Es sind nun über 5 Tage, seitdem die schnelle Dosisreduktion, meinen Körper sowie meiner Psyche sehr zu schaffen macht.
Wie ich Anfang der Woche geglaubt habe, dass ich krank werde, das war nicht der Fall, sondern es ist der körperliche Entzug, den ich spüre.
Naja die Suppe hab ich mir selbst eingebrockt, da muss ich jetzt durchhalten.
Ich schaffe es kaum mit meinen Hunden rauszugehen oder einkaufen zu gehen, weil alles so anstrengend und überfordernd für mich ist.
Ich habe ziemliche Gliederschmerzen und Schweißausbrüche, bin Lärm und Licht empfindlich und sehr gereizt, ich möchte am liebsten nur schlafen, aber Nachts bin ich hellwach.
Ich schlafe frühestens um 7 Uhr morgens ein.
Also ich komme pro Tag maximal zu 4 Stunden Schlaf.
Mein Arzt hat mir gesagt, ich soll Antipsychotika nehmen, also 3x täglich 25mg Quetiapin.
Das soll gegen meine Entzugserscheinungen, oder wie es Ärzte gerne nennen „mögliche Absetzerscheinungen“ helfen.
Laut meinem Psychiater bekommt man ja nur einen Entzug bei illegalen Drogen…
Wo der Unterschied liegt, zwischen „Entzug“ und „möglichen Absetzerscheinungen“, soll mir mal ein Arzt erklären…
Mögliche Absetzerscheinungen klingt einfach viel harmloser wie das Wort ENTZUG.
Aber zurück zu den Antipsychotika, die machen mich zum wandelnden Zombie und die nehme ich nicht freiwillig zu mir.
Heute bin ich bei Tag 25 und ich sollte laut Entzugsplan bei 14 Tropfen Psychopax sein (4,76mg Diazepam),jedoch bin ich seit 24.11.20 noch bei 16 Tropfen (5.44mg) täglich.
Da aber auch 5.44mg Diazepam für meinen Körper viel zu wenig ist, hilft es mir nur ganz kurz (3-4h) gegen meine „Absetzerscheinungen“.
Ich war diese Woche schon so verzweifelt und wusste einfach nicht mehr weiter, wollte aber keines Falls meine Benzodiazepin Dosis steigern.
Stattdessen war ich so dämlich und hab in meiner Verzweiflung an zwei Tagen Oxycodon zu mir genommen und an zwei Tagen 150mg Lyrica.
Falls ich jetzt gegen die Forumregeln verstoße , ist es nicht meine Absicht.
Ich will auf keinen Fall irgendjemanden dazu motivieren, auf andere Substanzen auszuweichen nur um die Schmerzen des körperlichen Entzugs zu lindern!
Außerdem ist es kein „safer use“, da man Benzodiazepine, niemals gemeinsam mit Alkohol, Opiaten oder anderen Downer kombinieren sollte, da es zu einer gefährlichen Wechselwirkung kommen kann, und schlimmsten Falls zur Atemdepression, die zum Tod führen kann.
Ich bin auch absolut nicht stolz, dass ich das gemacht habe, da ich Opiate verabscheue und deren Wirkung gar nicht mag, vor allem wegen der Übelkeit am nächsten Tag.
Außerdem will ich nicht eine Abhängigkeit gegen eine andere Abhängigkeit tauschen...
Ich freue mich echt schon darauf, wenn ich den ganzen Wahnsinn hinter mir lassen kann.
Mir ist bewusst dass ich mich noch auf ziemlich harte kommende Wochen des körperlichen und psychischen Entzugs einstellen kann…
Lg und schönes Wochenende
