Tapering, Trizyklische Antidepressiva
Begriff
Tapering
SynonymeAusschleichen, Abdosieren
Erklärung
Schrittweises Herunterdosieren von Psychopharmaka. Wir empfehlen eine Reduktion um 5%-10% der täglichen Ausgangsdosis alle 4-6 Wochen, um das Risiko von schweren Entzugssymptomen zu minimieren. Bei einer sehr kurzen Einnahmedauer oder sehr schweren Nebenwirkungen kann das Tapering auch mit größeren Schritten und/oder kürzeren Intervallen durchgeführt werden.
Für einige Menschen scheint das sogenannte „Microtapering“ verträglicher zu sein (sehr kleine Reduktionsschritte).
Weiterführende Links
* FAQ Absetzen
* Important topics in the tapering Forum and FAQ
* Why taper 10% of my dosage?
Begriff
Trizyklische Antidepressiva
AbkürzungTZA
Synonyme
Trizyklika,
nichtselektive Monoamin-Rückaufnahme-Inhibitoren (NSMRI)
Erklärung
TZA zählen zu den schon am längsten angewandten Substanzen in der Behandlung von Depressionen. Sie werden zudem in der multimodalen Schmerztherapie eingesetzt.
Der Begriff "trizyklisch" leitet sich von ihrer chemischen Struktur, die auf drei Ringen beruht, ab.
Nichtselektive Monoamin-Rückaufnahme-Inhibitoren bezieht sich auf ihre Wirkweise. Monoamine sind eine Gruppe von Neurotransmittern und Neuromodulatoren, die alle Abkömmlinge aromatischer Aminosäuren sind.
TZA hemmen im unterschiedlichen Ausmaß die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und teilweise Dopamin in die Nervenzellen des Gehirns. Sie wirken auf zahlreiche Neurotransmitter und beeinflussen auch Histamin- und Acetylcholinrezeptoren.
Aufgrund des breiten Nebenwirkungsprofil und der anticholinergen Wirkung solllten TZA möglichst nicht bei älteren Menschen eingesetzt werden.
Das Absetzen von TZA kann zu Absetzsymptomen führen.
Zu den TZA gehören unter anderem die sedierende Substanzen Amitriptylin, Doxepin, Trimipramin sowie die nicht-sedierende Clomipramin, Desipramin, Imipramin, Nortriptylin
Weiterführende Links
* Trizyklisches Antidepressivum Wikipedia
* Trizyklische Antidepressiva - Seele und Gesundheit
* Wie wirken Antidepressiva im Gehirn?