Ich schreibe Euch hier, weil Ich ein paar Fragen habe zu verschiedenen (Absetz?)Symptomen von Neuroleptika habe.
Zuletzt waren es die Neuroleptika mit den Wirkstoffen Risperidon (2mg) und Pipamperon (80mg), die Ich abgesetzt habe.
Erst das Pipamperon innerhalb von 2 Wochen auf 0mg (Eine Woche halbe Dosis , also 40mg dann eine Woche nochmals halbiert auf 20mg und dann nichts mehr genommen).
Das Risperidon habe Ich innerhalb von 4 Wochen komplett abgesetzt (Zwei Wochen halbe Dosis, also 1mg und dann nochmal 2 Wochen mit 0,5mg und dann auf 0mg).
Dieser Prozess wurde von meinem Psychiater „betreut“. Also Ich habe da nichts eigenmächtig abgesetzt.
Seit jetzt ungefähr Mitte Januar bin Ich „Neuroleptika-Frei“. Das wären dann ca. 2.5 Monate...
Seit ein paar Wochen leide ich unter körperlichen und psychischen Symptomen, wo Ich mir nicht ganz so sicher bin, woher diese kommen. Nur weiß Ich, dass Ich diese Symptome definitiv noch nicht hatte, als Ich noch unter dem Einfluss von Neuroleptika stand...
Daher wollte Ich hier einfach mal nachfragen, ob das vielleicht auch schon jemand so erlebt hat oder mir vielleicht sogar Tipps geben könnte, wie Ich gegen diese Symptome arbeiten kann...
Aber erst noch ein paar „Fakten“ über mich:
Weiblich 22 Jahre
Aktuelle Diagnosen:
Zwangsstörung (Handlungen&Gedanken gemischt)
Depressionen
Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Aktuelle Medikation:
Bupropion 300mg morgens
Fluvoxamin 100mg abends
Also, jetzt dann endlich zu meinen körperlichen Bzw. Psychischen Symptomen.
Ich habe innerhalb der letzten 12(?) Wochen mehr als 12kg abgenommen (körperliches Symptom). Ich habe Null Appetit und das Abnehmen nimmt kein Ende (Bin aber noch im oberen NG). Des Weiteren habe Ich ziemlich verspannte Muskeln, direkt nach dem Ausschleichen habe Ich meinen Kiefer unbewusst so stark zusammengepresst, dass Ich Zahnschmerzen bekommen habe, was jetzt zum Glück nicht mehr so krass der Fall ist. Trotzdem bin Ich verspannt, vor allem im Nacken- und Schulterbereich.
Das körperliche Symptom, was mich am meisten belastet, sind meine seit Wochen überempfindlichen Brüste... Sie sind ziemlich druckempfindlich und schmerzen auch. Zudem kommt seit ein paar Wochen meine Regelblutung unregelmäßig und ist zudem noch ungewohnt krass schmerzhaft. Das kenne Ich sonst gar nicht von mir... Also weder die schmerzenden Brüste, noch die unregelmäßige und schmerzhafte Periode...
(und ja, Frauenarzt wäre durchaus sinnvoll, ist aber traumabedingt echt ne Überwindung)
Die psychischen Symptome äußern sich hauptsächlich darin, dass Ich wieder sehr mit meinen Zwängen zu kämpfen habe und sehr reizüberflutet bin, wenn Ich von mehreren Menschen umgeben bin, z.B. An einem etwas volleren, lauten Bahnsteig...
Ich habe ständig das Gefühl in Gefahr zu sein, wenn da ein paar mehr Menschen in meiner Umgebung sind und ein leichtes Gefühl von Panik und Angst steigt in mir hoch. Ich bin dann Ultra angespannt und schaue mich nur noch nach potentiellen Gefahren um...
Des Weiteren bin ich momentan ziemlich schnell reizbar und manchmal kocht einfach eine Wut in mir hoch, die Ich aber noch unterdrücken kann...
Ich kenne das so alles überhaupt nicht von mir... Vor allem diese nervösen Angstzustände, wenn Ich unter Menschen bin bereiten mir zunehmend Sorge...
Ich habe quasi unter Menschen ziemlich oft die unbegründete Angst, im nächsten Moment angefasst/angegriffen zu werden... Ich habe das Gefühl, langsam nimmt das ganze paranoide Züge an, aber das ist ja nur meine subjektive Sicht der Dinge.
Ich hoffe, dass mir hier jemand weiterhelfen kann, wie Ich mit der Situation umgehen kann, insbesondere in Bezug auf die Brust-Problematik und die Ängste unter Menschen...
Ich habe aber noch viele weitere Neuroleptika (und Benzodiazepine und Antidepressiva) eingenommen, quasi einmal querbeet durch Psychopharmaka-Welt. Ich versuche jetzt hier mal meine „Medikamentenlaufbahn“ darzustellen... Ich fürchte aber, dass meine „Laufbahn“ nicht zu 100% vollständig sein wird, weil Ich teilweise überhaupt keine Ahnung hatte, was Ich da überhaupt „schlucke“...
Seit 2011 Herbst
Diagnosen:
starke Zwangsstörung
schwere Depression (ohne psychotische Symptome)
Medikation:
Bis zu 150mg Fluvoxamin
Frühjahr-Herbst 2013 (1. Mal Aufenthalt KJP geschlossene Abteilung):
Diagnosen:
Schwere Depression (ohne psychotische Symptome)
Zwangsstörung
Medikation:
Fluvoxamin abgesetzt im Juni
Quetiapin 300mg ab Mai, Ab Juni 600mg Quetiapin
Melperon 75mg ab Juni (Abgesetzt im Oktober)
Escitalopram 10mg ab August
Lorazepam 2.5mg als Bedarf
November 2013 (2. Mal KJP):
Diagnosen:
Schwere Depression (ohne psychotische Symptome)
Zwangsstörung
Medikation:
Quetiapin 600mg (gleich geblieben)
Escitalopram 10mg (gleich geblieben)
Melperon 75mg (Diesmal fest angesetzt geblieben)
Einmalig Haloperidol (Dosis ist mir unbekannt)
Lorazepam 4mg als Bedarf
Februar 2014 (3. Mal KJP):
Diagnosen:
Mittlere Depression
Zwangsstörung
Medikation:
Quetiapin 700mg (wurde 100mg hochdosiert von 600mg)
Escitalopram 10mg (gleich geblieben)
Melperon 125 mg (wurde 50mg hochdosiert von 75mg)
Lorazepam 4mg als Bedarf
Oktober 2014 (4. Mal KJP):
Diagnosen:
??
Medikation:
Quetiapin 800mg Prolong (100mg hochdosiert von 700mg und auf prolong umgestiegen)
.... (Hier fehlt mir der Klinikbericht)
November 2015 (1.Mal Erwachsenen Psychiatrie geschlossene Abteilung):
Diagnosen:
BPS
schwere Depression (ohne psychotische Symptome)
Medikation:
Pipamperon 160mg angesetzt
Quetiapin auf 600mg reduziert (Von 800mg) und kein prolong mehr
Venlafaxin 150mg angesetzt
Lorazepam 4mg als Bedarf
Frühjahr 2017 (2.Mal Erw. Psychiatrie geschlossene Abteilung):
Diagnosen:
Schwere Depression (MIT psychotischen Symptomen)
BPS
Medikation:
Aripiprazol 15mg angesetzt
Quetiapin 600mg ist geblieben
Venlafaxin 150mg ist geblieben
(Pipamperon 160mg abgesetzt)
Zusätzlich über mehrere Wochen Lorazepam 4mg und zwischenzeitlich Diazepam 30mg (Aber nicht gleichzeitig) fest angesetzt
Sommer-Herbst 2017 (3. Mal Erw. Psychiatrie geschlossene Abteilung):
Diagnosen:
Schwere Depression (MIT psychotischen Symptomen)
PTBS
BPS
Medikation:
Bupropion 300mg angesetzt
Mirtazapin 30mg angesetzt
Risperidon 2mg angesetzt (von 4mg runter dosiert)
Zusätzlich über mehrere Wochen Venlafaxin 75mg fest angesetzt, Carbamazepin (Dosis ist mir unbekannt) fest angesetzt
Erst mehrere Wochen 4mg Lorazepam fest angesetzt, dann Austausch Diazepam 30mg und dann wieder Rücktausch zu Lorazepam 5mg
Winter 2017-Januar 2018 (1. Mal Erw. Psychiatrie offene Station DBT Therapie)
Diagnosen:
BPS
PTBS
Mittlere Depression
Zwangsstörung
Medikation:
Pipamperon 60mg
Risperidon 2mg
Bupropion 300mg
So, das war meine „Klinikkarriere“ mit „Medikamentenlaufbahn“, die mit Sicherheit nicht komplett ist, weil mir teilweise einfach Medis verabreicht wurden, wovon Ich nicht wusste, was das eigentlich für ein Wirkstoff ist...
Ich würde mich jedenfalls mega über Eure Meinungen freuen und kann es kaum abwarten, mich mit Euch auszutauschen

Viele liebe Grüße,
MeinNameIstHase