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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Mirtazapin absetzen

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
Marwul
Beiträge: 2
Registriert: 01.07.2005 15:20

Mirtazapin absetzen

Beitrag von Marwul »

Hallo Leute,
ich bin neu im Forum und hoffe, dass Ihr mir ein paar hilfreiche Tips zum Absetzen von Mirtazapin geben könnt. Mein behandelnder Arzt sagt mir, dass das Absetzen keine Probleme macht. Bin mir da gar nicht so sicher. Die Problembeschreibung entnehmt Ihr bitte meiner Signatur.
Vielen Dank im Vorraus.
Marwul

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Seit März 2005 Mirtazapin 45mg. Möchte es seit einer Woche absetzen. Habe aber erhebliche Probleme damit. Eine Woche 30mg genommen, seit ein paar Tagen 15mg täglich. Seitdem starker Schwindel, Hitzewallungen und Schlafstörungen sowie Übelkeit. Fühle mich zur Zeit kaum in der Lage am Berufs- und Alltagsleben teilzunehmen.
Linda
Gründer
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Registriert: 06.10.2003 11:46
Wohnort: Ravensburg/N. Devon, UK
Danksagung erhalten: 8 Mal

Beitrag von Linda »

Hallo Marwul,

wenn Du unter Antidepressiva absetzen schaust, kannst Du einen für Dich geeigneten Plan erstellen.

Weitere Infos findest Du in unserem link:infopaket.

Es ist wirklich schlimm, dass Ärzte immer noch nicht wissen, dass diese Medikamente solche Symptome auslösen können.

Ich hoffe, Du kannst mit der Unterstützung hier im Forum problemlos absetzen.

Linda
Marwul
Beiträge: 2
Registriert: 01.07.2005 15:20

Mirtazapin absetzen

Beitrag von Marwul »

Hallo Linda,
zunächst einmal vielen Dank für Deine Antwort. Habe mich schon belesen. Trotzdem habe ich noch Fragen. Gibt es Erfahrungen darüber, nach wieviel Tagen die Absetzsymptome auftreten? Ich hatte nämlich schon ca. eine Woche reduziert, ohne Symptome. Habe dann innerhalb von einer Woche auf 15mg reduziert. Seit gestern nehme ich wieder 30mg oder sollte ich besser wieder auf 45mg (Ausgangsdosis) hochgehen? Für mich ist es außerdem ganz schwierig zu definieren, ob ich Absetzsymptome habe oder ob es wieder die Symptome sind, die ich vor der Behandlung mit Mirtazapin schon hatte. Wahrscheinlich werde ich dies nur durch ausprobieren erfahren. was meinst Du (Ihr)?
Viele Grüße
Marwul
Seit März 2005 Mirtazapin 45mg. Möchte es seit einer Woche absetzen. Habe aber erhebliche Probleme damit. Eine Woche 30mg genommen, seit ein paar Tagen 15mg täglich. Seitdem starker Schwindel, Hitzewallungen und Schlafstörungen sowie Übelkeit. Fühle mich zur Zeit kaum in der Lage am Berufs- und Alltagsleben teilzunehmen.
Hannes Wien
Gründer
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Beitrag von Hannes Wien »

Hi Marwul!


Das heimtückische an Mirtazapine ist, dass die Entzugserscheinugen (auch beschönigt genannt Absetzsymptome) bei vielen erst nach 3-5 Wochen rauskommen!
Seit gestern nehme ich wieder 30mg oder sollte ich besser wieder auf 45mg (Ausgangsdosis) hochgehen?
Ich meine mal 30mg sind OK, die hohen Dosen kannst du eher schnell absetzen zB. 45-30-22,5-15 im Abstand von einigen Wochen, danach solltest du nur sehr langsam zB. um 1,5mg in den selben Zeitraum runterdosieren, höre einfach auf deinen Körper.
Für mich ist es außerdem ganz schwierig zu definieren, ob ich Absetzsymptome habe oder ob es wieder die Symptome sind, die ich vor der Behandlung mit Mirtazapin schon hatte.
Das sind ganz sicher Entzugserscheinungen:
David Healy hat geschrieben:LEIDE ICH AN ABSETZERSCHEINUNGEN?



Es gibt drei Indikatoren, um zwischen Absetzerscheinungen und dem Wiederauf-tauchen der ursprünglichen Symptomatik zu unterscheiden:

1. Wenn das Problem kurze Zeit nach einer Dosisreduktion oder dem Absetzen auftritt (das können je nach Patient Stunden, Tage oder sogar einige Wochen sein) ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um ein Absetzsymptom handelt. Das erfolgreich behandelte ursprüngliche Problem sollte eigentlich nach dem Absetzen über Monate oder sogar Jahre nicht mehr auftauchen. 2. Wenn die Symptome (siehe Absetzsymptome) nach erneuter Einnahme oder Erhöhung der Dosis wieder verschwinden, deutet dies ebenfalls auf ein Absetzsymptom hin und nicht auf ein Wiederauftauchen der ursprünglichen Symptomatik. Wenn es echte Krankheitssymptome wären, würde es länger dauern, bis Sie wieder auf die Behandlung ansprechen. Die kurzfristige Reaktion der Symptomatik auf die Behandlung weist auf ein Absetzproblem hin.
3. Es ist durchaus möglich, dass sich ihre Absetzsymptome mit den Symptomen ihrer eigentlichen Krankheit überlappen. Beides enthält Elemente von Unruhe, Angst und Depressionen. Ebenso oft treten beim Absetzen aber auch völlig neue Symptome auf wie: kribbelnde Gefühle, elektrische Schocks, Schmerzen und ein grippeähnliches Gefühl.

Vor dem Absetzen eines SSRI sollte man sich vergegenwärtigen, dass viele Menschen keine Probleme haben werden. Einige werden minimale Probleme haben, die möglicherweise nach ein paar Tagen ihren Höhepunkt erreichen, um dann wieder nachzulassen. Die Symptome können allerdings auch einige Wochen oder sogar Monate andauern. Manche Menschen werden größere Probleme haben, denen mit den nachfolgenden Absetzplänen geholfen werden kann.
Schließlich wird es aber eine Gruppe von Menschen geben, die das SSRI schlicht und einfach nicht absetzen können. Es ist wichtig, diese letzte Möglichkeit anzuerkennen, damit Sie sich in diesem Falle nicht unnötig quälen. Ärztliche Hilfe mag für manche Angehörigen dieser Gruppe hilfreich sein, um den Nebenwirkungen der SSRI zum Beispiel dem Verlust der Libido, medikamentös entgegenzuwirken.

Liebe Grüsse

Hannes
Gesperrt