
Ich wollte euch meine Erfahrungen mit Antidepressiva schon lange schreiben.
Vieles ist inzwischen passiert.
Seit 12.5.17 bin ich vollkommen Cipralex frei.
Meine Geschichte mit AD beginnt leider schon lange vorher.
In einer Familie mit Kriegstraumatiesierter Mutter und sehr strengem Vater bin ich (weiblich) als erste von drei Kindern geboren.
Meine Geschwister zwei Brüder (15 und 7 Jahre jünger) hab ich mit betreut.
So kam ich in eine ungesunde Rolle (immer für alle verantwortlich) die ich bis in meinen Beruf, Ehe, usw. weitergelebt habe.
Ganz früh hatte ich überforderungs Gefühle und viele Ängste.
2002 kam der Kollaps, Burnout, Angst- und Panikattacken. Mein Hausarzt verschrieb mir Saroten, das ich 5 Monate nahm. Eigentlich gings mir damit recht gut, jedoch wollte ich bei einem Psychiater der mir empfohlen wurde eine Vethaltenstherapie machen.
Statt mit mir zu sprechen zückte er den Rezeptblock und verschrieb mir etwas zum "ankurbeln", Efexor. Ich bekam nach einer Tablette Panik, so dass ich sofort absetzte. Dann verschrieb er mir Fluctine, auch das vertrug ich nicht. Nahm nur einen Tag dieses Gift. Danach kam Paroxetin und Citalopram. Gott sei Dank vertrug ich das alles nicht. Nahm es nur ein/zwei Tage.
Zwischenzeitlich bekam ich vom Saroten Herz- und Kreislaufprobleme und Gewichtszunahme. Laut Psychiater musste ich das AD sofort absetzen.
Nebenwirkungen hatte ich ausser schlimmer Traurigkeit und Nervosität nicht.
Hab mit pflanzlichen Beruhigungstabletten so die schlimmsten Beschwerden gelindert.
Wie ihr meiner Signatur entnehmen könnt wurde ich 2014 krank. Das zog sich bis 2015 weiter bis ich einen Zusammenbruch hatte.
Sofort haben mir meine Ärzte Cipralex (Escitalopram) verschrieben. Sollte Schmerzdistanzierend sein und meine Panik- und Angstattacken lösen.

In meiner Not griff ich dankbar nach diesem Strohhalm.
Klar haben die Tropfen geholfen.
Aber ich wollte nach Fünf Monaten endlich wieder AD frei sein.
Und so machte ich den schlimmen Fehler viel zu schnell abzusetzen.
Die Absetzsymptome kamen schnell.
Kein Arzt hatte mich aufgeklärt.
Nach suchen im Internet bin ich auf das ADFD Forum gestossen.
Gott sei Dank!

So hab ich wieder langsam eindosiert und mir viel Zeit gelassen beim Absetzen.
Ich bin nun 3 Monate AD frei.
Es geht mir recht gut. Manchmal habe ich noch morgens leichte depressive Verstimmungen.
Die körperliche Symptome wie Übelkeit sind fast nicht mehr da. Manchmal beim einschlafen Adrenalinstösse. Aber heute weiss ich das sie wieder vergehen.
Was ich noch spüre ist eine grosse Müdigkeit, bin nicht mehr so belastbar wie früher.
Auch wenn ich noch nicht ganz Symptomfrei bin, ist es kein Vergleich zu früher.
Ich möchte euch ermutigen die Hoffnung nicht aufzugeben. Es geht vorbei!
Beim einen schneller, beim anderen etwas langsamer. Aber unser Gehirn ist wunderbar, es kann sich regenerieren.
Sorry dieser Bericht wurde sehr lang.
Danke fürs lesen.
Ich wünsche euch alles Gute, haltet durch ihr werdet wieder gesund.
Liebe Grüsse
Hypeastrum