Ich danke erst mal, dass es dieses Forum gibt. Habe gerade viele spannende Artikel gelesen.
Nun bin ich selber etwas sehr verzweifelt und würde mich freuen über ein zwei Gedankenanstösse von aussen da ich in der emotionalen Zwickmühle stecke.. Falls Ulrich etwas schreiben könnte wäre das super, da du Ulrich viel über Bipolare Störung bescheid weisst.
Meine Fragen zu meiner untenstehende Geschichte sind folgende:
-Ist eine evtl. eine Klinik momentan die beste Entscheidung?
-Warum bin ich nicht Depressiv in meinen Träumen?
-Ist das Gefühl von alles ist egal wegen dem Medikament oder wegen der Depression?
-Warum brauche ich bei der 3 Depression 200mg Quetiapinum XR und bei der 2 Depression waren 100mg XR Quetiapinum genug?
-Was für Test könnte ich noch machen um meine Situation/Diagnose besser zu verstehen? Evtl. Stoffwechsel Tests oder so?
-Blick in die Zukunft… wie bleibe ich stabil und muss ich nun wirklich mein Leben lang Medikamente nehmen? Wenn ja ist es besser Quetiapinum zu nehmen oder eher Lithium?
Meine Geschichte ist folgendermassen, es tut mir leid der Text wurde etwas sehr lang…

Alter: 31
Männlich
Kindheit, Jugendjahre etc. sehr schön, jedenfalls ist mir Bewusst kein Kindheitstrauma oder so bekannt. Vom Typ her immer der Suchende, viel Denkend, feinfühlig, kreativ und etwas verträumt, mache viel Yoga, Meditation, bin mehr oder weniger Vegetarier, Bewusst unterwegs, Beruf Masseur und Kinesiologie aber meine Berufung ist mir noch immer ein Rätsel da ich bis jetzt die Berufung nicht gefunden habe… Job gefällt mir bin aber nicht sehr mit Herzen dabei ausser beim Yoga Unterrichten.
Alkohol trinke ich sehr sehr wenig und Drogen nimm ich keine. Vielleicht ein mal pro Jahr ein/zwei Züge von einem Joint...
Also jetzt der Bipolare Weg :-/
Kurz in facts:
Diagnose: Bipolar 2 mit Hypomanie. In der Anfangsphasen der Depression - Ultra rapid cycles...
1 Hypomane Phase Jan 2013 bis ca. Dez 2013 (12 Monate)
1 Depression Jan 2014 - Okt 2014 (10 Monate) aktutphase - April - August
Medikamente: nur 4 Tage Sertralin im Mai 2014 dann rest ohne Medikamente
2 gute Phase evtl. Hypomanie Nov 2014 - Mai 2015 (7 Monate)
2 Depression Juni 2015-Dez 2015 (7 Monate) akutphase mitte August - Nov
Medikamente: ab November Quetiapinum 100mg (Seroquel XR)
3 gute Phase evtl. Hypomanie Jan 2016-mitte oktober 2016 (10Monate)
3 Depression - mittte Oktober bis Jetzt (aktuphase Dezember bis jetzt)
Medikamente: Seit November Quetiapinum (Seroquel XR) 2 Wochen 50mg, dann keine Verbesserung dann 2 Wochen 100mg, keine Verbesserung nur schlechter, dann 8 Tage 150mg Quetiapinum keine Verbesserung starke Suizidgedanken und jetzt seit 3 Tagen 200mg, Suizidgedanken fast weg.
Im Januar 2013 - Dez 2013 hatte ich das beste Jahr meines Lebens... Alles war wunderbar, ich war regelrecht verliebt ins Leben. Probleme gab es nicht, nur Lösungen. Alles war wunderbar… Ich kam damals gerade von Indien zurück, meine Schwester dachte sogar ich sei erleuchtet da es mir so gut gieng (haha)
Dann im Januar 2014 hat es langsam angefangen, ich wurde schneller gereizt, Konzentrationsschwierigkeiten, Nervosität, innere Unruhe machte sich breit, ich habe immer weniger gelacht und immer weniger Freude gespürt.... Es wurde immer schlimmer ich habe mich immer mehr von mir selbst entfremdet und meinen Körper immer weniger gespürt. Kurz gesagt ich steckte in einer Depression...
Dann viel zu spät im April 2014 ging ich endlich zum Hausarzt und ich hatte einen sehr sehr hohen Vitamin B12 Mangel. Ich bekam 5 spritzen für VtB12 in Abständen und das Antidepressiva Sertralin. Nach 4 Tagen habe ich damit aufgehört da ich sehr Suizidal wurde. Dann folgte bis im Okt 2014 ein langer schwerer Weg ohne Medikamente (Da ich mir nicht zugestehen wollte Medikamente zu brauchen, .) Habe damals viele natürliche Heilmittel benutzt, und hatte einen starken Drang gesund werden zu wollen. Sport, Natur und natürliche Heilpraktiken. Und bin regelmässig in die Psychotherapie.
Diagnose Bipolar 2 mit Hypomanie
Dann im Oktober 2014 kam ich aus der Depression, dachte dass wird mir nie wieder passieren. Dachte habe viel daraus gelernt und war sogar dankbar dafür. Wurde viel ruhiger im Inneren und habe gedacht wenn du so etwas überlebt hast und sogar ohne Medikamente dann kann jetzt gar nichts mehr schief gehen. Habe nicht an die Diagnose geglaubt sondern dachte es war ein einmaliges Erlebnis.
Von Okt 2014 - Mai 2015 gieng es mir wieder super. Bin total aufgelebt habe das Leben wieder voll genossen und war einfach nur Dankbar wieder so lebendig zu sein. Habe viel gereist, getan und das Leben so richtig aufgesogen.
Dann im Juni 2015 hat es wieder angefangen dass ich mich immer etwas unruhig fühlte, nicht wirklich konzentriert etc… habe aber diesen Gefühlen viel zu wenig Achtung geschenkt, denn ich dachte eine Depression passiert sowiso nie mehr. Dies habe ich fast bis mitte August so hingeschoben und wenig unternommen. Ich dachte einfach immer ich habe momentan nicht so eine gute Phase…
Mitte August dann haben sich die Symptome verstärkt und im September steckte ich wieder in einer Depression mit Rapid-Cylcles. Am Anfang wollte ich es wieder selber schaffen ohne Medikamente und habe viel Zeit verloren. Dann im November 2015 bekam ich Quetiapinum 50mg, und nach einer Woche 100mg… 3 Wochen später ging es mir viel Stabiler und ich habe relativ schnell wieder Boden unter den Füssen gehabt…
Dann ging es mir sehr gut von Januar 2016 bis im Oktober 2016. (Ging nicht mehr zur Psychotherapie).
Ab Januar 2016 ging es mir wieder gut und ich nahm nun zur Prophylaxe 100mg Quetiapinum (Seroquel XR). Im März 2016 bin ich auf 50mg runter da es mich so müde machte. Mit 50mg fühlte ich mich viel besser und ausgeglichener.
Im Juni 2016 bin ich dann auf 25mg runter… (also ich habe die XR Pille zerbrochen, ja ich weis das sollte man nicht machen). Der Psychiater hat gesagt wenn ich trotzdem stabil bin sei dies ok.)
Dann wahrscheinlich mein SEHR grosser Fehler im August 2016… Ich dachte, ich fühle mich so gut. Ich werde nun das Medikament absetzen und habe ohne Rücksprache mit dem Psychiater das Medikament ganz abgesetzt…Wieder dachte ich Diagnosen fürs Leben gibt es nicht. Ich habe ein stabiles Leben, gute Soziale Kontakte, ich möchte nicht mein Leben lang abhängig sein von einem Medikament und habe es ganz abgesetzt.
Dann mitte Oktober 2016 hat es wieder angefangen ich fühlte mich wieder innerlich unruhig, dachte viel nach über die Zukunft, war schneller erschöpft, weniger belastbar, habe mich langsam von meinen Freunden zurückgezogen, ging weniger in die Natur und wurde immer mehr Leer im Inneren.
Die Alarmglocken haben dann schnell geläutet und habe sofort mit Seroquel XR 50mg angefangen. (ohne Absprache mit Psychotherapeut) nach 2 Wochen ging es ein wenig besser und ich habe eine Woche ausgesetzt (fragt mich nicht warum… ich dachte irgendwie dass die schlechten Tage vielleicht ganz normal waren und zum Leben gehören (also nicht Bipolare Störung).
Dann nach einer Woche ging es auf einmal viel schlechter ich bekam Angst und habe dann direkt mit 100mg angefangen.
Nach 2 Wochen als überhaubt keine Verbesserung auftrat sondern alles nur schlechter wurde habe ich den Psychiater wieder kontaktiert und er hat gesagt ich muss auf 150mg Seroquel XR. Bei diesem Zeitpunkt war ich total entfremdet, spührte mich nicht mehr, hatte innere Rastlosigkeit und innere Verzweiflung. Habe aufgehört mit meiner Arbeit da ich es mir nicht mehr zumutete...
Mit Seroquel XR 150mg ging die innere Rastlosigkeit und Unruhe weg… aber eine noch grössere Leere tat sich auf und eine totale Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben. Gefühle hatte ich keine mehr. Alles war egal. Ich fing an grosse Suizidgedanken zu haben.
Nach 8 Tagen 150mg Quetiapinum hat Psychiater entschlossen ich soll hoch auf 200mg hoch.
Dies ist nun 3 Tage her… Suizidgedanken sind fast weg (also macht euch bitte keine Sorgen). Geht es mir nun besser? Vielleicht ein wenig sonst hätte ich wahrscheinlich nicht die Kraft all dies zu schreiben…
Tagsüber bin ich überhaupt nicht müde obwohl ich 200mg XR Seroquel nehme… Ich schlafe eigentlich gut. Gefühle habe ich aber nach wie vor keine. Das Leben und die Zukunft sind mir wie egal. Habe Lebensüberdruss, und habe keine Lust mich wieder in der Gesellschaft einzubringen. Sehe nur negatives und sogar, dass meine Schwester Zwillinge erwartet ist mir egal...Auch der Wunsch auf Heilung ist leider eher gering was mich beängstigt. Diese Leere und dieses Verhalten machen mir Sorgen, denn ich weis, dass ich normalerweise überhaupt nicht so bin… Trotzdem kann oder scheint mir ich kann es nicht ändern...
Ich habe momentan ein fast naives Verhalten wo ich den Kopf in den Sand stecke und hoffe dass die Depression sich von alleine löst...
Ich versuche ca. 2 Stunden pro Tag nach draussen zu gehen. Esse sehr viel (habe sehr viel Lust auf Zucker). Sehr trockener Mund und immer Durst. Am Abend ist die Stimmung eher besser als am Morgen.
Mehr weis ich nicht zu schreiben…

Tut mir leid, für so viel Schreiben… Ich hoffe der Text macht trotz meinem momentanen Zustand irgendwie Sinn...
ich wünsche allen ein gutes neues Jahr und dass das Jahr 2017 uns allen viel Freude und Sonnenschein im Herzen bringt…

Alles liebe,
mauro