Ich mache so viel, um den Entzugssymptomen entgegen zu wirken, dass ich dachte, meine Erfahrungen können vielleicht anderen weiter helfen.
Also werde ich es mal zusammen fassen:
Ich habe schon einige Entzüge hinter mir.
Morphinentzüge; Benzoentzug, Seroque*lentzug, Lyric*aentzug, demnächst kommt noch ein Cymbalt*aentzug dazu.
Ich nehme hoch dosiert ein B Vitaminkomplex, um meine Psyche zu unterstützen. Dabei muss man auf Dosierung und Qualität des Produktes achten und ob es bei einem positiv wirkt oder nicht! Mir hilft es sehr gut!
Außerdem verwende ich im Seroque*lentzug das Mittel Clonidin. Im Lyric*aentzug habe ich es nicht benötigt.
Das Clonidin ist ein Blutdrucksenker der alten Generation und wird nur noch in Entzügen angewendet.
Weil es in Entzügen zu erhöhtem Blutdruck und Puls kommen kann, ist es sehr hilfreich. Was viele nämlich nicht wissen: wenn der Puls hoch ist, dann wird man unruhig.
Allerdings ist es wichtig, dann regelmäßig den Blutdruck und Puls zu messen und aufzuschreiben. Damit überwacht man sich selbst und kann auch den Arzt darüber in Kenntnis setzen. Der Blutdruck darf nicht zu niedrig werden. Das ist lebensgefährlich. Ich lasse mir das Clonidin mit 75 Mikrogramm verschreiben und nehme anfänglich nach Bedarf, dann aber regelmäßig nach fester Uhrzeit 3x täglich eine halbe Tablette.
Außerdem reduziert das Clonidin Unruhe und entzugsbedingte Schmerzen. Es macht auch nicht abhängig. Es lässt sich sehr gut wieder absetzen. Habe es schon mehrere Male phasenweise verwendet.
Wenn mein Blutdruck und mein Puls wieder ok waren, habe ich alle 2 Tage ein Viertel einer Dosis weg gelassen. Also nicht 3x ein Viertel weniger, sondern nur bei einer Einnahme ein Viertel weniger. Dann hat man es in ca. 14 Tagen wieder abgesetzt. Dabei steigt natürlich der Blutdruck wieder an. Das muss man verstehen aber ich habe das nur als wahnsinns Eergieschub verspürt. Und das ist ja gar nicht so übel oder?
Feste Uhrzeiten sind sowieso wichtig. Man sollte Nichts mal so und mal so nehmen. Wenn man sich feste Uhrzeiten setzt, dann entsteht ein gleichleibender Spiegel im Körper. Das hilft dem Körper deutlich besser als Unregelmäßigkeiten!
Dann habe ich mir einen Tablettenteiler gekauft.
Mein Apotheker hat für mich in Erfahrung gebracht, ob ich das Seroque*l teilen darf oder nicht. Darf ich!
Also kann ich aus einer 25mg Tablette eine halbe und dann eine viertel Tablette machen. WICHTIG: retadierte Tabletten dürfen nicht geteilt werden!
Bei Kapseln mit Kügelchen (nicht retadiert) kann man eine Kapsel öffnen und alle Kügelchen zählen. Dann kann man per Dreisatz ausrechen wieviele Kügelchen man pro Kapsel raus nehmen muss, um die Gesamtmenge einer Kapsel um die gewünscht mg Menge zu reduzieren.
Das mache ich beim Morphin so. Und wahrscheinlich beim Cymbalt*a.
Ich kaufe mir Jiaogulan Tee. Das ist eins der bedeutensten Kräuter unserer Erde. Es kommt aus China und hat allerlei positive Wirkung auf den menschlichen Körper.
Wichtig dabei ist, dass man auf Pestizide achtet. Man sollte also Bio kaufen. In China werden zu viele Pestizide verwendet. Daher Bio!
Die Wirkung von Jiaogulan kann jeder im WWW recherchieren, der sich interessiert.
Seit ich diesen Tee jeden Tag trinke (0,5ltr.), sind keine Entzündungen mehr in meinem Bauch enstanden. Ich musste mich nicht mehr operieren lassen.
Auch hat sich mein Asthma und meine allergischen Reaktionen deutlich verbessert. Ich merke die positive Wirkung des Tees sehr deutlich und ich bin sehr kritisch was solche Dinge angeht!
Generell ist es wichtig sich Zeit zu lassen. Es geht um das gesamte zukünftige Leben! Da ist es egal ob der Entzug ein paar Monate dauert!
Außerdem war es für mich wichtig zu verstehen wie das jeweilige Medikament wirkt; was es an Nebenwirkungen und im Entzug verursachen kann.
Dadurch habe ich meine Ängste überwunden. Ich habe mich dann genau beobachtet und wenn sich ein Gefühl wie Angst anbahnte, dann war mir klar, dass das nicht
aus meiner Persönlichkeit heraus entstand, sondern durch den Entzug verursacht wurde. Ich bin also nicht psychisch gestört, sondern mache einfach einen Entzug durch.
Mein Körper ist es gewöhnt eine chemische Substanz zugeführt zu bekommen und muss jetzt darauf verzichten. Es ist also verständlich, dass mein Körper eine Menge Dinge anstellt, um mich dazuzubringen mir diese chemische Substanz wieder zuzuführen.
Besonders gut ist es mich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Das Forum hier tut mir sehr gut. Auch weil Leute antworten, die Fachwissen haben!
Meiner Meinung nach ist eine gesunde Ernährung wichtig. Und wer auch immer kann sagen was er will - bei Obst und Gemüse zählt: je weniger Pestizide desto besser.
Also Bio!
Wenig Zucker, kein Kaffee, weil Kaffee unruhig macht.
Ich nehme noch dysto loges. Gegen Unruhe. Alle 2 bis 3 Stunden 10 bis 20 Tropfen. Hilft mir sehr gut.
Ablenken, ablenken, ablenken.
Und wenn ich unruhige Beine bekomme, gehe ich spazieren. Das hilft super und vertreibt die Unruhe. Außerdem verorgt es das Gehin mit frischer Luft. Total wichtig!
Was mache ich gegen Schmerzen?
In jedem Entzug habe ich starke Schmerzen im Rücken, der Hüfte, dem Nacken und dem Kopf.
Auf jeden Fall hilft es sich massieren und viel streicheln zu lassen
Dazu bekomme ich Muskelrelaxer verschrieben. wie z.B. Dolo Visan*o.
Auch die können bei zu langer Einnahme abhängig machen aber bei mir hat bei einer phasenweisen Anwendung von 6-8 Wochen das Absetzen ohne Probleme geklappt.
Außerdem gehe ich in die Sauna. Hilft sehr sehr gut bei Muskelschmerzen und bei Depressionen. Ich denke man sollte auf Aufgüsse verzichten aber 1 bis 3 Gänge in eine Bio- oder 75-80°C Sauna tun sehr gut. Daheim habe ich mehrere Heizkissen. Die kommen dann da hin wo es gerade schmerzt.
Wenn ich kann, mache ich Turnübungen Zuhause. Ich habe mir Dehn- und Kräftigungsübungen für den Rücken und den Nacken heraus gesucht und die helfen so richtig gut!
Für mich ist mein Partner das Wichtigste. Er unterstützt mich ganz ganz doll und ist sehr lieb. Ich spreche mit ihm ab womit er mir helfen kann und was mir gut tut.
Und was er davon umsetzen kann, das macht er. Außerdem reden wir immer über alles. Ich habe in all den Jahren gelernt, dass es das Wichtigste ist zu reden.
Er kann nicht in mich hinein schauen. Elso erkläre ich ihm warum ich gerade nöckelig, traurig, zickig, beleidigt, glücklich oder entspannt bin. Das hilft uns ungemein dabei unsere Beziehung während meiner Erkrankung positiv am Leben zu erhalten. Und ich sage Euch: wir sind bald 15 Jahre zusammen und lieben uns mehr als am Anfang!
Ich versuche mich nicht unter Druck zu setzen oder setzen zu lassen. Wenn ich es nicht schaffe einen Termin wahrzunehmen oder die Küche aufzuräumen, weil es mir schlecht geht, dann ist das halt so und ich lasse es.
Lob tut gut! Wenn mein Partner oder meine Familie mir sagt wie toll es ist was ich schon geschafft habe, dann freue ich mich sehr und es gibt mir Kraft zum weiter machen.
Ich habe meinen Hormonhaushalt überprüfen lassen. Das ist vor allen Dingen bei Frauen wichtig. Es gibt eine ganze Menge Hormone, die z.B. Depressionen und eine ganze Reihe anderer negativer Symptome verursachen können. Von der Schilddrüse bis zu den Sexualhormonen sollte man mal alles prüfen lassen. Frauen nehmen oft synthetische Hormone für die Verhütung oder bei Problemen in den Wechseljahren. Die können negative Auswirkungen haben.
So auch bei mir. Ich habe von meinen synthetischen auf natürliche Hormone gewechselt. Das hat mir unheimlig gut getan. ABER auch das sollte man alles in Zusammenarbeit mit einem Arzt machen. Was dem Einem hilft und gut tut muss bei dem Anderen nicht so sein.
Meine Katze tröstet mich immer! Sie bringt mich zum lachen und wärmt mich. Haustiere können wahre Wunder vollbringen!
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass die schlimmsten Entzugssymptome immer 6-8 Wochen andauern. dann geht es mir besser. Nach insgesamt 4 Monaten habe ich mich wieder deutlich fitter gefühlt. Aber es sollte jedem klar sein, dass es Monate bis Jahre dauern kann, bis ein Medikament wirklich raus ist aus Muskeln, Organen, Bindegewebe und Gehirn. Ich wusste z.B. nicht, dass mein Körper das Seroque*l als Ersatz für das entzogene Benzo angesehen hat und es deshalb so schwierig war, wenn ich versuchte zu reduzieren. Das ist in den ersten 2 Jahren nach einem Benzoentzug so, wenn man dafür auf Seroque*l eingestellt wurde.
So, jetzt werde ich mal Kuchen backen und überlegen was ich sonst noch weiß. Wenn es noch etwas gibt, werde ich es anfügen!
Grüße an alle!
tulpe
Chronisch Schmerzkrank seit 2006. 2007 Diagnose Depressionen, Agoraphobie und Angststörung.
2010 Medikamente aufgrund eines Benzoentzuges: Lyri*a 100-100-100-100; Seroqu*l 100-100-100-100; Cymbal*a 120-0-0
2011 Seroqu*l reduziert auf 0-0-0-75; Lyri*a reduziert auf 100-0-0-100; Valdoxa*n 0-0-50
Lyric*a zwischendurch für Krankenhausaufenthalte auf 4x100 erhöht
2012 Fentanylpflaster 50mq/h nach einem Jahr anwendung abgesetzt durch Umrechnung auf retadierten Kapseln
2013 2x Morphinentzug von 300mg auf 3x10mg; dafür habe ich das Lyri*a auch mit 4x100mg verwendet und das Seroqu*l zusätzlich als Bedarf
ab 02.02.14 Lyri*a 0-0-0-0 (stolz, stolz, stolz)
400mg intravaginal Progesteron seit 12/2013
B50 Komplex hochdosiert (hilft mir sehr gut)
Schmerzmedikamente bei Bedarf:
Novalgin
Katalodon (nicht mehr wegen Todesfälle)
DoloVisan*o (auch nicht mehr wegen Gefahren)
23.03.14 Seroqu*l 0-0-50mg
31.03.14 Seroqu*l 0-0-37,5mg
04.04.14 Seroqu*l 0-0-25mg
11.05.14 Seroquel 0-0-12,5mg
20.04.14 Seroqu*l 0-0-0 mg
17.07.14 Valdoxan von 50 auf 25mg reduziert
Cymbalt*a:
10.11.14 ca. 48-50mg; 04.12.14 ca. 36mg; 05.01.15 ca. 30mg; zwischendurch auf 0;am 15.03.15 wieder auf 10mg hochdosiert / 07.04.15 auf 12,5mg hochdosiert /14.04.15 auf 15mg hochdosiert
Entzugssymptome: explodierte Haut, Albträume, Rücken-, Kopf-, Zahnschmerzen, extreme Übelkeit, Bauchkrämpfe, Gereitztheit, Unruhe, depressive Momente, Angstmomente, heiße Wellen, Kribbeln in Gliedmaßen, Launisch, Tinnitus und vieles mehr.
18.05.15 Fentanylpflaster 50mq
22.05.15 Fentanylpflaster 37,5mq
22.05.15 Duloxetin von 15mg auf 30mg hochdosiert
29.05.15 Fentanylpflaster weg, Kapseln eindosiert (hat Entzug verursacht)
15.09.16 Truxal von ca. 2 mg auf 0
15.11.16 Clonidin von 37,5 mq auf 0
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aktuell:
Morphin 30-30-30 mg retardiert
Cymbalta 60-0-0 mg (von 60mg seit Oktober 14 reduziert, leider wegen starker, chronischer Schmerzen wieder hochdosiert)
Valdoxan 0-0-25 mg
Baldrian 0-0-600 mg
Clonidi*n 0-0-0 mq
Truxal 0-0-0 mg (musste ich im Mai beginnen mit 18,75mg)
Novalgin bei Bedarf bis zu 4x 1000mg tgl.
Ortoto*n im Notfall (max. 3x 2 Stück)
Buscopa*n, Ibuprofe*n (nur, wenn der Ishias durchdreht)
B50 Vitamin Komplex
B12 hochdosiert 5000 mqg täglich,D3 4000 Einheiten tgl.
Cranberol*a 1-3 täglich
Macrogo*l 0 täglich (Abführmittel), Magnesiumcitrat
Schmerztherpie: Nervenblockade am Bauch: Anästhetikum Novocain per Spritze an 2 Nerven 1x pro Woche
Heizkissen ohne Ende (Achtung: alles ab 40°C verursacht Verwachsungen; auch Wärmflaschen am Rücken z.B.)
Tensgerät
Seit Anfang okt. 17 nenne ich CBD Öl
Außerdem habe ich eine Therapie bei Heilpraktiker begonnen: PSE