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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Hallo alle zusammen!

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Hallo alle zusammen!

Beitrag von Lotus »

Hallo,

ich bin durch das Kompetenznetz Depression auf dieses Forum gestoßen. Ich bin ganz fasziniert, wie positiv dieses Forum ist.
:roll:
Meine Geschichte:

Ich habe seit meiner Kindheit immer wieder sehr ernste psychische Probleme. Für Außenstehende am auffälligsten sind schlimme Weinkrämpfe mindestens zwei mal im Jahr. In manchen Jahren sind sie schlimmer, in manchen Jahren besser. Von 1997 bis 2002 hatte ich gar keine Weinkrämpfe. Das war für mich ein großes Geschenk.

Nach einer schief gelaufenen Ehe hatte ich 1995 richtig schlimme Depressionen. Da mir klar war, dass meine Kindheit eine wichtige Rolle spielt, habe ich eine tiefenpsychologische Therapie gemacht, die mir tatsächlich sehr geholfen hat. Mein Therapeut war übrigens ein sehr humorvoller Mensch, der auch fand, dass es besser ist, zu gucken, was den Menschen gesund hält oder macht.

Leider ist meine finanzielle Situation beschissen, und ich bin darauf psychisch schlecht vorbereitet. In einer schwierigen Phase, als ich die Therapie schon weitgehend hinter mir hatte, bekam ich eine Phase sehr großer Antriebslosigkeit. Da bekam ich dann Seroxat (Wirkstoff Paroxetin) verschrieben.

Meine Nebenwirkungen: Gewichtszunahme, Libidoverlust, Schläfrigkeit, Speichelfluss

Auch ich sehe aus, als sei ich im fünften Monat schwanger. Es gibt schlimmeres.... Im Moment denke ich, bis ich finanziell besser zurecht komme, nehme ich vielleicht das Paroxetin weiter.

Ich finde Psychopharmaka aber grundsätzlich nicht gut, und versuche deshalb in meiner Lebensführung darauf hinzuwirken, dass ich eines Tages ohne leben kann. Dadurch, dass ich schon immer psychisch belastet war, ist es für mich auch schon immer ein wichtiges Thema gewesen „gut" zu leben.

Ich versuche moderaten Ausdauersport zu treiben. Ich bin allerdings in einem wirklich erstaunlichen Ausmaß unsportlich, so dass das für mich wirklich schwer ist. Immerhin mache ich viele Wege mit dem Fahrrad, und habe im letzten Sommer unter tatkräftiger Unterstützung eines guten Freundes Inlineskaten gelernt.

Im Moment versuche ich, meinen Uniabschluss nachzuholen und meine Einsamkeit zu überwinden. Ich glaube, ich brauche dazu psychotherapeutische Hilfe. Gerade bin ich aus Verhaltenstherapie herausgeflogen. Damit bin ich ganz zufrieden. Die Therapeutin hat nicht gut zu mir gepasst. Jetzt suche ich mir jemand anderes. Ich will das diesmal gründlicher angehen. Die erste Therapeutin war mehr ein Schnellschuss.



Ich wünsche Euch allen viel Kraft,



Lotus
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
Uschi
Beiträge: 527
Registriert: 22.12.2003 08:41

Beitrag von Uschi »

Hallo Lotus,

herzlich willkommen hier im Forum. Es freut mich, dass Du es als positiv empfindest. So wie ich Deinen Bericht verstanden habe, scheinst Du im Moment ja gut zurecht zu kommen. Mit der Therapeutensuche ist das nicht immer einfach. Manchmal muss man auch zu mehreren bis man den richtigen findet der zu einem paßt. Dazu wünsche ich Dir viel Erfolg.
Wenn Du irgendwann mal soweit bist, dass Du das Paroxetin absetzten willst, solltest Du das jedenfalls sehr langsam tun. Sicherlich hast Du Dir schon das Info Paket durchgelesen. Wenn Du noch irgendwelche Fragen hast, dann melde Dich. Wir werden Dich so gut es geht unterstützen.

Wünsche Dir auch viel Kraft auf Deinem Weg

Uschi
Depression mit Angststörung
2002 bis Nov.2005 Paroxetin zum Teil bis 40mg
Zahlreiche Absetzversuche, immer wieder gescheitert an heftigen Absetzsymptomen:
nun seit 24. Nov. 2005 ohne Paroxetin!
seit 09.01.05 600mg Laif ( Johanniskraut)
Oliver
Gründer
Beiträge: 11072
Registriert: 10.10.2003 23:58
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 420 Mal

Beitrag von Oliver »

Hallo Lotus.

Willkommen im Forum :)

Du sagst, dass Deine Kindheit ein wichige Rolle spielt. Das glaube ich auch - aber es ist nicht unbedingt gesagt, dass Dir die Aufarbeitung Deiner Kindheit (In Form einer Psychoanlayse z.B.) bei Deiner heutigen Problematik wirklich weiterhilft. Bei Depressionen sind Therapien wirkungsvoller, welche sich mit Deiner jetzigen Wahrnehmung der Welt befassen und Dir Strategien an die Hand geben, anders damit umzugehen, bzw. die Geschehnisse anders zu interpretieren. Was für eine Art von Therapie willst Du denn machen?

Oliver
Ich sag jetzt auch einfach mal in meiner Signatur Hallo und Tschüss :)

Bitte beachten:
Bitte melde Beiträge, die gegen die Regeln verstoßen über einen Klick auf das Ausrufezeichen oben rechts im problematischen Beitrag und erkläre in der Meldung was das Problem ist. Das Team wird sich dann darum kümmern. Da das Team nur ehrenamtlich in der Freizeit aktiv ist, kann das allerdings auch mal dauern.

Wenn es um Probleme direkt mit Entscheidungen des Teams geht, dann wende Dich bitte per PN oder mail ( forenmaster@adfd.org) an mich.
Lotus
Beiträge: 80
Registriert: 27.06.2004 18:24
Wohnort: Berlin

Willkommen im Forum

Beitrag von Lotus »

Hallo Oliver,

uff, ich habe gerade eine lange Antwort offline geschrieben, als ich zum Senden wieder online gehen wollte, war der Text weg. Shit happens.

Also Oliver, Du kannst nicht wirklich wissen, welche Rolle m e i n e Kindheit bei m e i n e r Depression spielt. :)

Meine nächste Therapie wird eine modifizierte Form der Verhaltenstherapie sein. Eine Verhaltenstherapeutin hat gerade die Therapie mit mir abgebrochen. Ich bin ganz froh darüber. Diese Therapie hat mir zwar mehr geholfen als keine Therapie aber im Vergleich zu meiner hervorragenden ersten Therapie war es doch eine ziemliche Katastrophe.

Ich überlege mir gerade eine Strategie, wie ich zu einem oder einer besseren Therapeutin komme. Dabei ist mir ein integerer Mensch genauso wichtig wie die Therapieform.

Ganz klar mein eigenes Wohl in den Mittelpunkt der Therapeutensuche zu stellen ist für mich nicht so selbstverständlich. Sollte ich also einen guten Therapeuten finden, ist das nicht nur an sich ein Erfolg, sondern dazu auch noch an sich ein Art erfolgreicher Therapieschritt. :D

Gruß,

Lotus
1995 Selbstwertneurose, neurotische Depression, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Besserung ohne Medikamente
1998 schwerer Rückfall: 20 mg Paroxetin zur Antriebssteigerung,
Absetzversuch: von 02.02.05 bis Juni 05 null, ab Juni 05 10 mg Escitalopram
Diagnose: bipolar schizo-affektive Störung. Medikation: 600 mg Seroquel, 22,5 mg Mirtazapin, 40 mg Citalopram
Oliver
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Beitrag von Oliver »

Hallo Lotus
uff, ich habe gerade eine lange Antwort offline geschrieben, als ich zum Senden wieder online gehen wollte, war der Text weg. Shit happens.
Meist kannst Du die Katastrophe abwenden, indem Du dann sofort ALT+Pfeil links auf der Tastatur (oder die Zurück Taste im Browser) drückst - das bringt Dich zurück zur vorherigen Seite und dann kannst Du den Text herauskopieren und online wieder einsetzen.
Also Oliver, Du kannst nicht wirklich wissen, welche Rolle m e i n e Kindheit bei m e i n e r Depression spielt.

Ist mir völlig klar ... ich sagte ja schon, dass ich auch glaube, dass die Kindheit bei der Entstehung von Depressionen eine wichtige Rolle spielen kann - der Nutzen der Aufarbeitung derselben zur Überwindung der Depression, wird aber wohl überschätzt ...

Alles Gute
Oliver
Gesperrt