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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Tag 18 ohne Paroxetin

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
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Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Tag 18 ohne Paroxetin

Beitrag von Lotus »

Hallo liebes Forum,

heute ist Tag 18 ohne Paroxetin. Nachdem ich ein paar Tage ungewöhnlich fröhlich war, war ich jetzt ein paar Tage ungewöhnlich traurig und auch müde. Gestern habe ich die Traurigkeit mit einem Arbeitsanfall bekämpft. Ich habe Literatur für eine neue Hausarbeit recherchiert. Teilweise waren das recht stupide Tätigkeiten am Computer. Davon bekam ich Kopfschmerzen.

Ein Buch mit Erfahrungsberichten von Menschen, die Psychopharmaka abgesetzt haben
(LEHMANN, Peter (Hg.). Psychopharmaka absetzen. Berlin: Lehmann Antipsychiatrieverlag 1998 http://www.antipsychiatrieverlag.de/ver ... setzen.htm)
hat mich darauf gebracht, dass ich darüber nachdenken muss, wie ich ohne chemische Krücke mein Leben leben kann. Z.B. muss ich selbst darauf achten, genug zu schlafen und auszuruhen. Das Medikament hat mich ja gewissermaßen gegen meinen Willen flach gelegt.

Mir ist auch aufgefallen, dass ich 20 Jahre meines Lebens meine Gefühle geheim gehalten habe, weil ich Angst hatte, in der Psychiatrie zu landen. Nach der Lektüre halte ich das immer noch für eine gute Entscheidung, aber so richtig gesund war das bestimmt nicht. :?

Nach dem Rauchen war ich erst nach einem Jahr der Meinung, mich jetzt darauf verlassen zu können, dass ich nicht mehr rauche. Genauso werde ich es mit dem Paroxetin auch halten.

Für mich heißt das aber nicht, dass ich unbedingt ohne Hilfe von Medikamenten leben möchte. Natürlich wäre es am schönsten, wenn ich das schaffen würde. Aber ich will mich auch nicht schämen müssen, wenn das nicht geht. Im Moment habe ich den Eindruck, dass Johanniskraut eine gute Wahl wäre. Vielleicht wird das nötig, wenn der nächste Winter kommt. In den ersten Jahren nach der Psychotherapie war besonders der November immer eine echte Herausforderung für mich.

Gruß,


Lotus
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
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