Hallo
TeaTime

Es ist layoutmäßig noch nicht der Knüller, aber da sind alle wichtigen Infos drinnen
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PPI (Protonenpumpeninhibitoren / Protonenpumpenhemmer)
vereinfacht oft als Magensäureblocker bezeichnet
Wirkstoffe:
Omeprazol/Esomeprazol/Lansoprazol/Dexlansoprazol/Pantoprazol/Rabeprazol
Was ist ein PPI und wie wirkt er ?
PPI ist die Abkürzung für ProtonenPumpenInhibitor.
Verständlich gesagt sorgt ein PPI dafür, dass im Magen die Protonenpumpen/Belegzellen, die für die Produktion der Magensäure zuständig sind, gehemmt werden.
Dadurch soll die Sekretion der Magensäure gedrosselt werden; Sodbrennen soll dadurch zurückgehen, eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) abklingen und ein Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (sog. Reflux) verhindert werden.
Protonenpumpenhemmer sind säureempfindlich und werden erst im Dünndarm resorbiert .
Das bedeutet, sie wirken nicht direkt im Magen, sondern der Wirkstoff wird erst im Dünndarm aufgenommen.
Damit die Tablette sich nicht im Magen auflöst und die Säure den Wirkstoff zerstört, ist sie mit einem speziellen magensaftresistenten Film überzogen.
Die Wirkung selber tritt nach der Ersteinnahme nach ca. 24-48 Stunden ein und hält im Schnitt 1-3 Tage, die Wirkung selber wird aber immer geringer, deshalb nimmt man den PPI meist alle 12 oder 24 Stunden ein.
Um z.B. eine Gastritis ausheilen zu können, sind schon circa 2 Wochen Einnahme nötig, damit zum einen die Magensäureproduktion gedrosselt wird und zum anderen der Magen die Gelegenheit erhält seine angegriffene Schleimhaut zu regenerieren.
Wieso kann PPI-Absetzen problematisch werden?
Wenn man ein PPI einige Zeit genommen hat und diesen dann spontan weglässt, dann kann es zu einem sogenannten Rebound kommen, was bedeutet dass die Probleme, weswegen man ein PPI einnahm, akut und heftig zurückkommen kommen und das oft schlimmer, als sie jemals waren.
Warum ?? Ganz einfach, es bilden sich nun Belegzellen und zwar rasant und in größerer Anzahl als jemals zuvor.
Sie produzieren dementsprechend mehr Magensäure als vorher... das Sodbrennen beginnt erneut.
Sie einfach weglassen geht daher meistens nicht gut !
Wie kann man reduzieren ?
Es gibt PPI als Kapseln und Tabletten und als sogenannte MUPS -Tabletten (MUPS = Multiple Unit Pellet System).
Diese Medikamente haben alle eine Spezialbeschichtung, also einen Film, der sie magensaftresistent macht, denn ohne diesen Schutz würden sie schon im Magen ihre Wirkung verlieren.
Und damit deutet sich schon ein Problem an; will man die PPI langsam ausschleichen, so ist das nicht einfach möglich, denn teilt man eine Tablette, wird der magensaftresistente Schutzfilm beschädigt und die Tablette verliert ihre Wirksamkeit, da die aggressive Salzsäure (Magensäure) den Wirkstoff zerstört.
(Auf die sehr aufwendige Möglichkeit Pantoprazol zu reduzieren kommen wir ganz zum Schluss)
Ausnahme sind die MUPS- Tabletten. Diese Tabletten sind ähnlich wie eine Kapsel, in der sich viele kleine Kügelchen / Pellets befinden. In den MUPS - Tabletten sind diese magensaftresistenten Kügelchen auch, allerdings in einen festen Stoff eingebunden.
Theoretisch kann man sie also teilen, aber diese Kügelchen verteilen sich niemals zu 100% gleichmäßig, so dass man nie wirklich 50% des Wirkstoffs erwischen würde.
Die beste Möglichkeit ein PPI zu reduzieren ist das Umsteigen auf Kapseln, z.B. Esomeprazol.
Dafür muss man ggf. einen Medikamentenwechsel erwägen, der eigentlich problemlos verläuft, weil die Wirkweise die gleiche ist, allerdings die Wirkstärke nicht.
Es gibt Vergleiche, bei denen z.B. 20mg Omeprazol nicht unbedingt 20mg Esomeprazol entsprechen.
Man muss also bei einem Wechsel evtl. einkalkulieren, dass es etwas dauern kann, bis man die gleiche Wirkung erzielt. Das kann sein, muss aber nicht sein.
(ganz unten ist dazu ein LINK eingestellt)
Die Kapselhülle selber ist nicht beschichtet, man kann sie also vorsichtig auseinanderziehen und die Kügelchen z.B. auf einen kleinen Teller rieseln lassen und muss nun diese Kügelchen einmal durchzählen.
Sie sind in etwa gleich groß, kleine Abweichungen kann man ignorieren.
Das Ganze sollte man mit etwa 3 Kapseln machen, dann einen Mittelwert nehmen, denn es gibt immer kleine Unterschiede von ein paar Kügelchen.
Bei Esomeprazol 20mg Kapseln kamen wir bei der Firma ratiopharm (nur als Beispiel) auf etwa 165 Kügelchen, zum Rechnen nahmen wir als Grundlage 160 Kügelchen. 8 Kügelchen entsprechen also somit 1 Milligramm.
Achtung! Von Charge zu Charge kann die Kügelchenzahl schwanken, deswegen muss man bei jeder neuen Packung (Charge) erneut 3 Kapseln auszählen und einen Durchschnitt bestimmen.
Die Reduktion kann beginnen.
Je nachdem wie lange man den PPI genommen hat und wie stark die Probleme waren, kann man etwas mehr oder weniger reduzieren.
Bei 20mg würde man mit einer 2mg Reduktion beginnen. Diese erste Reduktion sollte man für 2-4 Wochen halten, wenn überhaupt keine Probleme auftreten, dann 2 Wochen, ansonsten eben 4 Wochen.
Sollten schon jetzt die Probleme länger dauern, dann wieder 1mg hoch gehen. Und dann auch wieder 2-4 Wochen testen.
Also Kapsel öffnen, 16 Kügelchen abzählen und in den Restmüll verwerfen oder zur weiteren Verwendung aufheben, Kapsel verschließen.
Da es etwas Zeit kostet sollte man direkt die Kapseln für 2 Wochen vorbereiten.
Je nach Übung und Geschick dauert das 10-20 Minuten.
Bitte die so präparierten Kapseln dicht verschlossen in einem trockenen Gefäß vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahren.
Ferner kann man sich Leerkapseln in der Apotheke oder in online-shops besorgen und die entfernten Kügelchen da schon wieder einfüllen und sich so schon für später Kapseln vorbereiten. Oder man entsorgt sie.
Im zweiten Schritt dann 1mg oder 2mg entnehmen, das hängt immer am Befinden des Einzelnen, wie man mit der Reduktion klar kommt. Aber eben immer 2-4 Wochen halten und auch da immer beobachten, wie man zurecht kommt. Bei Problemen immer wieder etwas hochgehen, bis die Beschwerden weg sind, dann halten und dann wieder reduzieren.
Idealerweise reduziert man so langsam und kleinschrittig, dass man seine Absetzschritte nicht permanent revidieren muss. Dies bedeutet aber auch, großzügig circa 1 Jahr (oder mehr) für das PPI-Ausschleichen einzukalkulieren.
Was mache ich, wenn ich Sodbrennen oder andere Probleme bekomme ?
Nun kommt die Frage, was mache ich, wenn ich schon reduziert habe und Probleme auftreten und ich nicht wieder aufdosieren möchte?
Also wenn das bereits am Anfang des Absetzens passiert, so ist das Hochdosieren in kleinen Mengen sinnvoll und ggf. muss man abwarten, bis sich evtl. eine Situation ergibt, in der es sich besser ausschleichen lässt. Stress und andere ungünstige Lebensumstände machen es manchmal unmöglich sich dem Absetzen zu widmen; dann lieber etwas warten, bis sich die Wogen geglättet haben.
Wenn man aber schon einige Schritte voran gekommen ist und das Aufdosieren vermeiden möchte, gibt es zum einen weitere Magenmedikamente, aber zum anderen auch einige sehr gute Hausmittel.
Die Magenmittel:
Die Mittel der ersten Wahl:
Antacida, sie wirken schnell aber nicht sehr lange (20-60 Min). Hier gibt es z.B. Hydrotalcit/Talcid, Maaloxan, Rennie, Magaldrat/ Riopan.
Antacida binden und neutralisieren die Magensäure. Sie helfen bei akuten Schmerzen und wirken sofort.
Da es sie teilweise auch flüssig gibt, legen sie sich wie ein schützender Film über die Speiseröhren- und Magenschleimhaut, was zu bevorzugen ist. Sie sind in der Apotheke frei verkäuflich.
Hinweis: Antacida können evtl. Wirkung von Medikamenten aufheben, zB Benzos wirken dann evtl. nicht oder nicht richtig. Es ist daher erforderlich einen zeitlichen Abstand von 3 Stunden einzuhalten.
Alginate; sie wirken auch schnell, und auch länger (2-4 Std). Hier gibt es Gaviscon Dual und Gaviscon Advance. Das Dual bildet eine Schutzschicht und neutralisiert die Magensäure, das Advance bildet einen stärkeren Schutzfilm, neutralisiert aber die Magensäure nicht. Sie helfen bei akuten Schmerzen und sind ebenfalls in flüssiger Darreichungsform und ohne Rezept erhältlich.
Die stärkere Alternative:
H2 - Blocker blockieren die Produktion der Magensäure. Wirken also ähnlich wie ein PPI.
Sie wirken nach ca. 30 Minuten und haben mit bis zu 8 Stunden die längste Wirkung.
Hier gibt es z.B. Ranitidin, Nizatidin, Famotidin, Cimetidin, Roxatidin.
Sie verhindern auch die Produktion der Magensäure (allerdings durch einen anderen Wirkmechanismus als PPI), wirken aber im Magen und helfen bei akuten Schmerzen, im Gegensatz zu einem PPI.
Ranitidin ist in einer Stärke von 75mg ohne Rezept in der Apotheke erhältlich; höhere Dosierungen sind rezeptpflichtig.
Der Unterschied zwischen einem PPI und einem H2 - Blocker
Info ------->“Bereits in einer niedrigen Dosierung bewirkt Ranitidin, dass die Aktivität der Magen-Belegzellen nachlässt. Dies führt zu einer geringeren Freisetzung von Salzsäure innerhalb des Magens, wodurch die Beschwerden zurückgehen. Allerdings fällt die Wirkung von Protonenpumpeninhibitoren deutlich stärker aus. So können diese bis zu 90 Prozent der Magensäurebildung hemmen, während Ranitidin maximal 50 Prozent erreicht.“
Quelle: http://symptomat.de/Ranitidin
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Sollten also beim Absetzen Probleme aufkommen, kann man erst einmal mit einem Antacidum oder einem Alginat testen, ob man es damit in den Griff bekommt.
Es sind relativ sanfte Mittel, die nicht / kaum schaden, und immer einen Versuch wert.
Wenn das nichts bringt, dann kann man auf einen H2-Blocker zurückgreifen, der aber schon wieder stärker wirkt. Es sind hier auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu beachten!
Je nachdem wo man bei der Reduzierung steht, ist zu überlegen den PPI wieder hochzudosieren, wenn nichts greift, weil dies dann sinnvoller ist.
Als Beispiel:
Man nimmt im Normalfall 20mg Esomeprazol und hat es auf 17mg geschafft, Sodbrennen stellt sich ein. Antacida/Alginat hilft kaum.
Dann lieber wieder auf 18mg gehen, warten bis es wieder stabil ist dann wieder auf 17mg.
Sollte man aber z.B.bei 10mg sein, und ein Antacida/Alginat/Hausmittel hilft nicht, könnte man einen H2Blocker nehmen (75mg). Und zwar immer dann, wenn Schmerzen aufkommen. Aber max. 2 mal am Tag.
Aber wenn das nicht funktioniert, also man dann täglich zwei H2-Blocker nehmen muss, dann auch lieber wieder 0,5mg des PPI aufdosieren und auch wieder warten bis man sich stabilisiert hat.
Die Hausmittel bei Sodbrennen
Kartoffelsaft---- (nur eine kleine Menge), schmeckt scheußlich, hilft aber.
Rohe Kartoffel--- lange kauen und langsam schlucken
(Achtung: Rohe Kartoffeln sind giftig, nur kleine Mengen verzehren)
Aloe Vera Saft---recht geschmacksneutral
Heilerde --- am besten Kapseln (mikrofein oder magenfein)
Quark -- 2 EL mit oder ohne Haferflocken
Mandeln--3-4 Stk lange kauen, langsam schlucken
Mandelmilch -- kann ein Glas sein
Retterspitz innerlich
Das alles bindet Magensäure und/oder beruhigt.
**Im Moment testet Teilnehmerin Teatime noch eine Schüssler Salz Kombination, JSO Bicomplex 16, diese ist u.a. gegen Sodbrennen, sie nimmt diese 1-3x am Tag ein, begleitend. Als akut Medikament hat sie es noch nicht getestet, aber ihre Reduktion funktioniert momentan sehr gut, und vielleicht liegt es auch daran**
Was kann man selber ändern?
Und nun kommen noch Verhaltensweisen und auch die Ernährung ins Spiel.
Der PPI lässt einen ja, wenn man gut eingestellt ist, eigentlich nahezu normal leben und somit auch essen. Beim Reduzieren ändert sich das oft. Es muss nicht sein, kann aber sein.
Zusätzlich, zu allen Hilfsmitteln, sollte man also die Ernährung anpassen.
-Man sollte nach Möglichkeit Fettes, Süßes, Scharfes in Maßen genießen. (Nicht in Massen !)
-Alkohol belastet, ebenso wie das Rauchen.
-Spätes Essen meiden, abends nur kleine und wenig belastende Mahlzeiten zu sich nehmen. Achtung : Salate / Rohkost sind abends NICHT angesagt.
-keine zu großen Portionen essen, lieber mehrere kleine Mahlzeiten
-nach Möglichkeit den Kopfteil am Bett etwas hochstellen
Das Ziel
Das Ziel sollte sein, ohne PPI klar zu kommen.
Als Notfall Mittel immer auf ein Antacidum oder Alginat, ggf. auf einen H2Blocker zurückgreifen.
Den H2Blocker aber nicht zur Gewohnheit werden lassen, er verliert im Laufe der Zeit, bei regelmäßiger Einnahme, zumeist seine Wirkung.
Info ---->“Die Plasma-Halbwertzeit beträgt 2-3 Stunden. Bereits nach 7-14 Tagen kann durch eine Toleranzentwicklung eine Wirkungsabnahme eintreten.“
Quelle: http://flexikon.doccheck.com/de/Ranitidin
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Als Notfallmedikamente, sprich, bei Schmerzen, sind aber alle diese Mittel und Hausmittel anzuraten.
Zur Dauermedikation sind diese Mittel alle nicht gedacht, der PPI übrigens auch nicht !!
Die aufwendige Möglichkeit Pantoprazol zu reduzieren
Und nun kommt eine Möglichkeit, die allerdings sehr aufwendig ist.
Man kann Pantoprazoltabletten theoretisch teilen und in Kapseln füllen.
Allerdings müssen diese Kapseln ganz speziell bearbeitet sein (retardiert), und komplett versiegelt, damit sie eben nicht von der Magensäure zersetzt werden.
Und dafür muss man sich eine Flüssigkeit kaufen, in die man dann diese Leerkapseln nach dem Befüllen tunkt. (Apotheke / Internet-shops)
Es gibt wohl auch retardierte Kapseln, die man nur an der Teilungsnaht versiegeln muss.
In der Apotheke bekommt man sie nicht.
Als Teatime anfing Esomeprazol zu reduzieren, hat sie sich im Internet hoch und runter gesucht.
Sie glaubt bei Amazon gab es dann solche retardierten Kapseln (also magensaftresistente), aber wie gesagt, man muss sie dann an der Stelle, wo man sie wieder zusammenschiebt zukleben, natürlich nicht mit Uhu sondern einem speziellen Kleber.
Trotzdem müsste man sich dann auch noch eine Feinwaage besorgen, damit man auch Milligramm für Milligramm abwiegen und reduzieren kann.
Einfacher ist ein Wirkstoffwechsel, wie bereits zu Beginn besprochen.
Zum Beispiel von Pantoprazol auf Omeprazol, Esomeprazol oder andere.
Omeprazol und Esomeprazol gibt es nämlich in der praktischen Kapsel-Version.
Welche Medikamente gibt es sonst noch?
Sucralfat
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sucralfat
Es ist ein verschreibungspflichtiges Granulat bzw. es gibt es auch flüssig und als Tablette.
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Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?
Info -------> „Der Wirkstoff bildet im sauren Milieu des Magens einen zähflüssigen Schleim, der die gesamte Magenschleimhaut bedeckt. Er schützt sie vor aggressiven Verbindungen wie Salzsäure, Verdauungsenzymen oder Gallenflüssigkeit. Vorhandene Entzündungen und Geschwüre heilen dadurch schneller ab.“
Quelle: http://www.aponet.de/wissen/arzneimitte ... rkung.html
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Was Teatime noch aus eigener Erfahrung empfehlen kann, und zwar als akutes Schmerzmittel, ist Tepilta.
Es ist verschreibungspflichtig.
Dies ist eine schmerzstillende Flüssigkeit in kleinen Portionspackungen. (Kein Gel)
Es enthält tatsächlich ein oberflächlich wirkendes Lokalanästhetikum. Man sollte es als Notfallmittel nehmen, wenn der Magen stark brennt und schmerzt.
Dabei den Kopf weit nach hinten legen, so dass die Suspension wirklich in den Rachen läuft, ansonsten ist kurzzeitig der Mund innen leicht betäubt. Das ist nicht schlimm, vergeht recht schnell, kann aber als unangenehm empfunden werden.
http://www.medapharma.de/fileadmin/user ... 2-2015.pdf
Zuguterletzt: Warum ein PPI absetzen, wenn es doch so gut hilft?
Lange Zeit wurden PPI als sogenannter „Magenschutz“ großzügig verordnet und als harmlose und gut verträgliche Medikamente beworben.
Doch nun sind sie einige Zeit auf dem Markt und damit steigen auch die Langzeiterfahrungen mit dieser Substanzgruppe.
Hier zeigt sich, dass PPI mitnichten so unproblematisch sind wie angenommen.
Zum einen ist es mittlerweile klar, dass diese bei langfristigem Gebrauch zu einer PPI-Abhängigkeit führen.
Dies zeigt sich in den Rebound-Phänomenen und in den Schilderungen der Patienten, die angeben, einfach nicht von ihrem Medikament loszukommen, da dann sofort wieder Magenprobleme anfangen.
Zum anderen gibt es Studien, die belegen, dass selbst gesunde Probanden, die ein PPI testeten und zuvor keine Magenprobleme hatten, nach dem Absetzen plötzlich über Magenbeschwerden klagten.
Ferner ist zu beachten, dass PPI einige sehr bedenkliche Nebenwirkungen haben können.
Im Langzeitgebrauch (länger als einige Wochen oder wenige Monate) können sie zu einem Vitamin B12- Mangel führen, ebenso zu einer Eisen-Malabsorption und vermutlich auch zu einem latenten Kalcium – und /oder Magnesiummangel.
Insbesondere ein Vitamin B12-Mangel ist nicht zu unterschätzen, da er unbehandelt irreversible Schädigungen nach sich ziehen kann.
PPI beeinflussen auch den Knochenstoffwechsel und können das Frakturrisiko erhöhen.
Es werden auch vermehrt Nierenschädigungen und ein erhöhtes pulmonales Infektionsrisiko bei langfristiger PPI-Einnahme beschrieben.
Des weiteren führt der Mangel an Salzsäure im Magen dazu, dass die Nahrung nicht mehr richtig aufgespalten wird, was zu mannigfaltigen Verdauungsbeschwerden und Nahrungsmittelintoleranzen führen kann.
Der Darm bekommt Nahrung zugeführt, die weder korrekt aufgeschlüsselt noch vorverdaut ist; die Folge sind Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Völlegefühl, Übelkeit u.v.m.
Oft ist zu beobachten, dass PPI erst einmal sehr gut wirken und dann irgendwann selbst eine Reihe von Problemen auslösen, die der Betroffene zuerst einmal gar nicht richtig zuordnen kann.
Alleine deshalb ist jedes Milligramm weniger an PPI bereits ein Erfolg und ein erster Schritt, den Körper wieder an „normale“ Verdauungsprozesse heranzuführen.
Der Vollständigkeit halber ist noch zu erwähnen, dass durch den Magensäuremangel gewisse Keime nicht mehr abgetötet werden, die sich dann im Darm ansiedeln und dort zu Problemen führen können (zumeist Clostridium difficile – Infektionen).
Hierzu eine Anekdote von Jamie: Auf ihrer Indien-Reise ist Jamie als Einzige von 15 Gruppenmitgliedern an einer akuten schweren Lebensmittelvergiftung erkrankt, obwohl sie das Gleiche aß wie die anderen.
Der Unterschied war nur, dass sie die einzige war, die ein PPI nahm – es steht zu vermuten, dass die fehlende Säure die ungewohnten Keime nicht abtöten konnte.
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Mehr Infos hier:
http://www.der-arzneimittelbrief.de/de/ ... px?SN=6865
Und hier sind noch einige informative Seiten
http://www.ikph.uniklinikum-jena.de/ipt ... Schulz.pdf
(Sehr guter Überlick der Probleme, der Medikation ,und der Wirkung ,
der Medikamente
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https://de.m.wikipedia.org/wiki/Protonenpumpenhemmer
http://flexikon.doccheck.com/de/Protonenpumpenhemmer
(Infos zur Wirkweise eines PPI)
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https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ranitidin
http://medikamente.netdoktor.de/wirkstoffe/ranitidin/
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/i ... p?id=36500
http://www.gesundheit.de/medizin/wirkst ... /ranitidin
http://www.netdoktor.de/medikamente/ranitidin/
(Infos zur Wirkweise /Wirkdauer/Nebenwirkungen) eines H2Blockers,
in dem Fall Ranitidin)
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https://de.m.wikipedia.org/wiki/Protonenpumpenhemmer
(Infos zur Halbwertzeit und Wirkdauer eines PPI)
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http://www.gaviscon.de/
(Wirkung Alginat)
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https://de.m.wikipedia.org/wiki/Algins%C3%A4ure
(Info was ein Alginat ist)
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https://www.zentrum-der-gesundheit.de/s ... er-ia.html
(Nebenwirkungen eines PPI, die man nicht unbedingt im Beipackzettel findet, aber neben dem Nutzen auch das Risiko anzeigen)
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https://www.online-zfa.de/article/vergl ... m/y/m/1067
(Ein Vergleich der unterschiedlichen PPI in ihrer Stärke, dafür etwas nach unten scrollen)
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http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... en#p189762