Venlafaxin
HandelsnamenTrevilor, Venlafaxin
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
SNRI
pharmakologische Wirkung
Venlafaxin hemmt die Wiederaufnahme der Botenstoffe Noradrenalin und Serotonin in die präsynaptische Nervenzelle. Es hemmt zudem leicht die Wiederaufnahme des Botenstoffs Dopamin.
Halbwertszeit
5 Stunden, bzw. 11 Stunden beim pharmakologisch aktiven Metabolit O-Desmethylvenlafaxin
Darreichungsformen
Filmtabletten und Kapseln zu 37,5 mg, und 75 mg, Retardkapseln zu 37,5 mg, 75 mg, 150 mg, 225 mg
Enzymatischer Abbau
CYP2D6, CYP3A4
Bioverfügbarkeit
40% - 45%
Wichtige Wechselwirkungen
Risiko eines Serotoninsyndroms: MAO-Hemmer, andere serotonerg wirksamen Präparate (SSRI) auch die Vorstufe L- Tryptophan,Triptane, Buspiron, Trizyklische Antidepressiva, Tramadol.
Erhöhtes Blutungsrisiko (u.a.Magen-Darmblutungen) bei Kombination mit Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen
Häufige Nebenwirkungen
Übelkeit, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit und Schwitzen, Schwindel, sexuelle Störungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Sehstörung, Nervosität, Sedierung, Parästhesien, Zittern, erhöhte Muskelspannung, Blutdruckanstieg, Gähnen, Vasodilatation (meist Hitzewallungen), Asthenie/Erschöpfung
Hinweise zum Absetzen
Kügelchenmethode
Folgende Präparate enthalten Kügelchen: siehe link
Absetzerscheinungen sind häufig, sehr langsames Absetzen ist ratsam
häufige Absetzerscheinungen sind Angst, Appetitlosigkeit, Depersonalisation, Parästhesien, Benommenheit, Kopfschmerzen, Bewegungsdrang und Nervosität, Schwitzen, Schwindel, Übelkeit
Weitere Anmerkungen
nur bedingt anzuwendenden bei Abhängigkeitserkrankung in der Vorgeschichte
Schwangerschaft: keine ausreichende Daten bzgl. Sicherheit, Entzugssymptome beim Neugeborenen möglich, erhöhtes Risiko für Lungenhochdruck
Stillzeit: geht in die Muttermilch über, gründliche Risikoabwägung erforderlich
Kinder und Jugendliche: nicht unter 18 Jahren
ältere Menschen: Behandlung sollte vorsichtig mit der niedrigst wirksamen Dosis erfolgen
Venlafaxin ist ein bizyklisches Phenylethylamin, das strukturchemisch sowohl mit SSRI als auch mit dem Opioidanalgetikum Tramadol verwandt ist.
Neuere Studien legen nahe, dass Venlafaxin auch antinozizeptive (gegen die Schmerzwahrnehmung wirkende) Eigenschaften besitzt. Das erklärt sich durch den schwachen, aber ausgeprägten Agonismus dieses Antidepressivums an den Opioidrezeptoren. (Quelle: flexikon-mobile.doccheck.com/de)
Die könnte zur Folge haben, dass es beim Absetzen vom Venlafaxin zu einer verstärkten Schmerzwahrnehmung (Hyperalgesie) kommen kann
Links
*Venlafaxin - Gelbe Liste
*Venlafaxin - psylex.de
*Venlafaxin Winthrop - Beipackzettel
*Venlafaxin - Fachinformation Ratiopharm PDF
*Übersicht, von welchen Hersteller Präparate Kügelchen enthalten
*Infoartikel Antidepressiva