Klick auf das Kreuzchen um das hier auszublenden ->


 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Paroxetin Schlafstörungen Absetzversuch

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Paroxetin Schlafstörungen Absetzversuch

Beitrag von Lotus »

Hallo,

ich versuche seit April letzten Jahres wieder zu studieren. Es gelingt mir teilweise ganz gut. Ich hatte schon immer ein Problem mit dem Verfassen von schriftlichen Arbeiten. Dieses Problem ist wieder da, aber ich denke, ich komme damit zurecht.

Seit 1998 nehme ich regelmäßig 20 mg Paroxetin (anfangs noch als Seroxat). Es hat mir sehr geholfen, aber es hat mich auch sehr schläfrig gemacht. Solange ich noch arbeiten ging, hat mir die Schläfrigkeit nicht viel ausgemacht. Jetzt macht sie mir wirklich das Leben schwer.

Letztes Jahr im November habe ich mit Hilfe einer Psychologin von der studentischen Studienberatung heraus gefunden, dass ich eine andere Ärztin brauche. Die Ärztin, die mich bisher betreut hat, hat behauptet, die Nebenwirkung Schläfrigkeit gäbe es bei SSRI nur am Anfang, ich könne die Nebenwirkung gar nicht haben. Diese Ärztin war sonst sehr nett, so dass es mir nicht ganz leicht fiel, mir jemand anderen zu suchen.

Ich ging dann zu meinem Hausarzt, um mir von ihm, jemand empfehlen zu lassen. Der meinte, ich müsse jemand suchen, der sich gut mit Psychopharmakologie auskennt. Jetzt bin ich bei einer Psychiaterin gelandet. Sie hat ihre Praxis bei zuhause um die Ecke (Gott sei Dank wohne ich in einer Großstadt!), und man kann auch ohne Termin zu ihr kommen.

Ich habe mein Paroxetin vor lauter Verzweiflung ohne weitere Rücksprache auf die Hälfte reduziert, nehme jetzt also 10 mg pro Tag. Dann habe ich es mit der neuen Psychiaterin besprochen.

Ich hatte kaum Absetzprobleme. Am Tag 1 nach dem Reduzieren, hatte ich das Gefühl, dass Gegenstände auf mich zukommen. Da ich aber Eure Erfahrungsberichte kannte, wusste ich, woran das lag, und habe es mit Humor genommen. Zwei mal habe ich ein bisschen geheult. Das war okay, weil ich eigentlich mehr darunter leide, nicht weinen zu können. Sonst habe ich keine Absetzerscheinungen bemerkt.

Und jetzt ist etwas passiert, was mich wirklich froh macht. Mein Tagesrhytmus normalisiert sich. Heute habe seit langem zum ersten Mal eine ganze Nacht richtig geschlafen, und bin richtig wach. Das ist also die Bestätigung, dass ich recht hatte, und die Schläfrigkeit tatsächlich auf das Paroxetin zurückzuführen ist.

Im letzten Winter hatte ich eine (abgebrochene) Psychotherapie, bei der die Therapeutin versucht hat, mich dazu zu bewegen, einen normalen Tagesrhytmus einzuhalten. Auf die Idee, das Paroxetin abzusetzen, kam sie nicht. Aber auch sie verschreibt SSRI! Ich finde, so etwas ist eben so schlimm, als wenn ein Chirurg das falsche Bein amputiert.

Ich habe auch ein bisschen im Internet herum geguckt, und dabei festgestellt, dass Schläfrigkeit zu den meist genannten Nebenwirkungen von SSRI gehört.

Jetzt mache ich erst mal mit 10 mg weiter. Am 02. Februar habe ich den nächsten Termin bei der neuen Ärztin. Im Moment weiß ich noch nicht, ob ich weiter reduzieren möchte. Ich glaube, so vier Wochen wären noch ganz gut, damit sich mein Zeitrhytmus weiter stabilisiert.

Im Forum habe ich gelesen, dass Muskelschmerzen auch eine Nebenwirkung von SSRI sind. Die habe ich auch. Schon nach kleineren Anstrengungen fühle ich mich völlig entkräftet und todmüde. Wenn ich dann nicht ins Bett gehe, wird mir schwindlig und ich fange an, richtig zu frieren. Trotzdem habe ich mir im letzten Sommer größere Anstrengungen zugemutet. Dann hatte ich einen oder sogar mehrere Tage lang Schmerzen in jedem Muskel, so wie bei einem Muskelkater. Da ich aber recht untrainiert bin, habe ich das nicht mit dem Paroxetin in Verbindung gebracht.

Da ja nun gleichzeitig Bewegung ein wichtiges Mittel gegen die Depression ist, ist das eine wirklich schlimme Nebenwirkung. Die Schläfigkeit trägt bei mir auch dazu bei, mich sozial zu isolieren. Ich konnte (hoffentlich ist jetzt Schluss damit!) Verabredungen nur noch am Sonntag treffen, wenn ich den Samstag Zeit hatte, mich sehr sehr gründlich auszuschlafen.

Lotus
Zuletzt geändert von Lotus am 30.01.2005 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
Linda
Gründer
Beiträge: 654
Registriert: 06.10.2003 11:46
Wohnort: Ravensburg/N. Devon, UK
Danksagung erhalten: 8 Mal

Beitrag von Linda »

Hallo Lotus,

es freut mich, dass Du für Dich Fortschritte machst :)
Lotus hat geschrieben: die Nebenwirkung Schläfrigkeit gäbe es bei SSRI nur am Anfang, ich könne die Nebenwirkung gar nicht haben.
Es hört nicht auf mich sprachlos zu machen, wie sich manche Ärzte weigern, das, was sich tatsächlich vor den Augen abspielt, auf so eine unglaubliche Art ignorieren können. "Das, was Sie empfinden, gibt es gar nicht..."

Wünsche Dir weiterhin Glück, halte uns auf dem Laufenden, wie es Dir geht.

Linda
Linda
Gründer
Beiträge: 654
Registriert: 06.10.2003 11:46
Wohnort: Ravensburg/N. Devon, UK
Danksagung erhalten: 8 Mal

Beitrag von Linda »

P.S.

Lese gerade ein paar Artikel von einem Therapeuten, der meint, dass SSRI den REM-Schlaf unterdrücken, was auch erklären würde, warum man mehr träumt, wenn man absetzt. REM-Schlaf ist für uns äußerst wichtig, um die ganzen Eindrücke, die wir am Tag bekommen, zu verarbeiten. Ich dachte, dass es allgemein bekannt war, dass Serotonin einen großen Einfluss auf den Schlaf- Wachrhythmus hat - verstehe also eigentlich nicht, warum ein Arzt denken soll, dass ein Medikament, das den Serotoninhaushalt beinflusst, darauf keine Wirkung haben soll... ist doch eigentlich logisch, oder??
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Träume

Beitrag von Lotus »

Hallo Linda,

die schnelle Antwort hat mich sehr ermutigt. Ich dachte schon, niemand würde den Text lesen, weil er so lang geraten ist. Ich hatte richtig schlimme Albträume, als ich anfing, Paroxetin zu nehmen. Ich bin damals oft frühmorgens aufgewacht, und war noch mittendrin im Traum. Damals fand ich das gar nicht verkehrt, weil es mir half, mich mit meiner Geschichte auseinanderzusetzen.

Jetzt habe ich gar keine Albträume. Stattdessen träume ich manchmal sehr schöne Sachen. Z.B. hatte ich im Traum Sex mit dem dritten Klitschko-Bruder. Kennt keiner? Wirklich schade, er sah sehr gut aus in meinem Traum, und fühlte sich noch besser an. Als ich aufwachte, war mir der Traum noch so präsent, dass ich lange überlegt habe, ob die Klitschkos nicht doch einen Bruder haben. :?

Mich würden die Artikel, die Du gerade liest, interessieren. :)

Zu der Ärztin und der Psychologin, die meine Schlaflosigkeit übergingen: Ich habe den Eindruck, dass die Menschen, die diese heilenden Berufe ausüben, sehr überfordert sind. Konfuzius sagt, dass zwischen Wissen und Nichtwissen zu unterscheiden, auch eine Form von Wissen ist. Ich finde, es ist die Voraussetzung dafür, überhaupt etwas zu wissen. Aber diese Tugend wird an deutschen Universitäten nicht gelehrt.

Dorothea hat in diesem Forum geschrieben, sie würde sich von Ärzten inzwischen leicht verabschieden. Ich versuche, mir das zu Herzen zu nehmen. Immerhin hatte ich einen Arzt, der mir sehr geholfen hat: nämlich meinen ersten Psychotherapeuten, der war Internist und Psychoanalytiker.

Gruß,

Lotus
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
Astrid
Beiträge: 313
Registriert: 26.11.2003 18:02
Danksagung erhalten: 1 Mal

Beitrag von Astrid »

Hallo Lotus,

auch ich habe deinen Text gelesen. Du hast zwar keine Frage ans Forum gestellt, dennoch möchte ich dir gerne schreiben.
Ich kenne einige der von dir genannten Begleiterscheinungen unter Paroxetin, wobei Schläfrigkeit nie mein Problem war. Es war vielmehr die Antriebslosigkeit, die mir zu schaffen machte. Die Paroxetinzeit bot mir Erleichterung von all den Ängsten und Depressionen. Gleichzeitig war es eine sehr anstrengende Zeit, in der viele "psychische Aufräumarbeiten" anstanden. Wenn es sich nicht so albern anhören würde, könnte man auf den Gedanken kommen, der Muskelkater käme daher.

Im Forum liest mal viele gravierende Negativerfahrungen. Sie machen mich fassungslos. Gleichzeitig kann ich nachvollziehen, wie das Vertrauen in Mediziner & Konsorten bis ins Mark erschüttert werden kann, wenn man als Leidtragender deren Unprofessionalität zurück bleibt.
Ich selbst hatte das Glück, positive Erfahrungen machen zu können. Ich bin sehr froh und dankbar dafür.
Du tust gut daran, dich Ärzten und Therapeuten zuzuwenden, denen du Vertrauen kannst. Ich wünsche dir, dass das so bleibt und es dir gelingt, ein gutes unkompliziertes Ausschleichen zu erleben.

Ich denke, du bist auf einem guten Weg. Das wollte ich dir gerne mitteilen.

Mit herzlichen Grüßen von Astrid
Linda
Gründer
Beiträge: 654
Registriert: 06.10.2003 11:46
Wohnort: Ravensburg/N. Devon, UK
Danksagung erhalten: 8 Mal

Re: Träume

Beitrag von Linda »

Lotus hat geschrieben: Mich würden die Artikel, die Du gerade liest, interessieren. :)
Die sind leider nur auf englisch verfügbar, jemand hat vor kurzem einen Link dazu gemacht: Link zu den Artikeln.

Ich finde deren Ansatz sehr interessant und werde mich mit ihnen in Verbindung setzen, vielleicht können wir dann Teile auf deutsch zur Verfügung stellen.

Linda
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Beitrag von Lotus »

Hallo Astrid,

du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Es wäre wirklich schön, wenn ich wieder Vertrauen zu einer Behandlungsperson finden könnte. Herzlichen Glückwunsch zu Deinem eigenen Ausschleicherfolg!

hallo Linda,
das ist mal ein einladender Titel.
Understand it, Treat it, Beat it
http://www.clinical-depression.co.uk/index.htm
Das lädt ein zum Lesen. Aber nicht mehr heute. Ich muss jetzt ins Bett, sonst bin ich morgen bestimmt nicht so schön ausgeruht, wie ich es heute war.

Gruß,

Lotus
Zuletzt geändert von Lotus am 31.01.2005 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
Oliver
Gründer
Beiträge: 11072
Registriert: 10.10.2003 23:58
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 420 Mal

Konfuzius war gut drauf

Beitrag von Oliver »

Hallo Lotus.
Konfuzius sagt, dass zwischen Wissen und Nichtwissen zu unterscheiden, auch eine Form von Wissen ist.
Das ist wirklich gut. Ich denke, es wäre besser für alle, wenn Ärzte das unterscheiden und dann auch noch zugeben würden, wenn sie etwas nicht wissen.

Alles Gute
Oliver
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Konfuzius

Beitrag von Lotus »

Hallo Oliver,
Und dann meine Konfuzius auch noch: Von vier Leuten auf der Straße sind drei meine Lehrer, und er meinte nicht die Straße an der Universität.
Natürlich weiß jeder hier im Forum mehr über SSRI als die Leute, die sie verschreiben, weil diese den Pharmareferenten mehr glauben als ihren Patienten, denen sie ja sowieso nie zuhören. Es ist zum Kotzen. Aber es gibt ja auch Ausnahmen, die die Regel bestätigen.
Ich fände es schon gut, eine gute Ärztin und eine gute Therapeutin zu finden. Man kann nicht alles selbst wissen.

Gruß,

Lotus
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
Astrid
Beiträge: 313
Registriert: 26.11.2003 18:02
Danksagung erhalten: 1 Mal

Beitrag von Astrid »

Hallo Lotus,

können wir dir bei der Suche vielleicht irgendwie helfen?
Es scheint noch kein "Kompetenznetz kompetenter Neurologen" zu geben, also ist es an der Zeit ein "Kompetenznetz kompetenter und gut informierter Patienten zu gründen".
Also fangen wir mal an.
Ich wohne in Berlin und hatte das große Glück auf einen guten Neurologen zu treffen. Kann ich dir da eventuell mit einem Tipp weiterhelfen? Oder frag mal nach im Forum, ob jemand aus deinem Großraum eine gute bzw. empfehlenswerte Adresse weiß.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei, endlich an einen Fachmenschen zu gelangen, mit dem du WEITERKOMMST!!!

Herzlichst
Astrid
Linda
Gründer
Beiträge: 654
Registriert: 06.10.2003 11:46
Wohnort: Ravensburg/N. Devon, UK
Danksagung erhalten: 8 Mal

Beitrag von Linda »

Gute Idee Astrid.

Vielleicht sollten wir hier eine Art Datenbank für gute Ärzte und Therapeuten erstellen - Fachgebiet, Schwerpunkte, besondere "Merkmale" usw. Oliver arbenitet gerade an einer Wissensdatenbank, wo wir dann später alle solche Sachen einsetzen können. Wir könnten aber schon mal in einem Thread anfangen, oder?

Linda
Linda
Gründer
Beiträge: 654
Registriert: 06.10.2003 11:46
Wohnort: Ravensburg/N. Devon, UK
Danksagung erhalten: 8 Mal

Beitrag von Linda »

Hallo Lotus,

ich sehe, Du bist Sinologin - bist Du auch chinesischer Abstammung? Ich frage aus dem Grund, weil verschiedene Rassen Medikamente anders verarbeiten. Hängt wohl irgendwie mit den Leberenzymen zusammen.

Linda
CloneX
Gründer
Beiträge: 1165
Registriert: 10.10.2003 17:01
Wohnort: Deutschland :)
Danksagung erhalten: 20 Mal

Beitrag von CloneX »

Linda hat geschrieben:Hallo Lotus,

ich sehe, Du bist Sinologin - bist Du auch chinesischer Abstammung? Ich frage aus dem Grund, weil verschiedene Rassen Medikamente anders verarbeiten. Hängt wohl irgendwie mit den Lebenenzymen zusammen.

Linda
Ich glaub die verarbeiten die nicht anders, sondern Wahrscheinlichkeiten für Fehlen von Enzymen oder so ändern sich.
Linda
Gründer
Beiträge: 654
Registriert: 06.10.2003 11:46
Wohnort: Ravensburg/N. Devon, UK
Danksagung erhalten: 8 Mal

Beitrag von Linda »

Ja, weil bestimmte Enzyme fehlen, können sie teilweise nicht verarbeiten werden, sprich ausgeschieden werden.

L
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Chinesín?

Beitrag von Lotus »

Oho, das schmeichelt mir aber. Nein ich bin nur im Kopf eine halbe Chinesin, weil ich mich seit 20 Jahren mit der Sprache und der Kultur Chinas beschäftige. Biologisch bin ich Europäerin, und mit dem Herzen wohl auch.
Ich weiß nicht, ob der Unterschied so groß wäre. Bei meinem letzten Chinaaufenthalt habe ich festgestellt, dass es dort jetzt auch Prozac zu kaufen gibt.
Chinesen vertragen Milch schlechter als Europäer, und ihr Schweiß riecht weniger als unserer. Deshalb sollten Europäer oft duschen, wenn sie unter Chinesen sind. Unser Körpergeruch wird von Chinesen als sehr lästig empfunden.
Aber ich habe meine Zweifel, ob die eher kleinen Unterschiede in der Konstitution die individuellen Unterschiede beim Abbau von Arzneimitteln überwiegen.

Gruß,

Christa
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
Linda
Gründer
Beiträge: 654
Registriert: 06.10.2003 11:46
Wohnort: Ravensburg/N. Devon, UK
Danksagung erhalten: 8 Mal

Beitrag von Linda »

Hallo Christa,

das mit den fehlenden Leberenzymen hat bei uns Europäern schon weitreichende Auswirkungen - Menschen, denen bestimmte Enzyme fehlen, können manche Substanzen gar nicht abbauen und es kommt im Körper zu toxischen Konzentrationen - nur zur Info! Es gibt zwischenzeitlich ein Test in den USA, damit man das vor der Einnahme von ADs z.B. weiss.

Linda
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Enzyme

Beitrag von Lotus »

Hallo Linda,

ja, das glaube ich gerne. Die Leber ist ja für den Abbau von Giften verantwortlich, und wenn da etwas anders ist, als es soll, hat es sicher große Auswirkungen. Aber das ist eine Unterschied zwischen einzelnen Menschen und nicht einer zwischen Ethnien. Ich finde nur, wenn man ethnische Unterschiede feststellt, sollten sie auf konkreter Anschauung beruhen, und das Wort Rasse,( hallo Clone(X)) finde ich bei Hunden und Katzen angebrachter als bei Menschen.

Gruß,

Lotus
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
Linda
Gründer
Beiträge: 654
Registriert: 06.10.2003 11:46
Wohnort: Ravensburg/N. Devon, UK
Danksagung erhalten: 8 Mal

Beitrag von Linda »

Hallo Lotus,

scheinbar spielt die ethnische Herkunft schon eine Rolle. Das Wort "Rasse" habe ich übrigens benutzt, habe mir nichts dabei gedacht, im Englischen sagt man halt "race" und ich habe das direkt übersetzt.

Linda
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

political correctness

Beitrag von Lotus »

Hallo Linda,

ein Wort macht noch keinen Rassisten und auch keine Rassistin.
Wenn ethnische Herkunft tatsächlich eine Rolle bei der Wirkung von SSRI spielt, dann ist das politisch hoch brisant. Genauso interessant wäre es, mal zu gucken, ob mehr arme Menschen mit Psychopharmaka statt Psychotherapie abgespeist werden.
Ich habe mir aber vorgenommen, die Rettung der Welt auf die Zeit zu verschieben, in der ich wieder mehr Kraft habe. Das kann noch eine Weile dauern.

Gruß,

Lotus
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
Gesperrt