
Ich leide seit meiner Kindheit an Depressionen und Zwangsgedanken, aufgrund einen PTBS.
Vor ca 6 Jahren habe ich das erste mal angefangen Citalopram einzunehmen. Erst 10mg, dann 20, dann 30.
Mir ging es auch soweit ganz gut damit. Habe nur sehr viel zugenommen und die ersten 3 Jahre keine begleitende Therapiemaßnahmen gehabt. Seit 3 Jahren mache ich eine Tiefenpsychologisch fundierte Therapie und bin da kein Stück weitergekommen weil ich durch das Medikament keinen richtigen Zugang mehr zu meinen Erinnerungen und Gefühlen mehr hatte.
Habe dann im Juni die Tabletten selbstständig abgesetzt (schrittweise über 6 Wochen). Hatte dann in den ersten Wochen ziemliche körperliche Symptome wie Stromschläge und Blitze in den Augen, aber das hat sich gelegt und ich habe mich weiter stabil gefühlt.
Vor ca 3 Monaten habe ich dann eine verschlechterung bemerkt und habe es aber auf die winterliche Dunkelheit geschoben. Dann sind wieder Erinnerungen und Gefühle zurückgekehrt. Ich habe mich erst gefreut, ich dachte damit kann ich jetzt arbeiten und alles wird besser. Nun quälten mich seit 6-7 Wochen wieder grauenhafte Zwangsgedanken (fast schon Wahnvorstellungen sexuell, gewalttätig, grausam, ekelerregend und religiös) und eine ständige Anspannung im Unterleib. Hatte auch vor 4 Wochen das 1. Mal in meinem Leben eine Panikattacke. Das Gefühl komplett neben mir zu stehen und mich nicht mehr zu kennen. Selbst meine Stimme hat sich für mich schon fremd angehört.
Habe dann angefangen mit Yoga und Meditation um Abstand zu meinen Gedanken zu gewinnen. Das hilft auch ein bisschen aber halt nur so lange ich dabei bin und danach fängt es wieder an. Auch schlafen kann ich nicht mehr richtig.
Habe jetzt heute das 1. Mal nach 5 Monaten wieder eine Tablette 10mg (vorher mit Arzt besprochen) eingenommen. Habe immernoch schlimme Gedanken aber viiiel weniger und ich merke trotzdem eine große Verbesserung meines Zustands und konnte heute auch ohne große Probleme den Tag verbringen, mich mit einer Freundin treffen und ins Kino gehen. Ich hatte stellenweise sogar mal wieder richtig Freude und konnte lachen und mich konzentrieren. Ich befürchte dass ich ein Junkie bin. Was ratet ihr mir? Ich vertraue den Ärzten nur noch bedingt wenn es um die Medikamente geht.
Liebe Grüße