Klick auf das Kreuzchen um das hier auszublenden ->


 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Vorstellung von Chiara/Anja

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
chiara63
Beiträge: 570
Registriert: 11.07.2008 22:30
Wohnort: Rhl.-Pf.
Kontaktdaten:

Vorstellung von Chiara/Anja

Beitrag von chiara63 »

Hallo allerseits

einiges steht bereits in meiner Signatur. Hier eine etwas ausführliche Vorstellung meiner Person.
Ich nehme - mit teilweise längeren Unterbrechungen - seit etwa 12 Jahren verschiedene Antidepressiva. Die erste schwere Depression hatte ich 1996 - damals wusste ich nocht nichts von "psychischen Erkrankungen", ich weigerte mich, einen Psychiater aufzusuchen, weil ich ja nicht "irre" war - ich wusste es nicht besser!

Mittlerweile hab ich einen langen Weg hinter mir - mit Tavor-Entzug, der mir offenbar relativ schnell gelungen ist, allerdings stationär. Trotzdem waren diese Tage in der Klinik mit Schweißausbrüchen, dass ich dachte, unter der Dusche zu stehen, Alpträumen, obwohl ich eigentlich nicht schlief die schlimmsten bisher.
Reaktionen des Nachtpersonals, als ich zitternd und bebend vor Angst und Enzug vor ihnen stand und zu hören bekam - während der Pfleger weiterhin auf seinen spannenden Fernsehfilm schaute und sich nicht mal umdrehte - ich wüsste ja, dass ich etwas nehmen könnte - wenn ich das nicht wollte, sollte ich eben wieder ins Bett gehen.......Als mir morgens die Kaffeetasse aus der Hand glitt, weil ich meine Hand vor Zittern nicht unter Kontrolle bekam, war für mich wohl das Schlimmste anschenend bereits überstanden.
Danach immer kurze Zeiten, in denen ich mich wieder gefangen habe, dann doch wieder Einbrüche und immer wieder Kliniken oder Therapien, bzw. Psychiater.-

Nach der Entlassung halfen mir immer wieder TCM, Johanniskraut und ein AD, wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen. Leider kann ich mir mittlerweile die Akupunktur, die mir sehr geholfen hatte, nicht mehr leisten, da meine Kasse keinen Cent übernimmt.

Gelernt habe ich in einem Verlag Industriekauffrau, gearbeitet in der Buchhaltung - nach der Geburt meiner Tochter (1989) kündigte ich und blieb bis zur Trennung von meinem Mann (2000) zuhause. NAch der Trennung begann für mich eine Odysee: Sozialhilfe, die Wohnung sollte mir und meinen Kids gekündigt werden, weil zu groß, ich selbst schwer depressiv und erstmals in meinem Leben nicht nur auf mich allein gestellt, sondern auch allein für zwei heranwachsende Kinder verantwortlich.
Nach einem Jahr klappte ich völlig zusammen, nahm sämtliche Tabletten, die ich finden konnte, hab rechtzeitig aber noch den Notarzt alarmiert und kam in die Klinik.

Irgendwann - dann schon in der ersten Reha meines Lebens - begann ich zu verstehen - und fasste den schwersten Entschluss meines Lebens: ich entschied, dass ich nicht für zwei Kinder die Verantwortung übernehmen konnte, wenn ich nicht lernte, sie für mich selbst zu übernehmen. Die Kinder blieben beim Vater, er zog in unsere alte Wohnung, ich selbst saß auf der Straße, hatte keinen Cent, da das Sozialamt erst "prüfen musste", warum ich denn nicht arbeiten gehen konnte.Beruflich war ich nach nunmehr 12 Jahren, ohne jede PC-Erfahrung, kaum vermittelbar.
Ich hab mich dann mit Hilfe des Sozialen Dienstes der Reha an eine Soz. Therapeutische Beratungsstelle gewandt, bekam innerhalb kurzer Zeit Hilfe, fand eine Wohnung, konnte eine Berufliche Rehamaßnahme machen und arbeit seit 2003 in einem Betrieb für psychisch kranke Menschen.

Trotz dieser Fortschritte ist es mir bisher nicht gelungen, gänzlich von einem AD loszukommen - wie der letzte Vesuch aussah, hab ich hier bereits geschildert.
Seit zwei Jahren lebt meine inzwischen 19jährige Tochter bei mir und ich merke, dass es jetzt wohl an DIE Punkte geht, die ich bisher in meinen Therapien ausgelassen hatte, weil einfach zu schmerzhaft.
Daran arbeite ich - und daran, es irgendwann zu schaffen, ohne jedes AD auszukommen. Aus diesem Grund bin ich auf dieses Forum gestoßen, das mir schon sehr weitergeholfen und meine Einstellung teilweise geändert hat! Auch nach meinem 45. GEburtstag arbeite ich immer noch weiter an mir :)

Liebe Grüße
Anja
Diagnose: redidivierende Depressionen, gen. Angststörung!

- Seit 1996 immer wieder auftretende, mitunter sehr starke Angstepisoden.
- 1996 erster Klinikaufenthalt, Einstellung auf saroten und Tavor.
- 1998 Tavorabhängigkeit, stat. Entzug.
- Von 1998 bis 2003 versch. Antidepressiva (Saroten, Zoloft, Fluoxetin, Remergil, Trevilor)
- Von 2003 bis 2006 ohne Psychopharmaka
- 2006 extremer Rückfall, erneut Einstellung auf AD, Trevilor und Lyrika.
- 2008 Umstellung von Trevilor (Nebenwirkungen) auf Cipralex. Von Ende 2008 bis 2010 ohne ADs.
- 2010 schlimmster Rückfall bisher. Stat. Aufenthalt von Aug/Ende Nov. Extreme NEbenwirkungen bei Cipralex (Angst, Übelkeit, Erbrechen), Umstellung auf Cymbalta, Remergil und Lyrika.
- Im Lauf von 2011 Reduzierung von Lyrika und Remergil, schließlich Absetzung von Remergil ohne Probleme.
- 2013 Versuch "cold Turkey" von Cymbalta, aber extreme Entzugserscheinungen (Übelkeit, Schwindel, Zittern, Träume, usw.) deshalb wieder Rückgang auf die vorige Dosis. Jetzt langsamer Entzug.
Stand: Anfang Juli 2013
Gesperrt