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Citalopram/ schwitzen und Zittern

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
Paddy
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Citalopram/ schwitzen und Zittern

Beitrag von Paddy »

Ichh nehme ja Citalopram und jetzt im Sommer schwitze ich so, es ist schon ekelhaft.
Mal wird es besser und dann fängt es wieder an und naja, mir ist das sehr peinlich. und meine hände zittern auch immernoch, nicht mehr so schlimm wie am Anfang aber es geht nie ganz weg.
ich frage mich was die Leute denken, wenn ich immer so am Triefen und zittern bin.

Gibt es einen Geheimtipp, möchte es trotzdem auf jeden Fall weiter nehmen.

Wenn man das medi wieder absetzt, dann bleibt ja wenn man es lang genug genommen hat die antidepressive wirkung, bleibt das schwitzen und Zittern dann auch für immer?
CloneX
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Beitrag von CloneX »

Hallo Paddy,

das Schwitzen und Zittern hab ich schon öfter mal als Nebenwirkung gehört. In den meisten Fällen sollte das nach dem Absetzen zurückgehen.

Wenn die antidepressive Wirkung nach dem Absetzen bestehen bleibt ist das auch weniger weil das Medikament was "repariert" hat, sondern weil du dich stabilisiert hast - oder z.B. eine schlimme Phase überstanden hast.
mücke
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Beitrag von mücke »

Hallo Paddy

Ich habe auch ein SSRI (Zoloft) eingenommen. Das erste was sich negativ zeigte, war starkes schwitzen, als auch ein Zittern der Hände. Diese Beschwerden haben bei mir im Laufe der Zeit aber nach gelassen, sind ganz verschwunden.

Erst nach abruptem Absetzen auf Grund anderer starker NW, kamen zittern u. schwitzen wieder zurück.

Meinst du wirklich, daß du dieses Mittel brauchst? Spürst du denn auch irgend eine pos. Wirkung?

Gruss
Annette
Paddy
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Beitrag von Paddy »

@ CloneX: D.H. es "repariert" einen nicht? Ich dachte es würden auch mehr Serotoninrezeptoren im Gehirn gebildet.

@ Anette: Ja, ist ne lange Geschichte, nämlich: :? Also ich hab zu viel Alkohol getrunken und dann habe ich mir vor ungefähr einem Jahr gesagt "schluß damit" und hab es auch von allein geschafft, es war aber ganz schrecklich, weil ich nicht schlafen konnte, nur an Alk gedacht habe und nur nervös war.
Das wurde mit der zeit aber weniger, nur die schlaflosigkeit blieb., Dummerweise habe ich mir dann aber im Urlaub alk aufdrängen lassen, weil ich dachte ich bin davon weg und nur im Urlaub kann man ja :( .
Jedenfalls habe ich dann immer weiter getrunken und merkte wie scheisse das ist, ich hatte dann wieder aufgehört und ging dann zum Arztr, weil ich dachte ein zweites mal schaffe ich das nicht. Der hat mir dann Citalopram verschrieben und auf meinen Wunsch hin später noch Atosil, weil ich waszum Schlafen brauch,

Zu den Nebenwirkungen: Naja, die waren bei mir recht krass. Die eben beschriebenen halt und am Anfang waren es noch viel mehr.
Ich konnte nicht in helles Licht sehen, keine lauten Töne hören, war total reizbar. Das ist zum Glück wieder weg. Ich hab das nur genommen, weil es gegen das Verlangen was zu trinken geholfen hat.

Aber ich hatte teils das Gefühl jetzt dreh ich ab. Ich ging mal im Wald spazieren, da sah ich aus dem Augenwinkel einen Mann aus dem Wald kommen, als ich mich umdrehte war da aber keiner und dann hatte ich es mehrere abende lang, dass ich wenn es dunkel wurde Ratten in den Ecken von unserer Wohnung rumhuschen sah und ich hab zuerst gedacht die sind wirklich da und hab immer zu meiner Freundin gesagt wir müssten aber mal was dagegen unternehmen und als mir tausend Leute gesagt haben da ist nichts und die auch immer nur da waren wenn ich weiter weg war und wenn es halbdunkel war hab ichs irgendwann kapiert.

Ich hab bescheuerte reale Träume gehabt, einmal träumte ich, dass jemand den ich früher gekannt habe und der jetzt tot ist mich ruft. Ich bin in die Küche gerannt und konnte es nicht wahrhaben das da keiner war, weil es so real für mich gewesen war.

Da war ich kurz davor gewesen es abzusetzen, weil ich Angst hatte ich krieg nu ne Psychose.

Ich habs aber weiter genommen und ich muss sagen teils hilft es schon.
Ich fühl mich längst nicht mehr so "schwach" und "hilflos" wie ohne und ich hab nicht mehr so ein Verlangen nach Alk. Vor zwei Tagen habe ich bescheuerterweise etwas getrunken, aber das seltsame war, dass ich es am nächsten Tag einfach so schaffte nichts zu trinken.

Das ist fast ein Wunder.

Naja, trotzdem macht mir das Zeugs angst.
Paddy
Beiträge: 87
Registriert: 04.05.2005 20:43

Beitrag von Paddy »

Ich hab es mir jetzt auch mal in die Signatur getan, mal sehen ob es da ist. *test*
Symptome: Alkoholismus, Müdigkeit, "Kraftlosigkeit";
Diagnose: Alkoholabusus, Episode einer Major Depression
Medikation: Citalopram 20mg seit dem 23.3.05 >> ab dem 30.3.05. Citolpram 40 mg
Zusätzlich: Atosil 25 mg bei Bedarf zum besser Schlafen
Bisherige Absetzversuche: Atosil abgesetzt, bin dabei Citalopram auszuschleichen
Absetzverlauf (bis 20.6.05, 40mg Citalopram): (ab 21.6.05, 20mg Citalopram); keine Absetzsymptome
Ich nehme jetzt Doxepin zum besser schlafen und fühle mich sehr gut.
CloneX
Gründer
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Beitrag von CloneX »

Paddy hat geschrieben:@ CloneX: D.H. es "repariert" einen nicht? Ich dachte es würden auch mehr Serotoninrezeptoren im Gehirn gebildet.
Das sind alles nur Vermutungen. Andere Antidepressiva wirken ja z.B. nicht so wie die SSRI und setzen bei anderen Botenstoffen an - trotzdem helfen sie.

Das mit dem "Reparieren" ist aber mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch. Sonst würden ja auch nicht Menschen mit Rückfällen zu kämpfen habe.

Diese Medikamente können dich aber stabiliseren.

Ob allerdings SSRI die richtigen Mittel bei Alkoholismus bzw. Entzug davon sind, kann ich dir nicht sagen. Nicht dass du nacher zwar vom Alkohol los bist aber vom Citalopram abhängig.

Das was du da beschreibst scheint auch weniger eine Depression/Ängste im eigentlichen Sinne zu sein als vielmehr Entzugssymptome oder eine gewisse Psychose vom Alkoholentzug ?

Bin da aber kein Experte. Mach dich auf jedenfall aber auch selber schlau und verlass dich nicht nur auf Ärzte.
Paddy
Beiträge: 87
Registriert: 04.05.2005 20:43

Beitrag von Paddy »

Hm, also ich hatte ja vor einem Jahr mit dem alkohol aufgehört (nachdem ich sehr lange getrunken hatte) und hatte keine von diesem Symptomen. Dafür so ein Verlangen nach alkohol, dass ich bald aufgeflippt bin und war sehr nervös und konnte nicht schafen

Dann hatte ich wie gesagt lange Zeit nichts getrunken, dann hatte ich vielleicht für eine woche lang durchgesoffen und dann wieder aufgehört. also ich fände es seltsam wenn ich dann auf einmal solche symptome hätte. Woher denn?

Ich glaub schon das es von dem Zeugs kam. Mein Arzt fand es nicht so schlimm und meinte ich wär wohl wegen der Gesamtsituation etwas überdrehtund ganz viele Leute würden schon mal seltsame dinge aus den Augenwinkeln sehen. Er sagte ich könnte wenn ich mich zu überdreht fühle auch mal eine Atosil (die ich sowieos zum Schlafen wollte) zwischendurch nehmen und ansonsten würde ich schon wieder in Ordnung kommen.

Ich meine für mich war das halt ziemlich übel, weil ich Angst hatte total abzudrehen entweder das Leben lang alkoholiker oder das Leben lang abgedreht, da weiss man nicht was schlimmer ist.

Naja, ich hatte es seid einiger Zeit nicht mehr, aber ich bin immernoch ängstlioch, dass es wieder kommt und ich abdrehe.

"Nicht dass du nacher zwar vom Alkohol los bist aber vom Citalopram abhängig."

Naja, wär mir ehrlichgesagt noch lieber, denn das erschwert das Leben in der Gesellschaft nicht so sehr.
Symptome: Alkoholismus, Müdigkeit, "Kraftlosigkeit";
Diagnose: Alkoholabusus, Episode einer Major Depression
Medikation: Citalopram 20mg seit dem 23.3.05 >> ab dem 30.3.05. Citolpram 40 mg
Zusätzlich: Atosil 25 mg bei Bedarf zum besser Schlafen
Bisherige Absetzversuche: Atosil abgesetzt, bin dabei Citalopram auszuschleichen
Absetzverlauf (bis 20.6.05, 40mg Citalopram): (ab 21.6.05, 20mg Citalopram); keine Absetzsymptome
Ich nehme jetzt Doxepin zum besser schlafen und fühle mich sehr gut.
mücke
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Beitrag von mücke »

Hi, Paddy

Wenn du Alkohohl absetzt, ist es ganz normal, das Schlafprobleme auftreten. Durch den Alkoholgenuss verändern sich nämlich die Schlafphasen. Der körperliche Entzug dauert ca. 2 Wochen. Danach wurden in unserer Klinik die Pat. entlassen, hatten meist schon Anschluss an eine Selbsthilfegruppe. Manche haben danach aber auch eine Kur gemacht ( Suchtklinik z. B. Fredeburg ).

Du bist schon einmal rückfällig geworden. Was machst du zur Prophylaxe?

Citalopram finde ich als Lösung nicht so gut. Eine Bekannte von hat das auch genommen ( 40 mg ). Ihr ging es zwar psychisch besser, hatte aber Probleme mit dem Schlafen.

Ich habe auch ein SSRI genommen ( 100 mg Zoloft ). Dadurch hartnäckige Schlafstörungen. Man hat mich in der Klinik fast 4 Wochen zappeln lassen, weil ich mich geweigert hatte zusätzlich ein Neuroleptikum zu nehmen. Man gab mir dann ein schlafanstossendes AD dazu. Dann war endlich Schlaf wieder möglich.

Ob von Alkohohl abhängig zu sein oder von einem Ad, ich finde beides schlimm. Vom Alkohol kommst auf jeden Fall schneller weg als von einem AD. Beides habe ich am eigenen Leib erfahren müssen.

Gruss
Annette
Paddy
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Beitrag von Paddy »

Also ich war nie in einer Entzugsklinik, weil ich nicht körperlich abhängig bin.

Ich hab schon viel schlechtes über diese Kliniken gehört, z.B. dass einigen dort Haldol, ein Mittel zur Behandlung von Schizophrenie einfach so verabreicht wurde wenn sie aufmuckten damit sie still sind.

Bei diesen Symptomen die ich schilderte dachte ich ehrlichgesagt auch für einen Moment ich wäre es doch, aber da ich das wie gesagt beim ersten mal aufhören nicht hatte und weil zweitens alle diese Symptome als Nebenwirkungen auf dem Beipackzettels des citaloprams stehen kommt es wohl eher daher.

Ich "mache" nicht wirklich etwas zur Prophylaxe ausser, dassich mich mehr meinem Sport (Lacrosse) widme und dass ich versuche nicht viel allein zu sein.

Mein Arzt hat mir gesagt, dass es die möglichkeit gäbe in eine Selbsthilfegruppe zu gehenoder zu einem Psychotherapeuten, für den er mir die Adresse geben würde, aber ich weiss noch nicht.

Ich glaub wenn ich das mal so sagen darf, dass ich in letzter Zeit ganz gut so zurecht komme.
Symptome: Alkoholismus, Müdigkeit, "Kraftlosigkeit";
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Zusätzlich: Atosil 25 mg bei Bedarf zum besser Schlafen
Bisherige Absetzversuche: Atosil abgesetzt, bin dabei Citalopram auszuschleichen
Absetzverlauf (bis 20.6.05, 40mg Citalopram): (ab 21.6.05, 20mg Citalopram); keine Absetzsymptome
Ich nehme jetzt Doxepin zum besser schlafen und fühle mich sehr gut.
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