Hallo ihr Lieben
Ich habe gelesen, dass es eine interne Liste gibt mit Namen und Adressen von Ärzten/Therapeuten, die Psychopharmakakritisch sind und Absetzen mit seinen Herausforderungen (NW/Entzug/Abhängigkeit) anerkennen. Und ihr diese Liste an Forenmitglieder bei Bedarf rausgebt...An wen muss ich mich denn wenden, wenn ich dazu etwas beitragen möchte? Ich will wegen der Anonymität ungern die Daten ins Forum Posten.
ABER meine Psychiaterin erkennt Nebenwirkungen voll an und differenziert zwischen Krankheit und NW. Sie erkennt an, dass nach langer Zeit eine körperliche und psychische Abhängigkeit besteht. Sie kennt die 10%-Regel, auch wenn sie diese selber in ihren Empfehlungen nicht starr einhält, empfiehlt das Ausschleichen über Monate. Rezepte stellt sie in allen Wunschdosen aus und gibt sogar Tipps (welche sind wasserlöslich? Welche haben Bruchrillen?). Meine Psychologin (leider keine Ärztin, kooperiert aber mit besagter Psychiaterin eng) ist sehr kritisch gegenüber Psychopharmaka und vertritt die Auffassung das eine finale Therapie nur ohne Medikamente möglich ist, weil Medikamente einiges verdecken aber nichts heilen.
Falls jemand aus dem Ballungsraum Ruhrgebiet ist, darf er*sie mir auch gerne persönlich schreiben. Dann gebe ich die Namen gerne heraus.
Liebe weihnachtliche Grüße,
Never
Medikamente zu Beginn: Seroquel (Quetiapin retardiert) 150 mg + Seroquel (Quetiapin unretardiert) 25 mg abends bei Bedarf
Grund der Medikamenteneinnahme: Somatisierungsstörung, Angststörung + (daraus resultierende Verzweiflung aka) Depressionen
Psychiatrieaufenthalte:
[spoil]
2010-2012: Zwei lange + mehrere sehr kurze Aufenthalte in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (absolute Katastrophe: Mit Medikamenten zugeballert und so entlassen worden, kaum Therapie, Entwicklung von vielen anderen Problemen, die ich vorher nie hatte - einfach weil die Zeit dort kaum aushaltbar war.)
2014: Sechs wöchiger Aufenthalt in der Erwachsenenpsychiatrie nach Wiederkehr der Panikattacken (Aufenthalt war ok.)
Medikamente in der Psychiatrie: Einnahme von Tavor (bis 12,5 mg täglich - in wenigen Tagen abgesetzt nach mehrmonatiger Einnahme), Fluoxetin (in wenigen Tagen abgesetzt nach mehrwöchiger Einnahme wegen plötzlich einsetzender, extremer Schlafstörung) und Dipiperon (kalt abgesetzt, wegen Neuro-Aggressionen)[/spoil]
Absetzgründe:
[spoil]Geistige Verlangsamung, Tagesmüdigkeit, Beinschwellung, extreme Gewichtszunahme ~35 kg, starker Durst + ständiger Harndrang, emotionale Verflachung, Visual Snow.[/spoil]
Absetzverlauf: 
-Tempo von Beginn an
Beginn des Absetzens am 24.11.2017 bei 150 mg Seroquel Retardiert
Aktueller Stand des Absetzens: Retardiert: 0 - 0 - 100 + Unretardiert: 0 - 0 - 0
Zwischenstufen (Immer Anpassung an Klausuren und Uniplanung):
[spoil] Seit ca. 09/2011: 150 mg Retardiertes Quetiapin
24.11.-03.12.2017: Retardiert: 0-0-100 + Unretardiert: 12.5-0-25 (- 8,3%) - Verbesserung des Schlafbedarfs
04.12.-04.01.2018: Retardiert: 0-0-100 + Unretardiert: 6-0-25 (- 4,3%) - Für drei Tage Herzklopfen
05.01.-16.02.2018: Retardiert: 0-0-100 + Unretardiert: 0-0-25 (- 4,8%) - 2× "Narkolepsie" & Verzweiflung
17.02.-23.03.2018: Retardiert: 0-0-100 + Unretardiert: 0-0-19 (- 5,0%) - leichte Hautrötung + Juckreiz
24.03.-01.05.2018: Retardiert: 0-0-100 + Unretardiert: 0-0-12.5 (- 5,3%) - alles super
02.05.-13.06.2018: Retardiert: 0-0-100 + Unretardiert: 0-0-6 (- 5,6%) - alles super
14.06.-xx.xx.2018: Retardiert: 0-0-100 + Unretardiert: 0-0-0 (- 5,9%) - Unwirklichkeitsgefühl.
Zwischenfazit nach 50 von 150 mg: Anfangs holprig, aber gut erträglich. Am Ende besser als man es sich wünschen kann. Weniger Schlafbedürfnis als vor dem Absetzen und etwas mehr Energie im Allgemeinen. Sehr zufrieden! [highlight=yellow]Aktuell Absetzpause wegen Stress in der Uni.[/highlight]
Weitere Pläne:
Retardiert: 0-0-50 + Unretardiert: 12.5-6-25 (-6,3%)
Retardiert: 0-0-50 + Unretardiert: 12.5-0-25 (-6,7%)
Retardiert: 0-0-50 + Unretardiert: 6-0-25 (-7,1%)
Retardiert: 0-0-50 + Unretardiert: 0-0-25 (-7,7%)
[/spoil]
Experimente mit NEM: Keine Aktiven.
[spoil]Seit dem 21.03.2018: Experiment mit Vitamin D, 1000 IE am Tag. Keine Triggerwirkung, gefühlsmäßiges Fazit: Verbesserung von Antrieb, Kraft und Energie. Experiment
unterbrochen während der Sommermonate.
Seit dem 01.05.2018: Experiment mit einem Mutivitamin-/Mineralpräparat. Ziel: Testen, ob die Sehstörung sich dadurch beeinflussen lässt. Wenn ja, Suche nach dem relevanten Mangel. Experiment vorerst
beendet, da kein Einfluss auf den Visual Snow.[/spoil]