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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Aufklärungsbogen Antidepressiva

Eine Sammlung von Artikeln, die über wissenschaftliche, politische und wirtschaftliche Hintergründe der Behandlung von seelischen Leiden mit Psychopharmaka berichten.
sl76
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von sl76 »

Hallo Lukas,

das sind sehr weise Worte die du Da geschrieben hast.

In gewisser Weise haben ja fast alle hier unter dem, von dir mit den treffenden Worten, beschriebenen Gesundheitssystem zu leiden.

Man muss sich einfach mal vor Augen halten was für Leute da über die Gesundheit einer ganzen Gesellschaft entscheiden.
Genau wie in anderen Bereichen der Politik haben auch dort Lobbyisten das eigentliche Sagen.
Aktuelle News dazu gibt es bei www.mezis.de. So z.B. dieser Artikel:

https://mezis.de/pressemitteilung-neuer ... maspitzen/


Und genau aus diesen Gründen finde ich den Aufklärungsbogen gut und wichtig. Je mehr Menschen davon erfahren und dementsprechend bewusster über Ihre Gesundheit und über die ihnen teilweise auferlegten Behandlungsmethoden informiert werden umso besser.

Ich glaube ganz fest daran, dass sich irgendwann etwas ändern wird, es werden immer mehr Menschen gibt die sich informieren und hinterfragen und nicht einfach hinnehmen.

Ein ganz großes Lob an Edgar. Das ist ein riesiger Schritt in die richtige Richtung, von dem wir alle profitieren können.

Viele Grüße

Sebastian
02/2012 erstmalig Citalopram 30mg in einer psychosomatischen Klinik verschrieben bekommen
Diagnose: mittelschwere depressive Episode
08/2016 erstmalig in kleinen Schritten reduziert auf 25mg (laut Ärztin hätte ich damals
innerhalb von 2-3 Wochen komplett ausschleichen sollen)
01/2017 weiter reduziert auf 20mg (während des Reduzierens erhöhte Reizbarkeit und
Aggressivität)
05/2017 reduziert auf 15mg
08/2017 reduziert auf 10mg
11/2017 reduziert auf 5mg
03/2017 erhöht auf 10mg (fühlte mich erschöpft und angreifbar und ängstlich bei der geringen
Dosis)
04/2017 auf Anraten des Therapeut en und des Hausarztes komplett abgesetzt und durch Beta-
Blocker ersetzt (die ich inzwischen auch nicht mehr nehme, da sie mir wirkungslos
erschienen)
edgar
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von edgar »

Lieber Markus,

zu Deiner Frage, warum wir den Punkt der Wirksamkeit nicht unterbringen konnten:

Es ging nicht darum, was wir belegen konnten, was wir ja konnten, wie Du auch ausführst, sondern letztlich darum, einen Kompromiss zu finden, mit dem beide Seiten leben konnten. Und die anderen Punkte waren schon harte Kämpfe. Letztlich muss man froh sein, dass die beteiligten Klinikärzte eine Vorreiter-Rolle einnehmen und auch den Mut dazu hatten. Es bestanden und bestehen bei einigen noch Bedenken, weil sie sich bzgl. der Entzugsproblematik in einer Außenseiterrolle befinden, weil die Masse das immer noch ignoriert bzw. die Definition von Abhängigkeit das Problem ist, was wir ja auch ausführen. Wir werden daher sehen, wie die Erfahrungen am 30.11.18 bei der DGPPN-Vorstellung sein werden.

Ich war übrigens mehrere Male in der Entstehungszeit des Bogens kurz davor wegen der Wirksamkeitsthematik zu sagen, dass ich aussteige, weil ich die Nicht-Erwähnung für falsch halte. Ich habe mich dann aber dagegen entschieden, weil ich versuchen wollte, noch bei anderen Punkten Einfluss zu nehmen, was ich sonst nicht mehr hätte tun können.

Deine Super-Idee, den Bogen den beiden Organisationen vorzulegen, werde ich weitergeben und gebe dann über das Feedback Bescheid.

Liebe Grüße
Edgar
Angehöriger, Dipl.-Sozialpädagoge (FH), seit 2008 Mitarbeiter im ambulanten Betreuten Wohnen für Menschen mit psychischer Erkrankung (u.a. auch Beratung und Unterstützung beim Absetzen von Medikamenten), davor 2 Jahre Mitarbeiter in einer Tagesstätte und 1 Jahr lang in einem Wohnheim (stationäres Wohnen) für Menschen mit psychischer Erkrankung. Seit 2013 Mitglied des Fachausschusses Psychopharmaka der DGSP.
annemika
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von annemika »

Liebe Admins,
danke für die bereitgestellten Infos zum Absetzen und dass Ihr dafür gesorgt, dass endlich solch in Dokument der Öffentlichkeit kommuniziert wird. Allerdings fehlt bei den psychischen Absetzerscheinungen die Depression. Bitte versucht dem Dokument bei den Absetzsymptomen die D E P R E S S I O N hinzuzufügen. Sonst ist es für mich und wahrscheinlich für viele andere lückenhaft. Ich war nämlich vor dem Absetzen NIE depressiv, da ich das Pschopharmakon aufgrund einer anderen Problematik verschrieben bekam. Heute werden Psychopharmaka ja für alles mögliche eingesetzt. Unwissend wie ich war nahm ich es einige Monate und wollte dann absetzen. Und ich bekam die schlimmste Depression, die man sich vorstellen kann. Seit damals (seit 5 Jahren) scheitert es immer wieder, wenn ich die nächsten Schritte zu schnell setze, an einer aufkeimenden Depression. Ich habe auch andere Symptome wie starke Akatisie, Herzprobleme, Migräne, furchtbarbe Schwäche in den Gliedern, iaber die depressive Symptomatik ist eine der schlimmsten.

LG Annemika
Signatur
Ende August 2012: ausgeprägte körperliche Schwäche nach Studiumsende, Hausarzt vermutet Burnout, Einnahmebeginn 100 mg Sulpirid - Anfang September 2012: symptomfrei
Weihnachten 2012: Reduktion auf 50 mg Sulpirid - Ostern 2013: 25 mg Sulpirid
Ende April 2013: Sulpirid abgesetzt, 5 Tage später erstmalig starke depressive Symptome
Anfang Mai 2013: 50 mg Sulpirid, nach zwei Stunden symptomfrei
Juli 2013: 25 mg Sulpirid, kurze Zeit später erneut depressive Symptome, Erhöhung auf 75 mg Sulpirid
ab Herbst 2013: erneute Reduzierung des Sulpirid
Februar 2014: 25 mg Sulpirid, starke depressive Symptome, starke körperliche Schwäche, Erhöhung bewirkt nichts
Februar 2014: 200 mg Sulpirid, depressive Symptome weiterhin
März 2014: erstmalige Konsultierung eines Psychiaters
März 2014: 75 mg Venlafaxin, 100 mg Sulpirid, sehr schlechtes Allgemeinbefinden
April 2014: 150 mg Venlafaxin, 50 mg Sulpirid, 10 Tage Krankenstand
Mail 2014: 150 mg Venlafaxin, 25 mg Sulpirid, langsame Besserung des Allgemeinbefindens
Anfang Juni 2014: 150 mg Venlafaxin, Sulpirid abgesetzt - sofort wieder sehr starke Schwäche
Anfang Juni 2014: 200 mg Sulpirid, Symptome verschwinden, 150 mg Venlafaxin
Sommer 2014: Reduktion und Absetzen von Venlafaxin (auf eigene Faust)
Sommer 2015: Reduktion des Sulpirids auf 50 mg ohne Probleme, neuer Psychiater
Sommer 2016: Versuch der Reduktion des Sulpirids auf 25 mg, depressive Symptome
März 2017: Psychiater verschreibt Elontril (Bupropion) 75 mg + 50 mg Sulpirid
Juli 2017: Elontril 150 mg, Reduktion des Sulpirids auf 25 mg, Akathisie, Atembeschwerden, Schwäche, Stimmungsschwankungen, Schwindel
August 2017: Elontril 150 mg, Erhöhung Sulpirid wieder auf 50 mg nach schlimmen Absetzsymptomen (s.o)
Mitte August 2017: 0 Elontril, Sulpirid 50 mg, Unruhe weicht
Ende August 2017: 50 mg Sulpirid, wieder stabil
Anfang November 2017: erneutes Reduzieren, ca. 40 mg Sulpirid
Mitte November 2017: ca. 40 mg Sulpirid, leichte Absetzsymptome (s.o)
Mitte Dezember 2017: ca. 35 mg Sulpirid, einigermaßen stabil,
Weihnachten 2017: ca. 30 mg Sulpirid, stärkere Absetzsymptome (wie oben), wieder aufdosiert auf 35 mg
Ende Jänner 2018: ca. 35 mg Sulpirid, immer wieder Absetzsymptome (Herzprobleme, Schwindel, depressive Verstimmungen, Schwäche, Unruhe, starke Migräne), dazwischen auch gute Tage
Mitte Februar 2018: 25 mg Sulpirid, eine Woche starke Absetzsymptome (Schwäche in den Beinen, Kopfdruck, Niedergeschlagenheit, schlechter Schlaf, sehr starke Migräne)
März 2018: Beginn mit MIgräneprophylaxe: Valproinsäure (Antiepilepikum) 300 mg, 25 mg Sulpirid
Mitte März 2018: Valproinsäure 450 mg; Sulpirid 25 mg, anfänglich weniger Migräne
Mitte Juni: Valproinsäure 150 mg; Sulpirid 25 mg, Akathisie durch Reduzieren von Valproinsäure, gelegentlich Benzos
Ende Juni: Valproisäure abgesetzt, weiterhin 25mg Sulpirid,
Ende Juli: 22.5 mg Sulpirid mit der Wasserlösmethode, Metaprolol 25mg (Betablocker) gegen Migräne und Herzbeschwerden
Ende September 2018: 17.5 mg Sulpirid durch die Wasserlösmethode, 25 mg Metaprolol, stabil
Mitte Oktober 2018: 16 mg Sulpirid, 25mg Metaprolol, stabil
Ende November 2018: 12,50mg Sulpirid, 25mg Metaprolol, Herzbeschwerden Anfang Dezember 2018: 12mg Sulpirid, 25mg Metaprolol, starke innere Unruhe
3. Dezember 2018: 12,5mg Sulpirid, 25mg Metaprolol, sehr starke innere Unruhe
edgar
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von edgar »

Liebe Annemika,

die Depression ist erwähnt auf Seite 8.

Lieber Markus,

der Aufklärungsbogen ist insgesamt eine Kompromiss-Lösung geworden, mit der ich insgesamt leben kann, weil er sonst gar nicht zu Stande gekommen wäre und wichtige Infos nicht bis zum Patienten vorgedrungen wären. Es stand ein paar Mal auf der Kippe und drohte, nicht zu Stande zu kommen. Es ging also in einigen Bereichen gar nicht darum, wer die besseren Argumente hat bzw. dies auch belegen kann, sondern ob das die andere Seite wollte oder nicht. Das war auch so mit dem Punkt der Wirksamkeit.

Viele Grüße
Edgar
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Pomegranate
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Pomegranate »

Hallo Edgar,

danke für dein Engagement! Nach einem eher ernüchternden Psychiaterbesuch gestern stelle ich mir mal wieder die Frage, wie man die Fachärzte dazu bewegen kann, ihren Patienten mehr Glauben zu schenken, wenn diese von schweren und langanhaltenden Absetzverläufen berichten. Nun bin ich hierauf gestoßen und wollte mich mal erkundigen, ob der Aufklärungsbogen der DGPPN vorgestellt worden ist, und falls ja, was die Reaktionen sind. :)
edgar hat geschrieben: 03.08.2018 23:47 Insgesamt ist aus meiner Sicht der Aufklärungsbogen aber enorm wichtig und ein echter Fortschritt. Er soll noch in diesem Jahr bei der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) vorgestellt werden.
edgar hat geschrieben: 05.08.2018 16:40 Wie die DGPPN auf den Aufklärungsbogen reagieren wird, kann mit Spannung erwartet werden.
Viele Grüße

Pom
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edgar
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von edgar »

Hallo Pom,

das Feedback der DGPPN war insgesamt sehr, sehr gut mit großem Lob. Allerdings sagte man dort: "Mit Ausnahme der körperlichen Abhängigkeit". Dass dieser Punkt auf Widerstand stößt, war zu erwarten.

Liebe Grüße
Edgar
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carlotta
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von carlotta »

Hallo Ihr,

zum Aufklärungsbogen gab es kürzlich bei n-tv einen Artikel:
https://www.n-tv.de/regionales/rheinlan ... 60686.html

Auszüge:
Es sei ein wichtiger Meilenstein, "dass erstmals Psychiatriekritiker wie ich und leitende Chefärzte von Kliniken einen gemeinsamen Text formulieren". [Zitat von Peter Lehmann, der am Aufklärungsbogen mitgewirkt hat.]
[...]
Erste Untersuchungen zur Wirksamkeit der neuen Bögen zeigten, dass diese von Patienten als sehr hilfreich bewertet würden, sagte Markus Wakulat, Sprecher des Landeskrankenhauses mit seinen Standorten wie der Rhein-Mosel-Fachklinik in Andernach und der Rheinhessen-Fachklinik in Alzey.
Liebe Grüße
Carlotta
"For the illicit drugs, we call this process addiction. For the prescribed medications, we call this process therapeutic." (Robert Whitaker)


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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von carlotta »

Hallo,

gestern lief in SWR Aktuell Rheinland-Pfalz ein Beitrag über den AD-Aufklärungsbogen:
https://swrmediathek.de/player.htm?show ... 5056a12b4c

Der Beitrag ist noch bis 30. Juli 2020 in der Mediathek abrufbar.

Allerdings ist der Schluss etwas - naja, macht Euch selbst ein Bild.

Liebe Grüße
Carlotta
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von Annanas »

Hallo Carlotta :),
Oje, der Schluß ist nicht gerade optimal, der suggeriert subtil, daß der Aufklärungsbogen zu einer Entscheidung für die Einnahme beiträgt.
Wenn man nur diesen kurzen Filmausschnitt sieht u zudem den Inhalt des Bogens nicht in Gänze kennt, geht man wahrscheinlich davon aus, daß AD die Mittel der Wahl sind.... :( !

Ich weiß nur eins, hätte mir meine Ärztin damals diesen Aufklärungsbogen gegeben, hätte ich nie AD genommen, schon aufgrund der Angabe einer körperlichen Abhängigkeit u Schwierigkeiten beim Absetzen.

Das finde ich mehr als schade, daß das in dem Fernsehbeitrag so undifferenziert dargestellt wurde.

Liebe Grüße von Anna
carlotta
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Re: Aufklärungsbogen Antidepressiva

Beitrag von carlotta »

Liebe Anna,

ich sehe das exakt wie Du und finde es auch mehr als schade. Im Sinne eines ausgewogenen Journalismus wäre zu erwarten gewesen, dass sie bei zweien zumindest einen Patienten zeigen, der sich aufgrund der Lektüre gegen Medikamente entschieden hat. Nun ja.

Man könnte den Eindruck bekommen, der Redakteur hat sich nicht wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt bzw. den Bogen u. U. gar nicht komplett gelesen. (Bei dem heutigen Zeitdruck und der Arbeitsverdichtung in den Redaktionen würde mich das nicht wundern - was keinesfalls eine Entschuldigung sein soll.)
Annanas hat geschrieben: 01.08.2019 21:08 Ich weiß nur eins, hätte mir meine Ärztin damals diesen Aufklärungsbogen gegeben, hätte ich nie AD genommen, schon aufgrund der Angabe einer körperlichen Abhängigkeit u Schwierigkeiten beim Absetzen.
Geht mir genauso. Ich habe ja seinerzeit vor der ersten Einnahme zig Mal nachgefragt von wegen NW und Abhängigkeit. Und sogar während der Einnahme bei merkwürdigen Symptomen immer wieder ob eines Zusammenhangs. Wurde immer alles bagatellisiert bzw. negiert. So läuft das eben.

Liebe Grüße
Carlotta
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