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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Sammlung von Erfahrungsberichten mit Psychopharmaka.
Tita
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Tita »

Guten Morgen Murmeline,
vielen Dank für Deine Hilfe.
Ich schicke Dir gleich eine PN.
Hab noch einen schönen Tag :)
Liebe Grüße
[spoil]Ich bin 65 Jahre alt und nehme Alprazolam seit ca. 7 Jahren.
Meine höchste Dosis betrug 2 mg, allerdings nur kurzfristig.

2018 habe ich von 1,5 mg Alprazolam auf 1,125 mg reduziert - alle 6 Wochen 0,125 mg.

2019 Tagesdosis: morgens 0,5 mg Alprazolam, mittags 0,125 mg Alprazolam, abends 0,5 mg Alprazolam plus 1 Baldriparan[/spoil]
Murmeline
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

froeschle72 hat geschrieben: 11.01.2020 08:02 Gestern war ich bei meinem Arzt (Neurologe). Vor diesem Termin war ich ganz schön nervös, da es ja der erste persönliche Termin war seit Oktober (und in dieser Zeit ist ganz schön viel passiert). Aber er war wirklich sehr nett.

Als ich sagte, dass ich vor einem Jahr wahrscheinlich viel zu schnell auf 150mg gegangen bin, meinte er, dass er mich ja garnicht richtig kenne und ich ja in diese Praxis vor ein paar Jahren schon mit einer hohen Dosis gekommen wäre.

Das es Absetzsymptome bzw. eine Art Entzug gäbe stünde außer Frage, allerdings müsste er meine alte Ärztin ein wenig in Schutz nehmen, da es damals wirklich so war, dass man dachte, es gäbe beim Absetzen keine starken Symptome.

Er findet die 10% Methode gut und er ist bereit mir zum gegebenen Zeitpunkt das Sertralin als Lösung zu verschieben (was ich dann aber selbst bezahlen muss).
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Luisa52 hat geschrieben: 17.01.2020 18:56 Mein Psychiater hat sich heute quasi bei mir entschuldigt, dass er mir so ein Zeug zugemutet hat und es tut ihm leid, dass ich unter Entzug leide, wenngleich nicht alle seine Patienten so reagieren würden wie ich. Aber man weiß halt nicht, wie wer reagiert und er erwägt, wenn erforderlich, eher alt erprobte zu verschreiben.
Er klärt Patienten über Entzug auf und weist Patienten auch auf das Forum hin, um sich hier Unterstützung zu holen. Er kennt das Forum durch mich.

Also nicht alle Ärzte sind uninformiert, er gehört zu jenen, die lernfähig sind.

Es grüßt Luisa
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Gaebbi hat geschrieben: 29.01.2020 12:08 Hey Leute,
Also, ich hatte eben mein Gespräch mit der Oberärztin. Sie war mir extrem sympathisch, hat sich auch sehr viel Zeit genommen für mich, ganze 45 Minuten. Sie hat sich meine Probleme wirklich angehört und hat meinen Zustand nicht auf irgendetwas äußeres geschoben, sondern ist auch der festen Überzeugung, dass mein System im Ungleichgewicht ist.
Sie hat auch ganz klar gesagt, dass Ihr als Ärztin immer mehr bewusst wird, wie sehr es Entzugserscheinungen von SSRIs gibt, und dass das absolut niemand mehr leugnen kann.
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Jarritt hat geschrieben: 13.05.2020 20:06 Vergangene Woche bin ich bei meinem Hausarzt gewesen zum jährlichen Blutbild auswerten. (alles in Ordnung :) ) Mit Ihm habe ich auch schon in Vergangenheit über dieses Forum gesprochen und habe bei Ihm großes Interresse geweckt.
Patienten, die bei ihm ein Schlafmittel haben wollen, bekommen in der Regel homöopatische "Pillen" verschrieben. Er sagte mir aber auch, dass einige darauf beharren, ein starkes Mittel zu erhalten, er verweist dann auf eine mögliche Abhängigkeit. Das ist einigen völlig egal. Jetzt gibt er die Bitte an diese Patienten in dieses Forum reinzuschauen um sich kundig zu machen. Im übrigen, er verschreibt "kein"Benzo und PP.
Ich meine, dass ich zumindest zwei Ärzte auf das PP sensibilisiert habe. Ein kleiner Schritt und den sollten so viele wie möglich auch tun.
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Bittchen berichtet über den Chefarzt einer TCM Klinik
Wie ich nur kurz schilderte,wie sich bei mir das Ausschleichen abgespielt hat, meinte der Chefarzt nur :
" Ein ganz dunkles Kapitel,was er nicht nur kurz erörtern könne."
Das sagt ja schon genug aus.
viewtopic.php?p=379036#p379036
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Dietrich »

Dr. Signerski-Krieger der Uni Göttingen hat Pssd anerkannt. Er is Psychiater und sexual Therapeut. Allerdings keine Ahnung in wie weit er beim absetzen helfen kann.
Grüße dirk
09/2018 Psychiatrie
DIAGNOSE 1: Somatoforme Funktionsstörung
Quetiapin 100 mg
10/2018 zuhause Versuch Prozac 20 mg
2 Wochen
Beginn zusätzlicher Symptome PSSD
11/2018 Experimente mit NEM auch Joha, nochmal
kurz Quetiapin, dann medifrei

05/2019 Privatklinik für Somatoforme
Funktionsstörung
DIAGNOSE 2: Somatizierung mit Wahnanteilen und
Depression
2.5 mg Abilify 5 Monate wegen
Angst- und Panikattacken , heute weiß
ich; dies war immer noch Prozacentzug

10/2019 Absetzen von Abilify mit totalen Crash
Pssd, DP/DR, Anhedonie, Aphaty,
Herzprobleme, Schlaflosigkeit, Durchfall

12/2019- 03/2020
Uniklinik Mainz/Psychiatrie wegen
Suizidgedanken
Versuche mit Moclo 600 mg,
Lithium 1125 mg, Ketamin 8 Injektionen

DIAGNOSE 3: Schwere Depressionen mit
psychotischen Anteilen

Spätestens jetzt war klar, dass längst nicht mehr meine Grunderkrankung das Problem war; sondern die Medis

seit 04/2020 PP-frei
06/2020 Versuch mit B3 doof gelaufen
07/2020 Verzicht auf weitere NEM-Versuche. Heilung kommt hoffentlich auf natürlichem Weg. Zwischendurch immer mal wieder Fenster und Hoffnung. Seit 11/2020 pensioniert :(

12/2020 nachdem ich 4 Wochen nochmal geraucht hab kompletter Setback mit Symptomverschlimmerung
= absolute Hölle

04/2021 langsame Erholung vom Crash
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Oliver »

Hallo Dirk,

kannst Du bitte noch die Quelle nennen und einen Link posten, wo Dr. Signerski-Krieger das sagt?

Danke
Oiiver
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

lena0053 berichtet:
Habe eine Termin bei einem Heilpraktiker der mir empfohlen wurde. Ich habe ihm vorab eine e-Mail geschrieben da ich kaum zu reden imstande sein werde wenn ich bei ihm bin.

Kurze Passage seiner Antwort:
„Rein organisch, lässt die Liste der Symptome, die Sie schildern, auf ein vegetatives Nervensystem auf Achterbahn schließen.

Klar ist, dass sie auf Entzug sind, von der Chemie der "Medizin". Aber das wissen Sie ja genauso gut.“
viewtopic.php?p=389385#p389385
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von padma »

von Sistar
In meiner Provinz gibt es einen Verband für die psychische Gesundheit aller. Dieser Verband hat das Meeting organisiert und dafür einen Beitrag von 10€ verlangt.
Der Titel des Meetings war (Übersetzt aus dem Italienischen): "Die Krise der Psychopharmaka und der Einsatz der Psychotherapie bei schweren Formen psychisches Leidens!"
Wie gesagt, der Psychiater berichtete mehr von Antipsychotika als von PP (Antidepressiva). Eine zweite Folge soll aber mehr das Thema der Antidepressiva beleuchten.
Er teilte mit, dass es nicht belegt ist, dass PP das Gleichgewicht im Gehirn "wiederherstellt". Getreu dem Motto "Less is more" sagte er, dass das Antipsychotika "weniger oft" angeboten werden soll. Die Ärzte seien nicht gezwungen immer Antipsychotika zu verschreiben. Er sagte es sollte mehr in Richtung "Watchful Waiting" gehen sei es im Krankenhaus als auch zu Hause. Damit meint er eine engmaschige Begleitung. Das Antipsychotika sollte weniger in höheren Dosen verschrieben werden, nach dem Motto "weniger ist mehr". Genauso was das zeitliche Management betrifft. So kurz wie möglich sollte es eingenommen werden. Es sollte mehr Psychotherapie in Einsatz kommen oder zumindest parallel dazu angeboten und in Anspruch genommen werden.
Er nannte einige Artikel aus dem Englischen/Amerikanischen und zwar "NICE updates antidepressant guidlines to reflect severity an lenght of withdrawal symptoms", sowie "SSRIS Withdrawal From Antidrepressants: A Review (UK authorities stop minimising antidrepressant withdrawal effects) vom 26,oct 2020", "International Institute for IIPDW Psychiatric Drug Withdrawal".
Leider ist mein Englisch so schlecht, dass ich da nichts verstehen würde. Er stützte sich aber eben auch auf diese Artikel, bzw. dieses Institut.
Ich habe auch einen englischen Artikel von 2014 zum Thema "Talking Back to Madness - As the search for genes and new drugs for Schizophrenia stalls, psychotherapies are getting new Attention" dazu bekommen.
viewtopic.php?p=392989#p392989
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Sprosse83 hat geschrieben: 21.01.2021 22:23 Halli hallo,

puhhh... lange nicht geschrieben.

Mir geht es zur Zeit echt gut, symptomfrei würde ich sagen.

War Anfang letzten Jahres in einer Tagesklinink für 8 Wochen, da wurde viel mit Achtsamkeit und Meditation gearbeitet. Hat mir sehr gut gefallen, habe auch das Absetztproblem angesprochen und siehe da, die Oberärztin hat mir zugestimmt, dass es gerade bei Venlafaxin schwierig ist.
Ich war irgendwie total baff, die erste Ärztin, die mir Zuspruch gegeben hat.
Wir haben uns dann geeinigt, dass ich erstmal eine Pause mit dem Absetzen mache, da zu der Zeit sehr viel los war.
Hatten kurz zuvor ein Haus gekauft und dort haben wir noch so einiges erneuert und meinen Arbeitsplatz habe ich auch in dieser Zeit gewechselt. War also nicht so passend.
Nun war ich diese Woche wieder bei dieser Ärztin und habe ein recht gutes Gefühl. Haben lange geredet und sie sagte, es gibt halt bei einigen diese Schwierigkeiten beim Absetzen. Manche reagieren halt sehr empfindlich und einige nicht so stark. Ich bin von der Sorte sehr empfindlich...
Sie sagte auch im unteren Bereich wird es immer schwieriger, bin echt froh endlich eine Ärztin gefunden zu haben, die es bestätigt, dass es so etwas gibt.

Liebe Grüße an euch alle und ganz viel Kraft wünsche ich euch

LG Sprosse
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Ajnevs hat geschrieben: 31.01.2021 18:38 Hallo zusammen,

ein kurzer Erfahrungsbericht von mir.

Ich musste zum Psychiater, um mir ein Rezept abzuholen. Es war nur der Vertreter meiner Ärztin da und wir haben uns unterhalten - ich hatte Fragen zu meinen Sehschwierigkeiten, bei denen ich von Nebenwirkungen ausgehe vom Duloxetin.

Seine Aussage, als er von meinen Absetzsymptomen hörte: "Ja, da sind diese Medikamente bekannt für". "Da müssen Sie leider durch, in Kliniken wird das Absetzen leider nicht begleitet". "Sie können jederzeit kommen und ich verschreiben Ihnen weiter das Medikament".

Und auch die Nebenwirkung mit den Augen sei typisch für Duloxetin; er empfiehlt trotz der NW keinen Medi-Wechsel...da ja nicht sicher sei, dass ein anderes Medikament überhaupt helfen würde und außerdem hätte dies dann ja auch unerwünschte NW.

Ich bin irritiert.

In jeder Klinik wurde alles massiv geleugnet, meine Psychiaterin hat es immer runtergespielt.

Aber dieser Arzt war mehr als eindeutig in seinen Aussagen...

Da er sehr jung ist frage ich mich, ob es langsam einen Generationenwechsel gibt und die Erkenntnisse, dass das Absetzen kein Spaziergang ist, sich doch langsam durchsetzen.

Eine Lösung konnte er mir natürlich auch nicht bieten, außer Durchhalteparolen.

Wollte euch an dieser Erfahrung teilhaben lassen, sie ist aus der letzten Woche.

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Svenja
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Susanne1978 »

Hallo, das wäre ja glücklicherweise ein Meilenstein in der Thematik, wenn junge Ärzte die Problemen anerkennen...
LG Susanne
Seit ca. 1998 nehme ich Antidepressiva
Doxepin, Sertralin, Venlafaxin

03/2017 nehme ich 150 mg Venlafaxin

01.12.2018 . /. 5% = 142,50 mg/ 01.02.2019 . /. 10% = 128,25 mg/ 01.03.2019 . /. 10%= 115,50 mg
01.04.2019 = 112,50 mg/ 01.06.2019 = abzgl. 5% = 106,88 mg/ 11.07.2019 = abzgl. 5% = 101,54 mg
10.08.2019 = 100,00 mg/ 11.09.2019 = abzgl. 5% = 95,00 mg/ 29.10.2019 = abzgl. 8% = 87,50 mg
12.01.2020 = abzgl. 5% = 83,00 mg/ 18.02.2020 = abzgl. 10% = 75,00 mg/ 01.05.2020 = abzgl. 10% = 67,50 mg
02.07.2020 = abzgl. 7,5% = 62,50 mg/ 26.08.2020 = abzgl. 10% = 56,25 mg/ 23.10.2020 = abzgl. 10% = 50,00 mg
25.01.2021 = abzgl. 10% = 45,00 mg
29.01.2021 wieder auf 50 mg
10.02.2021. /. 10%= 45 mg
01.04.2021. /. 10%=40,5 mg
22.05.2021 37,5 mg :party2: 75% erreicht!
25.07.2021. /. 9%= 34 mg
22.09.2021. /. 10%= 31 mg
FineFinchen

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von FineFinchen »

Hallo, :-)

es wird tatsächlich in der Zukunft Änderungen geben. Mit der Reformierung des Studiengangs Psychologie im vergangenen Jahr, werden die künftigen Psychotherapeuten, die einen Abschluss in klinischer Psychologie haben, Medikamente verschreiben dürfen. Der Studiengang wurde so angepasst, dass Pharmakologie im Studienverlaufsplan umfassend unterrichtet wird. Auch die Absetzproblematik ist immer wieder Thema, die wissenschaftlichen Zusammenhänge (Rezeptorenbelegung usw) werden erläutert.

Was daran aber wirklich hoffnungsvoll stimmt ist die Tatsache, dass zukünftig Medikamente von denjenigen verschrieben werden, die den Patienten auch in der Therapie begleiten und wirklich wissen und abschätzen können, ob ihr Patient noch an der Ursprungsproblematik "knabbert" oder diese abgearbeitet / aufgelöst hat. Treten dann während des Absetzens Symptome der ursprünglichen Erkrankung auf, kann der Therapeut dem Patienten deutlich besser zur Seite stehen, da er als Therapeut ja weiß, dass sein Patient eben nicht mehr an der Grunderkrankung, sondern an der Absetzproblematik leidet.

Mich stimmt das hoffnungsvoll, dass Medis nicht mehr ausschließlich von Psychiatern verschrieben werden können, denn sie haben zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten und eine sorgfältige Begleitung während Erkrankung und Heilung.

Zudem kommt tatsächlich eine neue Generation auf uns zu, die mit psychischen Erkrankungen deutlich offener umgeht, als es bislang der Fall war. Viele der zukünftigen Behandler sind bereits mit psychischen Erkrankungen (evtl. die ihrer Freunde/Familienmitgliedern, Social Media Kontakten) in Berührung gekommen und haben sowohl Erkrankung als auch Heilung direkt miterlebt. "Psychisch krank" ist für diese Generation kein endgültiges Stigma, sondern wird eher als als Phase / Teil des Lebensweges angenommen und akzeptiert.

Mein Meinungsbild beruht auf den Berichten meines Kindes, das Psychologie mit geplantem Masterabschluss in klinischer Psychologie studiert.

Viele Grüße
Finchen
Susanne1978
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Susanne1978 »

Danke Finchen, das macht Hoffnung.
LG Susanne 🙋 👏
Seit ca. 1998 nehme ich Antidepressiva
Doxepin, Sertralin, Venlafaxin

03/2017 nehme ich 150 mg Venlafaxin

01.12.2018 . /. 5% = 142,50 mg/ 01.02.2019 . /. 10% = 128,25 mg/ 01.03.2019 . /. 10%= 115,50 mg
01.04.2019 = 112,50 mg/ 01.06.2019 = abzgl. 5% = 106,88 mg/ 11.07.2019 = abzgl. 5% = 101,54 mg
10.08.2019 = 100,00 mg/ 11.09.2019 = abzgl. 5% = 95,00 mg/ 29.10.2019 = abzgl. 8% = 87,50 mg
12.01.2020 = abzgl. 5% = 83,00 mg/ 18.02.2020 = abzgl. 10% = 75,00 mg/ 01.05.2020 = abzgl. 10% = 67,50 mg
02.07.2020 = abzgl. 7,5% = 62,50 mg/ 26.08.2020 = abzgl. 10% = 56,25 mg/ 23.10.2020 = abzgl. 10% = 50,00 mg
25.01.2021 = abzgl. 10% = 45,00 mg
29.01.2021 wieder auf 50 mg
10.02.2021. /. 10%= 45 mg
01.04.2021. /. 10%=40,5 mg
22.05.2021 37,5 mg :party2: 75% erreicht!
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Jodie13 »

Hallo,

meine Therapeutin hat heute erzählt, dass in einer Online-Fortbildung der Dozent Antidepressiva-Entzug erwähnt hat. Es war jetzt nicht das Hauptthema, aber er hat wohl gesagt, dass es sehr schwer ist, davon loszukommen.

Ich habe den Mann mal recherchiert, es handelt sich um Prof. Dr. Jürgen Margraf, der einen Lehrstuhl für klinische Psychologie hat.

https://www.kli.psy.ruhr-uni-bochum.de/ ... rgraf.html

Wenn man dazu googlet äußert er sich wohl schon seit Jahren kritisch insbes. ggü. dem flächendeckenden Einsatz von ADs. Zuletzt auch bzgl. einer noch vermehrten Verschreibung seit Corona (leider ein Artikel hinter einer Paywall).

Hier im Forum hat der Name auch ein paar Treffer ausgespuckt.

Er hat wohl auch gesagt, dass man das zwar nirgends in Lehrbüchern nachlesen kann, aber es sich mehr und mehr zeigt.
Generell scheinen mir die Psychologen hier eh aufgeschlossener für neue Erkenntnisse als Psychiater, aber die müssen ja auch nicht ihre Pillen an den Mann bringen. :roll:

Lg Jodie
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von basic searcher »

Hallo ihr,

ich möchte mich an dieser Stelle mal beim Moderatorenteam bedanken das hier Zitate von anderen Mitgliedern teilt; man kann ja nicht das ganze Forum selbst "durchforsten"...

Es macht Hoffnung, das doch nicht alle Ärzte pro PP sind bzw. die extremen Folgen auch des Entzugs nicht mehr leugnen.

LG basic-searcher
:!: Meine Signatur ist noch "Baustelle" - bin im protahierten Entzug -

psych. Diagnosen (kumulativ und bestehend):
1995 Epilepsie
1999 Depression
2002 schwere Depression / generalisierte Angststörung / Panikstörung
2005 v.a. kPtBS
2006 PtBS v. Phänotyp Borderline; Derealisation, Depersonalisation, Dissoziative Störung, Amnesie f. große Teile d. Lebens, Alexithymie

Medikation: 1999-2020
02/99 - 07/99 Mirtazapin -kalt entzogen, auf ärztliche Anweisung... 3 Wochen später Crash: schwer depressiv, stark suizidal
07/99 - ...... Citalopram
02/01 - 10/14 Venlafaxin 335mg -mehrmals abgesetzt; zuletzt 10/14 innerhalb 2 Wochen...
(Entzugssymptome: bettlägerig, nicht essen können, Verzweiflung, Schlaflosigkeit, nur noch atmen können, 20kg abgenommen, 24h-Angst -inkl."Körperangst"-, zittern, frieren, schwitzen, Übelkeit, suizidal, massive körperliche Schwäche, "Brainzapps", innere Unruhe)
08/15 - 07/17 Venlafaxin 150mg -nicht ausgeschlichen, nur ersetzt-
07/17 - 10/17 Milnacipran 25mg -zu schnell entzogen-
(Entzugssymptome: s.o. -mit mittlerweile größeren Fenstern; immer nur in Relation zu dem, wie es im Verlauf war;

aktuelle Medikation
1996- lfd. Valproinsäure 900 mg - in den letzten 5 Monaten reduziert um 300 mg
lfd. Valproinsäure 600 mg (Stand: 10-05-2021)
1999- lfd. Lorazepam 3 mg
2004- lfd. Metoprolol 25 mg
2005- lfd. Pantoprazol 20 mg
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von basic searcher »

Hallo ihr,

ich nochmal...

Mein Mann hat mir vorhin eine Seite gezeigt die ich gern verlinken möchte. Es ist bestimmt der falsche thread hier; vielleicht kann das Mod.team ihn verschieben?!

Ich versuche gleich den deutschen Text (google-Übersetzung) reinzustellen; vielleicht mag jemand trotzdem übersetzen?

... hat nicht geklappt

Ich stelle die Seite jetzt einfach komplett ein, ihr müsstest euch dann einfach durch suchen. Es gibt Infos zu allem möglichen wie Akathasie, PSSD (auch einen deutschen Arzt), PP und Alkohol etc.

RxISK

LG basic-searcher
:!: Meine Signatur ist noch "Baustelle" - bin im protahierten Entzug -

psych. Diagnosen (kumulativ und bestehend):
1995 Epilepsie
1999 Depression
2002 schwere Depression / generalisierte Angststörung / Panikstörung
2005 v.a. kPtBS
2006 PtBS v. Phänotyp Borderline; Derealisation, Depersonalisation, Dissoziative Störung, Amnesie f. große Teile d. Lebens, Alexithymie

Medikation: 1999-2020
02/99 - 07/99 Mirtazapin -kalt entzogen, auf ärztliche Anweisung... 3 Wochen später Crash: schwer depressiv, stark suizidal
07/99 - ...... Citalopram
02/01 - 10/14 Venlafaxin 335mg -mehrmals abgesetzt; zuletzt 10/14 innerhalb 2 Wochen...
(Entzugssymptome: bettlägerig, nicht essen können, Verzweiflung, Schlaflosigkeit, nur noch atmen können, 20kg abgenommen, 24h-Angst -inkl."Körperangst"-, zittern, frieren, schwitzen, Übelkeit, suizidal, massive körperliche Schwäche, "Brainzapps", innere Unruhe)
08/15 - 07/17 Venlafaxin 150mg -nicht ausgeschlichen, nur ersetzt-
07/17 - 10/17 Milnacipran 25mg -zu schnell entzogen-
(Entzugssymptome: s.o. -mit mittlerweile größeren Fenstern; immer nur in Relation zu dem, wie es im Verlauf war;

aktuelle Medikation
1996- lfd. Valproinsäure 900 mg - in den letzten 5 Monaten reduziert um 300 mg
lfd. Valproinsäure 600 mg (Stand: 10-05-2021)
1999- lfd. Lorazepam 3 mg
2004- lfd. Metoprolol 25 mg
2005- lfd. Pantoprazol 20 mg
Levande
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Levande »

Hallo,
ich war heute bei meiner Psychiaterin und habe ihr erzählt, dass ich mittels microtapering absetze, weil ich das Absetzen so am besten vertrage.

Sie fand das völlig okay und fragte, ob sie mir helfen könne, indem sie mir den Dosisanteil, den ich reduziere inTropfenform verschreibt. Wenn ich die Tropfenform nicht vertragen würde, könnte ich ja wieder Tabletten in Wasser lösen.
Ich war völlig perplex und habe mich riesig gefreut.

LG Levande
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-29.03.2019 Mirtazapin 0mg
-27.11.2019 Agomelatin 0 mg
Straycat
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Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Straycat »

Hallo Levande,

das ist wirklich erfreulich zu lesen, dass es wohl auch verständnisvolle Psychiater gibt und nicht nur welche, die ihre Patienten belächeln, wenn sie langsam absetzen!

Wenn du willst, kannst du mir Name und Adresse deiner Psychiaterin auch gerne per PN schicken. Dann trage ich sie in unsere inoffizielle Liste ein, die wir führen. Leider gibt es ja nach wie vor nur wenige Ärzte, die ihre Patienten sinnvoll beim Absetzen unterstützen - jeder Name mehr ist da ein Gewinn :)

Liebe Grüße,
Cat
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