Liebe Leute,
hat jemand von euch gestern den Bericht auf SternTV (RTL) gesehen, bei dem es um
Nebenwirkungen und Langzeitfolgen von Antibiotika aus der Gruppe der Fluorchinolone ging?
Hier der Link:
https://www.stern.de/tv/risiken-und-neb ... 51868.html
Ich saß mit offenem Mund und vereinzelt bitterem Lachen vor dem Fernseher.
Nicht, weil mich das Thema an sich schockiert. Leben kaputt durch Tabletten... so was schockiert mich schon lange nicht mehr.
Aber weil das, auch wenn es um AB und nicht um PP geht, fast 1:1 unsere Geschichte ist!!
Hunderte Menschen berichten von nicht nur Nebenwirkungen, sondern Langzeitfolgen dieses AB - und da es das Nervensystem schädigt, sind ihre Symptome sehr ähnlich wie unsere!
Und genau da begannen die Parallelen:
- Die NW wurden vom Arzt weder erwähnt noch danach an einen Zusammenhang geglaubt, selbst wenn der Patient sie ihm auf der Packungsbeilage zeigte
- Der Satz (!!): Das kann nicht sein, das ist ein sehr verträgliches Medikament! (Hat den nicht JEDER von uns schon so gehört, egal wo wir leben??)
- Die Symptome und ihr Zustand, wohl auch in Wellen (wobei ich den Eindruck gewann, diese Leute haben wirklich langanhaltende Schädigung davongetragen, was bei uns ja nicht so sein sollte)
- Keiner glaub ihnen, und die Ärzte wollen es auf die Psyche ausreden
- Selbst ihre nahen Angehörigen und Freunde glauben es zuerst oft nicht, denn "welcher Arzt würde denn etwas verschreiben, was einem schadet... der weiß doch, was er tut"
- In den USA genießt dieses Thema schon sehr viel mehr Aufklärung als hier (dort sind diese AB verboten)
Ich habe dann später die Diskussion/Kommentare zum Thema auf der Facebook-Seite von SternTV verfolgt. Es haben sich ganz ganz viele Leute gemeldet, die diese Folgen auch erlebt haben bzw. noch darunter leide.
Allerdings auch genug, die der Meinung waren, bei einer "guten ärztlichen Behandlung" könne so etwas doch nicht passieren
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Bewusstsein der Menschen langsam mehr und mehr in dieser Richtung geschärft wird. Ich hoffe.
Was ich aber zu euch sagen wollte, ev. auch speziell an die Betreiber des Forums und das Team gerichtet:
Könnte man da jetzt nicht einhaken mit unserer Geschichte?
Ich habe schon öfter gesagt, dass man sich nach überstandenem Entzug bei SternTV melden könnte, um seine Geschichte zu erzählen. Denn die sind ja dafür bekannt, dass sie auch solche Themen bringen, und sie haben eine große Zuschauerzahl.
Leider gehts mir selber viel zu schlecht, als dass ich momentan intervenieren könnte.
Ich lasse diese Idee daher einfach mal im Raum stehen.
Liebe Grüße
Lena
--------
edit von jamie:
hallo LenaLena, ich habe deinen Beitrag in unseren bestehenden AB / Fluorchinolon-Thread eingefügt.
► Text zeigen
Ab 2009: Paroxetin 10mg ohne Einschleichen (Hausarzt) wegen Angst- und Panikstörung.
Anfang 2011: 1. Absetzversuch. Viel zu schnell, starke Entzugssymptome (Bettlägrigkeit) nicht aushaltbar + mit Grunderkrankung verwechselt. Nach 3 Monaten: Erneute Paroxetin. Nach 2. Einnahmetag symptomlos!
*Therapiestunden (2010-17), aber wenige+große Abstände, da ich sie selbst zahlen muss und mir nicht viele leisten kann (in Ö übernimmt das seltenst die Kasse).*
2013: Nach viel Aufarbeitung: 2. Absetzversuch. Selbe Symptome wie damals, nicht aushaltbar, komplettes Leben kommt zum Erliegen. Diesmal erst mit 20mg Paroxetin wieder "gut".
April 2014: Reduziere wegen starker NW auf 10 mg => starke Magen/Darmprobleme (bis hin zu ärztl. vermuteter Gallenkolik), starke Angst, Panikattacken, labile Psyche, starke körperliche Symptome. Bleibe aber bei 10 mg. Keiner fühlt sich zuständig, mich über die Einnahme von SSRI aufzuklären.
Ende 2014: Reduzierung auf 5 mg => sehr schwere Symptome (Schwindel, Unfähigkeit zu gehen, Derealisierung, starke Angst, stärkste Lichtempfindlichkeit, depressiv (was ich vorher NIE war). Liege nur noch am Sofa. Aber: einige "Fenster".
Sept. 2015: Halte es nicht mehr aus, bin überzeugt dass ich einfach schwer krank bin, nehme wieder Paroxetin 10 mg => wirkt nicht. Dann 20 mg => wirkt kaum. Komplett verzweifelt. Neuer Hausarzt überweist mich (erstmals!) zu Psychiater => Paroxetin greife nicht mehr, sei sowieso ein "unsanftes Medikament", verschreibt mir Escitalopram, soll direkt wechseln.
Ab Dez. 2015: Fliegender Wechsel Paroxetin 20 mg zu Escitalopram 10 mg. Sehr starke Entzugssymptome (die ich mittlerweile schon kenne), aber ich schaffe es. Gut geht es mir aber nicht.
März 2016: Auf 20 mg Escitalopram hoch (Psychiater), da es mir noch immer nicht gut geht (Entzug vom Paroxetin, wie ich jetzt weiß). Nach Hochdosierungssymptomen geht es mir recht gut, aber fühle mich von Gefühlen abgekoppelt, kann keine Freude + Zufriedenheit mehr empfinden!
2017, März bis August: Reduktion von Escitalopram. Dank Therapeutin Tabletten sehr oft geteilt und bis in homöopatische Krümeldosen gegangen. Leider mangels Wissen ohne Wiegen, ohne Plan, zu schnell.
9.8.2017: 0 mg! => 2-3 Wochen starke Symptome (erkannte sie als Entzug), dann etwas besser.
Sept + Okt 2017: Viele schlechtere Phasen, einige starke Einbrüche, sehr starke, vielfältige körperliche Symptome, die ich nicht erklären kann. Kann mein Leben nicht normal weiterleben.
1. Nov 2017: Komplett-Zusammenbruch. Da ich nicht weiß, dass Entzug so lange dauern kann, bin ich komplett verzweifelt. Telefonat mit Psychiaterin => Ich sei (noch) nicht gesund, bitte sofort wieder Escitalopram nehmen, vermutlich lebenslang! Bin verzweifelt, suche im Internet und finde das ADFD-Forum!!Mir fällt es wie Schuppen von den Augen...
Da ich schon über 12 Wochen auf 0 mg bin, bleibe ich auf Null.
16.11.2017: Selbst initiierte Untersuchung Schilddrüse => Unterfunktion, SD-Hormone
Seit 9.8.2017: Im Entzug mit teilweise starken körperlichen und psychischen Symptomen, Horrorspitzen, aber auch Fenstern. Horrorspitzen beendet und allgemeine Besserung seit Mai/Juni 2018
Zu rasches Reduzieren (5 Monate), danach Entzug/Absetzsyndrom, auf Null seit August 2017
Mir hilft: Omega 3, Vitamin D, histaminarme Ernährung, Passionsblumentropfen + Gaba
Mein Thread: viewtopic.php?t=14041