hier mal ein kleiner Hilferuf, was für mich leider echt untypisch ist


Und was hab ich davon? Trotzdem das Gefühl, dass ich nie richtig tief glücklich oder zufrieden bin


Ich würde gerne konkret wissen, ob jemand Ideen und Erfahrungen hat, neue Denkmuster ins Unterbewusstsein zu integrieren. Ich versuche es aktuell durch das Anhören von Sätzen, die alte Sätze ersetzen sollen. Aber bin auch gerne offen für eure Vorschläge.
Noch ein paar mehr Infos zu mir:
Ich bin hier ins Forum gekommen, weil ich den Ausschleichkampf mit Abilify hinter mich gebracht habe und jetzt bin ich in der Phase danach. Ich wollte gerne rausfinden, weshalb es mir wirklich schlecht gegangen ist. Die Diagnose, von den psychiatrischen Ärzten damals war falsch, da bin ich mir sicher. Denn da hat sich niemand die Mühe gemacht meine Lebensgeschichte mal genau anzuschauen. Mittlerweile glaube ich auch zu wissen, wo meine Probleme her kamen. Ich hatte kurz vor meiner akuten Krankheit gleich 3 Traumata nacheinander erlebt. Und in meiner Kindheit gab es da auch noch viel unverarbeitetes.
Da ich jetzt nachdem ich abgesetzt habe gespürt habe, dass manchmal Stress und Panik in mir hochsteigen, habe ich gemerkt, dass ich diese Ereignisse wohl noch garnicht verwunden habe. Ich traue aber normalen Psychologen und Psychiatern nicht so ganz über den weg und habe deswegen einen Kurs von einem YouTuber gekauft, den ich sehr mag. (Ich bin zweisprachig und der Kurs ist Englisch).
Ich hab die Übungen leicht für mich abgewandelt gemacht (bin noch nicht komplett durch) und stehe jetzt mit einem Haufen Erkenntnissen da, bei denen ich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen könnte, wie ich mich selber in den letzten Jahren ins unsichtbare Leid gezwungen habe, weil ich nicht wusste wohin sonst mit meinem Schmerz. Ich denke bei mir liegt eine Kombination aus "Childhood Neglect", Trauma, Krisenherden und dann jetzt im Erwachsenenalter erneute Traumatisierung vor. Jetzt habe ich rausgefunden, dass die Psyche sich durch verschiedene defense mechanisms schützt. Und davon hab ich fast die ganze Palette benutzt und zwar bis zu einem Punkt an dem es selbstschädigend geworden ist.
Die meisten Strategien habe ich mehrfach benutzt und zu verschiedenen Problemen, aber hier ist mal ein Ausschnitt...
Verdrängung: Ich habe meine Kindheitserinnerungen an meine Großmutter verdrängt, weil es zu schmerzhaft war, dass ich sie nach ihrem Tod nicht wiedersehen werde. Und zwar so sehr, dass es sich fast schon wie eine Amnesie angefühlt hat.
Reaktionsbildung: Ich habe Mitleid mit meinem Alkoholikervater entwickelt, statt die Aggression darüber, wie er mich fertig gemacht hat, ausleben zu können
Regression: Ich habe das Bedürfnis gewisse Dinge aus meiner Kindheit zu tun, um mich beruhigen zu können und auch ab und an einen Rückfall in kindliche Verhaltensmuster.
Progression: Ich habe mich als Kind wie eine kleine Erwachsene verhalten, weil mein Umfeld es erforderlich gemacht hat.
Verleugnung: Den Tod meines Großvaters beziehungsweise die Tatsache, dass ich nie mehr mit ihm reden kann, habe ich irgendwie vor mir selbst verleugnet.
Vermeidung: => Der Genuß von Essen, wegen Trennungsschmerz von früh verstorbenen/durch Krankheit entzogenen Eltern
Verschiebung: Aggressionen gegen Alkoholikervater habe ich gegen andere bzw. mich selbst gerichtet
Spaltung: Leistung gut, Scheitern nicht verzeihbar
Verneinung oder Affektisolierung, da bin ich nicht sicher welches der richtige Begriff ist: Trennung von Mutter durch ihre Krankheit als nicht schlimm verbucht
Projektion: Ich habe versucht anderen zu helfen, statt sie zu bitten mir zu helfen. Denn in Wirklichkeit war ich selbst ratlos und hilflos. Wenn sie ein ähnliches Problem hatten, habe ich versucht es bei ihnen zu lösen statt bei mir.
Introjektion und Identifikation: Emotionskälte anderer mir gegenüber in Situationen in denen ich traurig war, habe ich mir selbst gegenüber auch übernommen
Identifikation mit dem Aggressor: Rechtfertigung des missbräuchlichen Verhaltens anderer mir gegenüber, Schuldgefühle, dass ich der Auslöser für das aggressive Verhalten war
Intellektualisierung: Schuldig im Sinne der Anklage

Rationalisierung: Mache ich dauernd, weil ich Gefühle als keine Rechtfertigungsbasis für mich selbst anerkenne. Die Gefühle anderer schon, meine eigenen nicht
Somatisierung bzw. Konversion: Magen-Darm-Geschichten.
Entwertung/Idealisierung: Essen an sich habe ich komplett entwertet und Leistung idealisiert
Autoaggression: Vorwürfe mir selbst gegenüber zum Beispiel als Kind so egoistisch gewesen zu sein Zeit meiner Mutter in Anspruch nehmen zu wollen, obwohl die Großmutter im Sterben lag.
Isolierung: Den Mechanismus check ich nicht ganz - ich glaube ganz emotionslos war ich aber nie zu vergangenen Erlebnissen. Höchstens wenn ich es in einem Rahmen jemandem erzählt habe, bei dem ich mich nicht emotional fallen lassen konnte oder wollte. Ganz neutral war ich meistens nicht, wenn dann habe ich Emotionen wie Angst etc. unterdrückt und nur Wut gefühlt.
Selbstneutralisierung: [highlight=yellow]Literally my life in den letzten 15 Jahren. Das könnte wirklich die Kapitelüberschrift sein
[/highlight]
Oh man irgendwie ist mir ziemlich peinlich, was ich da für ein Arsenal aufgefahren habe über die Jahre


Ich denke ein wichtiger erster Schritt ist schonmal, dass ich es mir bewusst gemacht habe

Ich weiß übrigens auch nicht, ob ich manche Mechanismen falsch verstanden habe oder ob es nicht auch sinnvoll ist ab und zu darauf zurückzugreifen. Aber jetzt will ich die auf jeden Fall abwerfen und wieder zurück zum fühlenden Lebewesen, was sich darunter verschanzt hat, um zu überleben.
Was ich nicht machen werde ist mit einem Psychologen zu arbeiten - ich denke wenn dann eher mit einem Coach. Lieber wäre es mir aber fast allein oder mit Freunden.
Hat von euch vielleicht auch jemand Erfahrung mit NLP? Kann das helfen Denkmuster zu ändern?
Liebe Grüße und Danke!