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Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. C. Weekes

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Arianrhod
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Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. C. Weekes

Beitrag von Arianrhod »

Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. Claire Weekes

Die australische Ärztin Claire Weekes hat ihre Bücher in den 70er und 80er Jahren geschrieben und ist in Deutschland nahezu vergriffen, im englischsprachigen Ausland sieht es besser aus.

Ich fasse die Thesen aus ihrem Buch „ Selbsthilfe für Ihre Nerven- ein ärztlicher Ratgeber zur Überwindung der Angst und Wiedererlangung seelischer Kräfte“, Bastei- Lübbe 1986 zusammen, eigene Anmerkungen schreibe ich kursiv.

Grundthese: Der Patient ist weder „gestört“ noch geisteskrank. Seine Nerven sind hypersensibilisiert , das bedeutet er reagiert schon auf kleinste Reize überschießend. Sein Problem ist dann die „zweite Angst“ , das bedeutet , er hält die Supersensitivität durch psychische Prozesse aufrecht.
Die Nerven sind darauf konditioniert, schon beim kleinsten Reiz überschießend zu reagieren.
Bei Menschen, die Pp abgesetzt haben , kommt dazu , dass diese Konditionierung nicht nur psychisch, sondern durch die vermehrte Ausbildung von Rezeptoren physisch bedingt ist. Die „chemische Zwangsjacke“ führt direkt zu einer Supersensitivität der Nerven.

Aber auch hier besteht die Möglichkeit, etwas zu verbessern.

Dr. Claires drei Schritte zur Heilung sind :
- Akzeptanz
- Schweben
- Zeit


Zunächst zu den möglichen Symptomen der Supersensitivität :
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
Arianrhod
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Re: Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. C. Weekes

Beitrag von Arianrhod »

- Angst und Schwindelanfälle
- Agoraphobie
- Wahrnehmungen von Unwirklichkeit
-Gefühl ,in den Boden einzusinken oder darüber zu schweben
- Wegkippen nach einer Seite, Gefühl eines Sogs
- Gefühl, dass sich der Boden unter den Füßen wölbt
- Gefühl, Schaukelbewegungen beim Einschlafen zu spüren
- Gegenstände bewegen sich
- große Erschöpfung und gedrückte Stimmung, Angst, den Verstand zu verlieren
- seltsame Geräusche in den Ohren
- Vibrieren oder Brummen im ganzen Körper, wie elektrischer Strom
- Schwächegefühl in den Beinen
- Lähmungsgefühl , Erstarrung
- Schluckprobleme
- Magen – und Darmprobleme ( durch vermehrte Adrenalinausschüttung der sympathischen Nerven)
- ständige Übelkeit
- Herzklopfen, Herzschläge setzen aus
- beängstigende Gedanken oder Bilder vor dem inneren Auge
- Panik vor der Zukunft , „Katastrophisieren“
- Phonophobie/ Hyperakusie : Angst vor Lärm bzw erhöhte Lärmempfindlichkeit
- verschwommenes , wechselhaft gutes Sehen
- „Hypochondrie“, die nach Dr. Claire keine ist, sondern eher die Befürchtung, noch ein Problem aufgeladen zu bekommen und das nicht zu bewältigen. Sie empfiehlt , das dem Hausarzt auch genauso zu erklären.
- emotionale Erschöpfung, da die Supersensitivität alle Emotionen unerträglich verstärkt : Angst, Schuldgefühle , Trauer, manchmal auch hysterische Freude oder Verliebtsein
- reines Ausruhen, Hinlegen etc bessert die Symptome nicht
- geistige Erschöpfung : Konzentrationsschwierigkeiten, Sprachprobleme , Gedankenleere, verlangsamtes Denken, Benommenheit ,
das führt zum „Nach- Innen- Denken „ = Eine übersteigerte Selbstbeobachtung, die Angst und Panik weiterbefeuert
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


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Schwere Supersensitivitätspsychose .

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Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
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Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

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Re: Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. C. Weekes

Beitrag von Arianrhod »

Diese Symptome treten schon durch den „Schock des Erwachens“ am Morgen auf , bessern sich im Schlaf. Für einen Menschen mit Supersensitivität der Nerven kann schon das Erwachen oder das Treten aus der Haustür /Änderung der Lichtverhältnisse triggern.

Weg zur Genesung

Dr. Claire erklärt ihren Patienten, dass sie alle eine Kraft haben, die sie durch Millionen von Jahren durch die Evolution getragen hat. Die Heilung kann nur von ihnen selbst kommen.
Ihre Nerven sind nur allzu pflichtbewusst und tun des guten zu viel.

Schon das Verstehen der Supersensitivität kann eine gewisse Last von den Schultern nehmen. Leider erklären Ärzte und Psychiater diese Vorgänge nicht , sondern geben eine oft stresssteigernde Diagnose.
Dr. Claire gebraucht den Patienten gegenüber das Wort Agoraphobie nicht, um sie nicht erneut zu etikettieren und zu stressen.
Zweitens ist eine angemessene, ärztliche Untersuchung wichtig. Bevor eine Nervenerkrankung angenommen wird , muss beispielsweise eine Herzerkrankung ausgeschlossen sein.
Drittens ist zu unterscheiden, ob das Problem die Supersensitivität oder ob es wirkliche Lebensprobleme gibt; hier sollte man sich Hilfe suchen, sie langsam zu lösen.

Die Rolle von Medikamenten :

Medikamente bedürfen einer sorgfältigen Abwägung, sollten bei großer körperlicher und seelischer Erschöpfung aber eingesetzt werden, um leiden zu minimieren. Außerdem muss der Patient die Chance haben, sich entspannt zu erleben, damit er weiß, wohin die Reise geht. Maßvoll und zeitweise , als „Ruhepause“ einsetzen. Der Patient darf keinesfalls abgeschossen werden, damit er weiter an Akzeptanz und Schweben üben kann. Dr. Claire warnt eher vor Betablockern, weil sie Angstgefühle wie Schwäche und Schwindel verstärken können.
Sie ist auch nicht so sehr dafür , mitten im Akzeptanzprozess Medikamente abzusetzen ( ganz viele ihrer Patienten haben die Supersensitivität nicht nach sondern schon während der Pp- Einnahme entwickelt ) , weil der psychosomatische Stress dadurch gesteigert wird , und sie schreibt auf Seite 175, dass Pp dann unbedingt langsam ausgeschlichen werden müssen. Nur zur Erinnerung, das Buch ist von 1984.
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

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wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


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Schwere Supersensitivitätspsychose .

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Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

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Re: Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. C. Weekes

Beitrag von Arianrhod »

Die drei Schritte

AKZEPTANZ bedeutet , den Körper machen lassen, was er will. Sich zusammennehmen ist das Gegenteil von Akzeptanz. Wenn wir aus ganzem Herzen akzeptieren, was passiert , lösen wir die Spannung . Man kann mit seinem Körper reden: „Okay, du möchtest , dass es dir schwindlig ist. Mal sehen, wie weit du das schaffst. Vielleicht kriegst du sogar eine Ohnmacht hin ….“ Bereit sein, das Schlimmste zu akzeptieren. Annehmen. In den Schrecken hineingehen, anstatt ihn zu bekämpfen. Im Falle eines Schwindelanfalls beispielsweise wirklich akzeptieren, auf den Boden zu fallen , die Prellungen, die Blicke der anderen Leute….
Auch das Einwärts/ nach innen - Denken sollte man an sich als Angewohnheit akzeptieren.
Akzeptieren ist harte , schwierige Arbeit an sich selbst.
Wichtig: Rückschläge sind unvermeidlich. Dr. Claire erklärt sie nicht als Versagen, sondern als Erinnerung. Sie sind keine wirklichen Rückschläge , sondern ein Zeichen dafür, wie sehr man gelitten hat , wie weit man gekommen ist und wie tapfer man war.
Konfrontation , also sich Gewöhnen , wirkt nach Dr. Claire eher bei isolierten Phobien, nicht bei so komplexen Ängsten wie Agoraphobie.

SCHWEBEN
Schweben, nicht kämpfen! Seine Krankheit bekämpfen, bringt noch mehr Stress und Verkrampfung.
Schweben heißt , Entspannung und gleichzeitig Aktivität. Bedeutet , durch die Angst hindurchzugehen, in dem man sie akzeptiert und jede Attacke zu begrüßen, weil man damit Akzeptieren und Schweben einüben kann. Bedeutet, einfach zu machen, was man machen möchte.
Die aufgeregte Suche nach einer Fluchtmöglichkeit oder extra Schnellzumachen sind zu unterlassen.
Kein übertriebenes Bemühen um Besserung durch Sport oder besonders gute Ernährung. Auch das ist Stress und kostet Kraft. Körperliche leichte Aktivität und gutes Essen sind empfehlenswert.


ZEIT : Der Körper kommt nicht so schnell nach wie der Geist, auch wenn der voller Akzeptanz ist, kann es sein, dass die sensitivierten Nerven weiterfeuern. Ihre Heilung braucht eine Menge Zeit.
Dieser Punkt ist für durch Pp sensitivierte Nerven sehr wichtig. Es dauert lange, bis das ZNS sich wieder umgebaut hat.
Hier ist wichtig: Sich weder von Arbeitgebern, noch Familie oder Medizinern unter Druck setzen zu lassen. Es dauert so lange, wie es dauert.
Und sich nicht von solchen Konstrukten wie „sekundärer Krankheitsgewinn“ buchstäblich irre machen zu lassen ! Oder gar so etwas wie „Selbstbestrafung“, was manche Therapeuten sagen. Alle Menschen mit supersensitiven Nerven leiden fürchterlich und wünschen sich nicht mehr, als gesund und unabhängig zu sein .
Man wird nicht mehr da hin gelangen, wo man vor seiner Nervenerkrankung war, sondern es geht immer nur vorwärts, weiter im Leben.


Für eine Genesung muss der Patient lernen, sich nicht mehr vor seinen Symptomen zu fürchten. Wenn er das nur unter bestimmten Gegebenheiten oder in Begleitung kann, bleibt er anfällig.
Geheilt sein bedeutet nicht , keine Symptome mehr zu haben, sondern dass sie einem nichts mehr ausmachen, falls sie mal auftreten, und dass man mit der Situation fertig werden wird. Und dass man eine positive innere Stimme entwickelt, die einem das immer wieder sagt .
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lollarossa
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Re: Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. C. Weekes

Beitrag von lollarossa »

Liebe Arian :)

Ich danke dir sehr für diese Übersetzung und deine Arbeit!

Ich finde mich da in vielen Punkten wieder.
Weißt du, ob es Ärzte gibt, die das feststellen, oder diagnostizieren können? Auch gerne um Ausland?

Man/ich ist inzwischen zu vielem bereit. Klar kann man sagen, was hilft es denn das zu wissen.

Aber ich denke es könnte zumindest einen gewissen Schutz bieten, wenn man sich da auf einen Arzt berufen kann, was unser psychiatrisches System angeht und viele Stigmata, die meine und auch andere Diagnosen bedeuten.

Viele Grüße :hug:

LOLLA
Ich schreibe weiter im neuen Forum :)

Diagnose+Entzug Escitalopram

https://adfd.org/austausch/viewtopic.p ... p391026


Entzugversuch Amisulprid:
► Text zeigen


Absetzverlauf mit Waage bisher:
https://adfd.org/austausch/viewtopic.p ... 0#p395440

30.12: 184
03.01: 183
07.01: 182
10.01: 181
13.01: 180
16.01: 179
18.01: 178
20.01: 177
22.01: 176
24.01: 175
26.01: 174
28.01: 173
30.01: 172
01.02: 171
03.02: 170
05.02: 169
06.02: 168
08.02: 167
09.02: 166
10.02: 165
11.02: 164
12.02: 163
14.02: 162
16.02: 161
18.02: 160
19.02: 159
20.02: 158
22.02: 157
09.03: 156,5
10.03: 156
12.03: 155,5
14.03: 155
17.03: 154
19.03: 153
06.04: 152,5
08.04: 152
10.04: 151
12.04: 150,8
13.04: 150 + Staubflöckchen
16.04: 150 Einnahme Tavor 1mg
19.04: Tavor 1mg
29.04: T. 1 mg
11.05: T. 1 mg
Arianrhod
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Re: Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. C. Weekes

Beitrag von Arianrhod »

Hallo liebe Lollarossa,

ich kenne leider keinen Therapeuten, der nach ihren Grundsätzen arbeitet , ich habe recherchiert und auch nichts gefunden..

liebe Grüße Arian
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Re: Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. C. Weekes

Beitrag von Maus 66 »

Lieber Arian,
lieben Dank für die Übersetzung.
Dieses Wissen ist eine unglaubliche Hilfe für mich. Ich habe es gestern erst gefunden und versuche mich daran zu orientieren.
Und ich habe wieder Hoffnung, danke, danke.. :)
LG Maus
Aktuelle Medikation:
3 Tropfen CBD Öl 10% am Morgen
Bei Bedarf: Zolpidem 5mg, höchstens 1 x im Monat..zur Zeit ca 3x im Monat.....abgesetzt seit 12.5.2017!
Opipramol: seit 5.12.2016.. 0mg..seit dem 25.3. wieder 50-0-0-75... seit Ende März wieder 125mg..0-25-0-100!
Thyroxin 88mg 1-0-0-0, seit ca 3 Wochen nur noch 75mg....seit 12.5.2017 100mg!
Seit 17.1.2016 Natürliches Progesteron: 0-0-0-200mg oral, seit 3 Wochen Blähbauch und Magen Darm Probleme..
früher 100mg vaginal alle 14 Tage....seit Mai, 100mg vaginal
Transdermales Pflaster Estradot: 50mg..seit 2 Wochen 37,5mg...seit 1 Woche wieder auf 50mg!
Bei Bedarf 10mg Promethazin..abgesetzt
Seit 20.6. 2017!!
Opipramol: 0-50-0-100
Lyrica: 0-0-0-75
Seit 1.8. 2017!
Opipramol: 0-25-0-100
Lyrica:0-0-0-50mg
Seit 5.11. 2017:
Opipramol: 0-12,5-0-75
Seit 1.9.2017
Lyrica: 0-0-0-25
Thyroxin:100mg
Progesteron oral:
0-0-0-200mg
Estradiol50 transdermal
2x wöchentlich
Seit 3.12.2017
20mg Lyrica Lösung
Seit 5.12.2017
Opipramol:
6,25-0-0-75
Lyrica Lösung 20mg/1ml
Seit 26.1.18
0,4mg
Seit 3.2.2018
Opipramol
0-0-0 75mg
Seit 26.2.18
[highlight=yellow]Pregabalin : 0[/highlight]
Seit 1.5.2018
Opipramol
0-0-0-68,75mg
Seit 1.7.2018
0-0-0-60mg
Seit 1.10.2018
Opipramol
0-0-0-54mg
Seit 15.11.2018
Opipramol
0-0-0-50mg
Seit 19.1.2019
0-0-0-45mg
Seit 29.7.2019
0-0-0-42mg
Seit Juli 2019
CBD Öl Tropfen 10%
3-0-0-0
16.10.2019
Opipramol
0-0-0-45mg
11.12.2019
Opipramol
0-0-0-50mg
lakeSonne1
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Re: Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. C. Weekes

Beitrag von lakeSonne1 »

hi,

ich habe das Hörbuch via Audible.
Das wird vom Author selbst gelesen und ist echt gut.

Die deutsche Übersetzung des Buches ist übrigens von Aida Beco, einer dt. Therapeutin:
https://www.aidabeco.de/

Sie arbeitet auch als Therapeutin bei DARE.

Gruß,
lake
Diagnose:Angst,PA Sommer 2010
Medi: Citalopram 20 mg, Eindosiert über 4 Wochen , war ok. sonstige Medis: Pantoprazol 20mg abends
2012: Erster misslungener Absetzversuch
2016: ab 20.3.16: 20 auf 15mg
ABDOSIER-PAUSE auf 15mg: 3.9.2016 - 2.3.2017
2017: 15mg auf 10,3mg
2018: 10,0mg auf 7,7mg
► Text zeigen
11.1.19: 7,5mg: massives Herzstolpern, Angst, Schlafstörungen, Brustraumbeschwerden
29.1.19: Herzstolpern weg. immer noch Brustraumbeschwerden, Atemnot, Kurzatmig, hohe Grundanspannung (8/10), Panikattacken. Neu: Schultern/Arme Nervenschmerzen beidseitig , Bodyzaps Körpermitte,
31.1.19: fast alle Symtome weg, niedrige Grundanspannung (3/10)
3.2.-20.2 : Übelkeit, Panik, Brustraumbeschwerden, Atemnot, Hypersensibilität(Haut, Geruchssinn, Schmerzempfinden), Schulterverspannungen, Zaps, Nervenschmerzen, Magen/Darm, Migräne, Schlapp
18.2.-19.2.: Zusätzlich teilweise Depri.
21.2. -: Es wird insgesamt besser; PAs und Nervenschmerzen noch da, Depri weg.
22.2-25.2: PAs mit Atemnot, Brustschmerzen
25.2. - 10.3: es stabilisiert sich langsam: körperliche Symtome gehen zurück, dafür vermehrt PAs
10.3.- 25.3: Massive PAs, teilweise über Stunden
1.4.: seit 4 Tagen keine Symptome mehr. ich fühle mich gut.
14.4.: es wird immer besser; fühle mich gut. Ab und zu kleine Einbrüche, nicht der Rede wert
1.8.: zurück auf 10mg. 2019 keine weiter Reduktion
20.12.2020: zurück auf 14mg wg starken Ängsten/Panik. Stimmungsschwankungen
14.6.2021: Reduktion um 5% auf 13,3mg
Alana44

Re: Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. C. Weekes

Beitrag von Alana44 »

Hey,

Ich konnte grade noch ein Exemplar von Selbsthilfe für Ihre Nerven- ein ärztlicher Ratgeber zur Überwindung der Angst und Wiedererlangung seelischer Kräfte ergattern. Bei Med**ops.de . Für 25.50Euro. Aber das ist mir egal. Es passt alles wie A...... auf Eimer bei mir!!!

Eure Franziska Alana
Curo88
Beiträge: 17
Registriert: 02.07.2021 21:20

Re: Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. C. Weekes

Beitrag von Curo88 »

Hi!

Danke für den Text!

Das klingt stark nach Focusing. Also diese Schweben, nach innen spüren, den Zustand so erlauben wie er ist.
Wenn man dann genau sagen kann "wie es sich anfühlt" dann kommt ein Prozess in Gang. Kenne das von Focusing
und hoffe stark darauf, dass ich mit Focusing evtl. auch aus der Supersensitivität rauskomme.

Der Körper weis in der Regel wie er aus Überstimulation kommt, wenn man exakt hinspürt und es beschreibt.
Totalisieren ist auch was aus Focusing. Man sagen dann in der Überstimmulation "nur DAS!" und erlaubt es
stärker und stärker zu werden. Am Ende heilt dann etwas und mein Gefühl sagt mir, dass auf lange Sicht, der
Körper sich so durch Selbstheilung regenerieren kann.

LG Curo
In Behandlung seit 2014. Diagnose Schizoaffektiv, welche am Ende nun eine CPTBS ist, welche
ich nun ursächlich behandle. Olanzapin seit 2014 mal mehr mal weniger in der Dosis.

Ausschleichen seit ca. 2017 auf 2,5mg bis heute auf 1,25mg. Aufgrund Belastung ab 05.07.21 wieder auf höhere Dosis. Die Dosis von 10.07.2021 ist nun "Startdosis" für weiteres Absetzen.
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Dietrich
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Re: Supersensitivität der Nerven und ihre Heilung nach Dr. C. Weekes

Beitrag von Dietrich »

Hi!
Das Buch wird ja echt super oft erwähnt. So ganz verstehen tue ich es nicht. Is es extra für Psychopharmakageschädigte geschrieben worden? Also nach dem Neuroleptika sind meine Nerven nicht supersensitiv, eher abgetötet. Ich hab keine Ahnung wie es euch geht. Vielleicht kapier ich es auch nicht.
Grüße Dietrich
09/2018 Psychiatrie
DIAGNOSE 1: Somatoforme Funktionsstörung
Quetiapin 100 mg
10/2018 zuhause Versuch Prozac 20 mg
2 Wochen
Beginn zusätzlicher Symptome PSSD
11/2018 Experimente mit NEM auch Joha, nochmal
kurz Quetiapin, dann medifrei

05/2019 Privatklinik für Somatoforme
Funktionsstörung
DIAGNOSE 2: Somatizierung mit Wahnanteilen und
Depression
2.5 mg Abilify 5 Monate wegen
Angst- und Panikattacken , heute weiß
ich; dies war immer noch Prozacentzug

10/2019 Absetzen von Abilify mit totalen Crash
Pssd, DP/DR, Anhedonie, Aphaty,
Herzprobleme, Schlaflosigkeit, Durchfall

12/2019- 03/2020
Uniklinik Mainz/Psychiatrie wegen
Suizidgedanken
Versuche mit Moclo 600 mg,
Lithium 1125 mg, Ketamin 8 Injektionen

DIAGNOSE 3: Schwere Depressionen mit
psychotischen Anteilen

Spätestens jetzt war klar, dass längst nicht mehr meine Grunderkrankung das Problem war; sondern die Medis

seit 04/2020 PP-frei
06/2020 Versuch mit B3 doof gelaufen
07/2020 Verzicht auf weitere NEM-Versuche. Heilung kommt hoffentlich auf natürlichem Weg. Zwischendurch immer mal wieder Fenster und Hoffnung. Seit 11/2020 pensioniert :(

12/2020 nachdem ich 4 Wochen nochmal geraucht hab kompletter Setback mit Symptomverschlimmerung
= absolute Hölle

04/2021 langsame Erholung vom Crash
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