11.09.2005 01:39

Beitrag von Valeska »

Ein Psychiater erzählte mir, dass es zu einem schnelleren Enzym-Stoffwechsel in der Leber kommen kann, der das AD abbaut (so wie ein Alkoholiker auch immer mehr Alk braucht nehme ich an) und dass dieses Phänomen besonders bei Seroxat/Paroxetin zutrifft. Habs zwei Jahre genommen und auch hochdosiert nach einem Jahr.
Symptome:
Depression, Panikattacken, Schlafprobleme, chronische Müdigkeit

Diagnosen:
ADHS, ASD Verdacht, Depression, Panikattacken
(chronische Schmerzen Gesicht/Kopf, Spondylarthrose/instabile HWS, Endometriose, Morbus Conn (ja, Conn, nicht Crohn ;-)) und dementsprechend auch brain fog, Schwindel, Konzentrationsprobleme, chron. Müdigkeit etc.)

Medikation:
250 mg Venlafaxin Heuman (von 300 runter durch die 12,5 mg Kugeln in Heumann oder Heunet)
100 mg Lamotrigin
(20 mg Pantropazol)

Abgesetzt:
- zweimal Pregabalin (zweites Mal wegen chronischen Schmerzen probiert, nicht gewirkt):
nach zweitem Mal dauerhaft Reflux, Dauererregung trotz niedrigsten Dosen einkapseln lassen, dadurch Magen nicht mehr richtig geschlossen
- dreimal Lorazepam 1mg/Tag nach einigen Monaten
- nicht erfolgreich: 150 mg Venlafaxin über ein Jahr (wusste damals noch nicht, wie wichtig der letzte Schritt ist)
(leider wirkte es danach nicht mehr so gut und später wurde mir in einer Klinik einfach so die Dosis verdoppelt + Pregabalin dazugegeben, was natürlich unverantwortlich war bei kleiner Größe und Gewicht)

(Amitryptilon nicht gewirkt gegen Schmerzen, Mirtrazapin zum Schlafen Albträume, Opipramol zu schwach, Ortoton Albträume, Gaba, Lithium und anderes abgelehnt, Diclophenac 2 Jahr 150 mg Wechselwirkungen (Hormone komplett druch den Wind, Manie), verschiedene Blutdruckmittel wegen Conn nicht vertragen, Antibiotika wegen Helicobakter überhaupt nicht vertragen)

Ich überlege meine Leberenzyme entschlüsseln zu lassen. Ich hab bei Einnahme und auch Absetzen immer ziemliche Nebenwirkungen und einige Ärzte glauen mir gar nicht, wie krass ich Entzugserscheinungen habe und von Jahr zu Jahr und Medikament zu Medikament dass ich neu einnehme/ absetze scheint das schlimmer zu werden.
Marsupilami

Seroxat-Dauereinnahme/Wirkung von Therapien

Beitrag von Marsupilami »

Hallo,

ein Bekannter von mir nimmt Seroxat schon jahrleang und wird es wohl bis an sein Lebensende nehmen, der Arzt hat ihm gesagt, dass er nie mehr ohne Psychopharmaka wird leben können. Zu Verhaltenstherapie und Therapien generell: Man kann nie sagen, diese oder jene Therapie hilft jedem, dazu ist das Spektrum dieser Erkrankungen viel zu breit. Natürlich ist es gut, Alternativen aufzuzeigen, aber bitte bitte keine unrealistischen Hoffnungen wecken, denn wenn etwas dann doch nicht hilft, ist man noch fertiger als zuvor, ich rede da aus Erfahrung... Bitte geht vorsichtig um damit... Vielleicht hilft es ja auch, sich privat näher mit jemandem auszutauschen, der mit einer Therapie Erfolg hatte und mal zu fragen, wie die Krankheit gelagert war usw., denn ein Verfahren taugt einfach nicht für alle...

Marsupilami
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Beitrag von Lotus »

Hallo Marsupilami,

dies ist das Forum über Nebenwirkungen und Absetzerscheinungen von SSRI.


danke Valeska für Deine Nachricht,

ich finde diese Information sehr wichtig.

Gruß,

Lotus
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
amanda

Beitrag von amanda »

Hallo Kim
Kannst du deinen Neurologen nicht mal als Pin an Oliver schicken? Er sucht doch dringend Adressen von fähigen Ärzten und Apothekern!

Gruss AMANDA
Gesperrt