Paroxetin Schlafstörungen Absetzversuch
Verfasst: 30.01.2005 13:54
Hallo,
ich versuche seit April letzten Jahres wieder zu studieren. Es gelingt mir teilweise ganz gut. Ich hatte schon immer ein Problem mit dem Verfassen von schriftlichen Arbeiten. Dieses Problem ist wieder da, aber ich denke, ich komme damit zurecht.
Seit 1998 nehme ich regelmäßig 20 mg Paroxetin (anfangs noch als Seroxat). Es hat mir sehr geholfen, aber es hat mich auch sehr schläfrig gemacht. Solange ich noch arbeiten ging, hat mir die Schläfrigkeit nicht viel ausgemacht. Jetzt macht sie mir wirklich das Leben schwer.
Letztes Jahr im November habe ich mit Hilfe einer Psychologin von der studentischen Studienberatung heraus gefunden, dass ich eine andere Ärztin brauche. Die Ärztin, die mich bisher betreut hat, hat behauptet, die Nebenwirkung Schläfrigkeit gäbe es bei SSRI nur am Anfang, ich könne die Nebenwirkung gar nicht haben. Diese Ärztin war sonst sehr nett, so dass es mir nicht ganz leicht fiel, mir jemand anderen zu suchen.
Ich ging dann zu meinem Hausarzt, um mir von ihm, jemand empfehlen zu lassen. Der meinte, ich müsse jemand suchen, der sich gut mit Psychopharmakologie auskennt. Jetzt bin ich bei einer Psychiaterin gelandet. Sie hat ihre Praxis bei zuhause um die Ecke (Gott sei Dank wohne ich in einer Großstadt!), und man kann auch ohne Termin zu ihr kommen.
Ich habe mein Paroxetin vor lauter Verzweiflung ohne weitere Rücksprache auf die Hälfte reduziert, nehme jetzt also 10 mg pro Tag. Dann habe ich es mit der neuen Psychiaterin besprochen.
Ich hatte kaum Absetzprobleme. Am Tag 1 nach dem Reduzieren, hatte ich das Gefühl, dass Gegenstände auf mich zukommen. Da ich aber Eure Erfahrungsberichte kannte, wusste ich, woran das lag, und habe es mit Humor genommen. Zwei mal habe ich ein bisschen geheult. Das war okay, weil ich eigentlich mehr darunter leide, nicht weinen zu können. Sonst habe ich keine Absetzerscheinungen bemerkt.
Und jetzt ist etwas passiert, was mich wirklich froh macht. Mein Tagesrhytmus normalisiert sich. Heute habe seit langem zum ersten Mal eine ganze Nacht richtig geschlafen, und bin richtig wach. Das ist also die Bestätigung, dass ich recht hatte, und die Schläfrigkeit tatsächlich auf das Paroxetin zurückzuführen ist.
Im letzten Winter hatte ich eine (abgebrochene) Psychotherapie, bei der die Therapeutin versucht hat, mich dazu zu bewegen, einen normalen Tagesrhytmus einzuhalten. Auf die Idee, das Paroxetin abzusetzen, kam sie nicht. Aber auch sie verschreibt SSRI! Ich finde, so etwas ist eben so schlimm, als wenn ein Chirurg das falsche Bein amputiert.
Ich habe auch ein bisschen im Internet herum geguckt, und dabei festgestellt, dass Schläfrigkeit zu den meist genannten Nebenwirkungen von SSRI gehört.
Jetzt mache ich erst mal mit 10 mg weiter. Am 02. Februar habe ich den nächsten Termin bei der neuen Ärztin. Im Moment weiß ich noch nicht, ob ich weiter reduzieren möchte. Ich glaube, so vier Wochen wären noch ganz gut, damit sich mein Zeitrhytmus weiter stabilisiert.
Im Forum habe ich gelesen, dass Muskelschmerzen auch eine Nebenwirkung von SSRI sind. Die habe ich auch. Schon nach kleineren Anstrengungen fühle ich mich völlig entkräftet und todmüde. Wenn ich dann nicht ins Bett gehe, wird mir schwindlig und ich fange an, richtig zu frieren. Trotzdem habe ich mir im letzten Sommer größere Anstrengungen zugemutet. Dann hatte ich einen oder sogar mehrere Tage lang Schmerzen in jedem Muskel, so wie bei einem Muskelkater. Da ich aber recht untrainiert bin, habe ich das nicht mit dem Paroxetin in Verbindung gebracht.
Da ja nun gleichzeitig Bewegung ein wichtiges Mittel gegen die Depression ist, ist das eine wirklich schlimme Nebenwirkung. Die Schläfigkeit trägt bei mir auch dazu bei, mich sozial zu isolieren. Ich konnte (hoffentlich ist jetzt Schluss damit!) Verabredungen nur noch am Sonntag treffen, wenn ich den Samstag Zeit hatte, mich sehr sehr gründlich auszuschlafen.
Lotus
ich versuche seit April letzten Jahres wieder zu studieren. Es gelingt mir teilweise ganz gut. Ich hatte schon immer ein Problem mit dem Verfassen von schriftlichen Arbeiten. Dieses Problem ist wieder da, aber ich denke, ich komme damit zurecht.
Seit 1998 nehme ich regelmäßig 20 mg Paroxetin (anfangs noch als Seroxat). Es hat mir sehr geholfen, aber es hat mich auch sehr schläfrig gemacht. Solange ich noch arbeiten ging, hat mir die Schläfrigkeit nicht viel ausgemacht. Jetzt macht sie mir wirklich das Leben schwer.
Letztes Jahr im November habe ich mit Hilfe einer Psychologin von der studentischen Studienberatung heraus gefunden, dass ich eine andere Ärztin brauche. Die Ärztin, die mich bisher betreut hat, hat behauptet, die Nebenwirkung Schläfrigkeit gäbe es bei SSRI nur am Anfang, ich könne die Nebenwirkung gar nicht haben. Diese Ärztin war sonst sehr nett, so dass es mir nicht ganz leicht fiel, mir jemand anderen zu suchen.
Ich ging dann zu meinem Hausarzt, um mir von ihm, jemand empfehlen zu lassen. Der meinte, ich müsse jemand suchen, der sich gut mit Psychopharmakologie auskennt. Jetzt bin ich bei einer Psychiaterin gelandet. Sie hat ihre Praxis bei zuhause um die Ecke (Gott sei Dank wohne ich in einer Großstadt!), und man kann auch ohne Termin zu ihr kommen.
Ich habe mein Paroxetin vor lauter Verzweiflung ohne weitere Rücksprache auf die Hälfte reduziert, nehme jetzt also 10 mg pro Tag. Dann habe ich es mit der neuen Psychiaterin besprochen.
Ich hatte kaum Absetzprobleme. Am Tag 1 nach dem Reduzieren, hatte ich das Gefühl, dass Gegenstände auf mich zukommen. Da ich aber Eure Erfahrungsberichte kannte, wusste ich, woran das lag, und habe es mit Humor genommen. Zwei mal habe ich ein bisschen geheult. Das war okay, weil ich eigentlich mehr darunter leide, nicht weinen zu können. Sonst habe ich keine Absetzerscheinungen bemerkt.
Und jetzt ist etwas passiert, was mich wirklich froh macht. Mein Tagesrhytmus normalisiert sich. Heute habe seit langem zum ersten Mal eine ganze Nacht richtig geschlafen, und bin richtig wach. Das ist also die Bestätigung, dass ich recht hatte, und die Schläfrigkeit tatsächlich auf das Paroxetin zurückzuführen ist.
Im letzten Winter hatte ich eine (abgebrochene) Psychotherapie, bei der die Therapeutin versucht hat, mich dazu zu bewegen, einen normalen Tagesrhytmus einzuhalten. Auf die Idee, das Paroxetin abzusetzen, kam sie nicht. Aber auch sie verschreibt SSRI! Ich finde, so etwas ist eben so schlimm, als wenn ein Chirurg das falsche Bein amputiert.
Ich habe auch ein bisschen im Internet herum geguckt, und dabei festgestellt, dass Schläfrigkeit zu den meist genannten Nebenwirkungen von SSRI gehört.
Jetzt mache ich erst mal mit 10 mg weiter. Am 02. Februar habe ich den nächsten Termin bei der neuen Ärztin. Im Moment weiß ich noch nicht, ob ich weiter reduzieren möchte. Ich glaube, so vier Wochen wären noch ganz gut, damit sich mein Zeitrhytmus weiter stabilisiert.
Im Forum habe ich gelesen, dass Muskelschmerzen auch eine Nebenwirkung von SSRI sind. Die habe ich auch. Schon nach kleineren Anstrengungen fühle ich mich völlig entkräftet und todmüde. Wenn ich dann nicht ins Bett gehe, wird mir schwindlig und ich fange an, richtig zu frieren. Trotzdem habe ich mir im letzten Sommer größere Anstrengungen zugemutet. Dann hatte ich einen oder sogar mehrere Tage lang Schmerzen in jedem Muskel, so wie bei einem Muskelkater. Da ich aber recht untrainiert bin, habe ich das nicht mit dem Paroxetin in Verbindung gebracht.
Da ja nun gleichzeitig Bewegung ein wichtiges Mittel gegen die Depression ist, ist das eine wirklich schlimme Nebenwirkung. Die Schläfigkeit trägt bei mir auch dazu bei, mich sozial zu isolieren. Ich konnte (hoffentlich ist jetzt Schluss damit!) Verabredungen nur noch am Sonntag treffen, wenn ich den Samstag Zeit hatte, mich sehr sehr gründlich auszuschlafen.
Lotus