Warnung: es folgt ein bisschen Polemik.
Das Folgende schrieb im Juni 2002 die Kassenärztliche Vereinigung NRW zum Thema SSRI (im Zusammenhang mit Einsparungspotential).
Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Nordhrein
komisch, mein Arzt hat gesagt, die würden besser wirken als die "alten" ADs ...[...] Nach großen Metaanalysen wirkten sie [SSRI] nicht besser, sondern eher schwächer antidepressiv als trizyklische Antidepressiva.
Was? Aber mein Arzt hat gesagt, die hätten viel weniger Nebenwirkungen ...SSRI seien nicht besser verträglich als Trizyklika, hätten aber ein anderes Spektrum von Störwirkungen [...]Insgesamt sei unter SSRI nicht seltener mit Störwirkungen zu rechnen als unter Trizyklika. Zusätzlich komme es bei SSRI häufig zu schweren Immunerkrankungen mit Myalgien, eosinophiler Pneumonitis, Vaskulitis, Serumkrankheit.
Wenn er mir das alles erzählt hätte, hätte ich lieber ein Trizyklikum genommen ...Die geringeren anticholinergen Effekte würden mit anderen unangenehmen Effekten wie Agitation, Erregungszustand, Aggressivität, Psychosen, Ängstlichkeit und Schlafstörungen erkauft. [...] Das Arzneitelegramm berichtet über den Verdacht auf Abhängigkeit mit Langzeitwirksamkeit und Entzugssymptomatik bei Antidepressiva besonders vom Typ der SSRI. Mehr als 1000 entsprechende Meldungen seien beim britischen Committee on Safety of Medicines eingegangen.
Jetzt kommt die große Frage, warum er mir das denn nicht erzählt hat, obwohl er doch sicher Mitglied bei der KV ist, lesen kann, und verpflichtet ist, sich auf dem laufenden zu halten ... schauen wir uns doch mal eine Liste der DDD-Kosten an (DDD steht für "defined daily dose" - eine technische Einheit, um Arzneimittelkosten vergleichen zu können):
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Vergleich der DDD-Kosten
Cipramil 2,86 DM
Zoloft 2,71 DM
Seroxat 3,85 DM
Trevilor 4,55 DM
Sepram 2,90 DM
Amitriptylin 0,75 DM
Doxepin 1,50 DM
Imipramin 1,69 DM
hmpf
Oliver