Hallo alle Zusammen

,
ich habe mich über einen langen Zeitraum nicht mehr gemeldet , habe versucht mein Leben wieder neu zu organisieren. Reingeschaut ins Forum habe ich trotzdem immer mal wieder .
Heute möchte ich mit euch meine Erfahrungsgeschichte teilen, um denn einen oder anderen vielleicht etwas Mut und Erleichterung zu verschaffen.
Wie man bereits anhand meiner Signatur sehen kann, habe ich einige , wenn auch deutlich weniger als so manch anderer oder andere hier im Forum, Jahre Erfahrung was die Einnahme von ADS angeht. In meinem Fall nur Escitalopram.
Nun bin ich nach langem, nervenaufreibenden und immer wieder mit Rückschlägen verbundenen Absetzen seit April 2019 frei von dem AD.
Wie ging es mir während dieser Zeit des Absetzens (fast 1 1/2 Jahre) ?
- Es ging mir nicht gut. Ich habe geflucht und rotz und Wasser geheult bei jedem Reduzierungsschritt. Meine eigenen , viel zu hoch gesteckten Erwartungen kämpften mit den Absetzerscheinungen wie Schwindel, Pbelkeit, mordsmäßige Kopfschmerzen, Gereiztheit, Gedankenkarusselle, Panikattacke , Angstzustände und noch vieles ...vieles mehr. Und das bei jedem Reduzierungsschritt. Oft war ich gezwungen, wieder höher einzudosieren um dann wieder nur noch kleinere Reduzierungsschritte zu machen. Deswegen kann ich auch nur unterschreiben was alle anderen hier im Forum auch zu dem Thema Absetzen schreiben: Langsam ! Sehr , sehr langsam ausschleichen, wenn man das AD über einen längeren Zeitraum einnimmt.
Rückblickend kann ich sagen, dass mich das AD verändert hat. Ich war nicht mehr ich selbst. Und vor allem wurde mir bewusst, auch wenn Ärzte jedes Mal was anderes behaupten

, dass ich abhängig von dem AD geworden bin. Und deswegen war der Entzug den ich dann durchgemacht habe, für mich die Hölle auf Erden.
Allerdings wollte ich ebenso wenig mein Leben lang auf diese Tropfen angewiesen sein. Ich wollte endlich wieder leben, ich selbst sein und nicht Solche Medikamente einnehmen ( dazu muss ich aber sagen, dass sie mir in akuten Phasen trotz alle dem aus dem tiefen, schwarzen Loch herausgeholfen haben. Mag mir nicht vorstellen wie es anders, ohne , verlaufen wäre...) .
So. Also wie war es also nach 0?
Die ersten Wochen, ja sogar Monate war ich permanent auf der Hut vor Absetzerscheinungen, was letzten Endes sicherlich auch dazu beigetragen hat, dass in manchen Situationen meine Angstanflüge verstärkt wurden.
Jedoch wurden diese immer weniger und ich merkte , wie sich meine Psyche stabilisierte und ich ja... wieder zu Kräfte kam. Ich konnte wieder aus vollem Herzen lachen, mich freuen, aber auch mir traurigen Situationen besser umgehen.
Ich konnte meine Ausbildung mit 1,2 abschließen , Habe mich verlobt, ich war total aus dem Häuschen. Die Erinnerungen an die qualvollen, dunklen Monate und Jahre waren fast vergessen. Hier und da blitzte mal was auf , wurde dann aber schnell wieder durch positive Einflüsse und Erinnerungen ersetzt.
Mir ging es sehr gut.
Dann kam im September 2019 ein kleiner Rückschlag.
Ich wurde an einem Donnerstagabend von meinem Mann ins Krankenhaus aufgrund unerträglicher unterleibschmerzen verfrachtet. Dort wurde am nächsten Tag durch die Bauchspiegelung diagnostiziert: Zyste am linken Eierstock und Endometriose im 3. Stadium.
Tja, was soll ich schön reden: ich war total am Boden zerstört. Auch aufgrund der möglichen Kinderlosigkeit bezüglich der Endometriose. Ich spürte die Panikattacke und Ängste unter der Haut, sie waren da und lauerten. Ich erlaubte mir einen kleinen Zusammenbruch, nur um mich dann anschließend wieder zu berappen. So wollte ich doch nicht wieder in die Spirale des traurig- und depressivseins fallen.
Kurz darauf stand eine Reha ( schon Anfang des Jahres 2019 beantragt) an. Am 7.10 ging es los. Insgesamt war ich einen kompletten Monat in der Rehaklinik , 400km entfernt von meiner Familie, meinem Mann und meiner Geliebten Fellnase. Nichts desto trotz, tat mir die Reha wahnsinnig gut. Ich war dort an erster Stelle psychosomatisch und dementsprechend in psychologischer Betreuung.
Am Ende meiner Reha stand auf dem Entlassungsbrief die Diagnose: Generalisierte Angststörung aufgrund einer traumatischen Belastungssituation mit Panikattacken....Hurra. Schön ist sowas natürlich nicht. Aber ich war trotzdem erleichtert das Kind nun beim Namen nennen zu können, ging ich doch immer davon aus , dass ich manisch depressiv bin.
Bis dato, geht es mir psychisch gesehen soweit ganz gut und hoffe das es auch für eine längere Zeit so bleibt.
Nun, momentan bin ich wieder viel krank , Grippe, Erkältungen, Mandelentzündung und was man in meinem Beruf nicht noch alles mitnimmt. Erzieherin halt

.
Ich habe für mich entschlossen , mich für ein Studium zu bewerben und warte nun geduldig auf den Bescheid. Pläne für die Hochzeit werden geschmiedet und ich blicke voller Hoffnung in die Zukunft.
Ich möchte allen, die vielleicht noch nicht so weit sind, dass sie die Medikamente komplett abgesetzt haben oder noch am absetzen sind sagen: Ihr schafft das. Ich weiß wie schrecklich diese Zeit ist. Und ich weiß das die Gedankengänge die man manchmal oder permanent während dieser Zeit hat beängstigend und machtvoll sind oder sich so anfühlen. Aber das ist nicht weil ihr als Persönlichkeit so sein sondern weil euer Gehirn , eure Seele, heilt. Anders kann ich es nicht beschreiben. Es ist ein Heilungsprozess. Ich hatte oft gedacht: das war’s. Ich kann nicht mehr. Es wird doch sowieso nie besser.
Aber trotzdem wurde es besser. Wenn auch am Anfang kaum bemerkbar aber es gab kleine Fortschritte.
Und letzten Endes wurde ich für mein Durchhalten und mein Leiden belohnt und entschädigt: Mit der Heilung.
Ich hoffe ich konnte einigen ein kleinen Funken Hoffnung mit meiner Geschichte geben. Ihr seit nicht alleine , bitte seit stark, haltet durch.
Skyla
Edit von padma: Hier ist Skylas thread
viewtopic.php?f=35&t=15472
Aktuelle Medikamentation:
Euthyrox 137mg
2015 erstmalige Einnahme von Escitalopram aufgrund von PTBS und depressiver Verstimmung
Anfang August 2015 : 8mg Escitalopram Tropfen
Ende Oktober 2015 : auf 0mg
Juli 2017: Erneutes Aufflammen meiner Depression und Panik- wie auch Angsterkrankung. Escitalopram in Tropfenform eingeschlichen:
14.7-15.7: 2mg
16.7-17.7: 4mg
18.7-19.7: 6mg
20.7-24.7: 8mg
25.7.-16.8:10mg
17.8.-7.3.2018 12mg
Absetzversuche
2018
8.3.-21.3:10mg
22.3.-4.4:8mg
5.4.-18.4:6mg
19.4.-3.5:4mg
->
Panikattacken, Angstzustände, Unruhe, Gedankenkarussel
4.5.: hochdosiert auf 6mg
29.5.: 5mg
1.7.: 4mg
->
Wieder Panikattacken, Angstzustände, Herzrasen, Schwindel, Übelkeit, gereizte Sinneswahrnehmung , Hoffnungslosigkeit, Zweifel, Gedankenkarussel , Schlafstörung und extreme, innerliche Unruhe, Adrenalinschübe die meinen Herzschlag kurzzeitig , für paar Sekunden, rasen lassen
6.7. : morgens 4mg + abends 0,5mg
7.7.: 4,5mg
8.7.: 4,5mg
->
Noch innere Unruhe , aber schon abgeschwächt, Grübeleien, schwache Lustlosigkeit, leichte Panik-und Angstanflüge , aber alles in allem werden die Symptome schwächer
Neurexan + Bachblütentropfen + Baldrian Tinktur+ Sport helfen mir mich zu beruhigen
10.07.: 4,5mg
->
Stimmung ist gedrückt, starke Stimmungsschwankungen, leichtes Herzrasen ab und zu ,
Leichtes Angstgefühl, Gedächtnisprobleme
Aber auszuhalten
12.07.: 4,5mg
->
Immer noch gedrückte Stimmung; regelrecht depressiv, Gedankenkarussel
16.07.: 4,5mg
->
Die Symptome verschwinden langsam
17.7.: 4,5mg
->
Endlich durchatmen : Die Symptome sind weg, mir geht es viel , viel besser ( fast schon sehr gut )
07.08.: 4,1mg
15.08.: 4,1mg
->
Innere Unruhe, Passivität, leichte Angstgefühle
01.09.: 3,8mg
21.09.: 3,4mg
11.10.: 3,0mg
15.10.: 3,2mg
->
Rachenentzündung + Nebenhöhlenentzündung. Unruhe, Schlafstörung und Gedankenkarussel. Aus diesen Gründen hochgesetzt auf 3,2mg
16.10.: 3,2mg
Deutliche, innere Anspannung und Unruhe, Gedankenkarussel, Angstschübe, Schlafstörung und Vergesslichkeit.
10.11.: 2,9mg (Eigentlich 1,1mg)
19.12.: 2,9mg (Eigentlich 1,1mg)
Am 21.12. bemerkt, dass ich bei 2,9mg einen Rechenfehler gemacht habe und seit mehr als einem Monat statt 2,9mg 1,1mg genommen hab !!! *facepalm*
Und ich habe mich gewundert warum ich so unruhig bin und Albträume hab

.
Am 21.12. wollte ich auf 1,9mg runter da ist es mir aufgefallen beim Rechnen.
21.12.: 0,4mg
2019
06.01.: 0mg
Nach 0
15.01.: 6 Tage nach 0 durchgehend starke Kopfschmerzen und Gereiztheit. Danach besser
30.01.: Rachenentzündung mit Fieber
04.02.:
Panik- und Angstzuständen/starke Unruhe/Schlafprobleme/Weinkrämpfe/Zittern/starke Übelkeit/depressive Verstimmung/ das Gefühl verrückt zu werden/ Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit
10.02.: 0,2mg wieder eindosiert
15.04.: 0mg
07.07.: 0mg leichte Angstanflüge. Verschwinden aber wieder schnell.
27.08.: 0mg-> allgemeines Wohlbefinden. Keinerlei Symptome
17.11.2020: 1 Tropfen (4,166mg) Insidon
18.11.-19.11.2020: 2 Tropfen ( 8,332mg) Insidon
20.11.-21.11.2020: 3 Tropfen ( 12,49mg) Insidon
22.11.-23.11.2020: 6 Tropfen ( 25mg) Insidon ->Herzrasen, Benommenheit, Neben mir stehen—>abgesetzt
24.11.2020: Escitalopram 1mg eindosiert
25.11.: 2mg
26.11.: 3mg
27.11.: 4mg
28.12.: 5mg ->vermehrte innere Unruhe , verstärkt negative Gedanken - Erstverschlimmerung ?
29.11.: 7mg
30.11.: 7mg
1.12-6.12:8mg
7.12.:10mg
15.12.:8mg
10.08.21:7mg