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Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Besuche beim Arzt - Erfahrungen und Tipps

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Straycat
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Besuche beim Arzt - Erfahrungen und Tipps

Beitrag von Straycat »

Besuche beim Arzt - Erfahrungen und Tipps

Viele Mitglieder berichten immer wieder von Besuchen bei Ärzten, die nicht sehr zufriedenstellend verlaufen. Insbesondere wenn sie den Entschluss gefasst haben, ihre Psychopharmaka abzusetzen, erfahren sie von Ärzten oft keine Unterstützung oder werden von ihnen zusätzlich verunsichert. Außerdem empfehlen Ärzte immer wieder eine zu schnelle Reduktion von Psychopharmaka.

Natürlich gibt es immer auch Lichtblicke am Horizont und man liest auch immer wieder von Ärzten, die dem Thema offen gegenüberstehen oder sogar Patienten hilfreich beim Absetzen unterstützen.

Da es aber eben auch viele negative Erfahrungen mit Ärzten gibt, würde ich hier gerne Erfahrungen und Tipps zu Besuchen bei Ärzten mit euch teilen, die vielleicht hilfreich dabei sein können, eure Absicht des Absetzens von Psychopharmaka erfolgreich umzusetzen.
Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, offen und direkt mit dem Arzt über den Absetzwunsch zu sprechen. Aber leider führt dies oft zu entmutigenden Ergebnissen und trifft auf wenig Verständnis und Akzeptanz.

:!: Warnung zu Beginn:
Wenn es aus gesundheitlichen Gründen oder wegen Suizidalität unumgänglich ist, dass ihr Medikamente einnehmt, bitte versucht nicht diese abzusetzen!
Die von mir folgenden Vorschläge sind für jene gedacht, die Psychopharmaka verordnet bekommen haben und denen sie nicht helfen und die sie deshalb langsam und möglichst schonend ausschleichen wollen.

Kommunikation mit dem Arzt:
Es kann hilfreich sein, möglichst ruhig und strukturiert mit dem Arzt zu sprechen. Je emotional aufgeladener du bist, umso unglaubwürdiger könnte dich der Arzt finden, was wiederum seine Vermutungen einer psychischen Krankheit und der Notwendigkeit der Verschreibung von Medikamenten steigern könnte.
Oft kann es sinnvoll sein, wenn du zunächst nur erwähnst deine Dosis senken zu wollen, um herauszufinden, ob du eine niedrigere Dosis auch gut verträgst. Wenn du sagst "Ich will meine Medikamente absetzen" lässt das bei vielen Ärzten die Alarmglocken schrillen. Außerdem kannst du so eine weitere Verschreibung der Medikamente erreichen, damit du diese langsam um maximal 10% der Dosis alle 4-6 Wochen reduzieren kannst. Es ist ja notwendig, dass du mit deinem Arzt zumindest ein solches Auskommen hast, dass er dir die Medikamente für den Zeitraum des Absetzens verschreibt.

Mögliche Reaktionen des Arztes und Vorschläge damit umzugehen:
"Sie müssen lebenslang Medikamente einnehmen und ein Absetzen ist nicht empfehlenswert"
Viele Ärzte vertreten nach wie vor die Theorie, dass manche Menschen unter einem Ungleichgewicht von Neurotransmittern im Gehirn leiden, und dieses durch eine dauerhafte Gabe von Psychopharmaka behoben werden kann. Diese Theorie ist mittlerweile widerlegt. Siehe dazu auch 10 Mythen über Psychopharmaka
:arrow: Meistens ist es nicht sinnvoll den Arzt belehren zu wollen. Die meisten Ärzte geben Fehler ohnehin nicht zu und wollen auch mit Patienten nicht darüber diskutieren. Es könnte oft besser sein, solche Themen gar nicht anzuschneiden, da die Diskussionen einen nur verunsichern und Energie rauben. Eine Möglichkeit wäre, man erklärt (wie oben erwähnt), dass man seine Dosis reduzieren will, um die möglichst geringste Erhaltungsdosis zu erreichen. Dieses Vorhaben unterstützen die meisten Ärzte.

"Sie können ruhig schneller reduzieren"
Viele Ärzte wissen nicht, dass sich das zu rasche Reduzieren von Psychopharmaka durch Absetzsymptome bemerkbar macht. Ihrer Ansicht nach sind Absetzsymptome kurzfristige Symptome, die sich ohnehin bald wieder legen.
Leider ist das in sehr vielen Fällen so nicht wahr, wie viele Mitglieder dieses Forums aus leidvoller Erfahrung wissen.
Es mag Menschen geben, die ein schnelles Reduzieren vertragen, oft führt aber genau das zu Absetzsymptomen.
:arrow: Oft könnte es ausreichen, wenn man einfach erklärt, man will "zur Sicherheit" lieber langsamer absetzen. Wie genau die fein abgestimmten Dosierungen hergestellt werden (z.B. mittels Wasserlösmethode, Kügelchenmethode oder durch Benutzung einer Feinwaage) musst du mit dem Arzt gar nicht diskutieren, wenn du nicht willst. Die meisten Ärzte raten davon ab (weil es ihnen zu riskant erscheint, dass ein Patient mit solchen Mitteln exakte Dosierungen hinbekommt oder weil sie es schlichtweg nicht sinnvoll finden). Dann kannst du selbst die Reduktionsschritte so wählen, dass sie dich möglichst nicht belasten und du Absetzsymptome möglichst verringerst.

"Wenn Sie absetzen wollen, verordne ich Ihnen begleitend ein anderes Medikament, das die Entzugssymptome deckelt"
Leider hält sich der Mythos hartnäckig, dass man mit anderen Psychopharmaka die Absetzsymptome eines Psychopharmakons deckeln kann. Oft werden z.B. Benzodiazepine beim Entzug von einem SSRI verordnet, um auftretende Unruhe etc. zu deckeln.
Leider deckeln diese aber den Entzug nicht (immer), sondern führen oft zu neuen Abhängigkeiten und können noch mehr Unruhe in das Nervensystem bringen. Absetzsymptome lassen sich der Erfahrung in diesem Forum und in vergleichbaren anderen Foren nach nur durch ein möglichst langsames Reduzieren der Dosis (10% alle 4-6 Wochen) mildern oder vermeiden.
:arrow: Wenn dir dein Arzt ein weiteres Psychopharmakum verschreiben will, kannst du entweder das Rezept annehmen und es nicht einlösen oder dankend ablehnen und erklären, dass du es erstmal ohne ein zusätzliches Medikament versuchen willst.

Was tun, wenn ich bereits an Absetzsymptomen leide, weil ich zu schnell reduziert/kalt abgesetzt habe?
Viele Ärzte erkennen Absetzsymptome nicht an oder vermuten dahinter das "Wiederauftreten der Grunderkrankung" (einen Rückfall der Symptome, wegen denen du das Psychopharmakon verschrieben bekommen hast).
Hier findest du allgemeine Infos, wie du zwischen Absetzsymptomen und einem Rückfall unterscheiden kannst: Absetzsymptome oder "Wiederauftauchen der Grunderkrankung"

Ärzte reagieren dann oft mit ähnlichen Aussagen, wie denen, die oben zum Absetzwunsch beschrieben wurden.
Außerdem empfehlen viele, einfach wieder zur "Normaldosis" zurückzukehren. Da auch ein solch hohes Aufdosieren eine Menge Stress für das Nervensystem bedeuten kann, ist es meist empfehlenswerter nur in einem bestimmten Zeitrahmen nach dem Absetzen und nur minimalste Mengen wieder einzudosieren. Siehe hier die Infos zum Wiedereindosieren

Manchmal wird auch einfach der Umstieg auf ein neues Psychopharmakon empfohlen. Dies lindert aber nicht die Absetzsymptome des ursprünglich eingenommenen Medikaments. Deshalb ist es ratsamer solche "Umstiege" zu vermeiden.
:arrow: Du könntest deinen Arzt einfach höflich um die Ausstellung eines Rezepts des ursprünglichen Medikaments ersuchen, damit du es wieder einnehmen kannst. Dann kannst du nach Stabilisierung mit dem langsamen Ausschleichen fortsetzen/beginnen.

Rezept für die geeignete Darreichungsform erhalten:
Für die schrittweise Reduktion um maximal 10% der letzten Dosis ist es wichtig, ein Medikament in möglichst der besten Form (Kapseln mit kleinen Kügelchen, Tropfenform etc.) zu erhalten.
Viele Ärzte sind der Meinung, dass Wirkstoff gleich Wirkstoff ist und verschreiben einfach das Medikament in einer für sie bewährten Form. Wenn du ein Medikament möglichst in einer bestimmten Darreichungsform bekommen willst (z.B. in Tropfenform), könntest du deinem Arzt einfach erklären, dass du diese Version des Medikaments am besten vertragen hast. Viele Ärzte versuchen da den Wünschen ihrer Patienten nachzukommen. Oftmals kann man auch in der Apotheke nach einem bestimmten Hersteller eines Medikaments fragen (Achtung, es werden aber nicht alle Präparate von der Krankenkasse unterstützt, weshalb es manchmal schwieriger/kostenintensiver sein kann, das richtige Präparat zu bekommen).


Allgemein ist noch festzuhalten, dass dies nicht als Anleitung gedacht ist, um deinen Arzt hinter's Licht zu führen. Aber man liest hier leider regelmäßig, dass Mitglieder völlig verunsichert von Arztterminen zurückgekehrt sind und in ihrem Bestreben möglichst schonend und langsam auszuschleichen entweder nicht ernst genommen oder regelrecht behindert wurden.

Solltest du deinem Arzt gerne fundierte Informationen zum Thema zur Verfügung stellen wollen, eignet sich hierfür der Artikel des "Royal College of Psychiatrists" zum Thema "Antidepressiva absetzen". Niemandsland :) hat diesen Artikel auch auf Deutsch übersetzt. Er ist hier verfügbar: viewtopic.php?f=6&t=18092


Liebe Grüße,
Cat
Zuletzt geändert von Straycat am 18.02.2021 08:57, insgesamt 3-mal geändert.
Grund: Hinweis auf RCPsych Artikel ergänzt
Meine Geschichte und mein Absetzweg:
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Jodie13
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Re: Besuche beim Arzt (ein kurzer Leitfaden)

Beitrag von Jodie13 »

Hallo,

sehr gutes Thema! Diese Arztbesuche sind oft etwas sehr schwieriges, finde ich. Ich bin eigentlich eine grundehrliche Person aber ich habe leider durch viele leidvolle Erfahrungen feststellen müssen, dass es absolut nichts bringt, mit Psychiatern diskutieren zu wollen, zumindest nicht mit den 99% die den Quatsch vom "Ungleichgewicht im Gehirn" im Kopf haben.
Ich erzähle inzwischen immer eine Mischung aus der Wahrheit und dem, was die Ärztin hören will. Was ich noch hilfreich finde:

- Nicht über andere Ärzte/ frühere Behandler schimpfen, egal was die verbrochen haben. Ich habe den Eindruck sonst gilt man schnell als "schwieriger Patient".
- Akzeptieren/mitgehen mit der Ansicht, dass man eben besonders empfindlich ist was Medikamente/Absetzen angeht. Ich habe den Eindruck, das kann das Gegenüber oft irgendwie besser annehmen.
- Bloß nix von Internet und irgendwelchen Foren erzählen. :o Wenn man eine Dritt-Info einfliessen lassen will, die notwendig ist, habe ich sowas erzählt wie "habe mich mit einem Apotheker länger unterhalten" / "meine Schwägerin ist Krankenschwester" oder sowas.
- Wenn es geht, freundlich und charmant sein ist auch hilfreich :roll:
- Ärzte vergessen sehr oft Absprachen bzw. oft sieht man sie ja nur selten und sie können nur noch ablesen, was im PC steht. Da muss man wie eine kaputte Schallplatte, freundlich aber bestimmt, immer wieder wiederholen, was man will.
- Erwartungen runterschrauben. Ich war am Anfang oft so verzweifelt und enttäuscht, weil ich dachte, wenn der Arzt nur sehen/verstehen würde, würde er mir glauben/helfen, die Beweise liegen doch auf den Tisch! Es hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, dass die allermeisten dazu niemals in der Lage sein werden. Ihr ganzes Weltbild und Geschäftsmodell würde zusammenbrechen. Man muss sich klar machen, Psychiater haben ausser abhängig machenden, grösstenteils schädlichen Medikamenten (praktisch) nichts im Angebot. Das ist als würde man dem Metzger sagen, er darf morgen kein Fleisch und keine Wurst mehr verkaufen. Was soll er denn tun?
- Wenn alles nix hilft, Arzt wechseln!

Klar ist: Toll ist das nicht. Und wenn jemand die Kraft hat, seinen Arzt aufzuklären, ist das natürlich ein Geschenk für alle anderen Patienten. Und bestimmt gibt es auch irgendwelche Ärzte die erreichbar sind. Aber ich habe die Kraft und den Nerv nicht. Und die Gefahr, meine Rezepte nicht mehr zu bekommen oder dass der Arzt auf blöde Ideen wie wahnhaft, Neuroleptika etc. kommt ist mir viel zu gross. Ich glaube auch, dass das oftmals gar kein böser Wille ist. Sondern ein tief verankertes, lange antrainiertes Welt-/Menschenbild, Überzeugung von der eigenen Expertise, Arbeiten in einem maroden Gesundheitssystem, Bequemlichkeit, es wirklich nicht besser wissen.

Ich mache mir inzwischen immer klar: Ich bin die, die mit diesen Absetzsymptomen leben muss. Deswegen entscheide ich ganz alleine, was in welcher Dosierung in meinen Körper kommt.

LG Jodie
Susanne1978
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Re: Besuche beim Arzt (ein kurzer Leitfaden)

Beitrag von Susanne1978 »

Hallo Jodie und CAT, mir hat mal jemand folgendes gesagt: Einen auf Psychopharmaka geschulter Arzt wird nie sein Wissen in Frage stellen, dass kann man in etwa so vergleichen, das ein Moslem vom Koran belesen nie christlich wird und die Bibel lesen wird. ( Also ein überspitztes Beispiel 🙌🏼😑)
Seit ca. 1998 nehme ich Antidepressiva
Doxepin, Sertralin, Venlafaxin

03/2017 nehme ich 150 mg Venlafaxin

01.12.2018 . /. 5% = 142,50 mg/ 01.02.2019 . /. 10% = 128,25 mg/ 01.03.2019 . /. 10%= 115,50 mg
01.04.2019 = 112,50 mg/ 01.06.2019 = abzgl. 5% = 106,88 mg/ 11.07.2019 = abzgl. 5% = 101,54 mg
10.08.2019 = 100,00 mg/ 11.09.2019 = abzgl. 5% = 95,00 mg/ 29.10.2019 = abzgl. 8% = 87,50 mg
12.01.2020 = abzgl. 5% = 83,00 mg/ 18.02.2020 = abzgl. 10% = 75,00 mg/ 01.05.2020 = abzgl. 10% = 67,50 mg
02.07.2020 = abzgl. 7,5% = 62,50 mg/ 26.08.2020 = abzgl. 10% = 56,25 mg/ 23.10.2020 = abzgl. 10% = 50,00 mg
25.01.2021 = abzgl. 10% = 45,00 mg
29.01.2021 wieder auf 50 mg
10.02.2021. /. 10%= 45 mg
01.04.2021. /. 10%=40,5 mg
22.05.2021 37,5 mg :party2: 75% erreicht!
25.07.2021. /. 9%= 34 mg
22.09.2021. /. 10%= 31 mg
Jamie
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Re: Besuche beim Arzt (ein kurzer Leitfaden)

Beitrag von Jamie »

Guten Abend, :)

ich möchte um zwei weitere Aspekte ergänzen.

Sehr unzugängliche / dominante Ärzte sollte man nicht alleine konsultieren, sondern eine seriös auftretende Begleitung mitnehmen, deren Unterstützung einem sicher ist.
Und wenn diese nur schweigend nebendran sitzt, so wirkt das doch gleich etwas anders.
Viele Ärzte gebärden sich einer einzelnen Person anders gegenüber als wenn da zwei sitzen.

Aus Wut, Frustration, Ärger oder was auch immer niemals die Situation eskalieren lassen und direkt mit dem Arzt noch im Sprechzimmer "brechen".
Lieber den Frust runterschlucken, die Contenance bewahren, gute Mine zum bösen Spiel machen und sich danach einen neuen suchen.
Man weiß nie, ob man nicht doch noch mal auf ein weiteres Attest oder Rezept von der Person angewiesen ist.
Es hat Betroffene schon in arge Nöte gebracht, und wenn sie noch so Recht hatten, wenn sie es sich mit dem verscherzt haben, auf dessen Kooperation sie angewiesen waren.

Schönen Abend
Jamie
...........SIGNATUR...............


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Dies ist kein medizinischer Rat. Besprich Entscheidungen über Deine medizinische Versorgung mit einem sachkundigen Arzt / Therapeuten.



:!: mein Erfahrungsbericht (AD absetzen / erzwung. Kaltentzug / SSRI / Akathisie): http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=51&t=12478


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Re: Besuche beim Arzt (ein kurzer Leitfaden)

Beitrag von Susanne1978 »

Jamie hat geschrieben: 18.11.2019 23:05 Sehr unzugängliche / dominante Ärzte sollte man nicht alleine konsultieren, sondern eine seriös auftretende Begleitung mitnehmen, deren Unterstützung einem sicher ist.
Und wenn diese nur schweigend nebendran sitzt, so wirkt das doch gleich etwas anders.
Hallo Jamie, genau dieses Verhalten beobachte ich immer wieder im Alltag bei mir, und ich lasse es auch zu, weil ich eher "das Mäuschen bin, was sich Auge um Auge nicht gut verkaufen kann".... Mein Mann ist nicht gerade klein, und allein seine Erscheinung machen einen Warenumtausch oder eine Reklamation zum Kinderspiel... Er braucht gar nichts sagen, die Präsenz genügt schon.Ich könnte auch sagen: Wenn ihr mich nicht mitspielen lasst, dann laufe ich nach Hause und hole meinen Mann! :rotfl: :rotfl:
Aber das ärgert mich auch sehr, weil ich nicht so wahr genommen werde wie ich möchte.... Im Grunde genommen könnte ja mein Mann auch Strohdumm sein, ist er natürlich nicht, aber da sieht man, was Erscheinung bei anderen auslöst.... :zombie:
LG Susanne
Seit ca. 1998 nehme ich Antidepressiva
Doxepin, Sertralin, Venlafaxin

03/2017 nehme ich 150 mg Venlafaxin

01.12.2018 . /. 5% = 142,50 mg/ 01.02.2019 . /. 10% = 128,25 mg/ 01.03.2019 . /. 10%= 115,50 mg
01.04.2019 = 112,50 mg/ 01.06.2019 = abzgl. 5% = 106,88 mg/ 11.07.2019 = abzgl. 5% = 101,54 mg
10.08.2019 = 100,00 mg/ 11.09.2019 = abzgl. 5% = 95,00 mg/ 29.10.2019 = abzgl. 8% = 87,50 mg
12.01.2020 = abzgl. 5% = 83,00 mg/ 18.02.2020 = abzgl. 10% = 75,00 mg/ 01.05.2020 = abzgl. 10% = 67,50 mg
02.07.2020 = abzgl. 7,5% = 62,50 mg/ 26.08.2020 = abzgl. 10% = 56,25 mg/ 23.10.2020 = abzgl. 10% = 50,00 mg
25.01.2021 = abzgl. 10% = 45,00 mg
29.01.2021 wieder auf 50 mg
10.02.2021. /. 10%= 45 mg
01.04.2021. /. 10%=40,5 mg
22.05.2021 37,5 mg :party2: 75% erreicht!
25.07.2021. /. 9%= 34 mg
22.09.2021. /. 10%= 31 mg
Straycat
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Re: Besuche beim Arzt - Erfahrungen und Tipps

Beitrag von Straycat »

Niemandsland hat hier auch noch ein paar gute Tipps, wie man das Absetzen mit dem Arzt möglichst zielführend besprechen kann (bezogen auf die Patienteninformation des Royal College of Psychiatrists):
Niemandsland hat geschrieben: 22.02.2021 19:13 Ich würde versuchen mit dem Arzt so ruhig wie möglich die ausgedruckten Patienteninformationen zu besprechen.
Vielleicht Argumente wie:

"Es gibt sicher viele Patienten die diese großen Schritte vertragen, ich selbst merke sie leider sehr. In diesen Behandlungsempfehlung wird geraten, sehr vorsichtig und langsam vorzugehen, um die größten Chancen auf ein symptomarmes und erfolgreichen Absetzen zu haben."

"Hier ist beschrieben, dass man 5 % - 10 % Reduktionen anwenden soll, wenn man große Schwierigkeiten hat und die hier gelisteten Symptome bekommt. Ich möchte diesen hier vorgeschlagenen Weg gerne versuchen, denn die Symptome behindern mich sehr stark im Alltag. Dazu suche ich ihre Unterstützung."

"Diese Symptome fühlen sich sehr nach Absetzsymptomen an, in meiner Grunderkrankung kamen diese nie vor. Hier wird empfohlen, noch kleinere Reduktionen und längere Wartezeiten einzuhalten. Das sollte insgesamt in einem Tempo geschehen, mit dem ich mich wohlfühle. Ich denke da stimmen sie mir doch zu."

Liebe Grüße

Niemandsland
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