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SSRI-induzierte Gleichgültigkeit / "emotionale Nebenwirkungen" wie Gefühlsverflachung

Eine Sammlung von Artikeln, die über wissenschaftliche, politische und wirtschaftliche Hintergründe der Behandlung von seelischen Leiden mit Psychopharmaka berichten.
Traurige
Beiträge: 139
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Re: SSRI-induzierte Gleichgültigkeit / "emotionale Nebenwirkungen" wie Gefühlsverflachung

Beitrag von Traurige »

Hallo liebe Foris,

auch ich kann die Abstumpfung der Gefühle und Empfindungen durch Antidepressiva nur bestätigen. Es kann ein Segen sein, es kann aber auch sehr quälend sein. Wird man von Ängsten oder übertriebenen Sorgen gequält, ist es zunächst wohltuend, wenn das Antidepressiva greift und die Gefühle und Empfindungen dämpft. Das Problem ist, nimmt man diese Dämpfung dankbar an, packt aber die zugrundeliegenden Probleme nicht an, sondern nimmt einfach weiter das Medikament ein, womöglich noch in steigender Dosis, dann verkehrt sich diese angenehme Wirkung ins Gegenteil.

Auch die schönen Gefühle und Empfindungen werden gedämpft, man entfernt sich emotional von den Menschen, die einem nahestehen. Nicht mehr weinen zu können, das war für mich das Schlimmste, was ich je erlebt habe. Es ist eine schockierende Erfahrung. Irgendjemand hat einmal geschrieben, Antidepressiva seien ein Beziehungskiller. Das trifft meiner Meinung nach in mehrerlei Hinsicht zu: Sie stören die Libido, sie schaffen emotionale Distanz, auch zum Partner, sie torpedieren die Kommunikation und die Streitkultur mit dem Partner, da einem vieles gleichgültig wird. Es erfolgt eine Gewichtszunahme in vielen Fällen, die nicht leicht zu ertragen ist. Ich hoffe immer noch, dass ich mein Antidepressiva eines Tages nicht mehr brauchen werde.

Liebe Grüße
Maria
1999 Burnout mit Diagnose V.a. paranoide Psychose, vorübergehende psychotische Störung (Medikament: Perazin, 60 mg; 2003 langsam ausgeschlichen ohne Probleme)
2011 schwere Depression mit psychotischen Symptomen (Medikament: Duloxetin 60 mg)
2015 schwere Depression mit psychotischen Symptomen nach Absetzversuch von Duloxetin (Medikamente: Duloxetin 60 mg; Risperidon 2 mg)
2016 mittelschwere Depression mit psychotischen Symptomen nach Absetzversuch von Risperidon (Medikamente: Duloxetin 60 mg; Risperidon 2 mg), Angststörung
April 2019 1 Woche Klinik, Diagnose schwere Depression mit psychotischen Symptomen
November 2019 eine Woche Klinik wegen Depression und Panik, Ängsten. Steht auch wieder psychotische Symptome drin :cry:

18.02.2017
Täglich
60mg Duloxetin
2mg Risperidon
Außerdem noch Cortison wegen Asthma und Blutdrucksenker wegen zu hohem Blutdruck - Update: Cortison abgesetzt wegen depressionsfördernder Wirkung. Blutdrucksenker reduziert auf 12,5 mg Hygroton täglich.
November 2019 Hygroton wird durch Ramipril ersetzt. Dieses entwässert nicht. Gewichtszunahme.

Ab Ende März zusätzlich Eferox 25 Mikrogramm
ab 23.07.2018 Erhöhung auf 37,5 Mikrogramm Eferox und Einnahme von Eisentabletten
ab 30.07.2018 Erhöhung auf 50 Mikrogramm Eferox
ab 06.08.2018 Reduzierung auf 37,5 Mikrogramm Eferox
inzwischen wieder erhöht auf 50 Mikrogramm (genauen Zeitpunkt muss ich recherchieren)
ab 03.04.2019 25 Mikrogramm Eferox
29.01.2020 derzeit 50 Mikrogramm Eferox

Ab 17.08.2018 Duphaston 10 mg morgens und abends für 14 Tage - massive gynäkologische Blutungen
Januar 2020 Ausschabung

18.05.2017 Reduzierung des Risperidon von 2 mg auf 1,5 mg
im August 2017 Absetzen des Cortisonpulvers, starke Verbesserung der Depression
21.09.2017 Reduzierung des Risperidon von 1,5 mg auf 1,25 mg
25.10.2017 Reduzierung des Risperidon von 1,25 mg auf 1,125 mg
05.11.2017 Reduzierung des Risperidon von 1,125 mg auf 1,0 mg
05.03.2018 Reduzierung des Risperidon von 1,0 mg auf 0,875 mg
09.04.2018 Reduzierung des Risperidon von 0,875 mg auf 0,75 mg
21.05.2018 Reduzierung des Risperidon von 0,75 mg auf 0,625 mg
17.07.2018 Reduzierung des Risperidon von 0,625 mg auf 0,5 mg
22.08.2018 Reduzierung des Risperidon von 0,5 auf 0,375 mg
01.10.2018 Reduzierung des Risperidon von 0,375 auf 0,25 mg
ab Anfang April 2019 Erhöhung Risperidon von 0,25 auf 0,5 mg

Bei Bedarf Neurexan
Herbstwind

Re: SSRI-induzierte Gleichgültigkeit / "emotionale Nebenwirkungen" wie Gefühlsverflachung

Beitrag von Herbstwind »

Hallo!

Ich hatte das auch. Mir war meine Umgebung egal. Mir kam alles wie im Traum vor.

Das ist wahrscheinlich nur bei Leuten hilfreich, die sich sonst über alles und jeden viel zu viel Gedanken machen, was bei mir nicht der Fall war.

Gruß, Herbstwind
Dietrich
Beiträge: 454
Registriert: 23.11.2018 20:09
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 63 Mal

Re: SSRI-induzierte Gleichgültigkeit / "emotionale Nebenwirkungen" wie Gefühlsverflachung

Beitrag von Dietrich »

Hi!
Genau meine Thematik. 7 Monate nach PP mit ich weiter ein zombie. Ich rechne eigentlich nicht mehr mit besserung. Das is ein krasser hirnschaden meiner Meinung nach.
Grüße dirk
09/2018 Psychiatrie
DIAGNOSE 1: Somatoforme Funktionsstörung
Quetiapin 100 mg
10/2018 zuhause Versuch Prozac 20 mg
2 Wochen
Beginn zusätzlicher Symptome PSSD
11/2018 Experimente mit NEM auch Joha, nochmal
kurz Quetiapin, dann medifrei

05/2019 Privatklinik für Somatoforme
Funktionsstörung
DIAGNOSE 2: Somatizierung mit Wahnanteilen und
Depression
2.5 mg Abilify 5 Monate wegen
Angst- und Panikattacken , heute weiß
ich; dies war immer noch Prozacentzug

10/2019 Absetzen von Abilify mit totalen Crash
Pssd, DP/DR, Anhedonie, Aphaty,
Herzprobleme, Schlaflosigkeit, Durchfall

12/2019- 03/2020
Uniklinik Mainz/Psychiatrie wegen
Suizidgedanken
Versuche mit Moclo 600 mg,
Lithium 1125 mg, Ketamin 8 Injektionen

DIAGNOSE 3: Schwere Depressionen mit
psychotischen Anteilen

Spätestens jetzt war klar, dass längst nicht mehr meine Grunderkrankung das Problem war; sondern die Medis

seit 04/2020 PP-frei
06/2020 Versuch mit B3 doof gelaufen
07/2020 Verzicht auf weitere NEM-Versuche. Heilung kommt hoffentlich auf natürlichem Weg. Zwischendurch immer mal wieder Fenster und Hoffnung. Seit 11/2020 pensioniert :(

12/2020 nachdem ich 4 Wochen nochmal geraucht hab kompletter Setback mit Symptomverschlimmerung
= absolute Hölle

04/2021 langsame Erholung vom Crash
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