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 ! Nachricht von: Oliver

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Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

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Torasap

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
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torasap

Erfahrungsbericht

Beitrag von torasap »

  • Krankheitsverlauf Torasap


    Meine allererste Panikattacke erlitt ich im Alter von 14 Jahren während des Schulunterrichts. Ich saß in meiner Klasse als mir plötzlich alles vor den Augen verschwamm und ich meinen Lehrer die Mitschüler sowie den Klassenraum nur noch schemenhaft erkennen konnte. Ich geriet in Panik bekam Schweißausbrüche, Herzrasen und zitterte am ganzen Körper. Ich verließ daraufhin das Klassenzimmer und begab mich auf die Toilette wo ich ca. 15 Minuten verweilte. Nach einiger Zeit bekam ich starke Kopfschmerzen und das flimmern vor den Augen ließ langsam nach. Meine erste Panikattacke hatte einen visuellen Hintergrund dies erklärt auch warum ich später auf visuelle Veränderungen so extrem panisch reagierte.

    Seit dieser Zeit lebte ich in ständiger Angst, dass diese Symptome wieder auftreten und ich ging ab diesem Zeitpunkt sehr ungern in die Schule. Während des Unterrichts war ich seitdem ständig damit beschäftigt andauernd alles immer und immer wieder genau zu beobachten. Meine Gedanken kreisten immer um dieses unangenehme Ereignis das ich nicht nochmals erleben wollte. Meine Leistungen verschlechterten sich drastisch. Ich war pausenlos damit beschäftigt Veränderungen an meinem Körper zu beobachten und schon bei der geringsten Abweichung geriet ich erneut in Panik. So traten diese Ängste in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf. Ich steigerte mich dann so stark in die Situation rein, dass es immer öfters zu immer stärkeren Panikattacken kam.

    Im Alter von 16 Jahren, ich war damals im 2. Ausbildungsjahr (die Beschwerden hatte ich bis dahin schon seit 2 Jahren) kam ich während der Mittagspause an einem Berufsschultag zum ersten Mal in meinem Leben mit Alkohol in Berührung. Ein Klassenkamerad lud mich anlässlich seines Geburtstages zu einem Bier ein. Als ich das Bier (0,5 l) ausgetrunken hatte musste ich mich kurze Zeit später auf de Toilette übergeben. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Kontakt mit alkoholischen Getränken gehabt. Nach dem Erbrechen bemerkte ich die mir bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte sedative Wirkung des Alkohols. Ich war innerlich ruhig und ein wohliges angenehmes Gefühl durchströmte meinen Körper. Seit dieser Erfahrung benutzte ich den Alkohol um unangenehme Situationen leichter ertragen zu können oder vorbeugend wenn ich mich in solche begeben musste. Habe mich aber niemals betrunken. Ich betrachtete es als Hilfe zur Selbsthilfe da damals jeder Arzt den ich damit konfrontierte mich auf labilen Blutdruck behandelte und mir Betablocker verordnete die ich aber schon nach kurzer Einnahme vernichtete. Durch die Betablocker wurde mir sehr übel da mein Kreislauf durch diese Betablocker stark ins Schwanken geriet und mir schwindelig wurde was wiederum die Panik in mir aufsteigen lies. Angststörungen waren damals noch eine Fremdwort und als solche in Arztkreisen unbekannt.

    Für diese scheinbare Hilfe durch den Alkohol zahlte ich viel später einen sehr hohen Preis. Ich versuchte nicht nur ein Übel mit einem anderen auszutreiben sondern mein ganzes Wesen veränderte sich. Mein Freundeskreis wurde ein anderer. Ich bekam auch zunehmend ein sehr gestörtes Essverhalten mit Zunahme meines Gewichtes. Dies wiederum führte langfristig zu einem gestörten Verhältnis zum anderen Geschlecht und das ausgerechnet in der Pubertätsphase. Durch all diese unangenehmen Lebensumstände wurde ich nach und nach immer mehr zum Einzelgänger. Nur wenn Alkohol im Spiel war fühlte ich mich in Gesellschaft wohl, wurde aber teilweise aggressiv anderen Menschen gegenüber was überhaupt nicht in meiner Natur lag und was mir auch hinterher immer sehr leid tat weil ich von meinem Naturell her ein sehr ruhiger und friedlicher Typ bin.

    1970 hatte ich dann auch noch das Pech als Beifahrer eines Bekannten einen schweren Autounfall zu erleiden. Ich zog mir einen offenen Unterschenkelbruch zu wobei die ersten 6 Wochen eine Amputation nicht ausgeschlossen werden konnte. Nach mehreren Operationen wurde ich dann nach 3 Monaten entlassen und war im Anschluss noch 9 Monate arbeitslos. In dieser Zeit verschrieb mir mein damaliger Hausarzt die Medikamente Dolviran für die Schmerzen sowie erstmals das Schlafmittel Mogadan. Als ich zum ersten Mal die sedative Wirkung von Mogadan verspürte wurde es zu meinem ständigen Begleiter. Ich setzte es anstatt Alkohol zur Linderung und Vorbeugung gegen meine Panikstörungen ein, so konnte ich mich sicher und ohne Einschränkungen in der Gesellschaft bewegen. Auch das Mogadan habe ich wirklich nur im Ausnahmefall benutzt. Damals stand noch nichts im Beipack von wegen Abhängigkeit. Dies wurde vom Hersteller schön verschwiegen. Benzodiazepine tauchten erstmals 1984 in den Roten Listen auf.

    1982 musste ich dann meinen Beruf als Elektromaschinenbauer wegen enormer Kniebeschwerden aufgeben. 1984 begann ich dann eine 1 ½ jährige Umschulung zum Industriekaufmann. Während der langen Wartezeit bis zum Beginn der Umschulung war ich arbeitslos und ich nutzte die Zeit in der ich nicht unter Leistungsdruck stand um durch eine gezielte Diät mein Gewicht zu reduzieren habe in dieser Zeit weder Alkohol noch Tabletten konsumiert. Ich sschaffte es durch beinhartes Training in 4 Monaten 20 kg abzunehmen. Alkohol und auch die Benzos habe ich von Ende 1982 bis Juli 1986 nicht mehr benötigt da es irgendwie geschafft hatte meine Grunderkrankung zu beeinfussen was aber unbewusst geschehen war. Ich befand mich nie in einer therapeutischen Behandlung. Bei Beginn meiner Umschulung war ich frei von Panikstörungen und unabhängig von allen suchterzeugenden Substanzen und fühlte mich wie neu geboren.

    Im März 1985, ich war schon über 1 Jahr in der Umschulungsmaßnahme als mich urplötzlich während des Unterrichts aus heiterem Himmel eine Panikattacke ereilte die es in sich hatte und die mich vollkommen durch den Wind schleuderte. Wieder waren visuelle Veränderungen die Ursache dieses Panikanfalles der wie eine Welle aus dem nichts ohne Vorwarnung auftrat. Fluchtartig verließ ich den Raum ich zitterte und schwitzte am ganzen Körper ich hatte Herzrasen und Todesangst. Ich lief zum Parkplatz fuhr zur nahe gelegenen Tankstelle und kaufte mir 4 Dosen Bier die ich in kürzester Zeit konsumierte. Anschließend fuhr ich nach Hause begab mich zu Dr.B**** in G******** in Behandlung da mein Hausarzt inzwischen seine Praxis aufgegeben hatte. Ich war ja seit 1982 bei keinem Arzt mehr. Der hat mich dann für die Dauer von 4 Wochen krank geschrieben und mir ein Sedativum verordnet. Keine Ahnung was das war aber ich war nach kurzer Zeit wieder in der Lage die Umschulung fortzusetzen.

    Nach der Umschulung war ich dann erst mal wieder arbeitslos. Täglich las ich die Stellenanzeigen in den Tageszeitungen und bin dabei auf einen Artikel von Dr. B******* dem Oberarzt der psychiatrischen xxxxxxxxx in M....... gestossen der dort über Angst und Panikstörungen einen Artikel veröffentlichte. Ich hatte bis dahin noch nie von dieser Krankheit gehört, aber alles was ich dort las bestärkte mich in meinem Verdacht, dass ich an dieser Krankheit leiden könnte. Da in diesem Artikel Probanthen für eine Medikamentenstudie gesucht wurden meldete ich mich zu einem Termin bei Dr. B******* an und bei den durchgeführten Untersuchungen stellte man eindeutig fest dass bei mir alle Anzeichen einer langjährigen und ausgeprägten Panikstörung vorlagen. 20 Jahre wusste ich nichts von einer derartigen Erkrankung. Meine Krankheit hatte auf einmal einen Namen. ich nahm dann als Probanth an dieser Medikamentenstudie teil, schon nach kurzer Zeit der Einnahme des Medikaments wurde mir so übel, ich bekam Halluzinationen und unbeschreibliche abnormale Ausfallerscheinungen was ich sofort Dr. B......mitteilte. Ich beschloss dann die Teilnahme abzubrechen was der Arzt auch ohne Weiteres akzeptierte. Er empfahl mir jedoch mich in die Hände eines Therapeuten zu begeben da er vermutlich schon so eine Ahnung hatte daß ich weitere Hilfe benötigte.

    Schon 2 Wochen später hatte ich ersten Kontakt mit Hr. Dipl. Psych. K*** H*** in G******* . Die Therapie sprach gut an und ich wurde ruhiger und konnte mich wieder etwas entspannen. Doch nach etwa 15 Sitzungen stellte die Kasse die Finanzierung der Therapie ein. Die Begründung lautete: „mehr bezahlen wir nicht“. Ich war zum damaligen Zeitpunkt (1986) arbeitslos und konnte mir die Therapiestunden nicht leisten. 2 Wochen später suchte ich den mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannten Hr. Dr. H********* auf und lies mir das von früher bekannte Mittel Mogadan verschreiben, das mir früher bei der Bewältigung der Panikstörung "geholfen" hat so habe ich es aus damaliger Sicht für mich empfunden. Der Arzt von dem ich es bis 1982 immer erhalten habe das waren vielleicht eine Packung oder mal zwei pro Jahr wenn es hoch kommt hatte mich jedoch über eine mögliche Abhängigkeit nicht aufgeklärt. Bedingt durch die sehr niedrige Dosis wäre ich vermutlich auch nicht abhängig geworden.

    Durch das nicht nachzuvollziehende Verhalten der Kasse (Abruch der Therapie) aus Kostengründen bin ich dann wieder auf die glorreiche Idee gekommen mir wieder Mogadan verschreiben zu lassen. Wobei ich immer noch nicht wusste daß es sich hierbei um ein Suchtmittel handelt das bereits seit 1984 in der Roten Liste stand. Der Arzt jedoch wusste es. Da ich diesen Dr. H......... zum erstenmal aufsuchte da mein alter Hausarzt seine Praxis inzwischen geschlossen hatte wäre es doch angebracht gewesen erst mal einen Anamnese durchzuführen bevor man einem neuen Patienten nur auf dessen Wunsch ein Rezept für ein solches Medikament ausstellt. Bei dieser Anamnese hätte er dann auch erfahren daß ich dieses Medikament bereits kannte und vor allen Dingen für welche Zwecke ich es einsetze. Spätestens bei der 2. Verschreibung hätte Dr. H*********reagieren und mich auf den Grund der Einnahme ansprechen müssen. Aber weit gefehlt. Hätte er dies getan und mich spätestens dann zu einem Facharzt überwiesen wären mir viele Probleme erspart geblieben. Der Arzt hat mir in unverantwortungsvoller Weise über 16 Jahre ein Medikament überlassen von dem ich heute hochgradig abhängig bin und von dem ich direkt und indirekt irreparable neurologische Schäden erlitten habe. Die Kasse hat die Pillen zu 50 % (Kassenanteil) gesponsert. Komischerweise hatte auch die Kasse keine Probleme daß ein Mitglied von seinem Arzt in dieser Art und Weise geschädigt wird. Die Kasse hätte hier eine wichtige Kontrollfunktion zu erfüllen die es auch gibt. Aber es scheint so daß man bei der Kasse lieber die billigeren abhängig machenden Pillen bezahlt als eine schonende Angsttherapie durch einen Psychotherapeuten die zwar momentan um einiges mehr kostet, wenn man jedoch die ab 2002 fälligen Krankenhausaufenthalte hochrechnet war es rein rechnerisch sicherlich ein Verlustgeschäft.

    Ich war dann bei mehreren Firmen beschäftigt und machte mich dann als ich keine Stelle in meinem umgeschulten Beruf finden konnte selbständig und zwar in meinem alten Beruf als Elektromechaniker. Nach 6 Monaten Selbständigkeit ging meine Ehe in die Brüche. In dieser Zeit habe ich erstmals täglich Alkohol getrunken. ich konnte nicht mehr und mir war alles egal gworden. Ich nahm dann über längere Stecken auch fast täglich Mogadan zu mir dadurch entstand dann nach und nach eine Politoxität. Nach ca. 6 Monaten exzessivem Lebenswandel fand ich mit Hilfe eines Freundes langsam wieder in die „Normalität“ zurück. 1993 lernte ich auf einer Sylvesterfeier in Prag eine dort ansässige Frau kennen mit der ich dann 3 Jahre zusammen war. Ich verließ Deutschland 1993 und zog zu meiner Freundin nach Prag wo ich auf ihren Namen eine Firma eröffnete. Wir kauften in der BRD Elektrogeräte aller Art die wir dort wieder verkauften. Ein sehr lukratives Geschäft übrigens was mir am Anfang auch viel Spass bereitete.

    Doch die Arbeit wurde immer mehr und um dem Stress standhalten zu können griff ich immer öfter zu harten Alkoholsorten und nahm auch parallel dazu immer wieder Mogadan zu mir. Als die Beziehung anfing zu krieseln trank ich des Öfteren mehr als eine Flasche Wodka pro Tag alles in Kombination mit Mogadan. Vermutlich hatte ich unbewusst einen längst fälligen Alkoholentzug durch das Mogadan hinausgezögert. Denn diese Hypnotika werden auch bei Alkoholkrampfanfällen eingesetzt.

    1996 trennte ich mich von meiner Freundin und bin umgezogen in eine kleine 2 Zimmerwohnung im Hause meiner Mutter wo ich auch heute noch lebe. Da der Arbeitsmarkt nichts hergab und ich wegen meiner Panikstörungen sehr schlecht in einem Team arbeiten konnte habe ich mir überlegt als Revierfahrer in einem Sicherheitsdienst anzufangen. Ich arbeitete dort nur Nachtschicht (12 Std./Tag) und das bis zu 23 Schichten im Monat. Ein Arzt der meine orthopädischen Schäden durch meinen Unfall aus 1970 kennt hat mir von dieser Tätigkeit von Anfang an abgeraten weil es durch das viele laufen jede Nacht ganz schön auf die Knochen ging. Deshalb auch diese Umschulung. Aber um Geld zu verdienen musste ich ja irgendetwas tun und das herumlungern und ständige Grübeln machte die Sache auch nicht gerade besser. Durch die Tätigkeit im Ausland hätte ich auch keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld gehabt was mir eingentlich egal war da ich lieber arbeitete auch wenn es nicht mein Beruf war . Wichtig war die Ablenkung. Eines Nachts hatte ich wieder einen starken Panikanfall konnte nicht mehr weiterfahren und ich trank 3 Gläser Sekt die ich an einer Tankstelle kaufte und wurde kurze Zeit später bei einer Routinekontrolle durch die Polizei auf Alkohol getestet. Es wurden 0,92 Promille festgestellt da ich auch zu schnell fuhr musste ich für 6 Monate den Führerschein abgeben und verlor dadurch diese Arbeitsstelle. Dass ich auch Benzodiazepin im Körper hatte konten sie damals natürlich nicht feststellen was ja viel gefährlicher ist als ein bischen Sekt.

    Ich war nun wieder arbeitslos und begann wieder häufiger und intensiver zu trinken als ich morgens Entzugserscheinungen hatte nahm ich Benzos ein um den Entzug zu entschärfen. Das machte ich aus reiner Erfahrung weil ich gemerkt habe dass dann das Zittern weg war. Da ich merkte daß es immer schlechter wurde sprach ich im Sommer 1997 mit Dr. H********* erstmals über meine Angstprobleme. Ich wollte damals schon in eine Rehaklinik da es mir immer schlechter ging was er jedoch abblockte und mir ab sofort Imap-Depotinjektionen verabreichte und mich erstmal krank geschrieben hat. Über Mogadan wurde weiterhin nicht gesprochen sondern schön weiter auf Bedarf verschrieben. Im Sommer 1998 wurde es jedoch so schlimm und ich habe ich Dr. H********* darauf angesprochen, daß ich wegen meiner Ängste unbedingt eine Reha machen wolle. Er hat dann nicht ganz erfreut über diese Beharrlichkeit dann doch den nötigen Antrag für mich gestellt und ich habe die Reha im November 1998 angetreten. Im Dezember 1998 musste ich dann die Klinik wegen massiver Alkoholprobleme verlassen. Dr. H********* verordnete weiterhin Mogadan und Imap-Injektionen als ich wieder in seine Paxis zurückgekehrt bin. Der Klinik hatte er jedoch die Mogadan verschreibungen seit 1986 verschwiegen.

    Nach Ostern 1999 habe ich dann einen häuslichen Entzug gemacht über 3 Monate. Während dieser Zeit war ich nur zu Hause damit war das Risiko eines Panikanfalls auf ein Minimum reduziert. Ich habe diese harte Zeit durchgestanden ohne Rückfall. Als ich meinen Führerschein wieder bekam lief auch der Anspruch auf Arbeitslosengeld aus und da ich schon einige Schulden bei meiner Mutter hatte habe ich mich wieder auf Arbeitssuche begeben obwohl ich meinen Zustand nicht als stabil bezeichnet hätte. Als ich nach 2 Monaten intensiver Suche immer noch keine Stelle gefunden hatte entschloss ich mich bis auf Weiteres wieder als Revierfahrer zu arbeiten jedoch in einer anderen Firma ich hatte mir fest vorgenommen sobald ich was anderes finde zu wechseln. Im Mai 1999 trat ich dann bei dem neuen Unternehmen die neue Stelle an. Da ich aber die ganze Zeit nichts anderes gefunden habe trotz intensivster Suche war ich dort 3 Jahre bis Juni 2002 angestellt. Während dieser 3 Jahre habe ich meinen Alkohol undTablettenkonsum versucht im Rahmen zu halten was mir auch bis auf einige Ausnahmen gelungen ist.

    Als ich 2002 an den Entlassungsbericht dieser Klinik gelangte und diesen durchlas war mir klar daß Dr. H********* der Klinik verschwiegen hat, daß er mir bereits seit 1986 Benzodiazepine verordnete. Damit steht fest, daß die Reha niemals zum Erfolg führen konnte da ich ja zu diesem Zeitpunkt bereits 12 Jahre am Stück von den Medikamenten abhängig war. Dr. H********* wusste als einziger daß dieses Mittel abhängig macht und daß ich bereits abhängig war. Er hat nicht nur mich nicht aufgeklärt sondern hat auch die Klinik nicht richtig informiert mit dem Ergebnis daß ich eigentlich in der falschen Klinik war, denn ich hätte eigentlich in eine Klinik gemusst die auf für Suchtprobleme zuständig ist. Er hat aber erstmals am 01.08.2002 nach der ersten Alkoholentgiftung zu mir gesagt daß er das Mittel wegen Suchtgefahr nicht mehr verschreiben würde. Ein Entschluss den ich bis heute nicht verstanden habe. Dies fiel ihm nach 16 Jahren ein nachdem ihn die Entgiftungsklinik angerufen hatte. Dann machte er seinen nächsten groben Behandlungsfehler. Er hat mich nicht mit einem Wort darauf hingewiesen, daß ich durch das abrupte Absetzen in Lebensgefahr geraten kann in Form von Krampfanfällen. Als die Entzugssymptome auftraten und immer drastischer wurden was ich ihm auch mitteilte hat er es jedoch vorgezogen lieber nichts zu unternehmen und mich meinem Schicksal zu überlassen. Daß der Grund für diese immer wiederkehrenden Rückfälle der kalte Entzug von Mogadan war hat kein Arzt bemerkt, auch die Ärzte in den Kliniken nicht. Bis auf einen Neurologen im Jahre 2005 der diesem Spiel dann ein Ende setzte durch sein handeln.


    Im Juni 2002 hatte ich 4 freie Tage und fuhr in meine damals noch existente Eigentumswohnung die 50 km vom Haus meiner Mutter entfernt war. Da mir schon den ganzen Vormittag so ein komisches Gefühl umgarnte beschloss ich bei meinem Einkauf mir auch 1 Flasche Wein mitzunehmen. Nach dem Essen trank ich dann das erste Glas Wein. Die Flasche neigte sich langsam zu Ende und mich überkam das dringende Gefühl noch mehr Wein trinken zu müssen. Ich rief dann einen Homeservice an un lies mir noch 2 Flaschen kommen. Um 4 Uhr ging ich zu Bett und als ich um 8 Uhr aufwachte hatte ich wahnsinnige Ängste, Schweissausbrüche usw. diese Symptome kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt nur wenn ich mich ausser Haus in einer Situation befand in der ich Panik bekam. Diese Panik zuhause war mir noch nie passiert. Heute vermute ich dass es schon Entzugserscheinungen von den Tabletten waren die sich erstmals richtig meldeten.

    Ich zog mich an um mich auf den Weg in den Supermarkt zu machen um Nachschub zu bersorgen. Vorsichtshalber damit das Zittern etwas nachlässt habe ich vorab noch eine Mogadan eingenommen. Die Wirkung der Tabletten setzte jedoch nicht ein es wurde im Supermarkt so schlimm dass ich hinter einem Regal einen kräftigen Zug aus einer Wodkaflasche nahm und gleich noch eine Tablette hinterher schob. Mit den ganzen Spirituosen bewaffnet machte ich mich wieder auf den Rückweg.

    Ich muss 8 Tage durchgesoffen haben und habe alle Tabletten verbraucht als ich das Telefon klingeln hörte und meine Mutter verwundert fragte. Warum bist du denn nicht auf der Arbeit erschienen deine Firma ruft schon seit Tagen hier an und ich konnte dich nicht erreichen. Ich habe erst nichts gerafft und dann gefragt: Wie Frima angerufen? Heute ist doch erst Mittwoch. Meine Mutter klärte mich dann auf dass ich schon 8 Tage abwesen sei und ich soll doch mal in der Firma anrufen. Nach dem Gespräch habe ich erstmal den Fernseher eingeschaltet und nach dem Datum geschaut. Tatsächlich ich hätte vor 3 Tagen meinen Dienst antreten müssen und hock hier und weiss von nichts mehr. Ich muss tagelang durch die vielen Tabs einen Totalausfall gehabt haben. Als ich dann in die Küche kam traf mich fast der Schlag. Dort türmten sich Wein und Wodkaflaschen zwischendrin lagen jede Menge leerer Mogadanschachteln und ich hatte einen Black Out. Woher kam das ganze Gesöff und was war nur geschehen?

    Ich rief dann sofort die Firma an und erzählte denen dass ich Probleme mit meiner Bekannten hatte und deshalb nach Frankfurt fahren musste und ich morgen wieder kommen würde. Da ich noch nie einen Tag gefehlt habe und immer da war wenn Not am Mann war nahm man mir die Sache nicht weiter übel. Im Gegenteil sie haben sich sogar Sorgen um mich gemacht. Ich beschloss morgen früh nach dem ich das ganze Chaos beseitigt hatte wieder zurück zu fahren. Einige Stunden später kamen meine sogenannten Säuferdepressionen zum Vorschein und dies war Alarmstufe Rot das heisst sofort für Nachschub zu sorgen denn nirgends wo war mehr ein Tropfen übrig geblieben und so wühlte ich vorsichtshalber noch den ganzen Müll durch ob nicht doch noch irgend so ein schäbigerKrümel einer Pille zu finden ist. Ich fand dann unter den ganzen Essensresten noch einen Streifen mit 2 Tabs die ich mit zittrigen Händen herauspresste und gierig eingeworfen habe dann machte ich mich auf den Weg um Nachschub für die restlichen Stunden zu sorgen, denn ich hatte mich entschlossen morgens während des Berufsverkehrs zu fahren, denn die Gefahr nächtens in eine Polizeikontrolle zu geraten musste ich mir nicht auch noch antun.

    Am nächsten Morgen gegen 5.30 Uhr machte ich mich dann auf den Weg. Zuhause angekommen im Hause meiner Mutter merkte ich doch sehr schnell dass diesmal irgend etwas anders war als ich es jemals vorher erlebt habe. Ich bekam die Sache einfach nicht mehr unter Kontrolle. Ich trank und erbrach zwischendrin wieder Pillen zum ruhigstellen. Die Mengen wurden immer mehr so entschloss ich mich Tags darauf zu meinem Arzt zu gehen und mich in eine Entgiftungsklinik einweisen zu lassen. Es musste sein denn alleine ging es diesmal nicht mehr das konnte ich deutlich spüren. Ich kam Tags darauf morgens um 10.00 h in der Aufnahme mit einem Alkoholspiegel von 3,85 Promille an. Keine Ausfallerscheinungen laut Arztbericht konnte ich klar und deutlich dem Gespräch folge leisten. Ich wurde dann nach dem der Formularkrieg beendet war in die Intensivwachstation aufgenommen.

    In der ersten Nacht schreckte ich im Schlaf hoch, fasste mir an die linke Brustseite und sackte vor dem Bett auf den Boden. Nachdem mir das Pflegepersonal wieder ins Bett half versagte meine gesamte Motorik. Ich konnte nur noch in einer bestimmten Stellung verharren. Sobald ich mich in eine andere Richtung bewegte drehte sich das ganze Zimmer. Dieser Zustand dauerte ca. 5 Tage und verbesserte sich nur zögerlich. Mein Blutdruck nahm abstruse Werte von bis zu 260/110 an und ich musste immer wieder Nitrokapseln einnehmen um den Blutdruck wieder in den Griff zu bekommen. Ich wurde dann auf Concor eingestellt und habe im Anschluss dann Metoprolol 50 bekommen da dieses Medikament auch vorbeugend bei Migräne wirken soll. Übrigens habe ich in dieser Entgiftungsklinik von den Ärzten erfahren dass ich Benzodiazepinabhängig bin. Dass Mogadan ein Benzodiazepin ist und abhängig macht war mir bis dto. nicht bekannt und die Ärzte wunderten sich nicht schlecht als ich ihnen sagte das mir mein Hausarzt dieses Mogadan seit 1986 auf meinen Wunsch verschriieben hat aber nie mit mir darüber gesprochen hat. Er hat es sogar nach telefonischer Anforderung per Post geschickt. Die Stationsärztin sagte nur dass sie den Arzt mal anrufen werde und mit ihm sprechen will. Was sie wohl auch getan hat denn am 01.08.2002 als ich wieder in die Praxis kam waren seine allerersten Worte: Ab heute kein Mogadan mehr weil es abhängig machen kann. Ein guter Witz finde ich aus heutiger Sicht.

    Nach 3 Wochen wurde ich aus der Klinik entlassen mit einer Anmeldung auf Abruf zur Langzeittherapie was alles auf meinen eigenen Wunsch geschah. Der Sozialdienst hat alles dafür für mich vorbereitet. Gleich am Entlassungstaag bin ich wegen eines Risses der Bauchdecke in eine andere Klinik verlegt worden. Dort wurde ich am 31.07.2002 entlassen. Nach meiner Ankunft Zuhause konnte ich die ersten Tage nur kurze Wege auf der Straße zurücklegen da ich sofort mit Angst und Panik reagierte. Wegen meines schlechten Sehverhaltens habe ich mir beim Augenarzt neue Brillen für die Nähe und Ferne anpassen lassen. Auch mit den neuen Brillen fühlte ich mich immer noch unsicher. Nach einem erneuten Panikanfall im August 2002 der an Stärke immer mehr zunahm erlitt ich erneut einen Rückfall und trank wieder bis zum 26.09.02. Am 27.09.02 ließ ich mich vom Hausarzt zur nochmaligen Entgiftung wieder in die Klinik einweisen. Dies war eine Folge der abrupten Absetzung von den Benzos so habe ich es aber erst im Jahre 2005 von einem Neurologen erfahren.

    Am 15.10.2002 trat ich dann die Langzeittherapie an. Die Klinik wusste dass ich keine Entgiftung von dem Benzo gemacht hatte, haben mich aber trotzdem aufgenommen weil sie Anfangs der Meingung waren dass ich es auch so packen könnte. Diese Fehleinschätzung wurde dann im Jahre 2005 von dem dortigen Oberarzt schriftlich bestätigt nachdem ich ihn damit konfrontiert hatte. Die ersten 6-8 Wochen gestalteten sich für mich ganz befriedigend Ich war in einer geschützten Umgebung und habe wie immer in meinem Leben den Ärzten voll und ganz vertraut. Diesen Fehler mache ich seit 2005 garantiert nicht mehr. Wegen der beginnenden Sehstörungen Anfang Dez.2002 vertrösteten mich die Klinikärzte und besonders mein Bezugstherapeut immer wieder damit das diese Sehstörungen rein psychischer Natur seien und ich mir keine Sorgen machen brauche deswegen. Im Rahmen der klinischen Therapie war ich auch in eine sogenannte Angstgruppe integriert mit der wir gemeinsame Exkursionen unternahmen. Wie Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Aufzug steckenbleiben mit Licht aus usw. Mein Therapeuth und ich vereinbarten dass ich auf eigene Faust Exkursionen in der Öffentlichkeit unternehmen werde , dies beinhaltete Fahrten mit der S-Bahn, Besuche von großen Kaufhäusern anstehen in Schlangen und mich in der Fußgängerzone aufhalten und dort auch verweilen wenn ich mich nicht wohlfühlte. Diese Ergebnisse besprachen wir dann zusammen Woche für Woche.

    Nach meiner zweiten Heimfahrt am 03./bis 05.01.02. ging es mir immer schlechter und die Sehstörungen nahmen immer drastischere Formen an. Bei einer weiteren Exkursion am 11.01.02 war mir bei der Anfahrt mit der S-Bahn schon sehr unwohl. Als ich im Zentrum die Bahn verlies dachte ich der Boden geht unter mir weg. Alles war verzerrt und bizarr. Mein ganzer Körper schien zu beben und ich glaubte jetzt ist alles vorbei. Überall die vielen Menschen ich hatte das Gefühl zerquetscht zu werden ich konnte nicht mehr schlucken ich konnte nicht mehr richtig denken und ich hatte das Gefühl jeden Moment tot umzufallen. Ich kam im Untergeschoß an einem offenen Kiosk vorbei nahm 1 Dose Bier aus dem Regal zahlte und leerte die Dose in einem Zug, ich erwartete eine sedative Wirkung die sich aber nicht einstellte. Ich trank dann immer wieder etwas bis ich irgendwann die Erinnerung verlor. Ich kann mich erst wieder erinnern dass ich im S-Bahnbereich einen Mitpatienten traf der ebenfalls getrunken hatte und wir vereinbarten in die Klinik zurückzufahren und uns bei der Aufnahme zu melden. Nach heutigem Wissensstand handelte es sich auch hier um einen akuten Benzoentzug mit Suchtverlagerung zu Alkohol da keine Tabletten vorhanden waren.

    Nach mehreren Gesprächen mit den Ärzten und Therapeuten wurde entschieden dass die Therapie weitergeführt wird. Im weiteren Verlauf der Therapie wurde ich auf Grund meiner immer schlimmer werdenden Sehprobleme immer depressiver und auch noch so positive Gedanken und Gespräche konnten mich aus meinem Tief nicht herausholen. Ich zog mich die letzten 3 Wochen immer mehr zurück und nahm fast an nichts mehr teil. Wegen der Sehprobleme konsultierte ich sogar einen externen Arzt für Augenheilkunde der mir aber bestätigte dass mit meinen Augen alles in Ordnung sei. Er hatte aber keine Augenhintergrunduntersuchung vorgenommen die wäre aber unabdingbar gewesen um den Defekt am Augenhintergrund zu erkenen wie ich heute weiß, so dass er die im Febr. 2003 durch meinen Augenarzt festgestellte Diagnose Epiretinale Gliose eine sogenannte Makuladegeneration nicht feststellen konnte.

    Ich hatte besonders starke Probleme im Freien ich sah alles unwirklich unscharf und krumm was wiederum meine Ängste in astronomische Höhen steigen ließ. Wenn ich meinen Therapeuten auf die Sehprobleme ansprach bekam ich immer die gleiche Antwort. Bei einem der letzten Gespräche sagte mein Therapeut ich solle mir mit der Hand auf den Oberschenkel schlagen und laut „STOP“ sagen wenn die Sehprobleme wieder besonders stark auftreten . Aus meiner heutigen Sicht macht mich diese Aussage immer noch wütend.

    Mein Zustand in der letzten Woche war fatal obwohl ich mich eigentlich auf meinen Urlaub ab 09.02.03 freuen hätte müssen (ich hatte spontan im Oktober 2002 eine Reise gebucht weil ich mich damals ganz gut gefühlt habe). Die letzten Tage verbrachte ich die meiste Zeit in meinem Klinikzimmer und hatte arge Probleme. Mein sehr depressiver Mitbewohner machte meine Situation nur noch schlimmer. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits jegliches Vertrauen in die Ärzte und Therapeuten verloren. Am Freitag den 31.01.03 (Heimreisetag) passierte dann am Bahnhof in das gleiche wie bei meiner letzten Exkursion am11.01.03 nämlich ein erneuter Rückfall und ein Totalabsturz der mit der Einlieferung in die psychiatrische Klinik endete wo ich mich 3 Tage aufhalten musste. Ich hatte keine Jacke sowie keine Geldbörse mehr und konnte mich an nichts mehr erinnern. Am 03.02.03 fuhr ich dann mit dem erstmöglichen Zug nach Hause Am nächsten Tag habe ich als erstes meine Reise storniert und mich zu meinem Hausarzt begeben der mich bis auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben hat.

    Ich berichtete dem Hausarzt von meinen Sehproblemen und dass ich auch schon beim Augenarzt war und dieser nichts feststellen konnte. Daraufhin schickte mich mein Hausarzt zur Kernspintomograpie des Schädels sowie zu einer Ultraschalluntersuchung des Herzens wobei beides negativ war. Auf dem Rückweg von der CT- Untersuchung kam ich bei meinem Optiker vorbei und ich entschloss mich meine Augengläser nochmals vermessen zu lassen und schilderte auch gleichzeitig meine akuten Probleme. Während der Überprüfung wurde auch ein so genannter Amslertest durchgeführt. Da dieser Test negativ ausfiel riet mir mein Optiker dringend meinen Augenarzt nochmals aufzusuchen um die Netzhaut zu überprüfen. Dies wurde am 14.02.03 bei meinem Augenarzt Dr. R***** gemacht, der dann eine epiretinale Gliose am rechten Auge diagnostizierte. Niemand ist in der Lage sich vorstellen zu können was in diesem Moment durch meinen Kopf ging als ich an die letzten Worte meines Therapeuten dachte. „Schlagen sie sich mit der Hand auf den Oberschenkel und sagen sie laut Stopp“. Seitdem beschloss ich niemals mehr einem Arzt oder Apotheker zu vertrauen. Man bedenke nur diese kleine Beispiel mit den Augen 2 Fachärzte stellen nichts fest weil sie schlampige Arbeit geleistet haben und ein einfacher Optiker hilft den beiden auf die Sprünge. Ärzte Nein Danke.

    Nicht nur dass die ganze Langzeittherapie mir ab Dezember 2002 nichts gebracht hatte und ich jegliches Vertrauen zu Ärzten und Therapeuten verloren hatte machte mir nun auch noch meine Krankenkasse Vorwürfe und ich sah mich alleine gelassen mit einem riesigen Behörden und Verwaltungsapparat und der Gewissheit dass ich nie wieder so sehen werde wie früher. Mit der Zeit konnte ich den Druck nicht mehr aushalten und ich trank wieder regelmäßig so dass ich am 21.03.03 erneut zu einer Entgiftung in Klinik musste da ich total fertig war. Nach meiner Entlassung erneut andauernde Probleme mit der Krankenkasse und anderen Ämtern. Ich verlies kaum noch das Haus. Im September wurde die wieder gerissene Bauchdecke zum 2. Mal operiert wobei ein Netz eingesetzt wurde. Mitte November 2003 machte ich einen häuslichen kalten Entzug da ich nicht mehr in die Klinik wollte. Ich hatte wochenlang Benzos bis zu 10/Tag gemischt mit Alkohol zu mir genommen und von einem zum anderen Tag aufgehört. Nach ca. 7 Tagen sah ich dass sich die Motive auf den Bildern an der Wand bewegten und einige Tage später es war schon Nachmittag bekam ich wieder diese Motorikstörungen verbunden mit extremen Kreislaufproblemen. Es drehte sich alles und ich lief ins Erdgeschoß zu meiner Mutter wo ich mich gerade noch auf das Sofa legen konnte sonst wäre ich umgefallen. Mein Bruder rief dann den Notarzt der mich in die nächste Klinik brachte.

    Nach einigen Tagen auf der internen Station bekam ich nachts Halluzinationen es lief ein Film an der Wand und an der Schranktür. Am nächsten Tag rannte ich ins Arztzimmer und sagte dem Arzt dass sich mein Zimmer bewegt. Ich hatte das Gefühl als wenn das Zimmer ein Lift wäre und das Zimmer immer auf und ab fährt. Ich hatte solche Panik. Der Arzt sagte ich solle mich beruhigen und mich wieder hinlegen. Ich verlies die Station und lief durch das ganze Krankenhaus ich lief mit dem Schlafdress auf der Straße herum weil ich zu den Halluzinationen auch noch Verfolgungwahn bekommen habe. Ich wollte vor den Ärzten flüchten da ich dachte sie wollten mir was antun. Obwohl ich kaum gehen konnte da sich alles drehte. Im Erdgeschoß fanden mich die Schwestern und der Arzt in einen absolut desolaten Zustand wieder. Ich war patschnass vom Kopf bis Fuß und der Arzt meinte es wäre besser mich für einige Tage auf die Intensivstation zu verlegen. Dort wurde mir eine Infusionsnadel gesetzt und dann weiß ich nichts mehr. Ich habe auch nichts von den Besuchen meiner Mutter und meines Bruders mitbekommen. Nach 3 Tagen wurde ich wieder auf die normale Station verlegt. Mein Aufenthalt dauerte 2 Wochen. Im Entlassungbericht stand wie immer absolute Karenz von Alkohol und psychotropen Substanzen. Der nächste Gau war damit abgesegnet durch die Ärzte besiegelte Sache.

    Kurze Zeit nach der Entlassung war ich bereits wieder im alten Fahrwasser. Um meine Depressionen die während der kalten Jahreszeit immer am stärksten zu Tage treten entschloss ich mich nach Absprache mit dem Arbeitsamt und dem Arzt zu verreisen. Was für eine tolle Idee. Wenn ich jetzt sage das ich es zweimal nur bis zum Airport geschafft habe wird jedem der dies liest klar warum das ganze eine Schnapsidee war und ich es besser hätte bleiben lassen sollen. Das erste Mal war ich bereits 2 Stunden vor Abflug schon so hinüber dass ich der Polizei aufgefallen bin. Ich erklärte ihnen mühsam dass ich wegfliegen werde. Sie meinten jedoch in meinem Zustand ist nichts mit fliegen und setzen mich in ein Taxi Richtung Heimatort. Der zweite Anlauf verlief wengier spektakulär. Als ich endlich aufwachte und auf die Uhr sah merkte ich dass der Flieger bereits 2 Stunden in der Luft war. Der dritte Versuch klappte dann auch gerade mal so denn die Crew bemerkte dass ich bereits Schlagseite hatte und haben mich nach längerem Diskurs doch an Bord gelassen. Auflage kein Alkohol während des ganzen Fluges. Das war mir aber egal ich hatte ja die Pillen. In Bangkok angekommen buchte mich in ein Hotel ein mit der Absicht am Tag darauf ans Meer zu fahren. Daraus wurde jedoch nichts da ich am Abend in der Hotelbar reichlich hingelangt habe und damit war das Meer nicht mehr so wichtig. Nach mehreren Tagen Gelage habe ich den Etagenkellner gebeten mich doch mit dem Taxi ins Nahe gelegene Bumrungrad Hospital zu bringen. Alleine konnte ich nicht mehr gehen. Motorik Totalausfall mit folgendem Delir. So verbrachte ich meine 2. Woche "Urlaub" in einem First Class Hospital. Nach der Entlassung trat ich mit Hilfe mehrerer Benzotabletten die Heimreise an. Toller erholsamer Urlaub in den Tropen.

    Zuhause angekommen habe ich erst einmal für einige Wochen das Haus nicht verlassen weil meine Angstattacken unerträglich waren. Ich habe aus Angst vor einem erneuten Entzug keinen Alkohol mehr getrunken. Wenn es mir jedoch sehr schlecht ging habe ich Benzos zu mir genommen. Nach 6 Wochen trank ich auch schon wieder und ich wollte übers Wochenende mit dem Zug nach Prag fahren um dort Freunde von früher zu besuchen. Ich war durch den Alkohol wieder mutiger geworden doch wenn ich gewusst hätte was ich dort erleben werde hätte ich mich lieber einsperren lassen als diese Fahrt anzutreten. Ich fuhr an einem Freitagabend mit der Bahn nach Prag nachdem ich mich vorher telefonisch bei meinen Freunden angemeldet hatte. Ohne vorher etwas zu trinken oder Einnahme von Benzos wäre ich gar nicht in der Lage gewesen eine solche weite Fahrt zu unternehmen. Der Normalfall im nüchternen Zustand war einzig und alleine das Sitzen zu Hause, das Grübeln und auf den Tod warten. Das ist kein Witz.

    Als ich morgens darauf in Prag ankam wurde ich von meiner Bekannten und ihrem neuen Freund abgeholt. Meine Bekannte die ich schon länger kenne aus meiner früheren selbständigen Tätigkeit vor Ort wusste nichts von meinen akuten Problemen und ich habe auch von alleine nichts erzählt. Was ich nicht wusste vor meiner Anreise war die Tatsache dass ihr neuer Freund auch ein Alkoholproblem hatte nur zum Unterschied zu mir konnte er noch damit umgehen so wie jeder denkt dass er dazu in der Lage sei. Und so kam es wie es kommen musste. Wir waren nur am Bier trinken von morgens bis abends. Nach 4 Tagen hatte ich unzählige Biere getrunken und bestimmt mehr als 20 Benzos geschluckt um meine Entzugssymptome einzudämmen. Als ich nichts mehr trinken konnte ohne zu erbrechen und ich wie schon erlebt nicht mehr gehen konnte brachten mich meine Bekannten zum Arzt der mir einige Sachen verschrieben hat, die mir aber nicht mehr helfen konnten. Da ich keine Kreditkarte hatte wurde ich in der ersten Klinik in Prag nicht stationär aufgenommen was mir im Nachhinein fast das Leben gekostet hätte. Manchmal wäre mir lieber es wäre so geschehen.

    Ich blieb dann im Bett liegen bin nur zur Toilette aufgestanden und dies ging nur mit Hilfe (alleine wäre ich zusammengebrochen). Nachdem ich 3 Tage so gelegen habe, bekam ich eines Nacht die ersten Halluzinationen die sich wie folgt bemerkbar machten: Als erstes sah ich eine Frau auf dem Sofa sitzen und ich redete mit ihr sie lachte nur und sagte nichts. Ich stand auf machte das Licht an und sah dass ich Wahnvorstellungen hatte. Sofort als ich das Licht löschte waren ein oder mehrere Personen anwesend die sich mir gegenüber nur mit Gestiken bemerkbar machten. Es wurde immer schlimmer bis ganze Szenen auftraten und ich mich mittendrin befand. Auf einmal waren in der Wohnung nur noch fremdartige Leute mit merkwürdigen Fratzen die Zimmer bei meiner Bekannten angemietet haben um in Prag Fotoaufnahmen zu machen. Es tauchten dann Leute auf in diesem Szenario die sich als Mafiosis entpuppten und aus Rache wegen der fremdartigen Leute das Haus sprengen wollten. Als ich das Geräusch der ersten Explosion hörte muss ich in Panik geraten sein und versucht haben aus dem Fenster zu springen. Ich kann mich noch genau an den Rauchgeruch und an Flammen erinnern. Ein totaler Horrortrip. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wo ich war denn ich war schon total hinüber auf dem Weg zum nächsten Delirium Tremens.

    Meine Bekannte erkannte Gott sei Dank die Situation und rief den Notarzt der mich unverzüglich in die Psychiatrische Klinik einliefern lies. Dort wurden meine Zustände immer bedenklicher und ich weiß bis heute nicht was alles von dem erlebten der Wahrheit entsprach oder was ich nur im Delirium erlebte. Es spielten sich grauenhafte Szenarien in meinem Kopf ab die so realistischer erschienen als die Wirklichkeit. Ich weiß nur dass ich meistens fixiert war wnn ich mal eine lichte Sekunde hatte und dass ich Intern einmal verlegt wurde. Ich war insgesamt 3 Wochen in der Klinik und es war mein schlimmstes Erlebnis und ich habe heute noch Probleme wenn ich daran denke. Der Professor der Abteilung hat meiner Bekannten bei einem Gespräch mitgeteilt, dass ich bei einer späteren Einlieferung in die Klinik keine Überlebenschance gehabt hätte. Ein Pfleger der dort seit 25 Jahren Dienst tut und sehr gut deutsch sprach sagte mir zum Abschied noch folgendes: Also du bist der schlimmste Fall den ich in all den langen Jahren jemals zu Gesicht bekommen habe. Ich werde dich sicherlich niemals vergessen soviel ist sicher.

    3 Tage nach meiner Entlassung habe ich dann die Heimreise angetreten. Dies war Ende März 2004 seit dieser Zeit habe ich das Haus meiner Mutter nur fünfmal verlassen. Dreimal zum Arzt und zweimal zum Arbeitsamt. Da ich keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen konnte musste ich mich immer von meinem Bruder fahren lassen oder ein teures Taxi benutzen das mir niemand ersetzte. Komme ich aber nicht zum Termin kommt gleich wieder die Drohung mit Repressalien.

    Am 29.09. 2004 war ich dann bei Dr. M** zur Begutachtung wobei ich vor der Abfahrt einen Piccolo sowie 2 Benzos zu mir nahm obwohl ich mit dem Taxi dort hin gefahren bin. Ohne hätte ich es nicht geschafft. Nach der Begutachtung bei der ich mich fürchterlich aufgeregt habe über den Arzt habe ich auf dem Heimweg schon wieder Alkohol und nochmals Benzos konsumiert. Von all den Gutachtern waren die Psychiater menschlich gesehen die unterste Schublade. Sie behandeln einen als wenn sie es mit menschlichem Abfall zu tun hätten. Und so kam es dass ich dann wieder regelmäßig zu den bekannten Mittelchen griff mit dem Ergebnis dass ich am 14.11.04 um 4.00 Uhr so starkes Herzrasen bekam und ich in Panik geriet. Ich rief daraufhin den Notarzt an der es für notwendig hielt mich ins Krankenhaus einzuweisen. Dort wurde ich untersucht und dann zur Entgiftung von Alkohol und Benzos stationär aufgenommen. Laut Entlassungbericht wieder absolute Karenz von A.+Psych.tropen Substanzen.

    Außer Dr. W****** scheint niemand den kausalen Zusammenhang zu erkennen wie die defekten Augen und die Psyche sich auf meine Angststörungen seit 2002 auswirkten. Mir wurde langsam bewusst , dass ich noch so viel trinken und noch so viele Tabletten zu mir nehmen kann, das Augenleiden ist eine nicht überlistbare Tatsache die dadurch nicht verschwindet. Früher wenn ich Panik bekam und z.B. Benzos nahm dann waren die Ängste weg oder wesentlich geringer dies ist aber nun nicht mehr möglich da meine Sehfähigkeit sich nicht mehr verbessern sondern eher noch verschlechtern wird. Das war ja immer mein Problem wenn ich die geringste körperliche Veränderung wahrnahm steigerte ich mich bis zur Ohnmacht hinein und musste dann etwas einnehmen weil die Zustände dann unerträglich wurden.

    Nach der Entlassung aus der Klinik kam mir der Gedanke, dass mein Optiker die früheren Augenbefunde noch in seinen Akten haben musste deshalb ging ich am 25.11.04 dorthin und ich erfuhr dass mein Fernvisus im Oktober 2002 RA noch 100% und LA 80% betrug. Daraufhin rief ich Hr. Dr. L****** an der mir im Sommer 2002 nach der ersten Entgiftung eine neue Brille verordnete und fragte ebenfalls nach meinen damaligen Augenvisuswerten und siehe da schon im Sommer 2002 hatte ich RA nur noch 80% und LA 70 % nach der Langzeittherapie wo mich dort auch ein Augenarzt untersucht hat aber nichts feststellte. Am14.02.03 stellte Dr. R***** dann noch einen Fernvisus von 60% beidseitig fest sowie eine epiretinale Gliose die bei Verschlechterung evtl. operiert werden muss. Wobei mir jeder Arzt bis jetzt abgeraten hat dies bloß nicht voreilig zu tun.

    Aus all diesen Fakten kann man erkennen was
    1. diese Langzeittherapie ab Dezember 2002 für mich noch für einen Sinn hatte. Nämlich keinen mehr weil ich so auf die Augen fixiert war, dass mich alles andere nicht mehr interessierte.
    2. in kürzester Zeit hat sich mein Fernvisus RA um 40% und LA um 20% verschlechtert wobei auch noch die Netzhauterkrankung dazukam. Für mich als Panikpatient eine Katastrophe. Der Entlassungsbericht der Therapieklinik war nach den Erkenntnissen ab dem 14.02.03 so nicht richtig und hätte längst revidiert werden müssen und nicht auch noch den Gutachtern als Vorlage für ihre Begutachtung dienen sollen um dort kräftig abzuschreiben. Die Therapieklinik habe ich im Februar 2002 von den augenärztlichen Ergebnissen in Kenntnis gesetzt wobei sie mir in ihrem Antwortschreiben nur mitteilen ließen dass es ihnen Leid tut. Aber auf die Idee ihren Bericht richtig zu stellen kamen sie erst im Jahr 2005 nach als ich ihnen den Vorwurf der Falscheinschätzung gemacht hatte nach dem mich der Neurologe aufgeklärt hatte.

    Ich war mir lange Zeit nicht im Klaren darüber was passieren würde wenn meine 85jährige Mutter nicht mehr einkaufen gehen könnte oder mein an Multiple Sklerose erkrankter Bruder kein Auto mehr fahren kann. Ich konnte im nüchternem Zustand nicht mal die banalsten Dinge des Alltags erledigen. Vor Verlassen des Hauses musste ich mehrere Benzos zu mir nehmen sonst ging gar nichts. Meine Augenprobleme gaben dem ganzen dann noch den Rest zu meinen desolaten Allgemeinzustand. Wenn ich etwas lesen möchte so muss ich meist die Lese und die Fernbrille gemeinsam benutzen und bekomme nach kürzester Zeit Kopfschmerzen dies gilt auch bei Gebrauch des PCs den ich nur mit Lesebrille nutzen kann und nach spätestens 1 Stunde aufhören muss weil dann alles verschwimmt. Meine Angst wieder rückfällig zu werden war immer präsent dies hat sich erst seit der letzten Entgiftung 2005 geändert. Ich hatte imme Angst dann aus einem Delirium nicht mehr zu mir zu kommen und daran in einer Psychiatrischen Einrichtung elendig zugrunde zu gehen. Es fiel mir vor 2005 schon mehr als schwer bei meinen Stimmungsschwankungen und depressiven Phasen die mich einhüllten wie eine Nebelbank das Haus auch nur kurzfristig zu verlassen.

    Jedes Mal wenn ich irgendeinen Termin hatte geriet ich schon Tage bzw. Wochen vorher so unter Stress dass ich mich auf nichts Wesentliches mehr konzentrieren konnte. Nach über 2 ½ Jahren Untätigkeit fiel dem Arbeitsamt nichts Besseres ein als mich auf ein Bewerbungschoaching zu schicken. Wofür?? Am 22.3.2005 war mein Anspruch auf ALG erschöpft. Ab dem 22.03.2005 hat mich Dr. W****** wegen Antidepressivaunverträglichkeit sowie Benzodiazepinabhängigkeit erneut für arbeitsunfähig erklärt. Das Rentenverfahren läuft weiter wegen meines Einspruchs nach § 109 SGG. Seit Februar 2005 bin ich auch bei Dr. R****** in psychiatrischer und bei Hr. S******** in psychotherapeutischer Behandlung. Nach einem Versuch mich mit SSRI Medikamenten zu behandeln stellten sich bei beiden Medikamenten eine Unverträglichkeit heraus. Dies stellte Dr. W****** im März 2005 fest. Ich lebe seitdem nicht mehr so zurückgezogen wie vorher und das bischen an mehr Lebensfreude die ich heute wieder geniesen kann ist mehr als ich mir jemals zu trämen gewagt hätte.

    Seit Januar 2005 habe ich wieder angefangen kleine Mengen Alkohol zu mir zu nehmen, dies hat sich bis Juni immer weiter gesteigert. Die erste Juni-Woche habe ich dann permanent so viel getrunken, daß ich den Überblick und die Kontrolle darüber verlor. Ich begab mich dann am 11.06.2005 erneut in die Klinik um einen Alkoholentzug unter ärztlicher Aufsicht zu machen, weil sonst die Gefahr bestanden hätte, daß ich wieder delirante Zustände bekommen hätte. Seit dem 11.06.2005 habe ich keinen Alkohol mehr angefasst dies habe ich einem Neurologen zu verdanken der extern hinzugezogen wurde und der mich als erster Arzt überhaupt darauf aufmerksam machte, dass man Medikamente vom Typ der Benzodiazepine nur sehr langsam ausschleichen darf weil alles andere unweigerlich wieder Rückfall bedeutet. Mein Dank nochmals an diesen Arzt er hat mir vermutlich das Leben gerettet. Heute versuche ich nun im Rahmen der Akzeptanz meine Probleme in den Griff zu bekommen mit Hilfe meines Therapeuten Hr. S*******. Mache mir seitdem jeden Tag einen Plan für den nächsten Tag und versuche diesen auch einzuhalten auch wenn es mir noch so schlecht geht um nicht weiter in der Isolation zu versinken. Heute im Juli 2006 wenn ich das letzte Jahre revuepassieren lasse so kann ich auf eine recht positive Entwicklung zurückblicken. Seit einem Jahr wieder Trocken und die Medikamente langsam herunterdosiert wobei mich auch das ADFD Forum und seine Mitglieder sehr motiviert haben. Ich werde zwar nie mehr so gesund werden als wenn dies alles nicht geschehen wäre, jedoch bin ich heute wieder in der Lage viele Dinge zu meistern die ich vorher für Undenkbar gehalten hätte. Die Verhaltenstherapie ist das Mittel der Ersten Walhl. Für mich jedenfalls ist das so vielleicht ist es bei anderen anders. Bin momentan bei 7mg Diazepam angelangt und werde mir noch genügend Zeit lassen für den Rest.

    Fazit:
    ·Die AOK hat mich 1985 mit meiner Krankheit alleine gelassen indem sie mir eine weitere psychotherapeutische Behandlung verweigerte die sehr gut angeschlagen hatte und damit indirekt zu meiner Benzosucht beigetragen. Denn erst 1986 habe ich aus Verzweiflung wieder zu dem Medikament gegriffen. Die Suchtproblematik war mir nicht bewusst. Die AOK hat mir 2005 mitgeteilt, daß ich zur Suchtberatung müsse weil ich Benzodiazepinabhängig bin. Die AOK tat so als wenn ihr dieser Punkt neu gewesen wäre. Zuerst bezahlt die Kasse Jahrzehnte lang ein Medikament und dann macht sie einem den Vorwurf daß man abhängig ist. Wo war hier die Kontrollfunktion der AOK die den Arzt darauf hinweisen hätte müssen was er hier verschreibt.
    · Dr. H******** hat1986 durch die leichtfertige Verschreibung von Betäubungsmitteln ohne Aufklärung und ohne Alternativen aufzuzeigen wie z.Bsp. einen Facharzt hinzuziehen oder einen Therapeuten einzubinden grob fahrlässig gehandelt.

    Politiker müssten schärfer durchgreifen denn diese leichtfertige Abgabe solcher Medikamente stellt absolut kein Kavaliersdelikt mehr dar!

    Arzte sollten sich wieder mehr auf das Heilen besinnen was eingentlich ihr Auftrag ist! Medikamente heilen keine Ängste!

    Ärzte wollen hochangesehene Bürger sein und sind nicht mal im Stande für ihre Taten Verantwortung zu übernehmen
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