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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


"Antidepressiva absetzen" - eine Patienteninformation des Royal College of Psychiatrists

Eine Sammlung von Artikeln, die über wissenschaftliche, politische und wirtschaftliche Hintergründe der Behandlung von seelischen Leiden mit Psychopharmaka berichten.
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Niemandsland
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"Antidepressiva absetzen" - eine Patienteninformation des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Niemandsland »

Hallo ihr Lieben,

am 23.09.2020 hat die Dachorganisation der Psychiater in Großbritannien (Royal College of Psychiatrists) ein Dokument zum Absetzen von Antidepressiva veröffentlicht. Dieses Dokument hat in den Selbsthilfe-Gruppen und -Foren weltweit durchaus für Erstaunen gesorgt.
Es wird erstmals von einem offiziellen Berufsverband über langsames und kleinschrittiges Ausschleichen im 5 % bis 10 % Bereich und zahlreichen Entzugssymptomen berichtet und aufgeklärt.

Beteiligt waren unter anderem die ehemalige Präsidentin des Royal College of Psychiatrists (Prof. Wendy Burn) und der Professor für Psychopharmakologie, Prof. David Taylor (Hauptauthor der Richtlinien für verschreibungspflichtige Psychopharmaka in England), sowie Dr. Mark Abie Horowitz, Mitglied im Team klinische Forschung (Horowitz hatte sich schon in der Vergangenheit mit dem Entzug beschäftigt).

Nicht alles was dort empfohlen wird, deckt sich mit den Empfehlungen hier im Forum. Es ist allerdings die beste, offizielle Stellungnahme, die wir (meiner Meinung nach) derzeit haben, um Ärzte auf dieses riesige Problem aufmerksam zu machen und uns eventuell mehr Unterstützung von ärztlicher Seite zu sichern. Ich habe versucht dieses Dokument so gut wie möglich zu übersetzen und stelle euch hier die deutsche und englische Variante als zur PDF Verfügung.

Deutsches Dokument: https://drive.google.com/file/d/1niFEWe ... sp=sharing

Englisches Original: https://www.rcpsych.ac.uk/docs/default- ... 2c9a63e0_2

Ich bitte euch, dieses Dokument auszudrucken und euren Ärzten / Psychotherapeuten / Angehörigen zu Verfügung zu stellen, wenn ihr (wie fast immer) auf Behandler trefft, die eure Symptome und euer Leiden nicht anerkennen und den Entzug verharmlosen.

Selbst wenn es nur 2 von 10 Personen helfen sollte, ist das immernoch ein kleiner Erfolg. Immerhin ist es keine 20+ Seiten Studie, sondern ein recht kurzes, einfach gehaltenes, offizielles Dokument von einem Berufsverband der Psychiater. Vielleicht hilft es jemandem, sich ärztliche Anerkennung/Unterstützung zu sichern.

Der übersetzte Text wird auch in den nächsten Posts hier reingestellt und formatiert (danke schonmal an das Forum-Team!).

Zuletzt möchte ich gerne das Forum-Team bitten, diesen Eingangspost für Neulinge einfach erreichbar zu machen, durch den schnell zu findenden Einbau in den Begrüßungstext und/oder den Info-Artikeln, damit er nicht tief im Forum verschwindet.


Liebe Grüße

Niemandsland
Zuletzt geändert von Straycat am 18.02.2021 13:47, insgesamt 9-mal geändert.
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2022 Wichtige Umfrage zum Antidepressiva-Entzug, BITTE TEILNEHMEN: viewtopic.php?p=411512#p411512
Niemandsland
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Re: AUSDRUCK: "Antidepressiva absetzen" - ein Dokument des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Niemandsland »

Antidepressiva absetzen

Veröffentlichungsdatum des Originaldokuments: 23. September 2020

Link zum englischen Originaldokument: www.rcpsych.ac.uk/mental-health/treatme ... epressants

Veröffentlicht von Royal Collage of Psychiatrist, RCPsych Public Engagement Editorial Board.

Contributing authors:
Professor Wendy Burn, Immediate Past President, Royal College of Psychiatrists
Dr Mark Abie Horowitz BA BSc MBBS MSc PhD, Clinical Research Fellow (UCL)
George Roycroft, Head of Policy and Campaigns, Royal College of Psychiatrists
Professor David Taylor MSc PhD FFRPS FRPharmS, Professor of Psychopharmacology (KCL)

Diese Informationen enthalten:
  • Symptome, die auftreten können, wenn sie Antidepressiva absetzen
  • Methoden, diese Symptome zu vermeiden oder zu reduzieren

Haftungsausschluss

Die hier zusammengetragenen Informationen stellen keine medizinischen Ratschläge dar.
Sie stellen eine Grundlage für Entscheidungen dar, die Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen sollten. Bitte halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt, bevor Sie aufgrund der hier bereitgestellten Informationen Entscheidungen in Bezug auf Ihre Medikamente treffen.

Wenn Sie weitere Fragen haben oder gesundheitliche Einschränkungen erfahren, wenden Sie sich bitte umgehend an ihren Arzt.

Wir setzen alles daran setzen, Ihnen mit diesen Informationen den neuesten Stand wissenschaftlicher Behandlungsmöglichkeiten weiterzugeben. Jedoch geben wir hiermit ausdrücklich keine Garantie oder Gewährleistung, dass die bereitgestellten Informationen
akkurat, vollständig und aktuell sind.


Was sind Antidepressiva?

Antidepressiva sind Medikamente, welche gegen Depressionen, Angsterkrankungen und Zwangserkrankungen verschrieben werden. Wenn Sie mehr über die Wirkungsweise, Nebenwirkungen und alternativen Behandlungsmethoden erfahren möchten, informieren Sie
sich gern in unserem separaten Dokument zu Antidepressiva.

Normalerweise müssen Sie Antidepressiva nicht länger als 6 bis 12 Monate einnehmen.
Während diese Medikamente Ihnen gegen Ihre Erkrankung helfen können, ist es möglich Entzugssymptome zu bekommen, wenn sie reduziert oder abgesetzt werden. Einige Patienten werden keine solchen Symptome verspüren – viele sind jedoch davon betroffen.

Diese Symptome können physischer und psychischer Natur sein, jedoch ist jeder Patient anders betroffen. Ebenso können sie bei verschiedenen Antidepressiva unterschiedlich ausfallen
(siehe Anhang 1).

Diese Informationen sollen Ihnen helfen, Entzugssymptome zu mindern oder zu vermeiden. Reden Sie mit ihrem Arzt über die hier bereitgestellten Informationen, um den sichersten Weg zum Absetzen Ihres Antidepressivums zu finden.

Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen richten sich an jeden, der mehr über das Absetzen von Antidepressiva erfahren möchte.
Die hier bereitgestellten Informationen spiegeln die Empfehlungen der NICE-Richtlinie zur Behandlung von Depressionen bei Erwachsenen wider.


Welche Symptome können auftreten, wenn Sie Antidepressiva absetzen
und wie schwerwiegend können diese sein?


In der NICE-Richtlinie ist beschrieben, dass bei einem Teil der Patienten milde und kurzweilige Symptome auftreten, welche schnell und ohne weitere Maßnahmen abklingen. Ein anderer Teil der Patienten entwickelt allerdings schwerwiegende und langanhaltende Symptome, deren Dauer viele Monate oder länger betragen kann.

Antidepressiva-Entzugssymptome

Wenn bei Ihnen die nachfolgend genannten Symptome auftreten, wenden Sie sich umgehend an ihren Arzt.

Auftreten können:
  • Schwindel (normalerweise mild, jedoch auch so schwerwiegend, dass Sie Hilfe benötigen
    um aufzustehen)
  • Angstattacken, welche kommen und gehen. Manchmal auch in intensiven „Wellen“.
  • Schlafstörung und/oder lebhafte Träume bzw. Albträume
  • depressive Stimmung, Interessenlosigkeit oder die Unfähigkeit Freude zu empfinden
  • das Gefühl körperlich krank zu sein
  • rasche Stimmungsschwankungen
  • Zorn, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Koordinationsverlust und Kopfschmerzen
  • das Gefühl von elektrischen Schlägen in Kopf, Armen und Beinen (werden öfter
    „Zaps“ genannt, Kopfbewegungen zur Seite können diese verstärken)
  • Gefühle, dass Dinge nicht real sind („Derealisation“) oder Gefühle, als wäre
    der Kopf in „Watte gepackt“
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • suizidale Gedanken
  • Übelkeit und Überempfindlichkeiten
  • Innere Unruhe und die Unfähigkeit still zu stehen („Akathisie“)
Anhang 2 enthält eine Liste aller berichteten Symptome.


Welchen Ursprung haben Antidepressiva-Entzugssymptome?

Der genaue Grund für das Auftreten von Entzugssymptomen ist weiterhin unklar. Botenstoffe im Gehirn, welche Neurotransmitter genannt werden (bspw. Serotonin und Noradrenalin), sind in jedem Falle daran beteiligt. Diese Botenstoffe erlauben den Nervenzellen an den Nervenenden miteinander zu kommunizieren.
Antidepressiva erhöhen den Gehalt dieser Stoffe im Spalt zwischen den Zellen. Mit der Zeit scheint sich das
Gehirn langsam an diesen erhöhten Gehalt anzupassen.

Wenn Antidepressiva zu schnell abgesetzt oder reduziert werden, braucht das Gehirn Zeit, um sich an die plötzlich auftretende Verringerung dieser Stoffe zu gewöhnen. In dieser Zeit treten Entzugssymptome auf.
Je kleinschrittiger der Absetzprozess verläuft, desto milder und tolerabler werden diese Symptome – oder können gegebenenfalls ganz vermieden werden.

Deshalb ist es in den allermeisten Fällen notwendig, Antidepressiva langsam auszuschleichen.


Wie viele Patienten sind von Antidepressiva-Entzugssymptomen betroffen?

Zu einem gewissen Maß betroffen sind etwa 30 % - 50 % aller Patienten, welche Antidepressiva eingenommen haben. Momentan kann nicht vorhergesagt werden, welcher Patient davon betroffen sein wird. Das Risiko scheint bei längerer Einnahme hoher Dosen zu steigen. Ebenso ist es jedoch möglich, dass Symptome nach kurzer Therapiedauer (wie etwa einen Monat) auftreten.

Auch die Art von Antidepressiva kann dabei eine Rolle spielen. Es ist insgesamt wahrscheinlicher, stärkere
Entzugssymptome zu entwickeln, wenn die Dosis abrupt oder zu schnell reduziert wird.


Wie kann zwischen Entzugssymptomen und einem erneutem Auftreten der Grunderkrankung
unterschieden werden?


Einige Entzugssymptome können sich wie Symptome der Grunderkrankung anfühlen, gegen welche das Antidepressivum eingenommen wird. Die depressive Stimmung und Schlaflosigkeit können sich wie Symptome einer Depression zeigen. Schwindel ist ein typisches Angstsymptom.

In diesem Fall sollte das Antidepressivum weiter eingenommen und Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.

Auch wenn Sie Entzugssymptome erfahren, ist es dennoch möglich ein Antidepressivum abzusetzen – es ist jedoch notwendig noch langsamer und kleinschrittiger auszuschleichen. (siehe „Antidepressiva absetzen – Wann und Wie?“)

Es gibt Wege mit denen Sie und Ihr Arzt Entzugssymptome von dem Wiederauftreten ihrer Grunderkrankung unterschieden können.
  • Entzugssymptome treten meist zeitnah nach einer Reduktion oder dem Absetzen der Medikamente auf.
    Diese Zeitspanne kann für einige Antidepressiva ein bis zwei Tage betragen – oder schon nach dem Vergessen einer einzigen Dosis. Normalerweise entwickeln sich Entzugssymptome nach einigen Tagen und verschlimmern sich danach. Das Wiederauftreten der Grunderkrankung zeigt sich im Allgemeinenerst nach längerer Zeit – typischerweise nach Wochen oder Monaten.

    Einige Antidepressiva, wie Fluoxetin, brauchen länger um sich abzubauen, weshalb Entzugssymptome auch erst nach Tagen oder Wochen auftreten können. Es ist in diesen Fällen schwierig, den Entzug vom Wiederauftreten der Grunderkrankung zu unterscheiden.
  • Einige Entzugssymptome sind charakteristisch für das Absetzen und Reduzieren von Antidepressiva und treten bei Depressionen oder Angsterkrankungen nicht auf – etwa „elektrische Schocks“ (oft „Zaps“ genannt“). „Ich habe so etwas vorher noch nie gefühlt.“ oder „Das fühlt sich
    nicht wie meine Depression an.“, wird von den betroffenen Patienten oft berichtet.
    Ihr Arzt sollte Sie nach diesen Symptomen befragen.
  • Entzugssymptome verbessern sich oftmals schnell, wenn das Antidepressivum wieder eingenommen wird. Sehr viel schneller als diese Medikamente normalerweise brauchen, wenn sie ihre Wirkung gegen das Wiederauftreten der Grunderkrankung entfalten würden.


Bedeutet das, dass Antidepressiva abhängig machen können?


Antidepressiva zu reduzieren oder abzusetzen kann Ihnen sehr unangenehme Symptome bereiten – welche sich normalerweise wieder legen, wenn Sie das Medikament wieder einnehmen. Es kann sich wie eine Abhängigkeit anfühlen, ist jedoch dem Begriff nach etwas anderes.

Diese Medikamente entfalten kein Suchtverlangen oder eine stetige Dosiserhöhung, welche Substanzen wie Alkohol, Nikotin oder Benzodiazepine benötigen.
Es kann dennoch sehr schwierig sein Antidepressiva zu reduzieren oder abzusetzen.


Antidepressiva absetzen – Wie und Wann?

Wie lange Sie Antidepressiva einnehmen sollten, kommt auf Ihren Gesundheitszustand an und aus welchen Grund Sie diese Medikamente verschrieben bekommen haben. Besprechen Sie mit ihren Arzt, wann der beste Zeitpunkt ist mit dem Ausschleichen zu beginnen.

Möglicherweise müssen Sie abwägen:
  • Die Vorteile, die Ihnen das Antidepressivum bringt – wie etwa die Symptome Ihrer Depression oder Angsterkrankung zu lindern.
Gegen:
  • Die Probleme, die eine Langzeiteinnahme mit sich bringt. Dazu zählen etwa erhöhte Nebenwirkungen, Gewichtszunahme oder dem Nachlassen der Wirkung.
Wenn Sie entscheiden Ihr Antidepressivum abzusetzen, können Sie mit ihrem Arzt einen Absetzplan entwickeln. Dieser sollte flexibel sein und einer zeitlichen Dosisreduktion entsprechen, mit denen Sie sich wohlfühlen und langsam genug, um Entzugssymptome zu vermeiden. Diese Reduktionsschritte werden typischerweise immer kleiner, je weiter sie die Dosis verringern – einige Patienten müssen auf eine sehr geringe Dosis gehen, bevor sie ihr Medikament ganz absetzen können.


Wie langsam sollte ich Antidepressiva reduzieren?

Der Absetzplan unterscheidet sich von Patient zu Patient. Wenn Sie Antidepressiva erst seit einigen Wochen einnehmen, können Sie möglicherweise über einen Monat reduzieren und ganz absetzen. Es ist ratsam, auch wenn sie nur leichte oder keine Entzugssymptome verspüren, über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen zu reduzieren.

Wenn Sie Antidepressiva schon für mehrere Monate oder Jahre einnehmen, ist es am besten viel langsamer vorzugehen (in einem Tempo mit dem sie sich wohl fühlen). Dies geschieht typischerweise über einen Zeitraum von vielen Monaten oder länger. Wenn Sie vorher schon
Entzugserscheinungen erfahren haben, ist ein langsames und kleinschrittiges Vorgehen wichtig.

Anmerkung: Wenn Sie Entzugssymptome bekommen, heißt das nicht, dass Sie ihr Antidepressivum nicht absetzen können. Die Dosisreduktion muss in diesem Fall noch langsamer und kleinschrittiger erfolgen. Insgesamt über einen längeren Zeitraum.

Nur in Ausnahmefällen, wenn Antidepressiva schwerwiegende Nebenwirkungen entfalten, ist es notwendig diese abrupt abzusetzen. Wenn dies geschieht, sprechen Sie sofort mit ihrem Arzt.


Wie soll ich die Dosis allmählich reduzieren?

Wir geben Ihnen nachfolgend wichtige Hinweise, wie Sie den Absetzprozess angehen sollten.
Es ist allerdings am besten, mit Ihrem Arzt über Ihren Absetzplan zu sprechen. Ihr Arzt kann Ihnen entsprechende Dosen zum Reduzieren verschreiben und gleichzeitig mit ihrem Apotheker zusammenarbeiten.

Damit ist sichergestellt, dass das Reduzieren sich nach Ihren Bedürfnissen richtet.
  • Wenn Sie Ihr Antidepressivum erst seit einigen Wochen einnehmen, reduzieren Sie als Test ihre Dosis um ein Viertel (25 %) oder um ein Halbes (50 %). Halten Sie diese Dosis jeweils zwischen 2 und 4 Wochen um zu sehen, wie Sie darauf reagieren.
  • Wenn Sie keine einschränkenden Symptome bekommen, reduzieren Sie um ein weiteresViertel (25 %) oder Halbes (50 %) ihrer neuen Dosis. Warten Sie wieder 2 bis 4 Wochen und wiederholen Sie die Reduktionen und die Wartezeiten.
  • Wenn unangenehme Entzugssymptome bei der ersten Reduzierung auftreten, stoppen Sie das weitere Absetzen. Gehen Sie auf die letzte Dosis zurück auf der sie sich wohl gefühlt haben und warten sie, bis Sie sich besser fühlen. Wenn sie weiter Reduzieren, können sie langsamer
    vorgehen – etwa mit Reduktionen im Bereich von 5 % - 10 % ihrer zuletzt genommenen Dosis.
  • Wie Sie ihre Dosis reduzieren ist davon abhängig, welche Tabletten oder Flüssigpräparate in ihrem Land verfügbar sind. Sie können, um leichter zu reduzieren, auf ein Flüssigpräparat umsteigen oder auf ein Medikament umsteigen, welches flüssig verschrieben werden kann.
    Ihr Arzt und Ihr Apotheker können ihnen dabei helfen.

    Wir empfehlen nicht eigenmächtig die Tabletten oder Kapseln zu teilen oder eigene Flüssigpräparate
    herzustellen. Diese können schwierig zu messen sein.

    „Tapering Strips“ (Absetz-Rollen in denen die Dosis täglich/wöchentlich kleiner wird) sind in
    bestimmten Ländern erhältlich und bedürfen der Verschreibung ihres Arztes.
  • Versuchen Sie nicht die Dosis tageweise auszulassen, dies führt zu Dosisschwankungen in Ihrem Körper und ruft häufig Entzugssymptome hervor.
  • Regelmäßige Kontrollen werden Ihnen und Ihrem Arzt erlauben, Probleme im Absetzprozess schnell zu erkennen, insbesondere wenn sie von einem auf ein anderes Medikament wechseln.

Wenn Sie bereits:
  • mehrere Monate Antidepressiva in hoher Dosierung eingenommen haben oder
  • quälende Entzugssymptome beim Versuch Antidepressiva abzusetzen oder zu reduzieren erfahren haben
kann es am besten sein, den Absetzprozess von Anfang an sehr kleinschrittig anzugehen und Reduktionen von einem Zwanzigstel (5 %) oder Zehntel (10 %) der zuletzt genommenen Dosis abzusetzen. Regelmäßige Kontrolltermine sind hierbei ebenfalls ratsam.
  • -> Antidepressiva mit langer Wirksamkeit, wie Fluoxetin, brauchen Wochen (statt Tagen) um eine Dosisänderung im Körper zu erzeugen. Entzugssymptome können mehrere Tage oder Wochen brauchen um sich zu entwickeln. Warten Sie deshalb mindestens 4 Wochen zwischen den Reduktionen, um zu sehen, ob sich Symptome entwickeln.
  • -> Sie können Entzugssymptome bekommen, wenn Sie Ihr Medikament ganz absetzen, unabhängig davon, wie niedrig Ihre letzte Dosis war. Wenn dies passiert, kann es notwendig werden eine sehr geringe Dosis erneut einzunehmen und noch langsamer auszuschleichen.
    Diese Dosis kann 1 mg oder weniger betragen.
  • -> Wenn Sie suizidale Absichten während dem Absetzprozess entwickeln, können diese ebenfalls absetzbedingt sein – oder ein Wiederauftreten ihrer Grunderkrankung. Sie sollten dann zu der Dosis zurückkehren, auf der Sie sich wohl gefühlt haben und
    sofort Ihren Arzt aufsuchen. Stellen Sie sicher Notfallpläne parat zu haben, für den Fall, das Sie diese benötigen.

Beispiele von Ausschleich-Plänen

Am besten ist es, wenn Sie sich mit Ihrem Arzt und Apotheker auf einen Absetzplan einigen. Nachfolgend werden Sie Beispiele von Ausschleich-Plänen in verschiedenen Zeitspannen finden. Ihr Plan kann oder kann nicht den Beispielen entsprechen. Sie können langsamer
und/oder kleinschrittiger absetzen (etwa dem Reduzieren von 5 % oder 10 %, statt dem halbieren oder vierteln der zuletzt eingenommenen Dosis).

Die Wartezeit zwischen den Reduzierungen sollte so lange betragen, wie Entzugssymptome brauchen um wieder zu verschwinden.

Es kann sein, dass sie Tabletten und Flüssigpräparat benutzen müssen (siehe Beispiel für Paroxetin). Ist dem der Fall, achten sie sehr genau auf die eingenommene Dosis, um keine Fehler und damit Schwankungen zu verursachen.


Citalopram

Reduktion der zuletzt eingenommenen Dosis um 50 % aller 2 bis 4 Wochen. Ein Teil der Patienten muss noch langsamer absetzen.

-> siehe Bild 1 am Ende des Posts für den Beispielplan Citalopram

Anmerkung: 8 mg Citalopram (als Hydrochlorid) im Flüssigpräparat ist äquivalent zu 10 mg Citalopram (als Hydrobromid) in Tablettenform. Dies sollte beim Umstieg auf das Flüssigpräparat beachtet werden.


Paroxetin

Reduktion der zuletzt eingenommen Dosis um 10 % aller 2 bis 4 Wochen mittels Tabletten und Tropfen.
Ein Teil der Patienten muss noch langsamer absetzen.

Es kann auch nur das Flüssigpräparat zum Reduzieren verwendet werden.

-> siehe Bild 2 am Ende des Posts für den Beispielplan Paroxetin


Anhang 1: Entzugssymptom-Risiko verschiedener
Antidepressiva


-> siehe Bild 3 am Ende des Posts für den Anhang 1


Anhang 2: Arten von Entzugssymptomen

-> siehe Bild 4 am Ende des Posts für den Anhang 2


Danksagungen

Produziert vom RCPsych Public Engagement Editorial Board.


Beitragende Autoren:
  • Professor Wendy Burn, ehemalige Präsidentin des Royal College of Psychiatrists
  • Dr. Mark Abie Horowitz, BA, Bsc, MBBS, Msc, PhD, Mitglied Klinische Forschung (UCL)
  • George Roycroft, Leiter für Richtlinien und Kampagnen, Royal College of Psychiatrists
  • Professor David Taylor, Msc, PhD, FFRPS, FRPharmS, Professor für Psychopharmakologie (KCL)

Wir danken dem Royal College of General Practitioners und der Royal Pharmaceutical Society für
die Mitarbeit an diesen Dokument und allen, die an der Erstellung hinweisend beteiligt waren.

Series Editor: Dr. Phil Timms

Series Manager: Thomas Kennedy
Dateianhänge
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Zuletzt geändert von Murmeline am 06.04.2021 21:53, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Autoren ergänzt
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Susanne1978
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Re: AUSDRUCK: "Antidepressiva absetzen" - ein Dokument des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Susanne1978 »

Wooowww, danke!!!! :party2:
Seit ca. 1998 nehme ich Antidepressiva
Doxepin, Sertralin, Venlafaxin

03/2017 nehme ich 150 mg Venlafaxin

01.12.2018 . /. 5% = 142,50 mg/ 01.02.2019 . /. 10% = 128,25 mg/ 01.03.2019 . /. 10%= 115,50 mg
01.04.2019 = 112,50 mg/ 01.06.2019 = abzgl. 5% = 106,88 mg/ 11.07.2019 = abzgl. 5% = 101,54 mg
10.08.2019 = 100,00 mg/ 11.09.2019 = abzgl. 5% = 95,00 mg/ 29.10.2019 = abzgl. 8% = 87,50 mg
12.01.2020 = abzgl. 5% = 83,00 mg/ 18.02.2020 = abzgl. 10% = 75,00 mg/ 01.05.2020 = abzgl. 10% = 67,50 mg
02.07.2020 = abzgl. 7,5% = 62,50 mg/ 26.08.2020 = abzgl. 10% = 56,25 mg/ 23.10.2020 = abzgl. 10% = 50,00 mg
25.01.2021 = abzgl. 10% = 45,00 mg
29.01.2021 wieder auf 50 mg
10.02.2021. /. 10%= 45 mg
01.04.2021. /. 10%=40,5 mg
22.05.2021 37,5 mg :party2: 75% erreicht!
25.07.2021. /. 9%= 34 mg
22.09.2021. /. 10%= 31 mg
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Re: AUSDRUCK: "Antidepressiva absetzen" - ein Dokument des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Niemandsland »

Hallo ihr Lieben,

habe noch ein paar klitzekleine Fehler in der Übersetzung korrigiert. Link bleibt derselbe, ist aber aktuell.

Liebe Grüße

Niemandsland
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simonb
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Re: AUSDRUCK: "Antidepressiva absetzen" - ein Dokument des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von simonb »

Hallo allerseits :)

Ich habe heute einen besch :censored: en Tag, aber das ist die beste Nachricht seit langem,
das wenn auch ganz zart, eine erste Entwicklung bei den Ärzten stattzufinden scheint.
Das gibt mir Power!

Gibt es das Citalopram überhaupt noch in Tropfenform? , ich meine das wäre vom Markt?

LG Simon
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"Weniger ist mehr im Entzug" ( meine Meinung zu Nems)
Niemandsland
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Re: AUSDRUCK: "Antidepressiva absetzen" - ein Dokument des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Niemandsland »

Hallo Simon,

ich hoffe dein Tag wendet sich noch zum Guten, ist ja noch etwas Zeit.
Kann nicht genau sagen, ob es das Citalopram hier in Deutschland in Tropfenform gibt.

Der Berufsverband ging ja wahrscheinlich von Großbritannien aus. Deswegen hab ich in der PDF
auch geschrieben, das es darauf ankommt welche Tabletten/Flüssigpräparate in ihrem "Land" verfügbar sind.
Ansonsten wird ja auch erwähnt, das Ärzte mit "ihrem" Apotheker zusammenarbeiten werden/sollten. Dann könnte man es
so bekommen.

Liebe Grüße

Niemandsland
Zuletzt geändert von Niemandsland am 18.02.2021 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Jadenfit
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Re: "Antidepressiva absetzen" - eine Patienteninformation des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Jadenfit »

Hallo,

auch wenn ich nur kurze zeit ein AD eingenommen habe, erfreut mich so eine Nachricht ungemein!

Es wird höchste Zeit, dass sich mehr und mehr die Gefahr und die Schwierigkeit, die mit dem Absetzen udn der Einnahme von PP auftun, verbreitet.

Ich für meinen Teil würde solch einen Artikel auch durchaus meiner neuen Psychiaterin vorzeigen, aber bisher sind die mit dem Absetzprozess meiner NL ja einverstanden..

LG,
Jaden :)
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Niemandsland
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Re: "Antidepressiva absetzen" - eine Patienteninformation des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Niemandsland »

Hallo ihr Lieben,

es ist sicher "unschick" sich selbst zu zitieren, aber ich möchte gerne das es hier im Thread gelesen werden kann.


Liebe Grüße

Niemandsland
Niemandsland hat geschrieben: 22.02.2021 19:13 Hallo Anne,

mir ist eben noch was dazu eingefallen...
Ich würde versuchen mit dem Arzt so ruhig wie möglich die ausgedruckten Patienteninformationen zu besprechen.
Vielleicht Argumente wie:

"Es gibt sicher viele Patienten die diese großen Schritte vertragen, ich selbst merke sie leider sehr. In diesen Behandlungsempfehlung wird geraten, sehr vorsichtig und langsam vorzugehen, um die größten Chancen auf ein symptomarmes und erfolgreichen Absetzen zu haben."

"Hier ist beschrieben, dass man 5 % - 10 % Reduktionen anwenden soll, wenn man große Schwierigkeiten hat und die hier gelisteten Symptome bekommt. Ich möchte diesen hier vorgeschlagenen Weg gerne versuchen, denn die Symptome behindern mich sehr stark im Alltag. Dazu suche ich ihre Unterstützung."

"Diese Symptome fühlen sich sehr nach Absetzsymptomen an, in meiner Grunderkrankung kamen diese nie vor. Hier wird empfohlen, noch kleinere Reduktionen und längere Wartezeiten einzuhalten. Das sollte insgesamt in einem Tempo geschehen, mit dem ich mich wohlfühle. Ich denke da stimmen sie mir doch zu."

Liebe Grüße

Niemandsland
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Re: "Antidepressiva absetzen" - eine Patienteninformation des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Jodie13 »

Hallo,

erstmal vielen Dank für das Bereitstellen dieser Infos. Ich habe das ausgedruckt und sowohl meiner Therapeutin als auch meiner Ärztin gezeigt. Meine Therapeutin muss ich eh nicht mehr überzeugen, sie glaubt mir, aber ich habe ihr es gegeben, in der Hoffnung dass sie mal in der Position ist, es weiterzugeben.

Die Ärztin hat sich das leider nicht so genau angeschaut und hat auch keine Anstalten gemacht den Ausdruck zu behalten, trotzdem hat das Papier schon etwas Eindruck gemacht. Die Tatsache dass das eine offizielle Empfehlung von Psychiatern ist, macht einfach viel aus. Ich habe damit meine Argumentation des langsamen Absetzens unterstützt.

Steter Tropfen höhlt den Stein. :whistle: Ich werde das ab und zu anbringen. Leider sind wir als Patienten wieder in der Position, die Arbeit leisten zu müssen, aber ich glaube, dass es sich lohnt!

Lg Jodie
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Re: "Antidepressiva absetzen" - eine Patienteninformation des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Niemandsland »

Hallo ihr Lieben,

ich möchte hier gerne noch auf die anderen Übersetzungen aufmerksam machen (siehe: viewtopic.php?f=8&t=18105&p=405712#p405712).

Fals ihr Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Niederländisch oder Polnisch sprecht (oder eine andere Sprache, dann gibt gerne bescheid), wäre eure Hilfe super.

Liebe Grüße

Niemandsland
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2022 Wichtige Umfrage zum Antidepressiva-Entzug, BITTE TEILNEHMEN: viewtopic.php?p=411512#p411512
FineFinchen

Re: "Antidepressiva absetzen" - eine Patienteninformation des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von FineFinchen »

Hallo,

weiß jemand, ob diese Patienteninfo auf Studien und Metaanalysen gestützt wurde? Ich finde dazu keine Informationen.

Grüße
Finchen
Murmeline
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Re: "Antidepressiva absetzen" - eine Patienteninformation des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Murmeline »

Hallo Finchen,

neben Mark Horowitz (einer der Autoren) gibt es hier ein Briefsymbol, dahinter versteckt sich die Mailadresse. Du kannst ihm schreiben und nachfragen!

https://www.thelancet.com/article/S2215 ... X/fulltext

Danke und Grüße, Murmeline
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
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Niemandsland
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Re: "Antidepressiva absetzen" - eine Patienteninformation des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Niemandsland »

Hallo ihr Lieben,

Prof. Wendy Burn erklärt hier (https://blogs.bmj.com/bmj/2020/09/25/we ... an-get-it/) wie es zu der neuen Patienteninformation gekommen ist. Die Absetzforen und -Gruppen und besonders Altostrata haben einen massiven Einfluss auf die Entstehung und die darin enthaltenen Empfehlungen gehabt.

Es gibt, soweit ich weiß, keine Studien die ein Absetzen mit 5 % - 10 % Schritten "wissenschaftlich" untersucht haben. Diese müssten einige Jahre laufen und das gibt es so eigentlich nicht. Es gibt sicher ein paar Auswertungen der Betroffenenberichte online. Aber denen wird ja normalerweise nicht viel Glauben geschenkt.

Liebe Grüße

Niemandsland
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2022 Wichtige Umfrage zum Antidepressiva-Entzug, BITTE TEILNEHMEN: viewtopic.php?p=411512#p411512
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Re: "Antidepressiva absetzen" - eine Patienteninformation des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Niemandsland »

Hallo Cheesecake,

vielen Dank.

Der Report den du gepostet hast liest sich schön kritisch in Bezug auf Medikamente und es werden sehr viele sinnvolle
Wege aufgezeigt! Er ist auch ungefähr im gleichen Zeitraum erschienen wie die Patienteninformation des Royal College.
In Großbritannien scheint derzeit wirklich einiges in die richtige Richtung zu laufen. Ich hoffe so sehr, dass es sich bald auch hier dahin entwickelt.

Habe den DeepL-Übersetzer leider erst nach der Übersetzung durch einen Vorschlag bei SA gefunden (schon doof^^).
Aber der ist wohl wirklich einer der Besten. Die anderen Übersetzungen wurden damit (jedenfalls erstmal grob) übersetzt.

Danke für deinen Beitrag.

Liebe Grüße

Niemandsland
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2022 Wichtige Umfrage zum Antidepressiva-Entzug, BITTE TEILNEHMEN: viewtopic.php?p=411512#p411512
Murmeline
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Re: "Antidepressiva absetzen" - eine Patienteninformation des Royal College of Psychiatrists

Beitrag von Murmeline »

Zur Info.

Der Erfahrungsbericht des beteiligten Autors David Taylor zum absetzen seiner Antidepressiva, eingestellt von Oliver 2004: https://www.adfd.org/austausch/viewtopi ... 4734#p4734

Und der persönliche Erfahrungsbericht des beteiligten Autors Mark Horowitz, eine Übersetzung von Finchen: viewtopic.php?f=51&t=16533

Persönliche Betroffenheit ist nicht selten erst der entscheidenden Ausschlag, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Grüße, Murmeline
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