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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

FineFinchen

Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von FineFinchen »

Liebe Lina, liebe Multivitamin,

tausend Dank für das Finden und Übersetzen des Artikels! Ihr seid echt genial :hug:

Viele liebe Grüße
Finchen <3
Ringelblume
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von Ringelblume »

ich bin neu hier und das war der erste Beitrag den ich las. und mein Gott danke.

Diese Erklärungen sind das was ich seit JAHREN suche. Ich sass vor zig "Experten" und sagte erklärt mir einfach was da wo in meinem Körper gerade passiert, damit ich es EINORDNEN kann, denn was ich kenne, macht mir keine ANGST!. Es waren Neurologen die im Studium das Gehirn auswendig lernen mussten. Und die hatten keine verdammte Ahnung. Das ist als hätte ein Maurer keine Ahnung davon was er zwischen die Steine schmiert!


vielen vielen vielen dank. werd das ausdrucken und mir an die wand kleben.

1000 x danke.

Ringelblume
Ringelblume
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von Ringelblume »

..muss nochmal Nachtrag liefern.. ich glaub dieser text hat mich aus der letzten welle rauskatapultiert. danke nochmal..
da hast du in deiner welle das übersetzt und mir meine welle beendet mit dem text...hach..:-)
zjawax
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von zjawax »

Was du beschreibst klingt wirklich sehr logisch, auf den Entzug bezogen, aber was ist mit Menschen die ohne Abhängigkeit unter manchen der ENTZUGSSYMPTOME leiden, wie z.b. Angststörung ? Ist es auch ein Heilungsprozess ?
LG Christoph

MEINE VORGESCHICHTE : :fly:

[spoil]Alle Angaben sind "circa" Angaben, weil ich mich nicht mehr an die genaue Dosis und Zeitraum erinnern kann. Über die Jahre sehr selten, maximal 3x im Jahr ein paar Tropfen Diazepam, manchmal für 2 Tage und manchmal eine Woche lang. Seit meiner Jugend ca. 1994 bis ca. 2013 Alkoholproblem, mal mehr und mal weniger, im Jahr 2004 auf eigenen Wunsch zur Alkoholentgiftung ins Krankenhaus eingewiesen, für 3 Tage Distraneurin, dann 7 Tage Beobachtung und Entlassung. Seit 2013 trinke ich keinen Alkohol mehr. Ich leide seit vielen Jahren unter: Sozialphobie, Klaustrophobie, Agoraphobie, Angststörung, Panikstörung. Die Beschwerden haben sich im Laufe der Jahre stark verschlimmert.

2002 - Moclobemid für 2 Tage, dann abgesetzt wegen Zapps.
2002 - 2003 Mianserin, half mir gar nicht, ich wurde nur müde davon.
Ich nahm es nur so lange, weil mein Arzt sagte, dass ich warten soll, bis die Wirkung einsetzt. 2013 - Escitalopram für 3 Monate, dann abgesetzt, da keine Wirkung. 2014 - 2015 Opipramol, Promethazin, Sertralin, Pregabalin, nacheinander, jeweils kurz eingenommen, maximal 2 Wochen lang, dann abgesetzt, wegen starker Nebenwirkungen und Verschlimmerung meiner Beschwerden. Von dem Sertralin bin ich fast durchgedreht, wegen der antriebssteigernden Wirkung. Seit Dezember 2015 Mirtazapin 30mg abends. 2016 - Seit Mai Reduzierung des Mirtazapin von 30mg auf 15mg, dann 2 Wochen später auf 7,5mg. Viel zu schnell, enormste ENTZUGSSYMPTOME nach ca. 4 Wochen seit dem ersten Reduzierungsschritt. Seit 01.06.2016 Baclofen 30mg täglich, gegen Ängste und PANIK. 16.05.2016 - 30.05.2016 Diazepamtropfen 5mg täglich. 13.06.2016 - 15.06.2016 Diazepamtropfen 5mg bis 10mg täglich. 16.06.2016 - 17.06.2016 Diazepamtropfen 2,5mg täglich. 18.06.2016 - 20.06.2016 Diazepamtropfen 1mg täglich. Seit 20.06.2016 Baclofen 25mg täglich. Seit 21.06.2016 kein Diazepam mehr eingenommen. 08.07.2016 bis 08.08.2016 Diazepamtropfen 5-15mg oder Oxazepam 10-30mg. 08.07.2016 bis 08.08.2016 Baclofen ausgeschlichen und Mirtazapin wieder höherdosiert bis 30mg täglich. Seit 09.08.2016 kein Diazepam, Oxazepam und Baclofen. Seit 09.08.2016 Mirtazapin 30mg täglich. Trotz Dosissteigerung und Rückkehr zur letzten stabilen Ursprungsdosis nur leichte Besserung der Symptome.[/spoil]

MIRTAZAPIN ABSETZVERLAUF : :schnecke:

[spoil]01.02.2017 - 26,25 mg
03.03.2017 - 22,50 mg
31.03.2017 - 18,75 mg
18.05.2017 - 15,00 mg
01.09.2017 - 11,25 mg
01.10.2017 - 7,50 mg
07.03.2018 - 5,00 mg
04.04.2018 - 4,00 mg
17.05.2018 - 3,00 mg
10.06.2018 - 2,50 mg
01.07.2018 - 2,00 mg
05.08.2018 - 1,50 mg
27.08.2018 - 1,30 mg
17.09.2018 - 1,00 mg
10.10.2018 - 0,80 mg
18.10.2018 - 0,50 mg
05.11.2018 - 0,40 mg
15.11.2018 - 0,30 mg
15.05.2019 - 0,15 mg
23.06.2019 - 0,00 mg[/spoil]
Annanas
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von Annanas »

Hallo zjawax :) ,
zjawax hat geschrieben:aber was ist mit Menschen die ohne Abhängigkeit unter manchen der ENTZUGSSYMPTOME leiden, wie z.b. Angststörung ? Ist es auch ein Heilungsprozess ?
für mich sind diese Symptome dann eher das Gegenteil. Die Psyche "schreit" um Hilfe - das kann
dann verschiedene Ursachen haben, z.B. Überforderung, nichtverarbeitete Traumata usw- ist sehr individuell.
Dadurch können auch noch somatische Beschwerden dazukommen oder auch ohne Angststörung auftreten, die wir auch als Absetzsymptom (z.B.
Rückenschmerzen) kennen.

Wenn aber ein zeitlicher Zusammenhang mit dem Absetzen oder auch der Einnahme eines Psychopharmakons besteht, evtl auch um Monate verzögert,
sind das für mich Anzeichen eines irritierten, gereizten ZNS.
Während des Absetzens, in den Stabilisierungsphasen bedeuten diese Symptome, daß das Gehirn sich umbaut, um seine natürliche
Balance wiederzufinden - diese bedeuten für mich ein Zeichen der Heilung - das ZNS erlangt sein biologisches Gleichgewicht wieder.

LG von Anna
Vorgeschichte:
► Text zeigen

Venlafaxin (225 mg) - Einnahme seit 2007 - Absetzverlauf seit Januar 2016 (1999 - 2007 Paroxetin 20 mg)
► Text zeigen
04.06.21 9 Kügelchen (ca. 2,7 mg)
Mein Thread: viewtopic.php?p=409341#p409341

Hinweis:
Meine Aussagen dienen der allgemeinen Information und gründen sich auf Erfahrungswerten - meinen eigenen und denen anderer Betroffener sowie den wenigen bekannten Studien zur Absetzproblematik. Meine Erfahrungen und Tipps sind daher keine medizinische Beratung und können eine solche nicht ersetzen.
zjawax
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von zjawax »

Anna, du wärst eine gute Ärztin, danke Dir ...
LG Christoph

MEINE VORGESCHICHTE : :fly:

[spoil]Alle Angaben sind "circa" Angaben, weil ich mich nicht mehr an die genaue Dosis und Zeitraum erinnern kann. Über die Jahre sehr selten, maximal 3x im Jahr ein paar Tropfen Diazepam, manchmal für 2 Tage und manchmal eine Woche lang. Seit meiner Jugend ca. 1994 bis ca. 2013 Alkoholproblem, mal mehr und mal weniger, im Jahr 2004 auf eigenen Wunsch zur Alkoholentgiftung ins Krankenhaus eingewiesen, für 3 Tage Distraneurin, dann 7 Tage Beobachtung und Entlassung. Seit 2013 trinke ich keinen Alkohol mehr. Ich leide seit vielen Jahren unter: Sozialphobie, Klaustrophobie, Agoraphobie, Angststörung, Panikstörung. Die Beschwerden haben sich im Laufe der Jahre stark verschlimmert.

2002 - Moclobemid für 2 Tage, dann abgesetzt wegen Zapps.
2002 - 2003 Mianserin, half mir gar nicht, ich wurde nur müde davon.
Ich nahm es nur so lange, weil mein Arzt sagte, dass ich warten soll, bis die Wirkung einsetzt. 2013 - Escitalopram für 3 Monate, dann abgesetzt, da keine Wirkung. 2014 - 2015 Opipramol, Promethazin, Sertralin, Pregabalin, nacheinander, jeweils kurz eingenommen, maximal 2 Wochen lang, dann abgesetzt, wegen starker Nebenwirkungen und Verschlimmerung meiner Beschwerden. Von dem Sertralin bin ich fast durchgedreht, wegen der antriebssteigernden Wirkung. Seit Dezember 2015 Mirtazapin 30mg abends. 2016 - Seit Mai Reduzierung des Mirtazapin von 30mg auf 15mg, dann 2 Wochen später auf 7,5mg. Viel zu schnell, enormste ENTZUGSSYMPTOME nach ca. 4 Wochen seit dem ersten Reduzierungsschritt. Seit 01.06.2016 Baclofen 30mg täglich, gegen Ängste und PANIK. 16.05.2016 - 30.05.2016 Diazepamtropfen 5mg täglich. 13.06.2016 - 15.06.2016 Diazepamtropfen 5mg bis 10mg täglich. 16.06.2016 - 17.06.2016 Diazepamtropfen 2,5mg täglich. 18.06.2016 - 20.06.2016 Diazepamtropfen 1mg täglich. Seit 20.06.2016 Baclofen 25mg täglich. Seit 21.06.2016 kein Diazepam mehr eingenommen. 08.07.2016 bis 08.08.2016 Diazepamtropfen 5-15mg oder Oxazepam 10-30mg. 08.07.2016 bis 08.08.2016 Baclofen ausgeschlichen und Mirtazapin wieder höherdosiert bis 30mg täglich. Seit 09.08.2016 kein Diazepam, Oxazepam und Baclofen. Seit 09.08.2016 Mirtazapin 30mg täglich. Trotz Dosissteigerung und Rückkehr zur letzten stabilen Ursprungsdosis nur leichte Besserung der Symptome.[/spoil]

MIRTAZAPIN ABSETZVERLAUF : :schnecke:

[spoil]01.02.2017 - 26,25 mg
03.03.2017 - 22,50 mg
31.03.2017 - 18,75 mg
18.05.2017 - 15,00 mg
01.09.2017 - 11,25 mg
01.10.2017 - 7,50 mg
07.03.2018 - 5,00 mg
04.04.2018 - 4,00 mg
17.05.2018 - 3,00 mg
10.06.2018 - 2,50 mg
01.07.2018 - 2,00 mg
05.08.2018 - 1,50 mg
27.08.2018 - 1,30 mg
17.09.2018 - 1,00 mg
10.10.2018 - 0,80 mg
18.10.2018 - 0,50 mg
05.11.2018 - 0,40 mg
15.11.2018 - 0,30 mg
15.05.2019 - 0,15 mg
23.06.2019 - 0,00 mg[/spoil]
chalinda
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Registriert: 03.10.2016 19:16

Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von chalinda »

Hallo Lina,
ich bin zwar noch ein Neuling in diesem Forum,
aber dieser Artikel hat mir insOfen geholfen, dass ich die unangenehmen Auswirkungen beim Absetzen besser nachvollziehen kann und aufbauend als Heilungsprozess betrachten kann.
Vielen herzlichen Dank für die Infos von Chalinda
[spoil]
Vorgeschichte:
viewtopic.php?p=338473#p338473

12-15 - 03-16 Schmerz-Infus.
15.03.16 Ami 25 mg (Schmerzth)
11.05.16 Ami 10,5 mg (Schmerzth)
bis ca. 20.05.16 - dann abgesetzt.
31.05.16 - 4 Procain-Behandl. im Nacken aber w. stark. Schmerzen i.d. HWS
abgebr. Vorschlag Opiate
29.07.16 Schwindel, Übelk und benommen MRT - o.B.
viell. schon Absetz-Symp.?
NE: CURCUMA (1) + RHODIOLA (1) - Kapseln seit ca. 3 Wo OMEGA 3 (2)
03.10.16 Safran-Kaps.
11.10.16 Ami - [highlight=yellow]3 Tr[/highlight]
18.10.16 SD neu: TSH: 1,9 - ft3: 3,5 /ft4: 1,6
L-Tyroxin 125 mg - bish. 1/2 = 62,5 mg
18.10. 16 HA ab sof. L-Tyroxin 50 mg + AMI 4 Tr ab
20.10. 16 LIORAN 3 Kaps /T AMI 3 Tr
24.10.16 LIORAN - 2-2-1 - k. Wirk AMI 3 Tr
10.11.16 neu Dysto-Loges 1-1-1 AMI 3 Tr b. Bed. Notfalltr
18.11.16 Red. AMI - [highlight=yellow]2 Tr[/highlight] zus. Salz Nr. 5 10 Tbl. in h. Wasser
22.11.16 lt. HA unbed. b. 3 Tr AMI bleiben
01.12.16 SD: TSH: 2,54 (Ref-0,30-3,60) Ft3: 3,2 (Ref-2,2-4,5) Ft4: 1,4(Ref-0,7-1,6) Vit.D-27(Ref.20-70)
2017
14.01.17 AMI - auf 2 Tr st. Erkältung
16.02.17 SD: TSH 2,45 - 50 mg Thyrox + 50 mg Jod
03.03.17 Fühle mich schlecht - Todesf. gute Bek. im Haus
14.03.17 w. st. Schm. - DICLO 75 ret. - - Angst, zittern - -
30.03.17 tagsü besser -
31.03.17 Keine Angst etc.
01.04.17 Unr. zittern
07.04.17 K. Angst etc. - NE:
16.04.17 - 23.4. keine Tr.
24.04.17 AMI [highlight=yellow]1 Tr[/highlight]17.05.17 Sympt. Zittern, Frieren, Druck im Brustk. m. wenigen kurzen Zeiten sehr stark
AMI - [highlight=yellow]2 Tr[/highlight]19.05.17 k. Verbess. - HA - Vit.-B-Spritze, empf. Tavor
21.05.17 Tavor - 2 x 1/4 + 1/2 ges.0,5 mg
25.5. [highlight=yellow]3 Tr[/highlight]AMI
07.6. k. Verbess.
23.6. SD-Werte - TSH-2,34/FT3-3,2/FT4-1,3 - Tyroxin 1/4 v.50mg
12.7. Alles gut !!!
20.8. Angstgefühle mor + depr. Gefühle? :x
03.12. AMI - 3 Tr - TSH 3,9
2019
08.05. AMI - 1 Tr
15.10. AMI - auf Null
seit der Red. verstärkte Unruhe, Angstzustände, Brennen im Hals und hinter dem Brustbein Magen.
Es ist mit allem zus. fast nicht aushaltbar.
03.01.2020
Trotz Eindosierung von Tr keine Verbesserung.
Mit dem Aufwachen kommt die Angst - Unruhe
heute besonders stark. Tiefe Traurigkeit.
:evil: :frust: Pascoflair seit ca. 1,5 Wo
ab Mittags Zunahme Brennen im Hals, Brustbein und Magen. 😡
23.07. - Stecke immer noch in einer ewigen Welle mit Angst und Unruhe - Schmerzen im Bauch - Scmerzen LWS - HWS
und das nach mehr als 4 Jahren Absetzen und seit 8 Mon auf NULL !!
Gisela59
Beiträge: 6
Registriert: 07.10.2016 10:25

Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von Gisela59 »

Liebe LinLina, ein liebes Dankeschön für das erstellen dieser Mamut-Mutmachzeilen. Ich werde sie mir ausdrucken und als Motivationshilfe nehmen wenn es schlimm wird. Bin erst seit gestern dabei und bin froh dass ich dieses Forum per Zufall gefunden habe.
Gisela59
Von ca. 2005 bis 2015 Fluoxetin 40 mg nie besondere Nebenwirkungen außer Dauerhitze
Von Sommer 2015 bis November 2015 ausgeschlichen ohne Komplikationen
Mai 2016 15mg Mirtazapin wegen Durchschlafstörungen nach Todesfall von Schwiegervater und beruflichem Stress
Ende Mai von Mirtazapin 15 mg auf 10 bzw. 15 mg Fluoxetin versucht zu wechseln innerhalb 4 Tagen Suizidgedanken Tage im Bett
Anfang Juni 2016 gleich wieder auf 15 mg Mirtazapin gewechselt kein Fluoxetin mehr
August 2016 Mirtazapin 22,5 mg Gefühl das Leben und die Aufgaben nicht mehr zu schaffen
12.9.2016 30mg Mirtazapin Gefühl das Leben und die Aufgaben nicht mehr zu schaffen
16.9.2016 30mg Mirtazapin, 37,5 Venlafaxin = voller Hoffnung
17.9.2016 30mg Mirtazapin, 37,5 Venlafaxin = morgens so na ja mittags kpl. gut
18.9.2016 30mg Mirtazapin, 37,5 Venlafaxin = Übelkeit, Hitzewallung, kein Apetitt, abends besser fast gut
19.9.2016 30mg Mirtazapin, 37,5 Venlafaxin = Übelkeit, Hitzewallung, kein Apetitt, zittern
20.9.2016 30mg Mirtazapin, 37,5 Venlafaxin = Übelkeit, Hitzewallung, kein Apetitt, zittern, Selbstmordgedanken von Heilpraktikerin Akupunktur bekommen und Regenaplextherapie (Homöopathie)
21.9.2016 30mg Mirtazapin, 75 Venlafaxin = Venlafaxin = Übelkeit, Hitzewallung, frieren, kein Apetitt, zittern, alles durcheinander am Tag verteilt
bis 28.9.2016 30mg Mirtazapin, 75 Venlafaxin 2 mal die Woche Akupunktur und Regenaplex tägl.= Übelkeit, Hitzewallung, frieren,kein Apetitt, zittern, extremer Laufdruck, alles durcheinander am Tag verteilt
29.9.2016 30mg Mirtazapin, 102.5mg Venlafaxin = nach ca. 50 min beginnt sich der Horror zu verschlimmern alle negativen Symptome ab und zu Schüttelfrost im Wechsel
4.10.2016 30mg Mirtazapin, 10mg Fluoxetin = extremes Körperzittern kein Apetitt und Laufdruck, abends etwas besser
5.10.2016 30mg Mirtazapin, 10mg Fluoxetin = zittern in Schüben wird besser mittags Apetitt Laufdruck lässt nach
6.10.2016 27mg Mirtazapin, 10mg Fluoxetin = immer noch zittern in Schüben alle Symptome verstärken sich wieder inkl. Schüttelfrost
7.10.2016 27mg Mirtazapin, erst um 14.00 Uhr 10 mg Fluoxetin = vormittags zittern, Schweißausbruch, kein Apetitt, nachmittags etwas gegessen, zittern etwas weniger
8.10.2016 27mg Mirtazapin(nur noch), morgens Appetit hatte Elan zum Arbeiten
9.10.2016 27mg Mirta, wenig Appetit, leichtes Intervallzittern, Sorge dass ich alles hinbekomme und von den Medis weg komme.
10.10.2016 27 mg Mirta, psychisch guten bis sehr guten Tag, leider Fressatacken
11.10.2016 27 mg Mirta, schlecht geschlafen, morgens kein Appetit, Sorge dass ich alles hinbekomme
13.10.2016 27 mg (Wassermethode) Mirtazapin auf anderen Hersteller gewechselt,(Heumann) da KK das vorherige nicht mehr bezahlt
LinLina
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von LinLina »

Hallo :group:

passend zu "Entzugssymptome sind Symptome der Heilung" noch ein kleiner Mutmach-Auszug aus einem Text von Monica Cassani (Beyond Meds - Übersetzung von mir).

Monica Cassani hat nach jahrzehntelanger Dauer-Einnahme unzähliger Psychopharmaka aufgrund einer bipolar-Diagnose (zuletzt 6 verschiedene Medikamente) alle Medikamente ausgeschlichen und ist jetzt seit über 6 jahren Medikamentenfrei. Ihr Entzug war sehr schwer, die Medikamente und das Absetzen haben sie körperlich sehr krank gemacht und sie war (und ist noch) sehr beeinträchtigt, erfährt aber immer mehr nach und nach eine grundlegende Heilung und Transformation.
Mein Lieblingsarzt ist ein ungewöhnlicher, verständnisvoller Mensch mit vielen Kenntnissen und er ist Wissenschaftler und Forscher. Er ist ein Mensch der mir niemals gesagt hat was ich zu tun habe, einfach nur meinen Prozess begleitet und miterlebt hat und mir Erkenntnisse mitgeteilt hat wenn sie anwendbar/passend waren. Ich bin auf ihn während des Entzugsprozesses gestoßen, nachdem ich die krankmachenden Medikamente die mich geschädigt haben abgesetzt hatte.

Ich war zu diesem Zeitpunkt immer noch bettlägerig. Er hat mit Sicherheit die schlimmsten medikamenten-induzierten Schäden mitbekommen. Er sagte einmal zu mir, dass jene, die die extremsten Reaktionen auf die Medikamente erleben eigentlich diejenigen sind, die die größte Wahrscheinlichkeit haben zu heilen und sich zu wandeln, zu transformieren. Er sagte, allein die Tatsache, dass wir so grundlegend duch die Medikamente geschädigt werden können, ist ein Beweis unseres äußerst stark neuroplastischen Gehirns. Und dass, während der Prozess der Heilung manchmal radikal und sogar brutal sein kann, wir letztlich wenn wir geheilt sind gleichzeitig auch eine grundlegende Transformation durchlaufen haben.

Und in der Tat entspricht dies meiner Erfahrung.
https://beyondmeds.com/2015/03/15/emoti ... egulation/

Die Seite beyond meds zeigt für mich auch in vielen weiteren (englischen) Texten eindrucksvoll wie innere Wandlung und Wachstum entstehen und eine ganzheitliche Sicht, Achtsamkeit und Liebe zum Leben und Bereitschaft zur bewussten Wahrnehmung aller Zustände Heilung ermöglichen können, auch und besonders nach starker Beeinträchtigung und extremer Medikation.

Liebe Grüße
Lina
carlotta
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von carlotta »

Liebe Lina,

das ist ein ganz tolles Zitat, vielen lieben Dank fürs Posten sowie die Übersetzung! <3

Ich bin großer Fan von Monica Cassani (siehe auch meine Signatur :) ) und habe die wertvollsten Texte zum Aufbau im Entzug auf ihrem Blog "Everything Matters" (ehemals "Beyond Meds") finden können. Sie schafft es immer wieder, anderen im (protrahierten) Entzug auch in Zeiten tiefster Verzweiflung Kraft zu geben, ist so ein toller, bewusster Mensch und hat selbst schon so viel durchgestanden, ohne aufzugeben. Und es zeigt sich immer wieder, dass es sich lohnt! Auch wenn der Weg ein weiter ist.

Die Diagnose "Bipolar" wurde übrigens im Nachhinein nicht nur von ihr in Frage gestellt, sondern auch ärztlicherseits widerrufen. Es gab, wenn ich mich recht erinnere, wohl - wie so oft- einen Zusammenhang mit einem Versuch mit illegalen Drogen. :wink:

Liebe Grüße :hug: :group:
Carlotta

P.S.: Made my day! :)
"For the illicit drugs, we call this process addiction. For the prescribed medications, we call this process therapeutic." (Robert Whitaker)


"We need to stop harming each other in the false name of medicine." (Monica Cassani)

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Pulsatilla
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von Pulsatilla »

Liebe LinLina,

Auch von mir ein ganz dickes dankeschön für's übersetzen! <3

Dieser Beitrag ist sehr interessant und beschreibt sehr gut und anschaulich, (auch für anfänger wie mich), was da in zns und gehirn abläuft. Bislang habe ich nur etwa 1/2 lesen können, bin langsam mit der aufnahme geworden.. . Aber jetzt schon restlos begeistert!

Ich stand leider schon oft davor, dass viele texte betreffs zns und hirnchemie nur in englisch verfasst sind. Vor vielen Jahren, als mein Rls diagnostiziert wurde, wollte ich schon mal mehr darüber lernen. Meine bescheidenen englisch kenntnisse reichten dafür dann aber leider nicht.. . Um so mehr bin ich dankbar, dass ich hier einen lesen darf / kann!

Und dann gleich sooo einen langen Text ins deutsche zu übertragen.. . Das muss wahnsinnig viel Arbeit gewesen sein. Chapaue und dankeschön! <3

Lieb gruss Pulsatilla
"Wenn du als Pinguin geboren wurdest, machen auch 7 Jahre Psychotherapie aus dir keine Giraffe!" (Eckart von Hirschhausen)

[spoil]Einnahme + Reduktion Pregabalin

15.08.-16.08.16: je 25 mg morgens und abends = 50 mg tgl / starke NW

16.08.-06.10.16: je 100 mg tgl abends / starke NW.

06.10.-cirka 29.10.16: je 50 mg morgens + 100 mg abends = 150 mg tgl
= massiv drängen reha arzt, zuckungen in beinen + armen/ starke elektrische schläge in wirbelsäule / nur im schlaf

cirka 29.10.-18.12.16: je 100 mg tgl abends
kein unterschied/ ab 16.11.16 cirka 4 wochen kein körpergefühl! / fing 3 tage nach Einnahme Pfefferminzöl an u. hörte 3 tage nach Einnahme auf

18.12.-29.01.17: je 75 mg tgl abends
5 tage mässig durchfall / 3 wochen nase läuft / tlw herzrythmusstörung / 2-3 wochen SEHR sehr dünnhäutig / tlw sehr verschwommenes sehen

13.01.-16.01.17: je 50 mg tgl abends
gescheitert / zb 4 tage fast nicht geschlafen /

29.01.17-heute: je 62,5 mg abends
1 woche SEHR starker durchfall / nasenlaufen 3-4 wochen / psyche 2 wochen dünnhäutiger / starke übelkeit 4 wochen / arbeiten beinmuskeln + stromschläge in wirbelsäule mitte februar WEG :)

ende februar gluten gegessen + 3 x wg psych stress ausversehen zu hohe dosis pregabalin / daher stocken reduktion


Gesichert Diagnostizierte Krankheiten:

- als Baby fast gestorben wg Unverträglichkeiten
- Migräne + Tinnitus seit Kindheit
- Diverse Allergien 1985
- Neurodermitis 1989
- Hashimoto 1994
- Restless-Legs-Syndrom 1996
- Zoliakie + Lactose Intoleranz 1998
- Asperger Autismus 2011
- Neuro-Borreliose August 2016


Medikation Neuro-Borreliose / gesicherte Diagnose 12.08.16:

Ceftriaxon 3 wochen intravenös 1 x tgl / 12.08.-02.09.16 / sehr gut vertragen / keine spürbaren NW / keine schlafstörungen

Doxycyclin 100 mg je 1 tgl / 1 Woche lang ab 03.09.16 / absolut nicht vertragen / wasser durchfall / starker dreh- und schwankschwindel / mehrmals minni onmacht und stürze

Pregabalin 100 mg tgl zur verhinderung ausbildung schmerzgedächtnis / statt je morgens u abends je 1x 50mg / 1x 100 mg abends / keine wirkung, aber starke NW

Pregabalin 150 mg tgl / 50mg morgens u. 100 mg abends / auf massives drängen reha arzt / keine wirkung, aber starke NW

Medikation aktive Herpes Zoster im Liquor / gesicherte Diagnose 12.08.16

Aciclovir 800 mg / 5 x tgl / 14 Tage lang / (oder doch "nur" 400mg??)

Medikation Lungenentzündung ab dem 31.10.16

Tavanic 500 mg 1 x täglich / 7 tage
Levofloxacin 250 mg 1x tgl 2 st / 3 tage / subjektiv gut vertragen / letzten 4 tage leichte innere Unruhe und 18-24 st wach. (Vertrage die meisten AB gar nicht!)

Dauer-Medikation Restless-Leg-Syndrom / gesichterte Diagnose Schlaflabor cirka 1998:

100 mg Mst / je 1 morgens und 1 abends / gut vertragen / seit 2007

150 mikro gr Clonidin / je 2 morgens und 2 abends / gut vertragen / seit etwa 2010/11

Bedarfs Medikation Migräne mit Aura (seit kindheit):

Ass 500 / 2 stück

"Medis" in Eigenregie:

Vit B komplex / Vit D / Vit E / Folsäure / Biotin / Kieselerde / Zink / Magnesium / bei Bedarf / seit cirka 2 J. durchgehend

Als eigentlich Homöopathie und Heilkräuter Tante / Hexe :) diverse Mittel bei Bedarf: zb Rhus tox gegen Übelkeit / Pulsatilla wg Borreliose / Rhus Tox u Drosera gg Husten / Pfefferminzöl Husten / Lavendel-Öl Schmerzen o Überreizung usw usw usw .. .[/spoil]
Fussel
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von Fussel »

Einfach großartig, diese Übersetzung. Und so hilfreich.
Danke.

Liebe Grüße
Fussel
Langzeiteinname wegen Angst mit Zitterattacken bei Stress und Aufregung
1992 Tavor verordnet : Lästiges Zittern und Angst sehr viel besser

1992 - 2002 Tavoreinnahme nur morgens 1,0 mg, - 2,0 mg Toleranz entwickelt

2003 - 2009 Tavoreinnahme 1,5mg - 1,0 mg

2009 Diagnose CML (Chronisch Myeloische Leukämie)
Medkament Dasatinib 80mg täglich mit Nebenwirkungen

2009 - 2015 Tavoreinahme morgens 1,0 mg

März 2015 Tavor reduziert auf 0,75 mg ( Herzrasen,Zittern)
Dosis bis Mai 2016 beibehalten

Juni - Dezember 2016 Tavor reduziert auf 0,70 mg - ging relativ gut

Januar 2017 Tavor reduziert auf 0,62 mg
Symtome nach 3 Tagen: Brennen in Halsbereich und Gesicht, glühendes heißes Gefühl, nerviges Zittern bei Stress und Aufregung, gelegentlich Ohrrauschen links

Mai 2017 Tavor reduziert auf 0,56 mg, geht kaum, zittern und Schleimhautprobleme im Halsbereich


1.Juni 2017 Umstellung auf Diazepam 3,0 mg und Opipram 50 mg

10. Juni 2017 Diazepam 2,0 mg , 50 mg Opipram

20. Juni 2017 Diazepam 1,5 mg, 50 mg Opipram

1..Juli 2017 Diazepam 1,0 mg, 50 mg Opipram

11.Juli 2017 Diazepam Null :party2: nehme "nur" noch das Opipram ( 25 mg früh, 25 mg abends)



Aktuelle Medikamente:

Opipramol ( 25 mg früh, 12,5 mg abends )
0,31,5 mg L Thyroxin
80mg Dasatinib ( Thyrokinasehemmer CML)
padma
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von padma »

von Leni :)

Wenn du über deine jetzigen Symptome und das Durchdrehen schreibst, dann habe ich immer das Gefühl, dass du (die Ärzte leider auch) sie als krankhaft betrachtest und deshalb immer wieder nach einer medikamentösen Lösung suchst:

Lilly71 hat geschrieben:
Aber ich bin schon wieder durchgedreht und musste 15mg Truxal nehmen



Sofern das so ist, glaube ich, dass es hilfreich sein kann, wenn du die Symptome und das Durchdrehen mal aus einer anderen Perspektive betrachtest. Diese Symptome sind nicht Ausdruck einer Krankheit, sondern der Ausdruck dafür, dass dein Körper sich selbst in ein Gleichgewicht bringen will. Leider geht das nun mal nicht ohne Symptome und leider fühlt sich das Ganze bei dir so heftig an, dass es zunächst normal ist, das als krankhaft zu bezeichnen. Aber genau das ist es eben nicht.

Wenn du nun diese Anfälle medikamentös unterdrückst, stellst du deinen Selbstheilungskräften nur wieder ein ordentliches Bein. Und es muss wieder von vorn anfangen. Im Grunde müsstest du bei jedem "Anfall" denken: "Oh endlich, jetzt arbeitet mein Körper wieder an einem Gleichgewicht. Weiter so, ich halte still und warte bis es vorüber ist." Aber ich weiß, dass das in deinem jetzigen Zustand unglaublich, fast höhnisch klingt. Und ich weiß, was es dir abverlangt, stillzuhalten und abzuwarten. Es fühlt sich für dich im Moment sicher unmöglich an. Leider ist es deine einzige Chance.

Vielleicht ist es ein kleiner Beweis für dich, wenn du an das Weinen denkst, auch wenn dieser Vergleich sehr hinkt, weil sich deine Symptome und Weinen nicht ansatzweise vergleichen lassen. Aber es geht um das Prinzip: Trauriges Weinen fühlt sich furchtbar an und man kann damit auch nicht einfach so aufhören, aber danach geht es einem meistens (für eine Zeit) besser, es wirkt entstressend. Und das nicht ohne Grund. Durch Weinen regelt der Körper, grob gesagt, etwas im Stoffwechsel. Das macht dein Körper auch gerade, aber natürlich leider auf einem ganz anderen Level. Ich denke trotzdem, wenn du es nur einmal schaffst, diese schlimme Situation auszuhalten (und damit meine ich nicht, dass du dich zusammenreißen sollst, im Gegenteil, raus damit), dann hast du auch einen Beweis dafür.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 30#p217430
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von li-la »

Super Text. Sehr Hilfreich! Vielen Dank.

Meine Frage: wir erleben ja die unterschiedlichsten Symptome im Entzug. Gibt es für alle eine Erklärung? Ich würde gerne mein Körper verstehen und ihn natürlich bei der Heilung unterstützen. Nun gibt es bei mir Symptome die ich mir nicht erklären kann... warum sind sie da, was kann ich unterstützend tun oder was heilt da gerade? Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus und kann mir das ein oder andere erklären.

Meine Symptome : Angst ( das wurde ja im Text bereits erklärt) teilweise (mittlerweile kurzes) innerliches zittern /vibrieren, meist in den Beinen, manchmal auch am Oberkörper tagsüber!

Innerliches Zittern / vibrieren direkt nach dem erwachen. Es fühlt sich an als würde mich jemand wach rütteln. Drehe oder bewege ich mich ist das Gefühl sofort weg. Manchmal habe ich das gar nicht... manochmal hauptsächlich wenn es mir nicht gut geht oder ich eine Panikattacke hatte habe ich es wieder häufiger.

Brennen der Haut... es fühlt sich an wie Sonnenbrand, meist am rücken oder unter den Achseln... begleitend dazu Gänsehaut Schauer und teilweise frieren.
Das habe ich ab und an ein paar Stunden danach ist es meist wieder weg

Ab und An meist in Verbindung mit einer Panikattacke oder auch mal als Einzelsymptom Ohrenrauschen. Auch immer nur Min/h dann verbessert es sich.

Vielen Dank schon mal für die ein oder andere Antwort!

Liebe Grüße
Lila
Diagnose Schlafstörungen / Angststörung / Panikattacken

2016 5mg Escitalopram kurzzeitig 10mg - diese jedoch wieder auf 5mg reduziert wegen unruhiger Beine
März 2017 - Dezember 2017 100mg Opipramol

bis 23.12.2017 = 100mg Opipramol
ab 24.12.2017 = 50mg Opipramol
ab 31.12.2017 = 0mg Opipramol
Absetzplan vom Arzt bekommen!


ab 02.01.2018 extreme Unruhe, Angstzuständige, Herrasen / Herzstolpern

ab 12.01.2018 50mg Opipramol ( Rücksprache Arzt)

30.01.2018 mein Hausarzt geht in Rente
12.02.2018 aufsuchen des neuen Hauarztes wegen inneren vibrieren
lt Hausarzt psychisch bedingt, sollte sofort Opipramol absetzen und 5mg Escitalopram beginnen

folgende Symptome : Unruhe, innerliches zittern/vibrieren, Muskelzucken, Schüttelfrost, Angst und Panik, Ohrenrauschen, starke Verspannungen

15.02.2018 lt neuen Arzt Aufdosierung auf 10mg Escitalopram da Symptome so schlimm waren
19.02.2018 lt Arzt vertrage ich Escitalopram nicht , da Symptome immer schlimmer werden, sofort Absetzen

Fazit :
12.02.2018 Kalt Opipramol entzogen
19.02.2018 sofort Absetzen von Esticalopram nach 1 Wöchiger Einnahme

Arzt erkannte Entzug nicht! Seine Kollegin und sein Chef allerdings schon. lt Aussage sollte der Entzug nach 6 Wochen vorbei sein

Im Entzug : 2 x Notaufnahme
Blutbild ohne Befund
EKG ohne Befund

Vom Arzt verordnet:
Kopf MRT ohne Befund
HWS und LWS MRT ohne Befund
Blutbild ohne Befund
Stulhprobe ohne Befund
Schilddrüsenwerden i.O, kein Eisenmangel, kein Vitaminmangel

Symptome im Entzug
- Schüttelfrost
- inneres Zittern /Vibrieren
- extreme Angst / Panik
- Angst verrückt zu werden oder Psychose zu bekommen
- Angst vor der Angst
- starkes Muskelzucken
- starke Verspannungen
- Appettitlosigkeit
- Abnahme Gewicht 10kg in 14 Tagen
- Durchfall
- Unruhe im Kopf / Stromgefühl im Kopf
- Herzrasen / Herzstolpern
- Ohrenrauschen
- anfällig für Infekte
- Neuroemotionen - Neuroangst
- Unruhe
- extreme Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit

Seit 2 3/4 0mg Opipramol :party2:
Seit 2 3/4 Jahren 0mg Escitalopram :party2:



Befinden aktuell ( 06.06.2020)
- Angst vor der Angst, manchmal noch Angst vor psychose und verrückt zu werden
- ab und an Zwangsgedanken und die Angst davor das sie wieder auftreten.
li-la
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von li-la »

Weiß es keiner? 😣
Stud_psych
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von Stud_psych »

Hallo Li-la022,

Die Art der Entzugssymptome sind nicht erklärbar, genauso warum manche Menschen Symptome entwickeln und andere nicht. Dazu Bedarf es wissenschaftlich fundierte Forschung.

LG
Sommer 2012 20mg Citalopram
Herbst 2012 wechsel auf Escitalopram
Winter 2012 wechsel auf Duloxetin 60mg
2015 wechsel auf Venlafaxin 75mg, später aufdosiert auf 150 mg
Februar 2017 150 mg Venlafaxin
Bis Ende März auf 110mg runter
Bis April runter auf 75 mg

Mai- September jede 6-8 Wochen um 3-4 mg reduziert.
Oktober pause
Anfang November auf 42 mg (um 3 mg reduziert).
01.01.18 Reduzierung auf 39 mg
01.4.18 reduziert auf 36 mg
22.5.18 reduziert auf 27 (ausversehen)
23.5.18 aufdosiert auf 33 mg (122 Kügelchen)
28.11.18 reduziert auf 119
17.01.19 reduzierung auf 116
04.03.19 Reduzierung auf 110
Reduzierung jede 6-8 Wochen um 5 %

Seit dez 2020 auf 28 Kügelchen
Februar 21 25 Kügelchen
Juli 21 23 Kügelchen
September 21 21 Kügelchen
Jamie
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von Jamie »

Hallo lila, :)

wie studpsych schreibt ist nicht bekannt, was genau im Gehirn passiert.
Wir wissen grob, dass Umbaumaßnahmen stattfinden.

Rezeptoren werden hochgefahren und runtergefahren, Zellen sterben ab und werden neu gebildet, Neurotransmitter und Hormone kommen durcheinander und der Körper versucht diese wieder zu regulieren, Signalwege verändern sich und passen sich neu an... usw.

Je von Mensch zu Mensch sind dann die Symptome, die da entstehen, individuell und verschieden.
Oft haben Menschen gewisse Baustellen, die dann immer wieder im Entzug besonders aufflammen.
Beim einen sind das Kopfschmerzen, beim anderen Panikattacken, beim dritten rebelliert dauerhaft der Magen etc...

Dass es dir morgens nicht gut geht hängt vermutlich mit dem hohen Cortisolausstoß zusammen, der morgens am größten ist. Dieses Problem kennen sehr viele hier im Forum; dieses (frühe) Aufwachen und sich sofort elend, zittrig und ängstlich fühlen.
Du kannst mal versuchen sofort beim Aufwachen einen Keks oder Stück Banane zu lutschen, da dies zur schnellen Ausschüttung von Insulin führt und Insulin der natürliche Gegenspieler des Cortisols ist.

Alles Gute
Jamie
...........SIGNATUR...............


Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dies ist kein medizinischer Rat. Besprich Entscheidungen über Deine medizinische Versorgung mit einem sachkundigen Arzt / Therapeuten.



:!: mein Erfahrungsbericht (AD absetzen / erzwung. Kaltentzug / SSRI / Akathisie): http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=51&t=12478


Meine PN-Funktion ist deaktiviert. Ich danke für euer Verständnis. Bei dringenden Problemen / Anfragen das Forum betreffend bitte an forenmaster@adfd.org wenden

-----------------------------

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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von li-la »

Vielen Dank für Eure Antworten ☺
Diagnose Schlafstörungen / Angststörung / Panikattacken

2016 5mg Escitalopram kurzzeitig 10mg - diese jedoch wieder auf 5mg reduziert wegen unruhiger Beine
März 2017 - Dezember 2017 100mg Opipramol

bis 23.12.2017 = 100mg Opipramol
ab 24.12.2017 = 50mg Opipramol
ab 31.12.2017 = 0mg Opipramol
Absetzplan vom Arzt bekommen!


ab 02.01.2018 extreme Unruhe, Angstzuständige, Herrasen / Herzstolpern

ab 12.01.2018 50mg Opipramol ( Rücksprache Arzt)

30.01.2018 mein Hausarzt geht in Rente
12.02.2018 aufsuchen des neuen Hauarztes wegen inneren vibrieren
lt Hausarzt psychisch bedingt, sollte sofort Opipramol absetzen und 5mg Escitalopram beginnen

folgende Symptome : Unruhe, innerliches zittern/vibrieren, Muskelzucken, Schüttelfrost, Angst und Panik, Ohrenrauschen, starke Verspannungen

15.02.2018 lt neuen Arzt Aufdosierung auf 10mg Escitalopram da Symptome so schlimm waren
19.02.2018 lt Arzt vertrage ich Escitalopram nicht , da Symptome immer schlimmer werden, sofort Absetzen

Fazit :
12.02.2018 Kalt Opipramol entzogen
19.02.2018 sofort Absetzen von Esticalopram nach 1 Wöchiger Einnahme

Arzt erkannte Entzug nicht! Seine Kollegin und sein Chef allerdings schon. lt Aussage sollte der Entzug nach 6 Wochen vorbei sein

Im Entzug : 2 x Notaufnahme
Blutbild ohne Befund
EKG ohne Befund

Vom Arzt verordnet:
Kopf MRT ohne Befund
HWS und LWS MRT ohne Befund
Blutbild ohne Befund
Stulhprobe ohne Befund
Schilddrüsenwerden i.O, kein Eisenmangel, kein Vitaminmangel

Symptome im Entzug
- Schüttelfrost
- inneres Zittern /Vibrieren
- extreme Angst / Panik
- Angst verrückt zu werden oder Psychose zu bekommen
- Angst vor der Angst
- starkes Muskelzucken
- starke Verspannungen
- Appettitlosigkeit
- Abnahme Gewicht 10kg in 14 Tagen
- Durchfall
- Unruhe im Kopf / Stromgefühl im Kopf
- Herzrasen / Herzstolpern
- Ohrenrauschen
- anfällig für Infekte
- Neuroemotionen - Neuroangst
- Unruhe
- extreme Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit

Seit 2 3/4 0mg Opipramol :party2:
Seit 2 3/4 Jahren 0mg Escitalopram :party2:



Befinden aktuell ( 06.06.2020)
- Angst vor der Angst, manchmal noch Angst vor psychose und verrückt zu werden
- ab und an Zwangsgedanken und die Angst davor das sie wieder auftreten.
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Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von Mole25 »

Hi Jamie,

das werde ich morgen ausprobieren! Eine Banane und Keks mit meiner Tasse Tee.

LG Mole
:whistle: :whistle: Nov/ Dez 2016 Panikattacken
11.2016 - 12.2017 15,00 mg Citalopram
Starke Nebenwirkungen: Halluzination, Durchfall, mehr Unruhe
Langsames Absetzen Citalopram.
Psychologin will mich nicht weiter behandeln
Feb 2017: 10,00 mg Citalopram
Anfang März 2017: 9,00 mg Citalopram
Ende März 2017: 8,00 mg Citalopram / Starke Entzugssymptome, aber 4 Tage ohne Beschwerden
01.04.2017: 7,50 mg Citalopram / weiterhin starke Entzugssymptome
30.04.2017: 7,00 mg Citalopram / weiterhin teilweise starke Entzugssysmptome
inkl. Nackenschmerzen / Herzstechen
20.06.17: 3,50 mg Citalopram
01.07.17 3,00 mg Citalopram
05.07.17 2,50 mg Citalopram
14.07.17 2,00 mg Citalopram
03.09.17 0 Citalopram / diverse Entzugssymptome manchmal sehr stark
Seit 01.06.18 Omega Öl 6000 mg + Vitamin Bs
Seit ungefähr Jan 18 CBD Öl - beruhigt
Seit 12.02.18 Black Seed Oil / Cumin - beruhigt
Seit 20.02.18 Chlorella - Dr. Klinghardt
Seit 24.02.18 ausgeprägtes Brain movement, Schmerzen - kann mich kaum
konzentrieren. Autofahrten verursachen noch mehr Schmerzen
26.02.18 Brain Zaps und Schmerzen nicht zu ertragen
Seit 26.02.18 kein Chlorella mehr - Verdacht auf verschlimmerte Symptome
Seit 06.18 Omega Öl mit Mega DHA - positive Erfahrung
Seit 07.18 Rhodiola Rosea - effektiv bei der Reduzierung von Cortisol
Seit einer Woche zum ersten Mal:
Kein Cortisol-Unruhe beim Aufwachen, Keine Übelkeit morgens, und ab und zu mal kurze
:roll: Windows
Chrisparker
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Registriert: 20.04.2018 19:48

Re: Entzugssymptome sind Symptome der Heilung

Beitrag von Chrisparker »

Ich heisse Jan und bin 36 jahre und nahm über 10 jahre Pharmazeutika...cipralex 10 mg damals gegen Panikattacken und Angststörung... Die ersten 5 Jahre haben Sie mir auch sehr gut geholen..ich wollte sie dann absetzen, weil es mir relativ gut gegangen ist...Die ersten zwei Wochen waren ganz ok, danach völliger Zusammenbruch...ich hab garnix mehr gepeilt...wusste nicht wo oben und unten  war...habe sehr krasse Entzugserscheinungen gehabt..ich hab sie dann sofort wieder genommen...und es ist mir dann gleich wieder besser gegangen...Ich hab die letzen zwei Jahre meines Lebens komplett geändert, hab Verantwortung für mein Leben übernommen...Ich habe angefangen zu Meditieren(Zen) früh und abends...mache yoga..treibe sehr viel Sport..ernähre mich Gesund..Rauche und trinke keinen Alkohol mehr..
Ok.mitte letztes Jahr hab ich dann entschieden die Tabletten wieder abzusetzen..diesmal ganz langsam ausschleichend..ich hab das erste halbe Jahre reduziert auf 5 mg und bin monat für monat immer ein mg runter...zum schluss war ich auf 1 mg wo ich noch zwei bis drei monate so nam, bis ich sie schliesslich ganz weg lies.. Ich bin jetzt gut 12 wochen ohne pillen...hmm..die ersten 4 Wochen waren echt ok..) danach ging es aber loss..Ich hatte wieder sehr krasse Symptome...alles hat sich so krass gedreht im kopf, ob sich mein Gehirn überschlägt..danach konnte ich nicht mehr klar denken sprechen und  laufen..Ob ich in einer Glaskugel voller Rauch war..und noch andere eigenartige symptome..Echt schlimm. Es gibt Tage da geht es mir vergleichsweise echt gut, und dann wieder  plötzlich aus dem nichts, kommt so eine starke benommenheit.. Es fühlt sich fast so an wie ein kleiner Schlaganfall...

Warum ich hier schreib? Ich brauch ein bisschen Motivation das ich mich auf den richtigen Weg befinde und vill positiv Erfahrungen das ich mich auf den Weg der Heilung befinde... Würde mich auf Antwort freuen..
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