habe lange in keinem forum mehr etwas geschrieben,zu benzos schon gar nicht.habe die pillen lange für vernachlässigbar gehalten,da mein hauptproblem bei heroin und kokain zu suchen war,so dachte ich zumindest.
vor 5 jahren hab ich eine ambulante therapie wahrgenommen,in der hoffnung noch irgendwas zu drehen (war zu der zeit 45 jahre).zu der zeit nahm ich,auf den monat verteilt,ca 20-30 diazepamtabletten,10 mg,die ich mir auf der szene besorgen musste da mein substitutionsarzt (ich bekomme polamidon), benzos verabscheut und mir nie welche verschrieben hätte.ich sah in dem diazepam ein geeignettes mittel um die nebenwirkungen vom kokain erträglich werden zu lassen,die bei mir teils extrem waren,in form von übelsten depressionen und selbstzweifeln,herzrasen,hohem blutdruck,kopfschmerzen und in den letzen jahren noch panikattacken die scheinbar über meinen verstand gingen.ich nehme das kokain iv.
außerdem nahm ich das diazepam gegen die ständigen rückenschmerzen und zum entspannen nach der arbeit (ich arbeite auf einem bauernhof).
nunja,vor 5 jahren ging ich dann in eine klinik zur "entgiftung",um die urinwerte der benzos und des thc auf ein erträgliches maß zu bringen,insgesamt war ich aber nur 10 tage dort,dann rüber zur ambulanten therapie,abends dann nach hause.jedenfalls hatte ich bis dahin keinen benzoentzug erlebt,zumindest glaubte ich das.ich sagte auch nichts als ich 0 zum abdosieren bekam! nach fast 25 jahren benzos,auch wenn es nur einmal die woche war(dann aber oft bis zu 100 mg).hm,wenn ich recht überlege auch über wochen täglich.dann aber nicht mehr als 20 mg.
ich brauche euch ja die zustände des entzuges nicht beschreiben,ihr werdet sie kennen.das was mich fast wahnsinnig machte war das herzrasen,der zu hohe blutdruck.an einem morgen war es so schlimm das ich vor dem schwesternzimmer auf und ab ging um etwas zu bekommen was den puls runterbringt,nach einer stunden bekam ich etwas (kein benzo) und ich wurde zum glück ruhiger,denke es war eine art betablocker.
schlafen klappte natürlich auch nicht,ich kam nie zur ruhe,dazu extremes missempfinden am ganzen körper,depressionen hielten sich zum glück in grenzen.
in der therapie bekam ich truxal,4 x 25mg.naja,bischen hats wohl geholfen.viel ruhiger wurd ich aber nicht,auch schlafen ging höchstens eine stunde am tag.das was ab da sehr anstrengend wurde war jeden tag die 20 km mit dem bus und bahn zu der therapiestelle zu fahren.ich musste zu der zeit fast alle 10 min urin lassen,was in einem bus recht schwierig werden kann

zurückbetrachtend und nach hilfe eures forums muss ich mich nun wirklich nicht wundern das nach einer so langen zeit der einname von benzos nach 2 wochen noch entzugserscheinungen hatte


auch weiß ich nun woher die krämpfe kamen

seitdem sind 5 jahre vergangen,ich nahm wieder benzos wegen dem koks,ein bis zwei mal die woche,immer so 20-60mg auf einmal.
mitlerweile bin ich seit 10 wochen benzofrei,wieder kalt entzogen

es geht mir mitlerweile gut,ich habe keine panikattacken mehr,auch ist meine angst vor dem leben als solches viel weniger geworden.meine körperliche ausdauer hab ich auch wieder,vorher war ich nach 100 metern radfahren schon durch,jetzt sind 3 km zur arbeit kein problem mehr.ich weiß,ist nicht viel,aber 30 jahre tabak und harte drogen fodern ihren tribut.
gruß
matthias