
da ein Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus bei der Entzugssymptomatik eine wichtige Rolle zu spielen scheint, fange ich hierzu einen thread an und kopiere 2 Beiträge rei
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 67#p227067Gelblackschrieb:
Um mit Unsicherheit und Verzweiflung besser umgehen zu können, hatte mir geholfen zu verstehen warum es mir schlecht ging. Welche Prozesse laufen in meinem Körper ab, was kam da ausser Takt.
Es ist das vegetative Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus) das massive Probleme hat. Wenn der Körper im Einklang ist, ist das dem vegetativen Nervensystem zu verdanken. Alle vegetativen Körperprozesse laufen dann im Hintergrund und dir geht es blendend. Im Entzug ist das vegetative Nervensystem aufgerieben. Sympathikusfunktionen sind so stark gestört, dass der Gegenspieler Parasympathikus keine Chance mehr hat entsprechend gegen zu regeln, damit der Körper frei von Symptomen läuft. Das sind dann die Entzugssymptome, die zum Großteil echt abstrus sind. Gerade das Gedankengut solltest du skeptisch betrachten. Ich bin kein Mediziner, aber so hatte ich das verstanden, als ich im Buch von Claire Weekes, Hope and Help for your Nerves, quergelesen hatte.
Wie sind deine Englischkenntnisse? ... Falls du gute Grundkenntnisse haben solltest, kann ich dir dieses Buch empfehlen. Ich habe es auf Kindle und kann somit das hinterlegte Englischwörterbuch nutzen, wenn ich mal ein Wort nicht verstehen sollte.
Die Umstände zu akzeptieren und den Glauben an eine Heilung nicht zu verlieren ist schwer, aber der einzige Weg der bleibt. Bei SA in der Rubrik Success Stories hat DizzyGirl den Kaltentzug von Paxil überstanden. Sie berichtet sehr anschaulich über die Zeit des Entzugs und wie sie sich immer wieder Ziele setzte um diese grausame Zeit zu überstehen. Sie hat es geschafft. Als Deutsche ist ihr Englisch einfach und gut verständlich. Auch die Reaktion von vielen Betroffenen in ihrem Thread finde ich sehr informativ.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 57#p227157Monalindeschrieb
ich klinge mich jetzt einmal hier ein, weil ich einen Bezug herstellen möchte, zu dem was Gelblack über das vegetative Nervensystem im Entzug schreibt.
In einem Psychiatrie- und Psychologieforum, das von einem Experten betreut wird, habe ich viele meiner Symptome geschildert, z.B. dieses panikartige Aufwachen am frühen Morgen, Unruhezustände, die bis zu zwei Stunden und länger dauern können, Angstgedanken, Reizüberflutung durch Musik, wechselnde Emotionen, Besserung oftmals gegen Abend, manchmal auch das Gegenteil, wechselnden Tinnitus und vieles andere.
Ich habe dann die Frage gestellt, ob es evtl. doch eine Unregelmäßigkeit im vegetativen Nervensystem sein könnte, nachdem ich triftige psychische Gründe dafür nicht mehr hahaerkennen könne.
Viele Betroffene haben auf die Psyche verwiesen. Um so verwunderter war ich als der Experte, ein Psychiater mir folgendes dazu mitgeteilt hat.
"Ihre Beschreibung erinnert tatsächlich an eine sog. zirkardiane Rhythmusstörung, d.h die Umschaltung vom parasympathischen Nachttonus auf den sympathischen Tagtonus klappt nicht immer- wie auch umgekehrt."
Dann die Frage: Können Sie tageszeitliche Häufungen oder Abhängigkeiten im Tagesrhythmus feststellen. Wie effektiv ist Ihr Schlaf?
Ich kann genau das alles feststellen und noch vieles mehr, seit ich die Antidepressiva genommen, wie auch abgesetzt habe und bin mir sehr sicher, dass es nur der Entzug sein kann, leider auch noch nach so vielen Jahren. Denn bei einer früheren Depression, bei der ich keine Antidepressiva eingenommen hatte, war das alles ganz anders. Weder Schlafstörungen danach, noch diese vielen körperlichen Symptome, wie Albträume und dgl.
Ich glaube zwar nicht, dass mir der Psychiater meine Symptome als Absetzerscheinungen durchgehen lassen wird, aber immerhin wird das bestätigt, was Gelblack beschrieben hat und auch ich immer so gefühlt habe. Ich werde weiter berichten.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, auch wenn ich manchmal am Verzweifeln bin, so wie viele hier auch. Ich habe auch heute noch neue Symptome wie jetzt z.B. Muskelkrämpfe und kann mir schon gar nicht mehr vorstellen, dass das alles auch einmal ein Ende haben kann.