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Zwangsgedanken bändigen

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lakeSonne1
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Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von lakeSonne1 »

hallo ZG Hasser :D ,

ok, erstmal für ganz eilige Leser, die Strategien, mit denen ich meine ZGs komplett beseitigt habe in Kurzform:

Allgemein gilt: je mehr man versucht die Zwangsgedanken zu unterdrücken, umso stärker kommen sie.

Strategien:

- Laß sie zu,
- beobachte sie,
- bewerte sie NICHT (sie sind es nicht wert)
- hab keine Angst vor ihnen, sie können nix tun
- mach Wortspiele mit ihnen (wenn z.b. ein Gedanke kommt wie "hauen" mach "bauen" draus,
- wenn ein Zwangsgedanke kommt: fordere mehr! sag dir : "noch einen , aber dali!"
- begrüße sie, sag dir "ach du schon wieder"

--> so verlieren sie den Schrecken und die Macht über dich und werden letztendlich schwächer und verschwinden



Erläuterungen:

ich hatte Zwangsgedanken (ZG) die um Selbst- und Fremdverletzung kreisten.
Die Frequenz war hoch, d.h sie kamen im Minutentakt. Dazu natürlich tägliche Angst und Panikattacken sowie eine leichte / mittlere Depression.

Ich wurde mit Citalopram behandelt (das ich jetzt ausschleiche).
Das Cita half rein gar nichts gegen die Zwangsgedanken und die Panik, allerdings holte es mich doch aus der depressiven Phase raus.


ok, hier soll es nun um die ZGs gehen.
Ich bin stand heute seit ca 2 Jahren komplett frei von ZGs.

Wie habe ich das gemacht? Also das Citalopam wars nicht, da unter 10mg, 20mg, 30mg Cita. die ZGs keinen Millimeter besser wurden. Nach ca. 2 Jahren rein medikamentöser Therapie (+Gesprächstherapie für Panik) beschloss ich, was anderes auszuprobieren.
Ich hab mir 1-2 Bücher über das Thema zugelegt und mir daraus eine kleine Merkliste destilliert mit der ich konsequent gearbeitet habe.

Ich verwende hier das Wort "arbeit" absichtlich, weil es genau das ist: arbeit.täglich.stündlich.Über Monate. bei jedem ZG.
Es war zum :censored: , hat sich aber gelohnt.

Ich sage das in aller Deulichkeit, weil das pure duchlesen der Strategien rein gar nichts bringt, nach dem Motto: ah ja, so geht das also, achso.

Man kann auch nicht alle Strategien gleichzeitig anwenden.
Ich hab mir morgens eine rausgesucht, z.b. das mit den "Wortspielen" um sie bei den nächsten ZGs die da kommen werden, anzuwenden.
Mittags hab ich dann einen andere Strategie angewendet, vielleicht das "nicht bewerten".

Der Trick, wieso diese Strategien gegen ZGs funktionieren, ist die Wiederholung. An sich sind die einzelnen Strategien jetzt nicht gerade NASA Technik. Aber wenn man zum hundertsten Mal zb. aus dem ZG "ich bring mich um" wenn er auftaucht, "ich fick mich dumm" gemacht hat, verliert das ganze schon gehörig an schrecken. :D
Der ZG wird nicht mehr als bedrohlich wargenommen, sondern als das was er ist: Schwachsinn. Das merkt dann auch das Panikzentrum im Hirn und dreht nicht mehr gleich durch wenn wieder so ein ZG angeflogen kommt.

Das schöne ist, das man schon bald merkt, das die ZGs in ihrer Heftigkeit nachlassen und auch nicht mehr so oft kommen. das zweite ist, das man feststellt , daß man nicht machtlos und ausgeliefert ist und langsam die Kontrolle zurückgewinnt.

Gruß :hug: ,
lake
Diagnose:Angst,PA Sommer 2010
Medi: Citalopram 20 mg, Eindosiert über 4 Wochen , war ok. sonstige Medis: Pantoprazol 20mg abends
2012: Erster misslungener Absetzversuch
2016: ab 20.3.16: 20 auf 15mg
ABDOSIER-PAUSE auf 15mg: 3.9.2016 - 2.3.2017
2017: 15mg auf 10,3mg
2018: 10,0mg auf 7,7mg
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11.1.19: 7,5mg: massives Herzstolpern, Angst, Schlafstörungen, Brustraumbeschwerden
29.1.19: Herzstolpern weg. immer noch Brustraumbeschwerden, Atemnot, Kurzatmig, hohe Grundanspannung (8/10), Panikattacken. Neu: Schultern/Arme Nervenschmerzen beidseitig , Bodyzaps Körpermitte,
31.1.19: fast alle Symtome weg, niedrige Grundanspannung (3/10)
3.2.-20.2 : Übelkeit, Panik, Brustraumbeschwerden, Atemnot, Hypersensibilität(Haut, Geruchssinn, Schmerzempfinden), Schulterverspannungen, Zaps, Nervenschmerzen, Magen/Darm, Migräne, Schlapp
18.2.-19.2.: Zusätzlich teilweise Depri.
21.2. -: Es wird insgesamt besser; PAs und Nervenschmerzen noch da, Depri weg.
22.2-25.2: PAs mit Atemnot, Brustschmerzen
25.2. - 10.3: es stabilisiert sich langsam: körperliche Symtome gehen zurück, dafür vermehrt PAs
10.3.- 25.3: Massive PAs, teilweise über Stunden
1.4.: seit 4 Tagen keine Symptome mehr. ich fühle mich gut.
14.4.: es wird immer besser; fühle mich gut. Ab und zu kleine Einbrüche, nicht der Rede wert
1.8.: zurück auf 10mg. 2019 keine weiter Reduktion
20.12.2020: zurück auf 14mg wg starken Ängsten/Panik. Stimmungsschwankungen
14.6.2021: Reduktion um 5% auf 13,3mg
yberion45
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Re: Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von yberion45 »

Hey,

Ich finde deine Strategien perfekt!

Ich war heute bei einem sehr fähigen Therapeuten, der richtig Ahnung hat.

So wie du auch festgestellt hast, eignen sich Antidepressiva überhaupt nicht.

1 Regel:
Keine Gifte(Rauchen, Alkohol, Antidepressiva)
2.Regel:
Seretonin Haltiges Essen zu sich nehmen (Fisch, Casey's, Bananen)
3. Regel:
Mit Sport den Hormon Haushalt unterstützen (Joggen)

4. Progressive Muskel Entspannung PMR

Selbstvertrauen dringend steigern, kleine Ziele setzen - - - > abfeiern für erreichen der Ziele

Ein kurzen Text verpassen wie z. B

Ich bin ruhig und gelassen nichts ist jetzt wichtig ich vertraue mir und Person. Ich bin ein prima Kerl/Frau

Gedanken zu ende zu denken, was oft falsch verstanden wird. Beim zu ende denken geht es auch drum den Gedanken zuzulassen. Ich gebe mal ein Beispiel, dann wird es eventuell verständlicher:

Ich bin schwul, im schlimmsten Fall wache ich neben einem Mann auf, jedoch bleibe ich der selbe Mensch, es ändert sich gar nichts an mir oder an sonst irgendetwas. Es kann noch passieren, dass ich von Zuhause rausgeschmissen werde aber auch das ändert nichts dran das ich die selbe Person bleibe.

Wie schon erwähnt, je öfter man es wiederholt umso besser wird es.

Sich die Gedanken wie Luftballons vorstellen und los lassen.

All das klappt aber nur, wennan wirklich dir Zwangsgedanken loswerden will!

Es sind nur Gedanken!

Die Ursachen für Zwänge sind multi und am besten jeden Tag üben üben

LG yberion
Februar 2017:Diagnose : zwangsgedanken (post thc und amphetamine Syndrom)

01.05.2017 20mg Fluoxetin Libido Verlust
05.07.2017 Fluoxetin 20 mg und Tolvon 10 mg kalt abgesetzt
20 mg Citalopram libido wieder da, dafür Kopfschmerzen Wahrnehmung beeinträchtigt, je mehr ich mich bewege um so schlimmer NW
20.12.2017 - 5mg:15 mg Citalopram Nw besser, zwei Tage müde
02.02.2018 -5mg: 10 mg keine Symptome kaum Nebenwirkungen keine Gedanken
06.02.2018 mir geht es Super keine Symptome fast keine NW Wohlfühldosis
07.02.2018 Nebenwirkungen wieder da aber abgeschwächt als bei 15 mg sonst ganz gut keine Gedanken

09.02.2018 Mir geht es super, keine Symptome und die Nebenwirkung sind noch da, aber sehr erträglich
17.02.2018 keine Absetz Symptome, Nebenwirkungen sehr schwach
20.02.2018 immer noch keine absetz Symptome, Nebenwirkungen da
01.03.2018 keine Absetz Symptome bekommen seid 3 Tagen sind die Nebenwirkungen gesunken. Ich vermute es liegt daran, dass ich jetzt jeden Tag jogge
05.03.2018 immer noch keine Probleme, aber Nebenwirkungen wieder etwas stärker. Keine Gedanken. Kann kaum abwarten bis zur nächsten Reduktion
23.03.2018 - 5mg: 5 mg mal sehen wie es wird bis jetzt ist nichts, aber auch zu früh
04.04.2018 Noch keine Symptome, mir geht es Super und die Nebenwirkung sind sehr gering. Von meiner Grunderkrankung keine Spur
10.04.2018 Noch keine Symptome. Mir geht es immer noch sehr gut und vom Zwang auch keine Spur. Bin leicht müde, liegt aber vom Wochenende noch, da ich wegen einem Paris Trip kaum geschlafen habe.
05.04.2018 seid heute 0 mg
28.04.2018 folgende Absetz Symptome sind verschwunden:
Übelkeit und Schwindel
Folgende Absetz Symptome habe ich noch:
Augen brennen, komische Wahrnehmung von mir selber und manchmal Kopfschmerzen und Matschig. Jedoch Wellen artig mal besser und mal schlechter.
26.06.2018 immer noch Absetz Symptome, die stündlich ihre Starke ändern aber Alltag tauglich bleibt. Wahrnehmung immer noch gestört. Seid 3 Tagen CBD seid 8 Tagen Mariendistelsamen und L-Tryptophan
31.08.2018: Symptome sehr zurück gegangen, normale Gedanken kommen wieder, Gehirn nur noch leicht betäubt, schwankt etwas
inandout
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Re: Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von inandout »

Hallo,

für die unter euch, die genügend gut Englisch verstehen: https://www.youtube.com/watch?v=Re7fNe4 ... x=7&t=141s

Die Frau heißt Chrissie Hodges und beleuchtet so ziemlich alle Aspekte von Zwangsgedanken (aggressive, sexuelle, die sexuelle Orientierung betreffende...) als selbst Erfahrene. Mir helfen ihre Videos sehr, obwohl sie den Krankheitsbegriff ganz und gar akzeptiert (da kann ich ihr nicht richtig folgen). Wenn man auf ihrem Kanal sucht, findet man Videos zu fast allen Zwangsthemen, ich habe so etwas Vergleichbares auf Deutsch bis jetzt nicht gefunden.

Viele Grüße,
inandout
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padma
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Re: Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von padma »

von Yberion:

Gedanken an sich kann man nicht loswerden, dass ist auch logisch. An sich kann man aber den Zwang schon los werden. Ich hoffe du verstehst den Unterschied. Es gibt genug Erfahrungen, die sie losgeworden sind. Als normale Gedanken werden sie aber hin und wieder auftreten was völlig normal ist. Aber der Unterschied ist, dass sie eventuell 1 mal im Jahr Kurz auftreten und direkt wieder gehen. Ich habe seid 6 Wochen keine Zwangsgedanken mehr und all die Übungen dir ich mache erfolgt Bewusst. Ohne diese Übungen hätte ich auch die Gedanken nicht. Grob gesagt, muss man sein Denken neu lernen vor allem das Bewerten
Mein Ziel ist es indirekt den Zwang loszuwerden. Aufhören gegen zu kämpfen und Gedanken zulassen. Den Zwangsgedanken zu einem normalen Gedanken werden lassen. Ich kenne persönlich eine, die so den Zwang besiegt hat. Unser Gehirn ist tierisch faul und sobald ihm langweilig wird, beschäftigt er sich mit anderen Gedanken. Das klappt aber nur wenn Gedanken keine negative und starke Gefühls Bewertung kriegen. Solange wir die Gedanken als wichtig markieren, werden sie auch nicht gehen. Das Ziel ist es, ich gebe dir ein Beispiel mein Zg ich bin schwul so zu denken wie den Gedanken mir geht es heute gut. Ich habe viel über den Zwang gelesen und muss den Leuten, die dir weiß machen der Zwang geht nicht weg wiedersprechen. Die Zwangsstörung ist eine reversible Hirnstörung. Zwang ist in den meisten Fällen a gelernte Verhalten. Dieses Verhalten kann man mit Mut Geduld und Beharrlichkeit wieder verlernen. Heutzutage ist das wissenschaftlich Bewiesen, alleine durch den Fakt, dass unser Gehirn Plastisch ist. Es verändert sich jeden Tag und so kann man auch gezielt die Bereiche verändern, die der Grund sind. Der wichtigste Bereich ist der nucleus accumbens. Den kannst dir wie ein Schalter vorstellen. Gedanke kommt man denkt nucleus accumbens schaltet nächster Gedanke kommt. Bei uns Zwängeler klemmt der nucleus accumbens. Kann man auf einem CT vom Gehirn super beobachten. Bei uns schaltet der nicht. Der kriegt vom Frontallapen ständig das Signal Angst etc. Mit Wissen der Hirnplastizität ist es Dr Jeffrey Schwarz USA gelungen viele Zwängeler zu heilen, nur durch reden ohne Ursachen etc zu bearbeiten. Der Haupttrick von Schwarz ist es gezielt die Hirnplastizität auszunutzen. 1 Schritt ist es den Zwangsgedanken als solchen zu markieren. Ich hatte den Zwangsgedanken ich bin schwul, es ist nur mein Gehirn der ein Schluckauf hat. 2 Schritt ist es hochmotiviert mindestens 30 Minuten eine Tätigkeit nachzugehen die man gerne macht. Die Betonung liegt bei motiviert und gerne. Wenn man das behherscht bildet sich mit der Zeit ein neuer nucleus accumbens und der Zwang wird verschwinden. Der Jeffrey Schwartz hat das mit CT vor seiner Therapie und nach seiner Therapie bewiesen. Leider muss man selber oft sich Wege suchen, da in Deutschland die meisten Therapeuten entweder keine Ahnung haben oder überlastet sind und nach Schema F verfahren was sie mal vor 30 Jahren in der Uni gelernt haben. Das Wissen ist aber heute 30 Jahre weiter.
Lg yberion
viewtopic.php?p=275552#p275552
inandout
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Re: Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von inandout »

Hallo,

ich möchte aber dann darauf hinweisen, dass solche Thesen wie dieser Dr. Schwarz sie vertritt im Grunde das Gleiche sind wie die Thesen der Psychiatrie mit der gestörten Hirnchemie als Ursache von "psychischen Erkrankungen". Mit dem einzigen Unterschied dass er sagt, Menschen können mittels geistiger Arbeit das Hirn verändern. Ich wünschte, ich könnte auch einfach mal mit einer einleuchtenden Erklärung Fahrt aufnehmen, aber sowas finde ich nicht überzeugend. Die Erklärung wird auch dann nicht richtig, wenn nachgewiesen ist, dass sich das Hirn durch therapeutische Arbeit verändern lässt. Dadurch ist nur bewiesen, dass es zwischen geistigen Zuständen und dem Gehirn eine Korrelation gibt, aber eine Ursache-Wirkungs-Beziehung ist damit nicht bewiesen.

Liebe Grüße,
inandout
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Rameike
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Re: Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von Rameike »

lakeSonne1 hat geschrieben: 10.05.2018 00:25 Ich hab mir 1-2 Bücher über das Thema zugelegt und mir daraus eine kleine Merkliste destilliert mit der ich konsequent gearbeitet habe.
Hallo lake,

Kannst du vllt einmal sagen, welche Bücher du dir gekauft hast?

Danke. Mareike
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lakeSonne1
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Re: Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von lakeSonne1 »

hallo Mareike,

hier mal ein paar Buchtips:

- Mein Zwang und ich
- Frei von Zwangsgedanken
- Der Kobold im Kopf

Gruß lake
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ABDOSIER-PAUSE auf 15mg: 3.9.2016 - 2.3.2017
2017: 15mg auf 10,3mg
2018: 10,0mg auf 7,7mg
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11.1.19: 7,5mg: massives Herzstolpern, Angst, Schlafstörungen, Brustraumbeschwerden
29.1.19: Herzstolpern weg. immer noch Brustraumbeschwerden, Atemnot, Kurzatmig, hohe Grundanspannung (8/10), Panikattacken. Neu: Schultern/Arme Nervenschmerzen beidseitig , Bodyzaps Körpermitte,
31.1.19: fast alle Symtome weg, niedrige Grundanspannung (3/10)
3.2.-20.2 : Übelkeit, Panik, Brustraumbeschwerden, Atemnot, Hypersensibilität(Haut, Geruchssinn, Schmerzempfinden), Schulterverspannungen, Zaps, Nervenschmerzen, Magen/Darm, Migräne, Schlapp
18.2.-19.2.: Zusätzlich teilweise Depri.
21.2. -: Es wird insgesamt besser; PAs und Nervenschmerzen noch da, Depri weg.
22.2-25.2: PAs mit Atemnot, Brustschmerzen
25.2. - 10.3: es stabilisiert sich langsam: körperliche Symtome gehen zurück, dafür vermehrt PAs
10.3.- 25.3: Massive PAs, teilweise über Stunden
1.4.: seit 4 Tagen keine Symptome mehr. ich fühle mich gut.
14.4.: es wird immer besser; fühle mich gut. Ab und zu kleine Einbrüche, nicht der Rede wert
1.8.: zurück auf 10mg. 2019 keine weiter Reduktion
20.12.2020: zurück auf 14mg wg starken Ängsten/Panik. Stimmungsschwankungen
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Lilly123
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Re: Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von Lilly123 »

Hallo Lake ,

Hast du den Grund für die zg jemals rausgefunden.

Und falls ja, hat es dir beim überwinden geholfen?
Erkrankung:
Zwangsgedanken, Depression

Absetzverlauf:
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lakeSonne1
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Re: Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von lakeSonne1 »

Lilly123 hat geschrieben: 25.03.2019 22:06 Hast du den Grund für die zg jemals rausgefunden.
Nein, hab ich nicht.

Ich seh es so:
Manche Menschen bekommen sie eben, andere nicht. Man hat vielleicht eine erbliche Vorbelastung oder eine Prägung aus der Kindheit oder oder oder..
Ich denke, man kann seelische Krankheiten genauso spontan bekommen wie körperliche (z.B. eine Geschwulst irgendwo). Wieso sollte gerade das Hirn immun sein gegen Krankheiten. Wenn eine bestimmte Konstellation von Gegebenheiten zusammentrifft, besteht die Möglichkeit einer Erkrankung, bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger.
Und falls ja, hat es dir beim überwinden geholfen?
Nein.
Es ist wie bei einer Erkältung: Da nützt es ja auch nix zu Wissen, wo man sie sich geholt hat.

Gruß,
lake

ps. Sie sind immer noch weg. Es ist möglich. :party2:
Diagnose:Angst,PA Sommer 2010
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2012: Erster misslungener Absetzversuch
2016: ab 20.3.16: 20 auf 15mg
ABDOSIER-PAUSE auf 15mg: 3.9.2016 - 2.3.2017
2017: 15mg auf 10,3mg
2018: 10,0mg auf 7,7mg
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11.1.19: 7,5mg: massives Herzstolpern, Angst, Schlafstörungen, Brustraumbeschwerden
29.1.19: Herzstolpern weg. immer noch Brustraumbeschwerden, Atemnot, Kurzatmig, hohe Grundanspannung (8/10), Panikattacken. Neu: Schultern/Arme Nervenschmerzen beidseitig , Bodyzaps Körpermitte,
31.1.19: fast alle Symtome weg, niedrige Grundanspannung (3/10)
3.2.-20.2 : Übelkeit, Panik, Brustraumbeschwerden, Atemnot, Hypersensibilität(Haut, Geruchssinn, Schmerzempfinden), Schulterverspannungen, Zaps, Nervenschmerzen, Magen/Darm, Migräne, Schlapp
18.2.-19.2.: Zusätzlich teilweise Depri.
21.2. -: Es wird insgesamt besser; PAs und Nervenschmerzen noch da, Depri weg.
22.2-25.2: PAs mit Atemnot, Brustschmerzen
25.2. - 10.3: es stabilisiert sich langsam: körperliche Symtome gehen zurück, dafür vermehrt PAs
10.3.- 25.3: Massive PAs, teilweise über Stunden
1.4.: seit 4 Tagen keine Symptome mehr. ich fühle mich gut.
14.4.: es wird immer besser; fühle mich gut. Ab und zu kleine Einbrüche, nicht der Rede wert
1.8.: zurück auf 10mg. 2019 keine weiter Reduktion
20.12.2020: zurück auf 14mg wg starken Ängsten/Panik. Stimmungsschwankungen
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Re: Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von Guglhupf »

Hallo :)

Sind Zwangsgedanken denn tatsächlich eine "Krankheit"? Ich habe viel nachgedacht, ob wir Angstpatienten tatsächlich "krank" sind. Ich glaube, wir sind einfach sensibler als andere. Wir sind vielleicht sogar noch gesünder, ursprünglicher als andere, die sich dem Alltagstrott widerstandslos "ergeben".

Eine Kundin von mir ist psychosoziale Therapeutin und selbst hochsensibel. Sie sagt, dass wir noch ehrlicher, besser "funktionieren" als andere, die sich dem Druck der Gesellschaft leichter beugen. Nur werden wir gerne als "krank" abgestempelt, weil wir inkompatibler sind.

Damit kann ich viel anfangen. Meine Mama zB ist sehr nahe am Wasser gebaut, setzt sich damit aber nicht so intensiv auseinander wie ich mich mit meinen Empfindungen. Mein Mann zB hat auch "seine" Form von Zwangsgedanken. Er kann zB nicht entspannen, solange er der Meinung ist, dass es im Haus oder Garten noch Arbeit gibt. So wie sich mir Gedanken um die Gesundheit aufdrängen, rattert bei ihm alles um offene Arbeiten, was er teils auch als belastend empfindet. Nur reagiert nicht jeder gleich sensibel darauf.

Ich sehe meine Herausforderung tatsächlich hauptsächlich in einer Form von Hochsensibilität, die mir in vielen anderen Bereichen Vorteile bringt - ein besonderer Zugang zu Tieren (wenn ich auf fremde Tiere Treffen kommen alle sofort angelaufen), besondere Kreativität etc. Alles im Leben hat eben auch seine Kehrseite.

Liebe Grüße
Anna
Meine Signatur
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- Passionsblumentee zur Milderung entzugsbedingter NW
- Mönchspfeffer
- reines Lavendelöl

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Re: Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von lakeSonne1 »

hallo,
sind Zwangsgedanken denn tatsächlich eine "Krankheit"?
Ich meine: ja.
Das Hirn funktioniert nicht richtig und produziert unangemessene Gedanken, genauso wie eine kranke Drüse zuviel oder zuwenig Hormone produziert.
ZG gibt es von ganz leicht bis sehr heftig. Ob man jetzt 'ab und zu' ZGs als Krankheit bezeichnet? Eher nicht.
In der Ausprägung wie ich sie hatte: auf jeden Fall.
D.h. im 30 Sekundenrhythmus : "Töten", 'Umbringen', 'Selbstmord", 'Bring dein Kind um", "Spring aus dem Fenster", "da kommt ein Zug, los spring!" etc....
und das den ganzen lieben langen Tag, über Monate hinweg. Das ist ne Krankheit.

ich habe allerdings schon festgestellt, daß, wenn es um geistige Dinge geht, die Menschen das Wort "Krankheit" scheuen.
Da wir dann eher von 'Störung' etc.. geredet. Ich nehme an, weil das Wort 'Geisteskrank' seit jeher sehr negativ konotiert ist.

Gruß,
lake
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2016: ab 20.3.16: 20 auf 15mg
ABDOSIER-PAUSE auf 15mg: 3.9.2016 - 2.3.2017
2017: 15mg auf 10,3mg
2018: 10,0mg auf 7,7mg
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11.1.19: 7,5mg: massives Herzstolpern, Angst, Schlafstörungen, Brustraumbeschwerden
29.1.19: Herzstolpern weg. immer noch Brustraumbeschwerden, Atemnot, Kurzatmig, hohe Grundanspannung (8/10), Panikattacken. Neu: Schultern/Arme Nervenschmerzen beidseitig , Bodyzaps Körpermitte,
31.1.19: fast alle Symtome weg, niedrige Grundanspannung (3/10)
3.2.-20.2 : Übelkeit, Panik, Brustraumbeschwerden, Atemnot, Hypersensibilität(Haut, Geruchssinn, Schmerzempfinden), Schulterverspannungen, Zaps, Nervenschmerzen, Magen/Darm, Migräne, Schlapp
18.2.-19.2.: Zusätzlich teilweise Depri.
21.2. -: Es wird insgesamt besser; PAs und Nervenschmerzen noch da, Depri weg.
22.2-25.2: PAs mit Atemnot, Brustschmerzen
25.2. - 10.3: es stabilisiert sich langsam: körperliche Symtome gehen zurück, dafür vermehrt PAs
10.3.- 25.3: Massive PAs, teilweise über Stunden
1.4.: seit 4 Tagen keine Symptome mehr. ich fühle mich gut.
14.4.: es wird immer besser; fühle mich gut. Ab und zu kleine Einbrüche, nicht der Rede wert
1.8.: zurück auf 10mg. 2019 keine weiter Reduktion
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Re: Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von Lilly123 »

Hallo Lake,

Wie lange hast du deine Tipps angewendet bis du eine Besserung gespürt hast und wie lange bis du die zg völlig besiegt hast ?

Und hättest du auch körperlichw Symptome? Ich habe einen grossen Druck auf der Brust oder im Hals.

Wurden die zg beim Absetzen schlimmer?

Liebe Grüße
Lilly
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Zwangsgedanken, Depression

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Re: Zwangsgedanken bändigen

Beitrag von lakeSonne1 »

hallo,
Lilly123 hat geschrieben: 29.03.2019 22:37 Wie lange hast du deine Tipps angewendet bis du eine Besserung gespürt hast und wie lange bis du die zg völlig besiegt hast ?
Kleine Besserungen etwa nach ein paar Wochen. Sgut wie ganz weg waren sie etwa nach 6-8 Monaten. Aber ich kann das nicht mehr so genau sagen, ist jetzt etwa 5 Jahre her.

Und hattest du auch körperlichw Symptome?
Ja, aber eher weil dir ZGs permanente Angst/Anspannung ausgelöst haben, da kriegt man dann ja so gut wie alles an körperlichen Symptomen frei Haus geliefert :evil:
Als ich dann mit der Zeit immer besser damit umgehen konnte(obwohl die ZGs noch da waren), gingen auch die Begleitsymptome zurück. Das fand ich sehr befreiend, die Zgs waren zwar noch da, haben mich aber nicht mehr so belastet. Wenn das mal geschafft ist, hat man viel gewonnen.
Wichtig ist, daß man sich selber nicht unter Druck setzt. Die ZGs dürfen da sein. Wenn sie kommen, kommen sie halt. Was solls - sie können ja nix tun. Eine Abwehrhaltung erzeugt nur noch mehr ZGs und macht sie stärker.


Schönes Wochenende!
lake
Diagnose:Angst,PA Sommer 2010
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2016: ab 20.3.16: 20 auf 15mg
ABDOSIER-PAUSE auf 15mg: 3.9.2016 - 2.3.2017
2017: 15mg auf 10,3mg
2018: 10,0mg auf 7,7mg
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11.1.19: 7,5mg: massives Herzstolpern, Angst, Schlafstörungen, Brustraumbeschwerden
29.1.19: Herzstolpern weg. immer noch Brustraumbeschwerden, Atemnot, Kurzatmig, hohe Grundanspannung (8/10), Panikattacken. Neu: Schultern/Arme Nervenschmerzen beidseitig , Bodyzaps Körpermitte,
31.1.19: fast alle Symtome weg, niedrige Grundanspannung (3/10)
3.2.-20.2 : Übelkeit, Panik, Brustraumbeschwerden, Atemnot, Hypersensibilität(Haut, Geruchssinn, Schmerzempfinden), Schulterverspannungen, Zaps, Nervenschmerzen, Magen/Darm, Migräne, Schlapp
18.2.-19.2.: Zusätzlich teilweise Depri.
21.2. -: Es wird insgesamt besser; PAs und Nervenschmerzen noch da, Depri weg.
22.2-25.2: PAs mit Atemnot, Brustschmerzen
25.2. - 10.3: es stabilisiert sich langsam: körperliche Symtome gehen zurück, dafür vermehrt PAs
10.3.- 25.3: Massive PAs, teilweise über Stunden
1.4.: seit 4 Tagen keine Symptome mehr. ich fühle mich gut.
14.4.: es wird immer besser; fühle mich gut. Ab und zu kleine Einbrüche, nicht der Rede wert
1.8.: zurück auf 10mg. 2019 keine weiter Reduktion
20.12.2020: zurück auf 14mg wg starken Ängsten/Panik. Stimmungsschwankungen
14.6.2021: Reduktion um 5% auf 13,3mg
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