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 ! Nachricht von: Oliver

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Wechselwirkungen von Mianserin und Moclobemid (Aurorix)

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
alyans
Beiträge: 30
Registriert: 03.07.2005 16:21

Wechselwirkungen von Mianserin und Moclobemid (Aurorix)

Beitrag von alyans »

Hallo an alle,

ich habe bis vor kurzem versucht, Mianserin 10mg abzusetzen, der Versuch ist aber gescheitert. Jetzt habe ich Moclobemid 150mg vom Arzt bekommen, nach ein Tag Pause mit Mianserin (lt.Arzt) sollte ich mit einer Viertel-Tablette (ca. 37,5mg) anfangen. Ich habe vorsichtshalber 2 Tage kein Mianserin genommen und danach mit Moclobemid angefangen.

In den ersten 2 Stunden habe ich Symptome wie von einem SSRI am Behandlungsbeginn gehabt, wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Zittern, Übelkeit bis in den Abend, das Gefühl als ob mein Kopf betäubt wäre. Nachdem ich mich ins Bett gelegt habe, ging es mir nur noch schlechter. Beklemmungsgefühl im Brustbereich, starke Einschlafschwierigkeiten, starke Kopfschmerzen (ich hatte das Gefühl, bald platzen mir alle Blutgefässe am Kopf!), war wirklich schlimm.

Heute morgen noch hatte ich diese Beklemmungsgefühle und mein Puls war leicht erhöht(96), bei für mich normalem Blutdruck von 107/72. Heute habe ich nichts eingenommen, habe auch Angst das Mittel weiter zu nehmen. Das Mianserin bekommt mir in letzter Zeit aber auch nicht gut und ich scheine in letzter Zeit gar kein AD mehr zu vertragen.

Da mein Absetzversuch auch gescheitert ist, weiss ich nicht mehr weiter. Ich glaube, mein Körper möchte keine Medikamente mehr, braucht aber nach 10 Jahren AD-Behandlung eine längere Absetzphase. Mit einem milden, neuen Medikament würde ich das wahrscheinlich auch schaffen, nur ist die Frage mit welchem das möglich sein soll? Ich habe wirklich schon allesmögliche durch in den 10 Jahren.

Wer kann mir einen Rat geben?

alyans
Symptome: keine Lebensfreude,Zurückgezogenheit,Schwermut,ständige Niedergeschlagenheit,generalisierte Angst, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Einschlafprobleme, somatisierte Beschwerden
Diagnose: Chronifizierte Depression, Angsterkrankung
Medikation: Doxepin 5 Jahre,Mirtazapin 2 Jahre,Sulpirid 1 Jahr,Venlafaxin und Zyprexa 1 Jahr,Citalopram 80mg und Mirtazapin 15mg (und Mianserin 10mg im Wechsel)
1. Absetzversuch: Vor 1-2 Monaten Citalopram erfolgreich abgesetzt, Ab 13.07. 10mg Mianserin>>nach 2 Tagen 5mg>>nach 2 Tagen 2,5mg>>nach 2 Tagen wieder 5mg und versuche dabei zu bleiben, klappt aber doch nicht! Also wieder 10mg
Absetzsypmtome: Überempfindlichkeit,Weinerlichkeit,nehme alles zu Herzen,Aggressivität,Grübeln,Einschlafprobleme,Müdigkeit,Erschöpfung

Therapie: bis vor 2 Tagen 10mg Mianserin, jetzt versuche ich ca. jeden 2.-3. Tag 7,5mg zu nehmen, da ich mehr Nebenwirkungen verspüre als Wirkung (nach Einnahme Verstärkung der Angst, Depression, Müdigkeit, Dämpfung usw.) Seit Anfang August täglich 7,5mg, hatte ca.1-2 Monate bis Sept.-Okt. nur 5mg Mianserin genommen und mir ging es super, danach musste ich wieder auf 7,5mg erhöhen (durch private Probleme)
ab Ende November 5mg Mianserin
Hannes Wien
Gründer
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Registriert: 27.10.2003 14:16
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Danksagung erhalten: 6 Mal

Beitrag von Hannes Wien »

Hallo Alyans!
Da mein Absetzversuch auch gescheitert ist, weiss ich nicht mehr weiter. Ich glaube, mein Körper möchte keine Medikamente mehr, braucht aber nach 10 Jahren AD-Behandlung eine längere Absetzphase. Mit einem milden, neuen Medikament würde ich das wahrscheinlich auch schaffen, nur ist die Frage mit welchem das möglich sein soll? Ich habe wirklich schon allesmögliche durch in den 10 Jahren.
Ich würde an deiner Stelle das Mianserin sehr langsam absetzen, denn es ist extrem strukturgleich wie Mirtazapine (Remergil).

Dadurch ist es sehr gut möglich, das es dabei genau so "Absetzsymptome" gibt, überhaupt nach 10 Jahren.


Liebe Grüße

Hannes
alyans
Beiträge: 30
Registriert: 03.07.2005 16:21

Danke!

Beitrag von alyans »

Hallo Hannes,

vielen Dank für deinen Beitrag. Komischerweise bist du der einzige, der auf meine Fragen antwortet. Ich habe schon überlegt, meinen Namen im Forum zu ändern, weil ich mich langsam gefragt habe ob das daran liegt.

Du hast recht, ich habe mir nicht sehr viel Zeit gegeben mit dem Absetzen. Aber dass liegt daran, dass ich die Nase voll habe von diesen Zeugs, nach so vielen Jahren. Ich habe versucht, im Forum deine Beiträge über Remergil zu finden aber ob du es ganz abgesetzt hast weiss ich nicht.

Geht das mit dem Absetzen bei dir schon seit 8 Monaten? Wieviel nimmst du noch davon? Wie würdest du denn an meiner Stelle vorgehen? Wäre 2,5mg alle vier Wochen z.B. okay? In den letzten Tagen spüre ich wirklich paradoxe Wirkungen von Mianserin: nehme ich 10mg, habe ich Nebenwirkungen wie verstärkte Angst, Zittern, Müdigkeit etc. Lasse ich es ein Paar Tage weg, geht es mir viel besser. Nehme ich danach weniger, werde ich wieder ängstlich und depressiv. Auf der anderen Seite nimmt mein Körper nichts mehr von den älteren Medikamenten an, die ich früher mal eingenommen habe.

Ich bin verunsichert, bin ich wirklich depressiv oder sind das nur Entzugserscheinungen? Ich weiss aber von früher, dass wenn es mir wirklich dreckig ging, die Nebenwirkungen nicht so schlimm waren wie heute. Und die Tatsache, in den letzten Monaten eine Besserung zu spüren (deshalb hatte ich das Citalopram ja mit Erfolg abgesetzt), gibt mir Hoffnung zu denken, dass das wirklich Entzugserscheinungen sind.

Hoffe, ich erhalte eine Antwort von dir. (Die Signatur konnte ich technisch nicht sehr gut darstellen)

Liebe Grüße
Symptome: keine Lebensfreude,Zurückgezogenheit,Schwermut,ständige Niedergeschlagenheit,generalisierte Angst, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Einschlafprobleme, somatisierte Beschwerden
Diagnose: Chronifizierte Depression, Angsterkrankung
Medikation: Doxepin 5 Jahre,Mirtazapin 2 Jahre,Sulpirid 1 Jahr,Venlafaxin und Zyprexa 1 Jahr,Citalopram 80mg und Mirtazapin 15mg (und Mianserin 10mg im Wechsel)
1. Absetzversuch: Vor 1-2 Monaten Citalopram erfolgreich abgesetzt, Ab 13.07. 10mg Mianserin>>nach 2 Tagen 5mg>>nach 2 Tagen 2,5mg>>nach 2 Tagen wieder 5mg und versuche dabei zu bleiben, klappt aber doch nicht! Also wieder 10mg
Absetzsypmtome: Überempfindlichkeit,Weinerlichkeit,nehme alles zu Herzen,Aggressivität,Grübeln,Einschlafprobleme,Müdigkeit,Erschöpfung

Therapie: bis vor 2 Tagen 10mg Mianserin, jetzt versuche ich ca. jeden 2.-3. Tag 7,5mg zu nehmen, da ich mehr Nebenwirkungen verspüre als Wirkung (nach Einnahme Verstärkung der Angst, Depression, Müdigkeit, Dämpfung usw.) Seit Anfang August täglich 7,5mg, hatte ca.1-2 Monate bis Sept.-Okt. nur 5mg Mianserin genommen und mir ging es super, danach musste ich wieder auf 7,5mg erhöhen (durch private Probleme)
ab Ende November 5mg Mianserin
Oliver
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Danksagung erhalten: 420 Mal

Beitrag von Oliver »

Hallo Alyans.
vielen Dank für deinen Beitrag. Komischerweise bist du der einzige, der auf meine Fragen antwortet. Ich habe schon überlegt, meinen Namen im Forum zu ändern, weil ich mich langsam gefragt habe ob das daran liegt.
Das liegt wohl eher an der Thematik. Es fühlt sich halt nicht jeder von einer bestimmeten Thematik angesprochen oder hat was hilfreiches dazu zu sagen - und jeder hat auch nur eine begrenzte Menge an Zeit zur Verfügung. Wenn ich alles beantworten würde, wo ich gerne was zu sagen würde, säße ich jeden Tag mehrere Stunden hier am Beiträge schreiben.

Ich würde an Deiner Stelle versuchen,das Minaserin laaaangsam abzusetzen anstatt jetzt auch noch mit einem MAO-Hemmer zu experimentieren.

Alles Gute
Oliver

P.S. Ich habe Deine Signatur jetzt mal repariert. Die Vorlage ist dazu gedacht, sie einfach in die Signatur zu kopieren (markieren, Kopieren, Einfügen) und mit Inhalt zu füllen, dann stimmt die Formatierung automatisch :)
Ich sag jetzt auch einfach mal in meiner Signatur Hallo und Tschüss :)

Bitte beachten:
Bitte melde Beiträge, die gegen die Regeln verstoßen über einen Klick auf das Ausrufezeichen oben rechts im problematischen Beitrag und erkläre in der Meldung was das Problem ist. Das Team wird sich dann darum kümmern. Da das Team nur ehrenamtlich in der Freizeit aktiv ist, kann das allerdings auch mal dauern.

Wenn es um Probleme direkt mit Entscheidungen des Teams geht, dann wende Dich bitte per PN oder mail ( forenmaster@adfd.org) an mich.
alyans
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Absetzen von Mianserin

Beitrag von alyans »

Hallo Oliver,

vielen Dank für die Reperatur meiner Signatur und für deine Antwort.

Hallo an alle,

ich habe immer noch nicht den richtigen Weg herausfinden können, wie ich das Mianserin absetzen kann. Ist es besser wenn ich jeden zweiten Tag 10mg nehme, oder jeden Tag 7,5mg (von 10 auf 7,5mg). Ich bin mir noch nicht sicher ob 7,5mg noch eine antidepressive Wirkung hat.

Da ich bei täglicher Einnahme von 10mg starke Nebenwirkungen verspürt habe, bin ich jetzt erst mal so vorgegangen: zwei Tage nichts, am dritten Tag 7,5mg, dann ein Tag nichts, dann wieder 7,5mg um den Spiegel etwas zu senken. Jetzt wird mir langsam übel und merke, dass ich ab jetzt langsamer vorgehen muss.

Welcher von den oben aufgeführten Wegen ist der bessere? Wer kann mir einen Rat geben?

Liebe Grüsse

alyans
Symptome: keine Lebensfreude,Zurückgezogenheit,Schwermut,ständige Niedergeschlagenheit,generalisierte Angst, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Einschlafprobleme, somatisierte Beschwerden
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1. Absetzversuch: Vor 1-2 Monaten Citalopram erfolgreich abgesetzt, Ab 13.07. 10mg Mianserin>>nach 2 Tagen 5mg>>nach 2 Tagen 2,5mg>>nach 2 Tagen wieder 5mg und versuche dabei zu bleiben, klappt aber doch nicht! Also wieder 10mg
Absetzsypmtome: Überempfindlichkeit,Weinerlichkeit,nehme alles zu Herzen,Aggressivität,Grübeln,Einschlafprobleme,Müdigkeit,Erschöpfung

Therapie: bis vor 2 Tagen 10mg Mianserin, jetzt versuche ich ca. jeden 2.-3. Tag 7,5mg zu nehmen, da ich mehr Nebenwirkungen verspüre als Wirkung (nach Einnahme Verstärkung der Angst, Depression, Müdigkeit, Dämpfung usw.) Seit Anfang August täglich 7,5mg, hatte ca.1-2 Monate bis Sept.-Okt. nur 5mg Mianserin genommen und mir ging es super, danach musste ich wieder auf 7,5mg erhöhen (durch private Probleme)
ab Ende November 5mg Mianserin
Oliver
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Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 420 Mal

Beitrag von Oliver »

Hallo Alyans.

Dr. Glenmullen rät dazu, jeden Tag eine bestimmte Dosis zu nehmen statt Tageweise abzuwechseln - das führt nur zu einer unnötigen Achterbahnfahrt im Gehirn. Wenn Du Probleme hast, kleinere Dosen aus Deinen Tabletten zu machen, kann Dir eine Apotheke das machen (Siehe auch: Absetzen von Antidepressiva in exakter Dosierung)

Alles Gute
Oliver
Gesperrt