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Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 10.02.2020 17:48
von Murmeline
Anjalena hat geschrieben: 10.02.2020 16:33 Hallo Ihr Lieben,

Nun habe ich es geschafft nach über 2 Jahren das Tavor abzusetzen ..Ich bin auf Null :party2: jääääh
Man bin ich froh...puhhh

Und ich scheine es wirklich losgeworden zu sein. Wow! In den letzen Wochen ging es mir besser, so mit Null Tavor!
Also ich hab bei 7,5mg Tavor angefangen und ich kann sagen...durch laaaangsames Absetzen ist dies möglich!

Vor meinem jetzigen Absetzversuch, bin ich ja in einer Klinik zum Absetzen. Dort wurde mir ja dieses Tavor innerhalb von 4 Wochen entzogen. Ich kann nur sagen..Katastrophe! Hab ja dann ganz schnell wieder und mehr... Tavor einnehmen müssen. Weil ich es nicht mehr aushielt. Jetzt nach mehr als 2 Jahren, langsames absetzen und mit Hilfe dieses Forums und meines Arztes hab ich es geschafft auf Null Tavor zu sein.
Und ich muss sagen...ich bin dadurch stärker geworden. Ich weiss nun, das ich meine Ängste ohne Tavor aushalten kann. Ja die Zeit hat mich stark gemacht.

Nun beschloss ich das Quetiapin anzugehen. Das letze Psychopharmaka das ich nehme!

Seit 01.02.2020. habe ich. 50mg Quetiapin weniger genommen. Bin also jetzt bei 200mg Quetiapin.
Das werde ich jetz 4-5 Wochen so beibehalten. Ich hoffe, das ich das nun auch noch los werde. Ich bin zuversichtlich. :roll:
Liebe Grüsse von Anjalena

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 19.03.2020 19:00
von padma
hallo zusammen, :)

Kekskatze hat Zopiclon erfolgreich abgesetzt :party2:
Soooo, ich bin nun auch mal wieder da. Ich habe in der Zwischenzeit das Zopiclon endgültig abgesetzt (Dez.2019) und habe mit dem Pregabalin auch schon begonnen.
https://adfd.org/austausch/viewtopic.ph ... 51#p356351

liebe Grüsse,
padma

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 24.03.2020 21:48
von Murmeline
Eine Meldung aus den Weiten des Internets

Helene Davis
One year! It has been one year today since I took diazepam for the last time and I feel so good! It was miserable and horrific to go through #prescribedharm but, I am so much better now and I am free! I fought #benzos and I won!

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 11.04.2020 12:29
von Ululu
Sonne27 hat Oxazepam abgesetzt.

Hier ihr Thread.

viewtopic.php?f=16&t=16428&p=359047#p358986

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 14.05.2020 21:51
von Jamie
Lisamarie (Petra) :), eine ehemal. Moderatorin des ADFD, hat nach 40 Jahren Benzoeinnahme dem GABA-Manipulator die rote Karte gezeigt und nun endgültig über viele Jahre erfolgreich abgesetzt <3 . Wenn das kein Grund für eine Partyyyy ist ;) :party2:

viewtopic.php?f=16&p=363581#p363581
Hallo ihr lieben , dann will ich mal berichten. Seit November letztem Jahr bin ich auf 0 . Bin von 0,5 mg direkt auf 0 gegangen, weil ich einfach die Nase von dem ganzen gekrümmel leid war. Hab alles zusammen gepackt und in der Apotheke abgegeben. War auch dann mein heftigster Sprung, anschließend ging es mir drei Monate richtig schlecht , war fast bettlägerig aber hab mich geweigert wieder etwas einzudosieren. Hatte sogar richtig Ekel davor. Also Augen zu und durch.

Weihnachten war dann schwierig für mich, da die Kinder und Enkel kamen , mein Mann war meine große Stütze , ohne ihn hätte ich es nicht geschafft. Februar ging es mir dann schrittweise etwas besser. Ich litt sehr unter Schwindel, starken Tinitus, der mich immer noch begleitet, Übelkeit, fast Schlaflosigkeit. Unglaubliche Rückenschmerzen, die dann nur noch mein Heilpraktiker mit Chiropraktik etwas unter Kontrolle bekam. War echt ne schwere Zeit und heute würde ich es nicht mehr so machen sondern brav mg um mg ausschleichen.

Wenn ich sage es geht mir heute besser , dann ist das immer noch nicht gut, am meisten macht mir die Schlaflosigkeit, meine Grunderkrankung zu schaffen. Bin kaum belastbar und ziemlich gereizt. Meine Nerven sind eher Zündschnurr als Nerven.

Aber das positive ist ich bin das Benzo los und mir geht es Stück für Stück besser. Nach 40 Jahren Benzoeinnahme kann man auch nicht erwarten das es auf Knopfdruck wieder gut ist. Bin aber guter Hoffnung das es langsam besser wird.
Lg Petra

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 06.07.2020 18:45
von padma
ein update von Blindspot, (Tavor abgesetzt nach Kurzzeiteinnahme)
Jetzt sind es fast sechs Monate seit dem Absetzen von Tavor, und ich bleibe zuversichtlich und optimistisch daß die Entzugserscheinungen bald komplett verschwunden werden und ich möchte allen Leidensgenossen und - Innen Mut machen nicht aufzugeben und stark zu bleiben, und an die eigene Heilung des Körpers und Geistes zu glauben sowie daran festzuhalten :-)) es braucht tatsächlich Zeit, aber es geht.
Vor allem wenn ich daran denke wie es mir noch vor zwei Monaten ging (körperliche Schwäche, depressive Stimmung, Hoffnungslosigkeit, Ängste) so ist es inzwischen ein riesiger Fortschritt.
Und ich möchte auch alle warnen vor der sogenannten Unbedenklichkeit im Hinblick auf Kurzzeitige Einnahme von Benzos, vor allem wie im speziellen unsere lieben Ärzte damit umgehen, verschreiben und verharmlosen. Und bekannterweise null oder kaum Ahnung von der gravierenden Entzugsproblematik haben - aus meiner Sicht eine Schande und nahe an der fahrlässigen Körper( und Psyche) Verletzung.
Nehme weiterhin eine Kapsel Lavendelöl sowie B-Vitamine und Omega 3 und komme gut durch den Tag - vielleicht ist das tatsächlich eine Kombination die hilft einen protrahierten Tavor Entzug zu Ende zu bringen.
Ich wünsche Euch allen viel Glück und Gesundheit, und vielen Dank für Eure Unterstützung.
LG Blindspot
https://adfd.org/austausch/viewtopic.ph ... 50#p370850

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 29.07.2020 09:36
von Murmeline
Ein Abschlussbericht von Bardina, den sie verfasst hat, um Mut zu machen.
Bardina hat geschrieben: 27.07.2020 11:35 Guten Morgen, heute möchte ich mich verabschieden - nicht abmelden - und so etwas wie einen Abschlussbericht verfassen. Da ich mich nach wie vor mit Ratschlägen schwer tue, hoffe ich auf diesem Weg etwas Mut machen zu können.
Zu meinem Schlaf habe ich davor ja schon das Wesentliche geschrieben. Ich nehme weiterhin Baldrian und Neurexan. Das hast leider noch nicht geklappt mit dem Absetzen.
Alle anderen Symptome sind nach wie vor wechselhaft vorhanden aber in der Stärke immer schwächer werdend. Sogar dee Tinnitus ist an manchen Tagen weg.
Alles nur minimal zu verändern ist am Besten zu verkraften.
Zum Beispiel Bewegung, Schlafenszeit, Ernährung, Therapien jeglicher Form, Tagesablauf, soziale Kontakte, Radio, Fernsehen etc.
Sollte die Unruhe und Schlafstörungen wieder zunehmen hilft nur Ruhe und Struktur.
Ich bin sehr dankbar dass ich ansonsten meist alltagsfähig bin. Einkaufen,mit dem Hund gehen und arbeiten.
Im August wechsel ich den Arbeitgeber.. Ich hoffe damit der emotionalen Belastung der ungünstigen Konstellation privat und berufliches Vermischen weitgehend zu entgehen. Ich wünsche und hoffe sehr dass es die richtige Entscheidung war und ich dieser Veränderung gewachsen bin.
Mein Leben und ich sind noch lange nicht da wie es einmal war, aber es ist okay.
Meine Bilanz für mein weiteres Leben:
Medikamente und besonders Psychopharmaka nur im Äußersten nehmen, besser gar nicht.
Pflanzen und Homöopathie können so viel.
Die Verantwortung für den eigenen Körper möglichst keinem Arzt überlassen. Selbstliebe, Selbstverantwortung und Selbstfürsorge helfen den eigenen Körper besser kennen zu lernen und zu merken was zur Gesundung hilfreich ist. Was dem einen hilft muss nicht für mich richtig sein. Trotzdem mutig Anregungen und Tipps ausprobieren, neugierig bleiben und immer wieder reflektieren.
Ich bedanke mich nochmals bei meinen kompetenten Wegbegleitern hier im Forum ohne die ich diese Zeit nie geschafft hätte. Sie haben mir ein Ziel aufgezeigt, sind mit Rat und Geduld beiseite gestanden und einfach nur großartig.
DANKE
Allen wünsche ich Zuversicht und Glauben am sich selbst und das Gute- bitte vertraut euch, habt keine Angst! Alles Liebe
Edit von padma: Bardina hat vor über 3 Jahren Zopiclon abgesetzt, hier ihr thread viewtopic.php?f=16&t=12393

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 04.11.2020 00:28
von Amesura
Ich kann endlich voller Stolz berichten seit ein paar Wochen endlich "clean" zu seinen. Der Weg war unglaublich steinig und weit! Auch jetzt bin ich noch nicht völlig erholt, aber unglaublich froh Zolpidem nach mehr als 1,5 Jahren endlich abgesetzt zu haben.

Mehr als Sieben Jahre habe ich das Zeug genommen und wahrscheinlich meine Gesundheit sehr negativ beeinflusst. Ich hatte damals unglaublich schlimme Schlafstörungen und nachdem ich absolut alles von Baldrian bis Antidepressiva probiert habe bin ich bei Zolpidem gelandet. Teilweise bis zu 15mg anfänglich. Irgendwann hab ich Gott sei dank gemerkt das mir das zu viel ist und bin auf 10mg runter. Auch hier merkte ich bei mehr als 10 h Schlaf täglich das das definitiv zu viel ist und halbierte die Dosis nochmals auf 5mg. Damit lebte ich dann einige Jahre. Ich glaube etwa 5 oder 6 Jahre.

Irgendwann merkte ich aber das die Wirkung nachlässt, allerdings kam es erst relativ spät dazu. An Tag X sagte meine Ärztin irgendwann sie könne es nicht mehr verschreiben. Schon Monate vorher appellierte die Mutter meines Freundes an mich mit dem Ausschleichen zu beginnen, da diese Tabletten so gefährlich sind! Da ich nun keine andere Wahl mehr hatte begann ich voller Panik was wohl auf mich zukommt vorsichtig in meinem eigenen Tempo die Tabletten mittels auflösen auszuschleichen. Allerdings muss ich gleich dazu sagen das ich mich nicht an die 10% Methode gehalten habe und deutlich langsamer ausgeschlichen habe.

Der psychische Druck war enorm. Es gab solche und solche Phasen. Zeitweise schlief ich ganz gut und kam klar, dann gab es wieder Phasen in denen ich nur weinen wollte weil ich kaum schlafen konnte. Zusätzlich wurde Hashimoto bei mir diagnostiziert genauso wie eine hormonelle Dysbalance der Sexualhormone. Daher kann ich jedem empfehlen sich komplett untersuchen zu lassen bei Schlafstörungen und besonders wenn man Benzos absetzen will!

Während des Ausschleichens hat mir Melatonin sehr beim Einschlafen geholfen! Genauso wie ein Tagesrythmus zu haben. Ansonsten kann ich empfehlen alle Nährstoffe testen zu lassen und gff. aufzufüllen um den Mineralstoffhaushalt auf Reihe zu halten. Dieser leidet sehr unter Einnahme der Pille und auch unter Benzos!

Alles in allem bin ich unglaublich glücklich und froh! Ich habe wirklich bis zum letzten Tropfen ausgeschlichen und hänge aktuell immer noch an dem dämlichen Ritual jedoch ohne Wirkstoff zu mir zu nehmen. Ich hatte 5mg Zolpidem in einer Braunglasflasche aufgelöst, schüttel die Pipette im Flaschenhals ab und tippe kurz gegen einen Löffel. Ein winziger Tropfen Wasser der am Löffel hängen bleibt wird dann mit einer Spritze aufgenommen sodass eigentlich nix überbleibt. Da tippe ich mit der Zunge gegen. Ich weiß das es rein psychisch und völlig bescheuert ist, aber es gab auch schon Tage an denen ich es vergessen hatte. Darüber bin ich sehr froh und hoffe das es bald völlig in Vergessenheit gerät.

Aktuell erlebe ich auf und ab's was das Schlafen betrifft und es wird sicher noch einige Zeit dauern bis sich mein Nervensystem erholt hat. Ich hoffe ich muss nie wieder solche Tabletten nehmen!

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 07.11.2020 14:58
von Jamie
Hallo Amesura :)

Glückwunsch zur Null :party2: .
Benzos los zu werden ist eine große Leistung, zumal bei vielen ja noch der Druck im Hintergrund lauert, dass Ärzte es nicht mehr weiterverordnen wollen.

Dass du manchmal noch an deinem Ritual hängst, finde ich nicht schlimm.
Jeder so, wie es notwendig und hilfreich für ihn ist; irgendwann werden die Tage zunehmen, an denen man es vergisst ... (hast du ja schon selbst beobachtet) :)

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute
Jamie

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Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 27.11.2020 11:33
von Anny_Tolkien
Hallo ihr Lieben,

ich habe lange überlegt, ob ich meine Geschichte teilen soll, da ich noch nicht ganz ohne AD bin.

Ich habe Mitte September Diazepam und Bromazepam kalt abgesetzt (was ich niemandem empfehlen würde). Ich hab es kalt abgesetzt, weil ich mir nicht bewusst war, dass mein Körper bereits davon abhängig geworden ist und ich es nicht besser wusste.
Ich habe direkt mit schlimmen Todesängsten, Muskelschmerzen, unkontrollierten Muskelzuckungen, Kribbeln in den Beinen, Depressionen und absoluter Schlaflosigkeit reagiert.
Nach einigen Experimenten, von Seiten meiner 2 Psychiater (mit Promethazin und gescheiterter Umstellung auf Doxepin), habe ich dann lediglich mein AD (Trimipramin), welches ich seit 2 Jahren mit 50 mg pro Tag einnehme, auf 75 mg aufdosiert. Damit habe ich wenigstens wieder in den Schlaf gefunden und konnte mit den Entzugssymptomen am Tag besser umgehen.

Nun geht es mir wieder besser. In Absprache mit meiner Neurologin werde ich erst kommendes Jahr anfangen das Trimipramin auszuschleichen.
Die Muskelschmerzen sind komplett verschwunden, die Muskelzuckungen fast komplett (ab und an mal noch ganz kurze Zuckungen), ich fühle mich wieder glücklicher und optimistischer. Im Entzug hatte ich oft das Gefühl, dass ich meine Umschulung abbrechen muss und es mir nie wieder besser geht.
Aber nun kann ich sagen, dass es mir tatsächlich besser geht. Die Ängste kommen und gehen, wie in Wellen und Fenstern, aber es wird besser (und durch die PTBS war ich schon immer etwas ängstlicher). Ich habe nach wie vor bessere und schlechtere Tage, aber kein Vergleich mehr zu vor ein paar Wochen. In der Umschulung komme ich auch wieder besser klar und kann wieder etwas positiver in die Zukunft blicken.

Ich wünsche allen, dass ihre Entzugssymptome bald nachlassen und es wieder positiver in eine Zukunft ohne Benzos gehen kann.

Alles Liebe,
Anny

Nachtrag: Was mir besonders geholfen hat, war eine gute Schlafhygiene, 1 mg Melatonin (zusätzlich zum Trimipramin, das an Entzugssymptomen nur die Schlaflosigkeit abfangen konnte), Ablenkung soweit als möglich und jeden Tag Spaziergänge an der frischen Luft.

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 22.03.2021 20:25
von padma
hallo zusammen,

hier ein mutmachendes Update von Lebenswille:
lebenswille hat geschrieben: 22.03.2021 04:49 Hallo ihr Lieben, viele Monate sind vergangen, seit ich das letzte Mal geschrieben habe. Am 18.dieses Monats waren es 27 Monate ohne Benzos. Ich kann es gar nicht fassen, wie lange das Mathyrium bereits dauert.
Heute kann ich euch jedoch mitteilen, dass es mir mittlerweile um einiges besser geht. Zwar noch nicht gut, aber besser. Meine Schmerzatacken haben sich gebessert u. treten nicht mehr täglich auf. Auch die Angstzustände sind erträglicher. Zusätzlich hat sich meine Hirnleistung stark gebessert. Ich bin sogar in der Lage an Online-Kursen teilzunehmen und deren Inhalten für etwa zwei Std. aufmerksam zu folgen. Das wäre noch vor einem Jahr unmöglich gewesen.
Ich hoffe euch mit dieser pos. Nachricht etwa Mut machen zu können. Es wird besser irgendwann, auf allen Ebenen! Der Körper ist ein Wunderwerk und regeneriert sich ständig. Man muss ihm nur die Zeit hierfür lassen. Ich weiß es ist hart, verdammt hart sogar diese Geduld und das Durchhaltevermögen aufzubringen. Ja,
auf weiten Strecken nahezu aussichtslos und unerträglich. Aber es wird besser, Tag für Tag, Schritt für Schritt. Irgendwann bemerkt man dann tatsächlich eine spürbare Verbesserung und kann es kaum glauben. Aber es ist wirklich wahr! Deshalb bitte gebt den Kampf und die Hoffnung nicht auf! Ihr werdet gewinnen! Irgendwann!
Ein Wunder!!! Bei mir ist dieses Wunder etwa nach 23 - 24 Monaten Abstinenz eingetreten. Seither kann ich vieles wieder tun, was zuvor undenkbar war. Einiges geht natürlich noch nicht und lässt mich manchmal auch (ver)zweifeln, aber ich bin zuversichtlich, dass es voran geht. Schritt für Schritt in Richtung "normales" Leben.
Ich hoffe massive Rückschritte bleiben aus, gehören der Vergangenheit an. Das wünsche ich mir und euch allen, die gerade dabei sind, diesen verdammten Pillen den Kampf anzusagen.
Glg Lebenswille

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 22.03.2021 23:34
von Leela
Ich habe erst heute gesehen, dass ihr hier den Sammeltread habt :) vielleicht hilft jemandem meine Erfahrung darum teile ich hier nochmals meine Geschichte. Übrigens, ich bin zum Glück immer noch Benzofrei und glückliche Mama einer 2 Jährigen Tochter die mich sooo happy macht!!
Hallo zusammen, hier meine Erfahrungen mit Xanaxentzug. Zuvor habe ich jahrelang versucht die Dosis so tief wie möglich zu halten... Es war so schwer weil ich es mir zu leicht gemacht habe. :roll:

Die Tabletten habe ich das erste mal während meiner Berufsausbildung von meiner Chefin (selber Ärztin) bekommen. :frust: Ich litt unter sehr starken Angstzustände und hätte ohne das Medikament nicht funktioniert..ich war damals zu naiv und zu schwach um mich zu wehren und so habe ich dann auch mit "Erfolg" meinen Abschluss gemacht. Dass diese Sucht dann weitere 9 Jahre andauern würde, konnte ich nicht erahnen damals.

Warum ich die Benzos so lange weiternahm? Ich würde behaupten, ich war sehr schnell abhängig und ohne es zu merken, verschlechterte sich rückwirkend die Wirkung, was ich aber während der Einnahme nicht bewusst mitbekommen habe. Klar am Anfang nahm ich 1mg, etwa ein Jahr lang. Danach steigerte ich die Dosis langsam über die nächsten 3 Jahre bis auf 4 (!)mg täglich! Hm nun denn, ich werde mich in diesem Text auf den Entzug konzentrieren. Bitte verurteilt mich nicht, es fällt mir nicht leicht ehrlich zu sein.

Meine persönliche "Erlösung" und Schreck zugleich kam letzen November. Ich war schwanger! :shock: :shock: Ich war sehr verunsichert und wollte zuerst aus Angst und Scham, die Schwangerschaft beenden. Ich habe mich nur noch schuldig gefühlt und ich wusste, SO kann es nicht weitergehen. Also bekam ich den "Rat" und die Anweisung das Medikament SOFORT abzusetzen (zur Verhinderung / Minimierung von Neuralohrdefekten und anderen Behinderungen). Diesen tollen *ironie* Ratschlag gaben mir zwei Ärzte (Männer). Mir blieb also gar nichts anderes übrig...es begann eine sehr harte Zeit, ich würde behaupten, wohl einer der härtesten meines Leben. Die ersten 2,5 mg habe ich in 3 Wochen reduziert, danach war ich stabil bei 0,5. Eigentlich ging ich nach 3 Tagen sofort runter auf 0,1mg! Mir ging's echt mies und ich kann es auch niemandem empfehlen! Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, hatte mörderische Kopfschmerzen (sowas kannte ich bis anhin nicht, obwohl ich schon oft Migräne hatte), das Gefühl mein Kopf würde gleich explodieren, meine Beine waren total wackelig, konnte kaum gehen, Muskelbrennen, Sehstörungen, Sprachfindungsstörungen, Zittern, Tinnitsus nonstop, extremen Durst, Hitzewallungen oder Fieber, Frieren, Weinkrämpfe, alle Sinne waren auf 400%, die Wände wackelten und dazu extreme Stimmungsschwankungen und die permanente Angst einen Krampfanfall zu bekommen und das Baby zu schädigen (natürlich können auch einige Symptome von der Schwangerschaft gekommen sein)!

Es war die Hölle und der einzige Grund der mich durchhalten lassen hat, war mein Engel. Ich dachte je weniger ich von diesem Dreck nehme, desto eher kommt mein Schatz gesund zur Welt. Nach drei Wochen hatte ich dann einen Termin beim FA, sie sagte mir, dass dies viel zu schnell war, ich hätte ja einen Entzug (ja wirklich? *ironie*) und das würde dem Baby nicht gut tun. Ich könne ruhig wieder auf 1mg rauf, damals war ich bei 0,12mg. Ich war schockiert (dass mir zwei Ärzte solch schlechte Anweisungen gaben und dass ich es "falsch" gemacht habe). Nun gut auf 1mg wollte ich jetzt nicht wieder rauf, zu hart war die Zeit davor und zum Glück hat sich mein Engel gut entwickelt. Bis dort.

In der 11 SSW ich hat mich der Schlag getroffen. Das Herzchen war stehen geblieben. :cry: Mir gings so mies und gleichzeitig war ich meinem Engel so dankbar für alles. Mittlerweile habe ich die Fehlgeburt fast ganz überwunden und bin total clean! Ich habe es geschafft von 3,5 mg auf 0mg zu kommen, in ambulanter Betreuung, in weniger als zwei Monaten nach 10 jähriger Benzoeinnahme im Höchstdosisbereich! Uff ich bin ganz schön stolz auf mich. Gleichzeitig war ich immer wieder traurig über die Fehlgeburt, aber ich weiss zum Glück, dass es nicht an den Tabletten lag. Ein Chromosomentest bestätigte die Fehlgeburt. Ich war also nicht schuld...ich konnte endlich wieder lächeln.

Und nun? Ich bin clean und hibble einer neuen Schwangerschaft entgegen. <3 Ich möchte allen hier Mut machen, ihr könnt es schaffen! Egal wie lange ihr das Medi schon nimmt, egal wie hochdosiert. Ich hätte auch nie geglaubt, dass ich das schaffen könnte. Und wie ihr sieht, es geht mehr als man sich zutraut. Ich habe auch viele üble Berichte gelesen, es sei schlimmer als von Heroin loszukommen etc. Ich kanns nicht beurteilen, da ich nie Heroin genommen habe...jedoch im Nachhinein, du bist es dir wert! Mir gehts nun viel besser. Meine Angstzustände sind viel besser, es ist als ob sich ein kalter grauer Schleier gelüftet hätte! Ehrlich! Die Farben sind intensiver, das Essen schmeckt besser, die Ängste sind weniger, die Depression ist weg, die Motivation ist zurück, ich lache viiiel mehr, ich spüre wieder die Emotionen, die ich vor 10 Jahren mal hatte.

Ich habe mein altes ICH zurück gewonnen!! Ich spüre MICH. Das wünsche ich allen, die in der selben Lage stecken wie ich damals. Es ist wie ein 3 facher Frühling. Du erwächst aus einem Albtraum, bei dem du gar nicht wusstest, dass du drin streckst! Jeder der diese Zeilen liest und sich fragt, kann ich es wohl auch schaffen? Ja du kannst. Ups, mein Post ist sehr lang geworden. Für Fragen bin ich offen. Nur Mut, ihr könnt es schaffen!

Klar ich empfehle euch, die ganze Sache langsamer angehen zu lassen.

Ich durfte keine Medikamente beim Entzug einsetzen da ich schwanger war. Es geht aber meistens auch ohne gut, dass hat mir ein Arzt mit Erfahrung erzählt. Einige behaupten ja, dass entziehen ambulant sei nicht möglich. Das stimmt nicht. Jedoch muss man gut vorbereitet sein und es sollte auch jemand im selben Haushalt die ganze Zeit des Entzugs für dich da sein können. Es wird alles besser, mit der Zeit. Und danach fragst du dich, warum du nicht schon viel früher diesen Schritt gewagt hast. Nun, ich glaube mittlerweile, dass es manchmal einfach die richtige Motivation und vor allem viiiel Disziplin braucht. Belohnt wird man dafür reichlich, versprochen!!! 8-)
[/quote]

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 26.04.2021 19:04
von padma
hallo Leela, :)

lieben Dank noch an dich noch für deinen ausführlichen, mutmachenden Bericht.

Es tut mir sehr leid, dass du deinen kleinen Engel verloren hast. Das war sicher sehr schmerzhaft. :hug:
Gut, dass du wieder lächeln kannst.
Ich drücke dir die Daumen, dass du bald wieder schwanger wirst.

liebe Grüsse,
padma

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 26.04.2021 19:07
von padma
hallo zusammen,

Georgy hat nach einer Kurzzeiteinnahme Bromazepam erfolgreich abgesetzt:
Hallo zusammen!
Mittlerweile ist es 8 Wochen her, seit ich die Benzos abgesetzt habe. Ich kann nun sagen, dass der Entzug nun endgültig vorbei ist seit ca 1 Woche. Es hat also 7 Wochen gebraucht, um eine 6-wöchige Einnahme zu verdauen. Leider kann ich bis heute nicht mehr so lange und vor allem gut schlafen wie früher, auch wache ich nach wie vor mehrmals in der Nacht auf. Auch eine gewisse Labilität, Nicht-Belastbarkeit und Weinerlichkeit ist geblieben, das wird nur ganz langsam besser.
Das ist mir jedenfalls eine Warnung, nie wieder regelmäßig Benzos über mehrere Tage/Wochen zu konsumieren, am besten überhaupt nie mehr.

lg georgy
viewtopic.php?p=410475#p410475

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 25.05.2021 12:10
von Straycat
Von Bardina :)
Bardina hat geschrieben: 21.05.2021 16:53 Hallo, heute habe ich an das Forum gedacht und möchte euch berichten wie es mir weiter ergangen ist. Es ist wirklich so dass die Belastbarkeit stetig wächst - was immer noch nicht funktioniert ist die Grenzen rechtzeitig zu erkennen und die Regeneration. Meist überschreite ich die Grenze, das Nervensystem meldet sich indem ein inneres Zittern entsteht und ich kann schlecht schlafen. Dann muss ich sehr aufpassen nicht in die Spirale zu geraten. Strategie wie gehabt Ruhe und Struktur.
Mein Tinnitus wird besser jetzt sind es schon mehr Tage ohne als mit. Dafür bin ich unendlich dankbar und vertraue darauf dass dies auch noch verschwindet.
Ich gehe noch zu einer Osteopathin die anderen physischen Therapeuten besuche ich nicht mehr.
Die neue Arbeit ist gut, nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich mich eingelebt und fühle mich wohl. Bin stolz die Arbeit zu schaffen.
Emotional sind auch Fähigkeiten zurück gekommen. Ich fühle sehr intensiv. Als ob der Körper das verlorene nachholen will. Ich habe mich verliebt -zwar nicht erwidert, aber das ist egal, dies Gefühl spüren zu können hat mich so sehr gefreut. Ich kann wieder ohne Nervenzittern Musik hören, wunderbar. Und sie Sonne vertrage ich auch besser. Was soll ich sagen ich bin so so dankbar für die Chance, den Zufall euch gefunden zu haben, das Leben. Bitte verzweifelt nicht es wird besser und wieder gut!!!

Re: Benzodiazepine absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Verfasst: 25.08.2023 19:03
von padma
Von Hasenhirn:
Hasenhirn hat geschrieben: 03.11.2021 10:57 Hallo Ihr Lieben,

ich möchte mich heute aus dem Forum verabschieden, aber nicht ohne allen, die mich in den letzten Jahren unterstützt haben, nochmal von ganzem Herzen zu danken.

Inzwischen ist meine letzte Tavor fast 13 Monate her, in denen es wie vermutet mal auf und ab ging. Schon verschiedene Male dachte ich, alles ist vorbei, doch Pustekuchen. Wieder ist ein Symptom aufgetaucht, das ich schon fast vergessen hatte, also wirklich wie hier immer wieder beschrieben Wellen und Fenster.

Aber nicht desto trotz geht ist mir zur Zeit sehr gut, von kleineren Wehwechen abgesehen. Ich kann mich wieder fast normal bewegen und auch meine Muskeln sind wieder zurück. Trotzdem bin ich mir nicht sicher ob es das jetzt endgültig gewesen ist??

Ich möchte auch nochmal die Gelegenheit nutzen, all denen Mut zuzusprechen, die vielleicht zweifeln und mutlos sind. Es geht irgendwann vorbei. Mir ging es in den schlimmen Zeiten auch so.

Alles gute wünscht euch

Jürgen (Hasenhirn)