Klick auf das Kreuzchen um das hier auszublenden ->


 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Chaya Grossberg: 6 Medikamente abgesetzt und zurück im Leben

Sammlung von Erfahrungsberichten mit Psychopharmaka.
Antworten
Murmeline
Moderatorenteam
Beiträge: 16481
Registriert: 11.01.2015 13:50
Hat sich bedankt: 843 Mal
Danksagung erhalten: 2773 Mal

Chaya Grossberg: 6 Medikamente abgesetzt und zurück im Leben

Beitrag von Murmeline »

Original: My Story von Chaya Grossberg
http://chayagrossberg.com/my-story/

Als Teenager wurden bei mir Depressionen diagnostiziert und Prozac (Fluoxetin) verschrieben. Ich nahm es für etwa ein Jahr und es machte mich manisch, weniger empfindlich für andere, impulsiver, zu einem sozialen Schmetterling, weniger in der Lage, ruhig und still zu ein. Ich bekam auch Akne. Eines Tages habe ich aufgehört, es zu nehmen.

Im College hatte ich eine spirituelle Erweckung und zog mich in für eine Weile in einen spirituelle Retreat zurück. Kindheitstrauma, körperliche Gesundheitsprobleme, religiöse Verwirrung, echte spirituelle Erfahrungen und viele andere Dinge spielten eine Rolle bei meine "Zusammenbrüchen". In gewisser Weise liebe ich Zusammenbrüche. Ich liebe, dass Menschen sie haben. Ich möchte, dass wir alle dabei sicher sind, wenn wir sie haben.

Meine Zusammenbrüche im Alter zwischen 18-21 fühlte sich nicht sicher an, außer bei den spirituellen Aspekten. Ich war in meinen Kräften betäubt, ruhiggestellt mit Tranquilizern gegen meinen Willen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Die Medikamente und "Behandlungen", die mir gegeben wurden, machten mich viel kränker, körperlich und geistig. Ich veränderte mich von einer hellen, intelligenten, energetischen jungen Frau (mit vielen Traumata) zu einer lethargischen, kranken Frau, unfähig zu denken, in Vergessenheit geraten, emotional flach. Ich war auf den niedrigsten Dosen der meisten Medikamente, die ich verschrieben bekam, aber sie machten mich dennoch erschöpft, langweilig und krank.

Viele Menschen in meinem Leben, darunter Eltern, Ärzte und Freunde, dachte, diese Medikamente wäre hilfreich. Nur wenige vermuteten, dass es die Substanzen waren, die mich viel kränker machten. Ich erlebte mich psychisch krank als Folge der Medikamente. Ich konnte kaum denken. Andere sahen mich immer mehr als "geisteskrank" an, aber sie wußten nicht, warum. Ich hatte für drei Monate ein Fieber ohne Infektion. Viele Antibiotika wurden versucht, viele Tests durchgeführt, aber die Ursache des Fiebers wurde nie gefunden. Ein Arzt hat später vermutet, es war ein medikamentinduziertes Fieber, verursacht durch alle Medikamente, die ich nahm.

Während dieser Zeit hatte ich viele andere Erfahrungen. Es war wie eine lange Nahtodeserfahrung. Ich fühlte mich nah an meinen Großeltern und anderen, die gestorben waren, aber ich hatte wenig, keine Verbindung zu irgendjemanden oder irgendetwas auf der Erde. Ich aß die gleichen Nahrungsmittel jeden Tag und verließ meine Wohnung überhaupt nicht für drei Monate. Lieder und Gedichte kamen vnm Jenseits zu mir; sie konnten sicher nicht aus meinem eigenen Gehirn kommen, das kaum funktionierte! Dieses Zeit war eine schamanische Erweckung für mich - seither habe ich nie wieder etwas ähnliches erlebt.

Nachdem das Fieber verschwunden war, entschied ich mich am 25. Dezember 2002 für den Versuch, eines der Medikamente abzusetzen, ein Neuroleptikum namens Risperdal. Die Reduzierung löste in mir Panikattacken aus und ich fühlte mich wirklich verrückt in einer Weise, die ich noch nie gefühlt hatte. So nahm ich es auf Vorschlag meines Psychiaters wieder ein. Dann hatte ich einen Traum, der mich dazu führte, Risperdal in kleineren Schritten zu reduzieren, damit probierte ich es noch einmal. Ich war auf 6 oder so andere Medikamenten zur dieser Zeit, einschließlich Schlafmittel, Antidepressiva, Medikamenten gegen Angst und Schilddrüsen-Medikamente (auch wenn keine Schilddrüse Problem jemals bestimmt worden).

Ich ging langsam voran und schlich eine Substanz nach der anderen aus, wobei meine Energie, meine Lebendigkeit, meine Gesundheit und meine Kraft mit jeder Reduktion zurückkehrten. Es dauerte lange, bis ich mich vollständig von der Toxizität und dem Schaden erholte, der mir während der zwei Jahre, die ich auf all jenen Medikamenten war, angetan wurde, und es kann auch einen dauerhaften Schaden gegeben haben. Während dieser Zeit ging ich wieder aufs College und beendete mein Studium. Es erschien mir wie Magie, da ich nicht gewußt hatte, ob ich jemals wieder in die Außenwelt zurückkehren würde. Ein Teil von mir wusste, dass ich mich von der ganzen Erfahrung erholen und wieder leben würde, um davon zu erzählen, aber ich hatte damals keine Ahnung, wie das gehen würde.

Während dieser Zeitspanne der Reduktion wurde ich in das Freiheitszentrum (www.freedom-center.org) eingeführt. Das Freedom Center ist eine Gruppe von Menschen, die sich als psychiatric survivors (Überlebende der Psychiatrie) identifizieren und ich arbeitete dort für etwa 7 Jahre, um alternative Behandlungen für diejenigen bereitzustellen, die extreme Bewusstseinszustände hatten. Ich unterrichtete Yoga, Meditation und kreatives Schreiben und teilte meine persönliche Geschichte mit großen und kleinen Zuhörergruppen. Meine Geschichte zu erzählen fühlte sich für mich mich an wie die sinnvollste Sache, die ich tun konnte und jedes Mal, wenn ich es tat, fühlte ich mich so voller Sinn, Liebe und spiritueller Führung. Die Unterstützung des Freiheitszentrums während meiner Übergangszeit war von unschätzbarem Wert. Ich bekam so viel mehr Informationen von den anderen Betroffenen, als ich jemals von Ärzten oder Therapeuten bekommen habe. Ich wünsche für uns alle diese Art von gemeinschaftlicher Unterstützung und hoffe, ich kann eine Stimme von Vernunft und Vertrauen für alle sein, die eine Perspektive von jemandem brauchen, der all das selbst erlebt hat.

Ihre Website: http://chayagrossberg.com/
Antworten