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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

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Immer noch Entzugserscheinungen nach kaltem Entzug?

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
yinyang
Beiträge: 33
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Immer noch Entzugserscheinungen nach kaltem Entzug?

Beitrag von yinyang »

Hallo,

ich bin am Ende. Nach einem kalten Entzug Ende Februar nach 1 Jahr Antidepressiva (4 verschiedene, Amineurin, citalopram, Trevilor und Mirtazapin), habe ich mit Symptomen zu kämpfen, die mich fertig machen.
Das letzte AD war Trevilor (morgens 75 mg) und das habe ich 4 Wochen genommen, dann noch 1 Tag Mirtazapin und dann alles abgesetzt.
Die Nebenwirkungen waren schlimmer als die Grunderkrankung (Schlafstörungen, Angststörung, leichte Depression), so dass ich es einfach plötzlich abgesetzt habe. Was natürlich ein Fehler war. Ich hatte dann STromschläge im Kopf, Schweissausbrüche, Schlafstörungen, Unruhe usw.
Dann ging es mir einige Zeit besser und dann fing die furchtbare Unruhe an, begleitet mit einem Brennen am Körper. Bei jeglicher Aufregung, ob positiv oder negativ, wird die Unruhe unerträglich und ich denke, ich platze fast. Absolut furchtbar. Habe jetzt schon alles untersuchen lassen, auch meine Schilddrüse wegen einem kalten knoten, den ich habe, aber alles ok. Habe sogar die Pille (Valette) abgesetzt, aber es wurde nicht besser. Nehme jetzt Passiflor und es wurde etwas besser, aber es ist unheimlich schwer damit zu leben. Ich habe jetzt jemanden mit ähnlichen Problemen kennengelernt, der sagte mir, dass ich evtl. unter Akathisia leide. Das macht mir grosse Angst, Angst, dass es nicht mehr aufhört.
Psychisch geht es mir eigentlich sehr gut, so dass ich eine Rückfall auf alle fälle ausschliesse. Nur diese schlimme Unruhe bringt mich um den Verstand. Wer kennt ähnliches? Das Absetzen ist doch jetzt schon fast 10 Wochen her. Ist das möglich? Die Ärzte sagen alle etwas anderes :-(

BITTE BITTE antwortet mir.

Vielen Dank
mücke
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Beitrag von mücke »

Hallo yinyang

Ich kann deine Verzweiflung gut verstehen.
Wenn ich deine Beschwerden lese, kommen die mir sehr bekannt vor. Ich hatte nach abruptem Absetzen auch damit zu kämpfen. Am meisten hat mich immer geärgert, wenn sich die Beschwerden bei Stress verstärkt haben, bei positivem als auch bei negativem. :frust:

Wie äußert sich denn bei dir die Akathisia?

Ich habe in meinem Wörterbuch für Psychiatrie mal nachgelesen.

Akathisia = Unfähigkeit dauernd zu sitzen oder ruhig zu stehen
Agitiertheit = motorische Unruhe, unstillbares Bewegungsbedürfnis
Trifft das auf dich zu?

Ich hatte damals schon während der Einnahme ( Zoloft ) einen starken Bewegungsdrang in den Füssen, auch noch lange nach dem Absetzen. Es wurde mit der Zeit aber weniger, ist heute weg.

Lass dich bitte nicht durch Fachausdrücke verunsichern. Versuche dich abzulenken. Eine Möglichkeit Unruhe los zu werden, wäre z. B. laufen. :?:

Gruss
Annette
yinyang
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Hallo

Beitrag von yinyang »

Danke für die Antwort. Das tut mir sehr gut, wenn mich jemand versteht, da ich selbst schon an mir zweifel.

Ja ich kann kaum stillsitzen, extreme innere Unruhe und mein Körper brennt. wenn ich mich aufrege, ob positiv oder negativ wird unruhe unerträglich und das brennen auch.

meine grosse angst ist, dass es nicht mehr aufhören könnte.... ist das möglich?
vielleicht sind die nerven so hypersensibel und beruhigen sich nicht mehr?

oweia

agitiertheit trifft schon auf mich zu.

nehme zur zeit passiflor aber es hilft nicht wirklich. habe die ganze zeit auch noch pfirsichtee getrunken udn heute gesehen ,dass da schwarztee drinnen ist :-( coffeein beruhigt ja auch nicth wirklich....

vielen dank für die antwort.

lieben gruss katja :roll:
Wunderwuzzi
Beiträge: 52
Registriert: 24.01.2005 18:39

Bin auch schon am Limit

Beitrag von Wunderwuzzi »

Hallo Leute!

Ich kämpfe auch schon seit 4 Monaten mit Akathisie und sehe kein Licht am Horizont. Habe Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Null Bock auf Sex, Übelkeit, Brechreiz und habe andauernd das Gefühl, herumgehen zu müssen. Ich habe schon 4 Kilo verloren (bei ehemals 67 Kilo). ES treibt mich langsam zum Wahnsinn......

Ich muss allerdings sagen, dass ich Trittico zum Einschlafen nehme. Ich habe mir schon lange überlegt, das langsam auszuschleichen, aber wie soll ich dann einschlafen.....

Hat irgendwer irgendwelche brauchbaren Vorschläge? Mir gehen schön langsame die Ideen aus.

Anmerkung: ca. 1% der SSRI-Benützer entwickeln Akathisie-ähnliche Symptome....

LG

Wunderwuzzi
Symptome: Herzstolpern, Leeregefühl, Panikattacken, Kopfschmerzen, Nackenverspannung, Muskelzuckungen, Nervosität
Medikation: Cipralex 10 mg (11 Tage genommen/Okt. 2004 - Serotonin Syndrom, abrupt abgesetzt), Valium genommen (Dez. 2004/Jänner 2005): paradoxe Reaktion. Seit Juni 2005 Lexotanil für Notfälle (1/3 Tablette täglich, Niedrigdosisabhängigkeit), Sinequan 25 mg abends seit Juni 2005
Bisherig Absetzversuche: November 2004
Absetzverlauf: Einnahme von Cipralex über 11 Tage mit schweren Nebenwirkungen (adverse event bzw. Serotonin Syndrom), dann abruptes Absetzen; schrittweises Absetzen von Sinequan seit April 2006 auf 12 mg reduziert (Juni 2006);
CloneX
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Re: HILFE! Immer noch Entzugserscheinungen nach kaltem Entzu

Beitrag von CloneX »

yinyang hat geschrieben: Das Absetzen ist doch jetzt schon fast 10 Wochen her. Ist das möglich? Die Ärzte sagen alle etwas anderes :-(

BITTE BITTE antwortet mir.

Vielen Dank
10 Wochen ist leider oft nicht sehr viel. Entzugserscheinungen können über Monate anhalten. Schau dich ein wenig im Forum um - im englischen Internet gibt es noch viel mehr Fälle: Siehe z.B. http://www.paxilprogress.org .

Ich kann dir aber nicht mit Sicherheit sagen ob es Entzug ist oder nicht - aber möglich ist es auf jeden Fall. Wie lange es anhält kann auch keiner sagen. Es kann bald vorbei sein , oder nicht.
Wunderwuzzi
Beiträge: 52
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Tardive Akathisie

Beitrag von Wunderwuzzi »

Hallo!

Es scheint, dass Yinyang und ich unter einer "tardiven Akathisie" leiden.

Hat jemand schon was darüber gehört?

LG

Wunderwuzzi
Symptome: Herzstolpern, Leeregefühl, Panikattacken, Kopfschmerzen, Nackenverspannung, Muskelzuckungen, Nervosität
Medikation: Cipralex 10 mg (11 Tage genommen/Okt. 2004 - Serotonin Syndrom, abrupt abgesetzt), Valium genommen (Dez. 2004/Jänner 2005): paradoxe Reaktion. Seit Juni 2005 Lexotanil für Notfälle (1/3 Tablette täglich, Niedrigdosisabhängigkeit), Sinequan 25 mg abends seit Juni 2005
Bisherig Absetzversuche: November 2004
Absetzverlauf: Einnahme von Cipralex über 11 Tage mit schweren Nebenwirkungen (adverse event bzw. Serotonin Syndrom), dann abruptes Absetzen; schrittweises Absetzen von Sinequan seit April 2006 auf 12 mg reduziert (Juni 2006);
Oliver
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Beitrag von Oliver »

Hallo Yinyang und Wunderwuzzi.

Ihr seid nicht nur nicht allein mit Euren Erfahtungen, sondern diese Probleme sind auch dokumentiert ... allerdings sehr spärlich. Das liegt aber wohl weniger daran, dass dies spo selten ist, als dass es einfach in der ärztlichen Praxis ewig dauert bis solche Probleme weithin bekannt werden. Joseph Glenmullen beschreibt diese Nebenwirkungen z.B. in Prozac Backlash und verweist auf Fallberichte und eigen Erfahrungen mit Patienten. Tardive Akathisie und tardive dyskinesie können also nicht nur durch die Einahme von Neuroleptika, sondern auch durch die Einnahme von SSRI auftreten. Der einzige Fallbericht, den ich ihm Internet dazu auf die schnelle finden kann ist ein

Der folgende Abschnitt ist aus einem Artikel in "Ärztliche Praxis" - er bezieht sich zwar auf Neuroleptika, aber erwähnt auch SSRI als mögliche Ursache (serotonerges Syndrom). Glenmullen geht im Gegensatz davon aus, dass diese Nebenwirkungen durch die indirekte Wirkung der SSRI auf den Dopaminhaushalt zustande kommen und schließt auch Hirnschädigungen nicht aus.
Akathisie – wenn Patienten nicht still sitzen können

Gemeinhin wird die Einführung des Begriffs "Akathisie“ dem böhmischen Neurologen Haskovec zugeschrieben, der ihn 1901 zur Charakterisierung zweier neurotischer Patienten verwendete, die unruhig waren und nicht still sitzen konnten. Nach der Einführung der Neuroleptika beschrieben verschiedene Autoren Patienten, die unter Neuroleptika unruhig waren, nicht ruhig sitzen konnten und ständig hin- und herliefen.
Neben den zunächst beschriebenen akuten Akathisieformen, die innerhalb eines Zeitraumes von sechs Wochen im Zusammenhang mit einer neuroleptischen Medikation auftreten können, wurden schon bald Formen von Akathisie beobachtet, die sich als verzögerte Nebenwirkung unter neuroleptischer Dauermedikation sowohl unter kontinuierlicher Gabe als auch bei Reduktion oder Absetzen entwickeln können. Dafür wurde der Begriff der tardiven Akathisie geprägt.

Die Diagnose einer Neuroleptika-bedingten Akathisie wird gestellt, wenn neben der Entwicklung subjektiver Beschwerden mit starker Unruhe nach Einnahme eines Neuroleptikums mindestens eines der folgenden Symptome besteht:
•Zappelige Bewegungen oder Schwingen der Beine
• Von einem Fuß auf den anderen Schaukeln beim Stehen
• Auf- und Abgehen zur Erleichterung der Unruhe
• Unfähigkeit, für wenigstens einige Minuten still zu sitzen oder zu stehen.
Differenzialdiagnostisch sind psychomotorische Erregungs- und Unruhezustände im Rahmen der Grunderkrankung zu erwägen. Die subjektiv erlebten Symptome täuschen eine derartige Störung vor, bzw. bestehende psychotische Symptome werden unter dem Stress der akuten Akathisie potenziert. Hilfreich ist in erster Linie die Frage nach dem zeitlichen Zusammenhang des Auftretens der Symptomatik mit dem Beginn oder Ende bzw. der Dosisänderung einer Behandlung mit einschlägigen Medikamenten.
Weitere differenzialdiagnostische Möglichkeiten betreffen verschiedene neurologische und internistische Erkrankungen. Mit Hinblick auf die weite Verbreitung ihres Einsatzes ist immer an die Möglichkeit eines serotonergen Syndroms unter Therapie mit SSRI zu denken.

Vergleichbar konfus zur Situation der Klassifikation und Diagnostik der Neuroleptika-bedingten Akathisie stellt sich die Datenlage zur Therapie dar. Analog zur Wirksamkeit bei akuten Dystonien und mit Hinblick auf günstige Wirkungen, die in einer der ersten Studien beobachtet wurden, wäre von Anticholinergika eine gute therapeutische Effizienz zumindest bei akuter Akathisie zu erwarten. Neben trizyklischen Antidepressiva werden seit den 80er Jahren vor allem b-Rezeptorenblocker (20-60 mg/d Propranolol) empfohlen.
Benzodiazepine zeigen eine zufriedenstellende Wirkung bei allen Akathisieformen, sind jedoch durch ihr Abhängigkeitspotenzial und mögliche Toleranzentwicklung in der Anwendung limitiert.
Alles Gute
Oliver
Ich sag jetzt auch einfach mal in meiner Signatur Hallo und Tschüss :)

Bitte beachten:
Bitte melde Beiträge, die gegen die Regeln verstoßen über einen Klick auf das Ausrufezeichen oben rechts im problematischen Beitrag und erkläre in der Meldung was das Problem ist. Das Team wird sich dann darum kümmern. Da das Team nur ehrenamtlich in der Freizeit aktiv ist, kann das allerdings auch mal dauern.

Wenn es um Probleme direkt mit Entscheidungen des Teams geht, dann wende Dich bitte per PN oder mail ( forenmaster@adfd.org) an mich.
Oliver
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Beitrag von Oliver »

Hallo Yinyang und Wunderwuzzi.

Ihr seid nicht nur nicht allein mit Euren Erfahrungen, sondern diese Probleme sind auch dokumentiert ... allerdings sehr spärlich. Das liegt aber wohl weniger daran, dass dies so selten ist, als dass es einfach in der ärztlichen Praxis ewig dauert, bis solche Probleme weithin bekannt werden. Joseph Glenmullen beschreibt diese Nebenwirkungen z.B. in Prozac Backlash und verweist auf Fallberichte und eigene Erfahrungen mit Patienten. Tardive Akathisie und tardive Dyskinesie können also nicht nur durch die Einahme von Neuroleptika, sondern auch durch die Einnahme von SSRI auftreten. Der einzige Fallbericht, den ich ihm Internet dazu auf die schnelle finden kann ist dieser: http://www.cpa-apc.org/Publications/Arc ... etters.asp
Canadian Psychiatric Association hat geschrieben:Dear Editor
There have been several reports of akathisia associated with the use of selective serotonin reuptake inhibitors (SSRIs), usually rapid in onset and occurring within days of drug initiation (1). This report describes the case of a patient who developed delayed-onset or tardive akathisia with paroxetine treatment.

Case Report
Mr A was a 38-year-old male with obsessive-compulsive disorder (OCD), with compulsions to view morgues and operating rooms. In addition, he suffered from multiple paraphilias, including pedophilia, exhibitionism, and voyeurism. He was born prematurely to a mother who had abused drugs and alcohol throughout the pregnancy, and he had a cleft lip and palate repaired after birth. He also had significant facial dysmorphism. Despite this background, he had a normal to above-average intellect and good insight into his psychiatric problems. He was compliant with his treatment, with few emergency visits and no history of drug-seeking behaviour.
He had been treated with paroxetine 70 mg 4 times per day for 2 years for his OCD. In addition, he received leuprolide (Lupron) 7.5 mg intramuscular (IM) every 4 weeks for 7 years for his paraphilias, and alendronate (Fosamax) 5 mg 4 times per day for 3 years for osteoporosis. Previously, a trial of clomipramine had also been used for his OCD. In addition, a diagnosis of Tourette syndrome had been considered in his past because of the presence of motor tics, which resulted in the trial of pimozide 3 years ago. However, this medication was stopped shortly thereafter because the patient developed an acute akathisia.
At this time, Mr A presented with a subjective inner restlessness, which he described as being identical to his reaction to pimozide 3 years previously. Objectively, he was noted to have restless leg movements. There had been no change to his medication regimen for 2 years. He was started on lorazepam 1 mg 3 times daily in the afternoon, and all complaints of restlessness disappeared after 4 days. No further treatment or medication change was required.

Discussion
Tardive akathisia is defined as an akathisia of delayed onset, in the absence of a change of drug dose or type within 3 months (2). The incidence of acute akathisia with neuroleptics is in the range of 20% to 30% (3), compared with 9.8% to 25% for SSRIs (1). The incidence of tardive akathisia with
neuroleptics has been reported to be between 18% and 41% (2). Tardive akathisia has not been reported previously in relation to drugs other than antipsychotics (2). While the differential diagnosis for this case could include anxiety related to the patient's OCD, or his combination of his medications, the subjective similarity to the previous akathisia and its quick resolution with lorazepam led to a diagnosis of tardive akathisia. Of his 3 medications, paroxetine was the only psychoactive substance, and thus was the most likely cause of this reaction. Given this patient's complex medical history, there may have been a genetic predisposition to the development of akathisia present in this particular case. It has been suggested that SSRIs may inhibit dopaminergic neuronal activity in the ventral tegmental area to produce akathisia (4). While previous reports have indicated that the clinician must be aware of the possibility of akathisia when initiating an SSRI, this case illustrates that this side effect may occur without a recent change in the medication.

References
1. Bonnet-Brilhault F, Thibaut F, Leprieur A, Petit M. A case of paroxetine-induced akathisia and a review of SSRI-induced akathisia. Eur Psychiatry 1998;13:109-11.
2. Sachdev P. The epidemiology of drug-induced akathisia: Part II. Chronic, tardive, and withdrawal akathisias. Schizophr Bull 1995;21:451-61.
3. Sachdev P. The epidemiology of drug-induced akathisia: Part I. Acute akathisia. Schizophr Bull 1995;21:431-49.
4. Lipinski JF, Mallya G, Zimmerman P, Pope HG: Fluoxetine-induced akathisia: clinical and theoretical implications. J Clin Psychiatry 1989;50:339-42

Ernie Boffa, MD
Jodie Lofchy, MD, FRCPC
Toronto, Ontario
Der folgende Abschnitt ist aus einem Artikel in "Ärztliche Praxis" - er bezieht sich zwar auf Neuroleptika, aber erwähnt auch SSRI als mögliche Ursache (serotonerges Syndrom). Glenmullen geht im Gegensatz dazu davon aus, dass diese Nebenwirkungen durch die indirekte Wirkung der SSRI auf den Dopaminhaushalt zustande kommen und schließt auch Hirnschädigungen nicht aus.
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Benzodiazepine zeigen eine zufriedenstellende Wirkung bei allen Akathisieformen, sind jedoch durch ihr Abhängigkeitspotenzial und mögliche Toleranzentwicklung in der Anwendung limitiert.
Alles Gute
Oliver
Ich sag jetzt auch einfach mal in meiner Signatur Hallo und Tschüss :)

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yinyang
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Hallo

Beitrag von yinyang »

Vielen Dank für Deine Nachricht. Das beruhigt mich etwas, dass ich nicht alleine diese Symptome habe. Dachte schon, ich werde langsam verrückt.... :sick:


Gehen diese Symptome von alleine weg oder sind das bleibende Schäden? Ich habe grosse Angst, dass diese Unruhe und diese überstimmulierten Nerven so bleiben....

Vielen Dank für die Antwort

Lieben Gruss Katja :?
Oliver
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Danksagung erhalten: 420 Mal

Beitrag von Oliver »

Hallo Katja.

Bei den meisten Patienten geht das nach einigen Wochen/Maonten von alleine weg.

Alles Gute
Oliver
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