Für alle Mutigen da draußen die sich auf die Reise begeben los zu lassen.
Hey ihr Lieben,
Ich bin neu hier. Mein Name ist Julia, ich bin 30 Jahre alt und ich würde euch hier nun gerne meine Geschichte erzählen, von euch lernen, Tipps bekommen und irgendwann vielleicht dann auch andere dadurch ermutigen.
Vor 10 Jahren wurde ich schwanger mit meinem wundervollen Sohn. Die Zeit während der Schwangerschaft war sehr schwierig, der Vater war damals dafür einfach nicht bereit und so war ich auf mich alleine gestellt.
Ich entwickelte starke Schlafstörungen und war fix und fertig mit der Welt.
Daraufhin bekam ich Quetiapin verschrieben - mein Wundermittel - damals - ich konnte endlich wieder schlafen und habe dieses Medikament bis vor ein paar Monaten nie hinterfragt.
Ziemlich naiv...
Ich spielte zwar ab und zu mit dem Gedanken es nicht mehr zu nehmen aber es hieß dann immer nur: „Ihnen geht es so gut, sie können schlafen. Behalten wir es bei.“
Und so vergingen Jahre und Quetiapin wurde zu einem guten Freund, den ich nicht loslassen konnte.
Ich startete mit 25 mg und erhöhte auf 50 mg. Mehr habe ich nie genommen und konnte damit gut schlafen. So pendelte ich immer zwischen mal 25 mg und mal 50 mg, ein paar mal auch 75mg aber das nur sehr sporadisch wenn ich aus irgendeinem Grund gar nicht schlafen konnte.
Ich hatte immer im Hintergedanken das ich nicht mein Leben lang Medikamente nehmen möchte aber nicht den Willen davon wirklich los kommen zu wollen.
Dann lernte ich meinen heutigen Mann kennen. Vor 3 Monaten kam unsere Tochter zur Welt, in der Schwangerschaft nahm ich noch Quetiapin (angeblich kein Problem so die Ärzte), reduzierte aber schon hier die Dosis auf 25 mg ( das hat Problemlos funktioniert)
Als meine Tochter dann im Krankenhaus an einen Monitor kam um alles zu überwachen sagte man mir das wäre wegen des Quetiapin, es könnte bei ihr zu Anpassungsstörungen kommen. Ihr ging es immer gut - zum Glück aber ab diesem Zeitpunkt war für mich klar das wir (mein Quetiapin und ich) nicht mehr zusammen passten, das wir uns trennen müssen.
Ich informierte mich im Internet - und stieß erstmal auf alle Nebenwirkungen. Mir wurde so schlecht und ich habe solche Angst bekommen das ich von heute auf morgen die 25 mg weg lies. Tja die Quittung bekam ich schon direkt am Abend. Eine schlaflose Nacht und ein furchtbarer nächster Tag und schon war ich gescheitert und nahm die Dosis wieder.
So konnte es nicht funktionieren. Daraufhin teilte ich die Tablette nochmal und ging auf 12,5 mg. Das hat auch noch gut funktioniert. Die Dosis nahm ich erstmal ein paar Wochen. Dann dachte ich, ich kann so weitermachen also teilte ich nochmal und landete bei 6 mg...und konnte nicht schlafen. Also zurück zu 12,5 mg Quetiapin.
Danach fing ich an nach Erfahrungsberichten zu suchen da ich das ganze anders angehen musste.
Ich fand euch

Ich entschied mich dann für die Wasserlösmethode.
Ich bin von 12,5mg auf 10mg Quetiapin gegangen. Das hat mit dem schlafen gut geklappt. Ich merkte nun allerdings Übelkeit, Sehstörungen, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit. Es war alles auszuhalten und Ich behielt die Dosis so lange bei bis ich mich gut fühlte.
Ein paar Wochen später ging es auf 9,5 mg runter
Schlafen klappt

Es stimmt, ich steigerte mich in kleinste Symptome meines Körpers hinein. Ich hatte Angst vor den Absetzsymptomen und wusste nicht mehr was los ist.
Man legte mir nahe ein Medikament gegen Depressionen zu nehmen.
Ich lehnte dies ab und sprach viel über meine Ängste mit meinem Mann.
Nach ein paar Wochen gewöhnte sich mein Körper an die Dosis und alles war okay.
Nun bin ich bei 9mg und das Spielchen geht von vorne los. Übelkeit, Angst, Pulsschwankungen, Gefühl von Atemnot und ich, die nicht einschätzen kann ob grade Gefahr droht oder ob das alles nur in meinem Kopf passiert.
Ich überlege immer noch eine Verhaltenstherapie zu beginnen, damit Ich lerne wie ich mit meinen Ängsten umgehen muss. Denn die körperlichen Symptome sind nunmal da.
Ich werde durchhalten. Ich freue mich über jeden guten Tag und werde die schlechten durchstehen. Ich habe ein Ziel vor Augen.
Leben bedeutet trotz schlechten Phasen das Lachen nicht zu verlieren. Und ich bewundere jeden der den Mut hat diesen Schritt zu wagen. Nicht aufzugeben ist hier nicht leicht. Nie hätte ich mir damals erträumen lassen das solche Symptome auf einen zukommen.
Quetiapin du hast mich fast 10 Jahre begleitet. Du hast mir damals viel gegeben, nun lerne ich durch dich die Tage so zu nehmen wie sie sind. Ich möchte dich nun hinter mir lassen. Noch bist du ein Teil von mir aber so langsam musst du gehen!
Ich drücke euch alle! Und freue mich darauf euch hier auf dem laufenden zu halten! Ich